Kanalcodierung: Unterschied zwischen den Versionen

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Das erste Kapitel behandelt Blockcodes zur Fehlererkennung und Fehlerkorrektur und liefert die Grundlagen zur Beschreibung effektiverer Codes wie zum Beispiel die Reed–Solomon–Codes (siehe Kapitel 2), die Faltungscodes (Kapitel 3) sowie die iterativ decodierbaren Produkt– (Turbo–Codes) und Low–density Parity–check Codes (Kapitel 4). Wir beschränken uns hier auf binäre Codes.
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{{BlaueBox|TEXT=Die  '''»Kanalcodierung«'''  $($englisch:  »Channel Coding«  oder auch  »Error–Control Coding«$)$  umfasst sowohl
Man bezeichnet dieses spezifische Fachgebiet als Kanalcodierung im Gegensatz zur Quellencodierung (Redundanzminderung aus Gründen der Datenkomprimierung) und zur Leitungscodierung (zusätzliche Redundanz zur Anpassung des Digitalsignals an die spektralen Eigenschaften des Übertragungsmediums).
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*»Verfahren zur Fehlererkennung«  $($englisch:  »Error Detection«$)$ als auch die
Im Einzelnen werden behandelt:
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* »Vorwärtsfehlerkorrektur«  $($englisch:  »Forward Error Correction«,  FEC$)$,  die bei schlechtem Kanal  $($kleines SNR$)$  erst eine Digitalsignalübertragung ermöglicht,  und bei ausreichend gutem Kanal  $($großes SNR$)$  zu sehr kleinen Fehlerraten führt.
  
*Definitionen und einführende Beispiele zur Fehlererkennung und Fehlererkorrektur,
 
*eine kurze Wiederholung geeigneter Kanalmodelle und Entscheiderstrukturen,
 
*bekannte binäre Blockcodes wie Single Parity-check–, Wiederholungs– und Hamming–Code,
 
*die allgemeine Beschreibung linearer Codes mittels Generatormatrix und Prüfmatrix,
 
*die Decodiermöglichkeiten für Blockcodes, unter anderem die Syndromdecodierung,
 
*einfache Näherungen und obere Schranken für die Blockfehlerwahrscheinlichkeit, sowie
 
*eine informationstheoretische Grenze der Kanalcodierung.
 
  
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Hier einige Schlagworte aus dem Buchinhalt: 
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# Binäre  lineare Blockcodes:   Generatormatrix,  Prüfmatrix und Decodierung.  Beispiele:  Single Parity–check Codes,  Wiederholungscodes,  Hamming-Codes.     
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# Fehlerwahrscheinlichkeitsschranken:  Minimale Distanz,  Union Bound,  Shannon Bound.   Kanalcodierungstheorem und Kanalkapazität: Fehlerrate vs. Coderate.   
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# Reed–Solomon–Codes:  Grundlagen der Algebra,  Erweiterungskörper,  Codeparameter,  Codier– und Decodierprinzip,  Singleton–Schranke,  Anwendung. 
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# Faltungscodes:  Algebraische und polynomische Beschreibung,  Zustands– und Trellisdiagramm,  Decodierung mittels Viterbi– und BCJR– Algorithmus.
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# Iterative Decodierverfahren:  Soft–in Soft–out Decoder,  Grundlegendes zu den Produktcodes,  Turbocodes und Low–density Parity–check $($LDPC$)$ Codes.
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<u>Hinweise:</u>
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*Kenntnisse über die&nbsp; &raquo;[[Stochastische Signaltheorie]]&laquo;&nbsp; und die&nbsp; &raquo;[[Informationstheorie]]&laquo;&nbsp; sind hilfreich,&nbsp; aber für die Kanalcodierung nicht unbedingt erforderlich.
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*Deren Mathematik unterscheidet sich von der in anderen Fachgebieten grundlegend.&nbsp;  Oft lassen sich aber Analogien erkennen,&nbsp; z.B. zur &nbsp;[[Signaldarstellung/Faltungssatz_und_Faltungsoperation|&raquo;herkömmlichen Faltung&laquo;]].
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* Eine Codierungsart mit anderer Zielrichtung ist die&nbsp; [[Informationstheorie/Allgemeine_Beschreibung|&raquo;Quellencodierung&laquo;]]&nbsp; $($"Datenkomprimierung"$)$.&nbsp; Hier wird nicht Redundanz hinzugefügt,&nbsp; sondern reduziert.
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* Eine weitere Codierungsart ist die&nbsp; [[Digitalsignalübertragung/Grundlagen_der_codierten_Übertragung#.23_.C3.9CBERBLICK_ZUM_ZWEITEN_HAUPTKAPITEL_.23|&raquo;Leitungscodierung&laquo;]]&nbsp; mit dem Ziel,&nbsp; das Sendesignal spektral bestmöglich an den Übertragungskanal anzupassen.
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&rArr; &nbsp; Hier zunächst eine&nbsp; &raquo;'''Inhaltsübersicht'''&laquo;&nbsp; anhand der &nbsp;&raquo;'''vier Hauptkapitel'''&laquo;&nbsp; mit insgesamt&nbsp; &raquo;'''22 Einzelkapiteln'''&laquo;&nbsp; und&nbsp; &raquo;'''175 Abschnitten'''&laquo;.}}
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===Inhalt===
 
