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Signaldarstellung/Allgemeine Beschreibung: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Folgenden werden ''periodische Signale'' betrachtet und diese sowohl im Zeit– als auch im Frequenzbereich mathematisch beschrieben.  
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== # ÜBERBLICK ZUM ZWEITEN HAUPTKAPITEL # ==
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In diesem Kapitel werden&nbsp; ''periodische Signale''&nbsp; betrachtet und diese sowohl im Zeit– als auch im Frequenzbereich mathematisch beschrieben.  
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Dieses Kapitel beinhaltet im Einzelnen:
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* Einige Grundbegriffe wie&nbsp; <i>Periodendauer, Grundfrequenz</i>&nbsp; und&nbsp; <i>Kreisfrequenz</i>,
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* die Eigenschaften eines&nbsp; <i>Gleichsignals</i>&nbsp; als Grenzfall eines periodischen Signals,
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* die Definition und Interpretation der&nbsp; <i>Diracfunktion</i>,
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* die Spektraldarstellung eines&nbsp; <i>Gleichsignals</i>&nbsp; oder eines&nbsp; <i>Gleichsignalanteils</i>,
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* die Zeit&ndash; und Frequenzdarstellung&nbsp; <i>harmonischer Schwingungen</i>, und schließlich
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* die Anwendung der&nbsp; <i>Fourierreihe</i>&nbsp; zur Spektralanalyse periodischer Signale.
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Weitere Informationen zum Thema sowie Aufgaben, Simulationen und Programmierübungen finden Sie im  
 
Weitere Informationen zum Thema sowie Aufgaben, Simulationen und Programmierübungen finden Sie im  
  
*Kapitel 6:  ''Lineare zeitinvariante Systeme'' (Programm lzi)
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*Kapitel 6:  ''Lineare zeitinvariante Systeme''&nbsp; (Programm lzi)
  
  
des Praktikums &bdquo;Simulationsmethoden in der Nachrichtentechnik&rdquo;. Diese LNT-Lehrveranstaltung an der TU München basiert auf  
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des Praktikums &bdquo;Simulationsmethoden in der Nachrichtentechnik&rdquo;. Diese frühere LNT-Lehrveranstaltung an der TU München basiert auf  
*dem Lehrsoftwarepaket [http://www.lntwww.de/downloads/Sonstiges/Programme/LNTsim.zip LNTsim] &nbsp;&rArr;&nbsp; Link verweist auf die ZIP-Version des Programms und  
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*dem Lehrsoftwarepaket&nbsp; [http://www.lntwww.de/downloads/Sonstiges/Programme/LNTsim.zip LNTsim]&nbsp; &nbsp; &rArr; &nbsp; Link verweist auf die ZIP-Version des Programms und  
*dieser [http://www.lntwww.de/downloads/Sonstiges/Texte/Praktikum_LNTsim_Teil_A.pdf Praktikumsanleitung]  &nbsp;&rArr;&nbsp; Link verweist auf die PDF-Version; Kapitel 6: Seite 99-118.
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*dieser&nbsp; [http://www.lntwww.de/downloads/Sonstiges/Texte/Praktikum_LNTsim_Teil_A.pdf Praktikumsanleitung]&nbsp; &nbsp; &rArr; &nbsp; Link verweist auf die PDF-Version;&nbsp; Kapitel 6:&nbsp; Seite 99-118.
  
  
 
==Eigenschaften und Anwendungen==
 
==Eigenschaften und Anwendungen==
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Für die Nachrichtentechnik besitzen periodische Signale eine große Bedeutung:  
 
Für die Nachrichtentechnik besitzen periodische Signale eine große Bedeutung:  
*Sie gehören zur Klasse der [[Signaldarstellung/Klassifizierung_von_Signalen#Deterministische_und_stochastische_Signale|deterministischen Signale]], deren Zeitfunktion in analytischer Form angegeben werden kann.  
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*Sie gehören zur Klasse der&nbsp; [[Signaldarstellung/Klassifizierung_von_Signalen#Deterministische_und_stochastische_Signale|deterministischen Signale]], deren Zeitfunktion in analytischer Form angegeben werden kann.  
*Ihr Signalverlauf ist damit für alle Zeiten t bekannt und für die Zukunft eindeutig vorhersagbar.
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*Ihr Signalverlauf ist damit für alle Zeiten&nbsp; t&nbsp; bekannt und für die Zukunft eindeutig vorhersagbar.
 
*Sie sind daher niemals informationstragende Signale.
 
*Sie sind daher niemals informationstragende Signale.
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Trotzdem werden periodische Signale oft auch in der Nachrichtentechnik benötigt, zum Beispiel
 
Trotzdem werden periodische Signale oft auch in der Nachrichtentechnik benötigt, zum Beispiel
 
*für die Modulation und Demodulation bei Trägerfrequenzsystemen,
 
*für die Modulation und Demodulation bei Trägerfrequenzsystemen,
*für die Synchronisation und Taktgenerierung bei Digitalsystemen,
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*für die Synchronisation und Taktregenerierung bei Digitalsystemen,
*als Test- und Prüfsignale bei der Systemrealisierung.
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*als Test&ndash; und Prüfsignale bei der Systemrealisierung.
  
  
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[[Datei:P_ID161__Sig_T_2_1_S1.png|right|frame|Oszilloskopbild von Cosinus- und Dreiecksignal]]
[[Datei:P_ID161__Sig_T_2_1_S1.png|right|Oszilloskopbild von Cosinus- und Dreiecksignal]]
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Beispiel 1:&nbsp;
 
Auf dem Oszilloskopbild sehen Sie zwei typische Vertreter periodischer Signale:  
 
Auf dem Oszilloskopbild sehen Sie zwei typische Vertreter periodischer Signale:  
 
*oben ein Cosinussignal,
 
*oben ein Cosinussignal,
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Wie aus den eingeblendeten Einstellungen zu ersehen ist, ist bei beiden Signalen die Periodendauer eine Millisekunde und die Amplitude ein Volt.
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Wie aus den eingeblendeten Einstellungen ersichtlich ist, beträgt bei beiden Signalen die Periodendauer eine Millisekunde und die Amplitude ein Volt.}}
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==Definition und Parameter==
 
==Definition und Parameter==
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Bevor wir uns den Signalparametern eines periodischen Signals zuwenden, soll der Begriff  &bdquo;Periodizität&rdquo; eindeutig definiert werden:
 
Bevor wir uns den Signalparametern eines periodischen Signals zuwenden, soll der Begriff  &bdquo;Periodizität&rdquo; eindeutig definiert werden:
  
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Ein '''periodisches Signal''' x(t) liegt genau dann vor, wenn für alle beliebigen Werte von t und alle ganzzahligen Werte von i mit einem geeigneten T0 gilt:  
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$\text{Definition:}$&nbsp;
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Ein&nbsp; $\text{periodisches Signal}$&nbsp; x(t)&nbsp; liegt dann vor, wenn für alle beliebigen Werte von&nbsp; t&nbsp; und alle ganzzahligen Werte von&nbsp; i&nbsp; mit einem geeigneten&nbsp; T0&nbsp; gilt:  
  
x(t+iT0)=x(t).
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:$$x(t+i\cdot T_{0}) = x(t).$$}}
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Daraus ergeben sich die folgenden Kenngrößen:
 
Daraus ergeben sich die folgenden Kenngrößen:
*Die '''Periodendauer''' T0 gibt den kleinstmöglichen Wert an, der obige Gleichung erfüllt.
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*Die&nbsp; $\text{Periodendauer}$&nbsp; T0&nbsp; gibt den kleinstmöglichen Wert an, der obige Gleichung erfüllt.
*Die '''Grundfrequenz''' f0=1/T0 beschreibt die Anzahl der Perioden pro Zeiteinheit (meist je Sekunde). Die Einheit „1/s” wird auch mit „Hz” bezeichnet, benannt nach dem deutschen Physiker [https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Hertz Heinrich Hertz].
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*Die&nbsp; $\text{Grundfrequenz}$&nbsp; f0=1/T0&nbsp; beschreibt die Anzahl der Perioden pro Zeiteinheit (meist je Sekunde).  
*Die '''Grundkreisfrequenz''' ω0 stellt die Winkeldrehung pro Sekunde dar, die meistens im Bogenmaß angegeben wird. Im Gegensatz zur Grundfrequenz ist hier nicht die Einheit „Hz”, sondern „1/s” üblich. Es gilt folgende Gleichung:
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*Die Einheit „1/s” wird auch mit „Hz” bezeichnet, benannt nach dem deutschen Physiker&nbsp; [https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Hertz Heinrich Hertz].
: ω0=2πf0=2π/T0.
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*Die&nbsp; $\text{Grundkreisfrequenz}$&nbsp; ω0&nbsp; stellt die Winkeldrehung pro Sekunde dar, die meistens im Bogenmaß angegeben wird.  
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*Im Gegensatz zur Grundfrequenz ist hier nicht die Einheit „Hz”, sondern „1/s” üblich. Es gilt folgende Gleichung:
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:$$\omega_{0}=2\pi f_{0} = {2\pi}/{T_{0}}.$$
  
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[[Datei:P_ID211__Sig_T_2_1_S2_neu.png|right|Zur Definition von Periodendauer, Grundfrequenz und Kreisfrequenz]]
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[[Datei:P_ID211__Sig_T_2_1_S2_neu.png|right|frame|Periodendauer, Grundfrequenz und Kreisfrequenz]]
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Beispiel 2:&nbsp;
 
Dargestellt ist hier ein periodisches Zeitsignal:
 
Dargestellt ist hier ein periodisches Zeitsignal:
*Die Periodendauer $T_{0}$ beträgt 2.5 Millisekunden.
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*Die Periodendauer beträgt&nbsp; $T_{0} = 2.5 \ \rm ms$.
*Daraus berechnet sich die Grundfrequenz $f_0$ zu 400 Hz.  
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*Daraus berechnet sich die Grundfrequenz&nbsp; $f_0 400 \ \rm  Hz$.  
*Die Grundkreisfrequenz $\omega_{0}$ ergibt sich zu 2513 1/s.
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*Die Grundkreisfrequenz ergibt sich zu&nbsp; $\omega_{0}=2513 \ \rm  1/s.$}}
 
 
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==Resultierende Periodendauer==
 
==Resultierende Periodendauer==
*Besteht ein Signal x(t) aus der Summe zweier periodischer Signale x1(t) und x2(t) mit den Periodendauern T1 bzw. T2, so ist die resultierende Periodendauer des Summensignals das kleinste gemeinsame Vielfache von T1 und T2.
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Besteht ein Signal&nbsp; x(t)&nbsp; aus der Summe zweier periodischer Signale&nbsp; x1(t)&nbsp; und&nbsp; x2(t)&nbsp; mit den Periodendauern&nbsp; T1&nbsp; bzw.&nbsp; T2, so ist die resultierende Periodendauer des Summensignals das kleinste gemeinsame Vielfache von&nbsp; T1&nbsp; und&nbsp; T2.
 
*Diese Aussage gilt unabhängig von den Amplituden– und Phasenverhältnissen.
 
*Diese Aussage gilt unabhängig von den Amplituden– und Phasenverhältnissen.
*Besitzen T1 und T2 dagegen kein rationales gemeinsames Vielfaches (Beispiel: T2=πT1), so ist das Summensignal x(t) im Gegensatz zu seinen beiden Komponenten x1(t) und x2(t) nicht periodisch.
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*Besitzen&nbsp; T1&nbsp; und&nbsp; T2&nbsp; dagegen kein rationales gemeinsames Vielfaches&nbsp; $($Beispiel:&nbsp; $T_{2} = \pi \cdot T_{1})$, so ist das Summensignal&nbsp; x(t)&nbsp; im Gegensatz zu seinen beiden Komponenten&nbsp; x1(t)&nbsp; und&nbsp; x2(t)&nbsp; nicht periodisch.
  
  
{{Beispiel}}
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{{GraueBox|TEXT= 
Addiert werden ein cosinusförmiges Signal x1(t) mit der Periodendauer T1=2ms (blauer Signalverlauf) und ein Sinussignal x2(t) mit der Periodendauer  T2=5ms  und doppelt so großer Amplitude (grüner Verlauf).
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$\text{Beispiel 3:}$&nbsp;
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Addiert werden ein cosinusförmiges Signal&nbsp; x1(t)&nbsp; mit der Periodendauer&nbsp; T1=2ms&nbsp; (blauer Signalverlauf)&nbsp; und ein Sinussignal&nbsp; x2(t)&nbsp; mit der Periodendauer&nbsp; T2=5ms&nbsp; und doppelt so großer Amplitude (grüner Verlauf).
  
[[Datei:P_ID247__Sig_T_2_1_S3_neu.png|Resultierende Periodendauer]]
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[[Datei:P_ID247__Sig_T_2_1_S3_neu.png|frame|Resultierende Periodendauer der Summe aus Cosinus&ndash; und Sinussignal]]
  
*Das (rote) Summensignal x(t)=x1(t)+x2(t) weist dann die resultierende Periodendauer T0=10ms  auf &nbsp;&rArr;&nbsp; Grundfrequenz  f0=100Hz.  
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Das (rote) Summensignal&nbsp; x(t)=x1(t)+x2(t)&nbsp; weist dann  
*Die Frequenz f0 selbst ist in x(t) nicht enthalten, lediglich ganzzahlige Vielfache davon, nämlich f1=500Hz  und f2=200Hz.
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*die resultierende Periodendauer&nbsp; T0=10ms&nbsp; auf &nbsp; &rArr; &nbsp; Grundfrequenz&nbsp; f0=100Hz.  
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*Die Frequenz&nbsp; f0&nbsp; selbst ist in&nbsp; x(t)&nbsp; nicht enthalten, lediglich ganzzahlige Vielfache davon, nämlich&nbsp; f1=500Hz&nbsp; und&nbsp; f2=200Hz. }}
  
{{end}}
 
  
 
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Mit dem interaktiven Applet&nbsp; [[Applets:Periodendauer_periodischer_Signale|Periodendauer periodischer Signale]]&nbsp; lässt sich die resultierende Periodendauer zweier harmonischer Schwingungen ermitteln.  
Mit dem Interaktionsmodul [[Periodendauer periodischer Signale]] lässt sich die resultierende Periodendauer zweier harmonischer Schwingungen ermitteln:  
 
  
  
 
==Aufgaben zum Kapitel==
 
==Aufgaben zum Kapitel==
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[[Aufgaben: 2.1 Gleichrichtung|Aufgabe 2.1: Gleichrichtung]]
  
[[Aufgaben: 2.1 Gleichrichtung|A2.1 Gleichrichtung]]
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[[Aufgaben:Aufgabe_2.1Z:_Summensignal|Aufgabe 2.1Z: Summensignal]]
 
 
[[Aufgaben: 2.1Z Summensignal|Z2.1 Summensignal]]
 
  
  

Aktuelle Version vom 12. April 2021, 11:56 Uhr

# ÜBERBLICK ZUM ZWEITEN HAUPTKAPITEL #


In diesem Kapitel werden  periodische Signale  betrachtet und diese sowohl im Zeit– als auch im Frequenzbereich mathematisch beschrieben.

Dieses Kapitel beinhaltet im Einzelnen:

  • Einige Grundbegriffe wie  Periodendauer, Grundfrequenz  und  Kreisfrequenz,
  • die Eigenschaften eines  Gleichsignals  als Grenzfall eines periodischen Signals,
  • die Definition und Interpretation der  Diracfunktion,
  • die Spektraldarstellung eines  Gleichsignals  oder eines  Gleichsignalanteils,
  • die Zeit– und Frequenzdarstellung  harmonischer Schwingungen, und schließlich
  • die Anwendung der  Fourierreihe  zur Spektralanalyse periodischer Signale.


Weitere Informationen zum Thema sowie Aufgaben, Simulationen und Programmierübungen finden Sie im

  • Kapitel 6: Lineare zeitinvariante Systeme  (Programm lzi)


des Praktikums „Simulationsmethoden in der Nachrichtentechnik”. Diese frühere LNT-Lehrveranstaltung an der TU München basiert auf

  • dem Lehrsoftwarepaket  LNTsim    ⇒   Link verweist auf die ZIP-Version des Programms und
  • dieser  Praktikumsanleitung    ⇒   Link verweist auf die PDF-Version;  Kapitel 6:  Seite 99-118.


Eigenschaften und Anwendungen


Für die Nachrichtentechnik besitzen periodische Signale eine große Bedeutung:

  • Sie gehören zur Klasse der  deterministischen Signale, deren Zeitfunktion in analytischer Form angegeben werden kann.
  • Ihr Signalverlauf ist damit für alle Zeiten  t  bekannt und für die Zukunft eindeutig vorhersagbar.
  • Sie sind daher niemals informationstragende Signale.


Trotzdem werden periodische Signale oft auch in der Nachrichtentechnik benötigt, zum Beispiel

  • für die Modulation und Demodulation bei Trägerfrequenzsystemen,
  • für die Synchronisation und Taktregenerierung bei Digitalsystemen,
  • als Test– und Prüfsignale bei der Systemrealisierung.


Oszilloskopbild von Cosinus- und Dreiecksignal

Beispiel 1:  Auf dem Oszilloskopbild sehen Sie zwei typische Vertreter periodischer Signale:

  • oben ein Cosinussignal,
  • unten ein Dreiecksignal.


Wie aus den eingeblendeten Einstellungen ersichtlich ist, beträgt bei beiden Signalen die Periodendauer eine Millisekunde und die Amplitude ein Volt.


Definition und Parameter


Bevor wir uns den Signalparametern eines periodischen Signals zuwenden, soll der Begriff „Periodizität” eindeutig definiert werden:

Definition:  Ein  periodisches Signal  x(t)  liegt dann vor, wenn für alle beliebigen Werte von  t  und alle ganzzahligen Werte von  i  mit einem geeigneten  T0  gilt:

x(t+iT0)=x(t).


Daraus ergeben sich die folgenden Kenngrößen:

  • Die  Periodendauer  T0  gibt den kleinstmöglichen Wert an, der obige Gleichung erfüllt.
  • Die  Grundfrequenz  f0=1/T0  beschreibt die Anzahl der Perioden pro Zeiteinheit (meist je Sekunde).
  • Die Einheit „1/s” wird auch mit „Hz” bezeichnet, benannt nach dem deutschen Physiker  Heinrich Hertz.
  • Die  Grundkreisfrequenz  ω0  stellt die Winkeldrehung pro Sekunde dar, die meistens im Bogenmaß angegeben wird.
  • Im Gegensatz zur Grundfrequenz ist hier nicht die Einheit „Hz”, sondern „1/s” üblich. Es gilt folgende Gleichung:
ω0=2πf0=2π/T0.


Periodendauer, Grundfrequenz und Kreisfrequenz

Beispiel 2:  Dargestellt ist hier ein periodisches Zeitsignal:

  • Die Periodendauer beträgt  T0=2.5 ms.
  • Daraus berechnet sich die Grundfrequenz  f0=400 Hz.
  • Die Grundkreisfrequenz ergibt sich zu  ω0=2513 1/s.



Resultierende Periodendauer


Besteht ein Signal  x(t)  aus der Summe zweier periodischer Signale  x1(t)  und  x2(t)  mit den Periodendauern  T1  bzw.  T2, so ist die resultierende Periodendauer des Summensignals das kleinste gemeinsame Vielfache von  T1  und  T2.

  • Diese Aussage gilt unabhängig von den Amplituden– und Phasenverhältnissen.
  • Besitzen  T1  und  T2  dagegen kein rationales gemeinsames Vielfaches  (Beispiel:  T2=πT1), so ist das Summensignal  x(t)  im Gegensatz zu seinen beiden Komponenten  x1(t)  und  x2(t)  nicht periodisch.


Beispiel 3:  Addiert werden ein cosinusförmiges Signal  x1(t)  mit der Periodendauer  T1=2ms  (blauer Signalverlauf)  und ein Sinussignal  x2(t)  mit der Periodendauer  T2=5ms  und doppelt so großer Amplitude (grüner Verlauf).

Resultierende Periodendauer der Summe aus Cosinus– und Sinussignal

Das (rote) Summensignal  x(t)=x1(t)+x2(t)  weist dann

  • die resultierende Periodendauer  T0=10ms  auf   ⇒   Grundfrequenz  f0=100Hz.
  • Die Frequenz  f0  selbst ist in  x(t)  nicht enthalten, lediglich ganzzahlige Vielfache davon, nämlich  f1=500Hz  und  f2=200Hz.


Mit dem interaktiven Applet  Periodendauer periodischer Signale  lässt sich die resultierende Periodendauer zweier harmonischer Schwingungen ermitteln.


Aufgaben zum Kapitel


Aufgabe 2.1: Gleichrichtung

Aufgabe 2.1Z: Summensignal