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Der Lehrstoff entspricht einer Vorlesung mit drei Semesterwochenstunden (SWS) und zwei SWS Übungen.
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===Aufgaben und Multimedia===
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Neben diesen Theorieseiten bieten wir auch Aufgaben und multimediale Module zu diesem Thema an,&nbsp; die zur Verdeutlichung des Lehrstoffes beitragen könnten:
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$(1)$&nbsp; &nbsp; [https://www.lntwww.de/Kategorie:Aufgaben_zu_Kanalcodierung $\text{Aufgaben}$]
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$(2)$&nbsp; &nbsp; [[LNTwww:Lernvideos_zu_Kanalcodierung|$\text{Lernvideos}$]]
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$(3)$&nbsp; &nbsp; [[LNTwww:Applets_zu_Kanalcodierung|$\text{Applets}$]]&nbsp;}}
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===Weitere Links:===
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'''Empfohlene Literatur:'''
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$(4)$&nbsp; &nbsp; [[LNTwww:Literaturempfehlung_zu_"Kanalcodierung"|$\text{Literaturempfehlungen}$]]
  
*Benedetto, S.; Biglieri, E.; Castellani, V.: Digital Transmission Theory. Englewood Cliffs, New Jersey: Prentice Hall, 1987.
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$(5)$&nbsp; &nbsp; [[LNTwww:Impressum_zum_Buch_"Kanalcodierung"|$\text{Impressum}$]] }}
*Hänsler, E.: Statistische Signale: Grundlagen und Anwendungen. 2. Auflage. Berlin – Heidelberg: Springer, 1997.
 
*Hagenauer, J.: Nachrichtentechnik 1. Vorlesungsmanuskript, Lehrstuhl für Nachrichtentechnik, Technische Universität München, 2002.
 
*Hanik, N.: Leitungsgebundene Übertragungstechnik. Vorlesungsmanuskript. Lehrstuhl für Nachrichtentechnik, Technische Universität München, 2008.
 
*Haykin, S.: Digital Communications. New York: John Wiley & Sons, 1988.
 
*Huber, J.: Trelliscodierung - Grundlagen und Anwendungen in der digitalen Übertragungstechnik. Berlin – Heidelberg: Springer, 1992; [https://books.google.de/books?id=sRjUBgAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Leseprobe].
 
*Kammeyer, K.D.: Nachrichtenübertragung. Stuttgart: B.G. Teubner, 4. Auflage, 2004.
 
*Lüke, H. D.: Signalübertragung. 8. Auflage. Berlin – Heidelberg: Springer, 2004.
 
*Proakis, J. G.: Digital Communications. 5. Auflage. New York: McGraw-Hill, 2001.
 
*Proakis, J. G.; Salehi, M.: Grundlagen der Kommunikationstechnik. 2. Auflage. München: Pearson Education, 2004.
 
*Söder, G.: Simulationsmethoden in der Nachrichtentechnik. Anleitung zum gleichnamigen Praktikum. Lehrstuhl für Nachrichtentechnik, Technische Universität München, 2000.
 
*Söder, G.; Tröndle, K.: Digitale Übertragungssysteme - Theorie, Optimierung & Dimensionierung der Basisbandsysteme. Berlin – Heidelberg: Springer, 1985.
 
*Tröndle, K.; Söder, G.: Optimization of Digital Transmission Systems. Boston – London: Artech House, 1987.
 
*Werner, M.: Information und Codierung. Wiesbaden: Vieweg &Teubner, 2. Auflage, 2008; [https://books.google.de/books?id=rLS_TUNC3UYC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Leseprobe].
 
 
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Aktuelle Version vom 3. April 2023, 10:58 Uhr

Die  »Kanalcodierung«  $($englisch:  »Channel Coding«  oder auch  »Error–Control Coding«$)$  umfasst sowohl

  • »Verfahren zur Fehlererkennung«  $($englisch:  »Error Detection«$)$ als auch die
  • »Vorwärtsfehlerkorrektur«  $($englisch:  »Forward Error Correction«,  FEC$)$,  die bei schlechtem Kanal  $($kleines SNR$)$  erst eine Digitalsignalübertragung ermöglicht,  und bei ausreichend gutem Kanal  $($großes SNR$)$  zu sehr kleinen Fehlerraten führt.


Hier einige Schlagworte aus dem Buchinhalt:

  1. Binäre lineare Blockcodes:  Generatormatrix,  Prüfmatrix und Decodierung.  Beispiele:  Single Parity–check Codes,  Wiederholungscodes,  Hamming-Codes.
  2. Fehlerwahrscheinlichkeitsschranken:  Minimale Distanz,  Union Bound,  Shannon Bound.  Kanalcodierungstheorem und Kanalkapazität: Fehlerrate vs. Coderate.
  3. Reed–Solomon–Codes:  Grundlagen der Algebra,  Erweiterungskörper,  Codeparameter,  Codier– und Decodierprinzip,  Singleton–Schranke,  Anwendung.
  4. Faltungscodes:  Algebraische und polynomische Beschreibung,  Zustands– und Trellisdiagramm,  Decodierung mittels Viterbi– und BCJR– Algorithmus.
  5. Iterative Decodierverfahren:  Soft–in Soft–out Decoder,  Grundlegendes zu den Produktcodes,  Turbocodes und Low–density Parity–check $($LDPC$)$ Codes.


Hinweise:

  • Deren Mathematik unterscheidet sich von der in anderen Fachgebieten grundlegend.  Oft lassen sich aber Analogien erkennen,  z.B. zur  »herkömmlichen Faltung«.
  • Eine Codierungsart mit anderer Zielrichtung ist die  »Quellencodierung«  $($"Datenkomprimierung"$)$.  Hier wird nicht Redundanz hinzugefügt,  sondern reduziert.
  • Eine weitere Codierungsart ist die  »Leitungscodierung«  mit dem Ziel,  das Sendesignal spektral bestmöglich an den Übertragungskanal anzupassen.


⇒   Hier zunächst eine  »Inhaltsübersicht«  anhand der  »vier Hauptkapitel«  mit insgesamt  »22 Einzelkapiteln«  und  »175 Abschnitten«.


Inhalt

Aufgaben und Multimedia

Neben diesen Theorieseiten bieten wir auch Aufgaben und multimediale Module zu diesem Thema an,  die zur Verdeutlichung des Lehrstoffes beitragen könnten:

$(1)$    $\text{Aufgaben}$

$(2)$    $\text{Lernvideos}$

$(3)$    $\text{Applets}$ 


Weitere Links: