Stochastische Signaltheorie/Verallgemeinerung auf N-dimensionale Zufallsgrößen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Realteile der Korrelationsmatrix sind weiterhin symmetrisch zur Hauptdiagonalen, während sich die dazugehörigen Imaginärteile durch das Vorzeichen unterscheiden.  
 
Die Realteile der Korrelationsmatrix sind weiterhin symmetrisch zur Hauptdiagonalen, während sich die dazugehörigen Imaginärteile durch das Vorzeichen unterscheiden.  
  
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==Kovarianzmatrix==
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Man kommt von der Korrelationsmatrix $\mathbf{R}$ zur so genannten Kovarianzmatrix
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$${\mathbf{K}} =\left[ K_{ij} \right] = \left[ \begin{array}{cccc} K_{11} & K_{12} & \cdots & K_{1N} \\ K_{21} & K_{22}& \cdots & K_{2N} \\ \cdots & \cdots & \cdots & \cdots  \\ K_{N1} & K_{N2} & \cdots & K_{NN}  \end{array} \right] ,$$
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wenn die Matrixelemente $K_{ij} = {\rm E}[(x_i – m_i) · (x_j – m_j)]$ jeweils ein Zentralmoment erster Ordnung angeben. Mit dem Vektor $\mathbf{m} = [m_1, m_2, ... , m_N]^{\rm T}$ kann somit auch geschrieben werden:
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$$\mathbf{K}= {{\rm E}[(\mathbf{x} - \mathbf{m})  (\mathbf{x} - \mathbf{m})^{\rm T} ]} .$$
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Es soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass $m_1$ den Mittelwert der Komponente $x_1$ und $m_2$ den Mittelwert von $x_2$ bezeichnet – nicht etwa das Moment erster bzw. zweiter Ordnung.
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Die Matrix $\mathbf{K}$ zeigt bei reellen mittelwertfreien Gauß–Größen folgende weitere Eigenschaften:
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*Das Element der $i$-ten Zeile und $j$-ten Spalte lautet mit den beiden Streuungen $σ_i$ und $σ_j$ und dem Korrelationskoeffizienten  $ρ_{ij}$. Formelmäßig gilt $K_{ij} = σ_i · σ_j · ρ_{ij} = K_{ji}.$
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*Berücksichtigt man noch die Beziehung $ρ_{ii} =$ 1, so erhält man für die Kovarianzmatrix:
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$${\mathbf{K}} =\left[ K_{ij} \right] = \left[ \begin{array}{cccc}
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\sigma_{1}^2 & \sigma_{1}\sigma_{2}\rho_{12} & \cdots & \sigma_{1}\sigma_{N}\rho_{1N} \\
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\sigma_{2}\sigma_{1}\rho_{21} & \sigma_{2}^2& \cdots & \sigma_{2}\sigma_{N}\rho_{2N} \\ \cdots & \cdots & \cdots & \cdots \\ \sigma_{N}\sigma_{1}\rho_{N1} & \sigma_{N}\sigma_{2}\rho_{N2} &
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\cdots & \sigma_{N}^2 \end{array} \right] .$$
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*Aufgrund der Beziehung $ρ_{ij} = ρ_{ji}$ ist die Kovarianzmatrix bei reellen Größen symmetrisch zur Hauptdiagonalen. Bei komplexen Größen würde dagegen $ρ_{ij} = ρ_{ji}^∗$ gelten.
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{{Beispiel}}
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Wir betrachten drei Kovarianzmatrizen:
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$${\mathbf{K}_2} = \left[ \begin{array}{cc}
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1 & -0.5 \\
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\end{array} \right],
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\hspace{0.2cm}{\mathbf{K}_3} = 4 \cdot \left[ \begin{array}{ccc}
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1 & 1/2 & 1/4\\
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1/2 & 1 & 3/4 \\
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1/4 & 3/4 & 1
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\end{array}\right], \hspace{0.2cm}{\mathbf{K}_4} =
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\left[
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1 & 0 & 0 & 0 \\
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0 & 4 & 0 & 0 \\
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0 & 0 & 9 & 0 \\
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0 & 0 & 0 & 16
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\end{array} \right].$$
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* $\mathbf{K}_2$ beschreibt eine 2D–Zufallsgröße, wobei der Korrelationskoeffizient $ρ$ zwischen den zwei Komponenten –0.5 beträgt und beide Komponenten die Streuung $σ =$ 1 aufweisen.
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*Bei der 3D-Zufallsgröße gemäß $\mathbf{K}_3$ haben alle Komponenten die gleiche Streuung $σ =$ 2. Die stärksten Bindungen bestehen zwischen $x_2$ und $x_3$; wobei $ρ_{23} =$ 3/4 gilt.
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*Die vier Komponenten der durch $\mathbf{K}_4$ gekennzeichneten Zufallsgröße sind unkorreliert, bei Gaußscher WDF auch statistisch unabhängig. Die Streuungen sind $σ_i = i$ für $i =$ 1, ... , 4.
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{{end}}
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==Zusammenhang zwischen Kovarianzmatrix und WDF==
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Die ''Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion'' einer $N$-dimensionalen Gaußschen Zufallsgröße $\mathbf{x}$ lautet:
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$$\mathbf{f_x}(\mathbf{x})= \frac{1}{\sqrt{(2 \pi)^N \cdot
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|\mathbf{K}|}}\cdot {\rm exp}{\left[-\frac{1}{2}\cdot(\mathbf{x} -
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\mathbf{m})^{\rm T}\cdot\mathbf{K}^{-1} \cdot(\mathbf{x} -
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\mathbf{m}) \right]} .$$
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Hierbei bezeichnen:
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* $\mathbf{x}$ den Spaltenvektor der betrachteten $N$-dimensionalen Zufallsgröße,
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* $\mathbf{m}$ den Spaltenvektor der zugehörigen Mittelwerte,
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* $|\mathbf{K}|$ die Determinante der $N×N$–Kovarianzmatrix $\mathbf{K}$ – eine skalare Größe,
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* $\mathbf{K}^{−1}$ die Inverse von $\mathbf{K}$; diese ist ebenfalls eine $N×N$-Matrix.
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Die Multiplikationen des Zeilenvektors $(\mathbf{x} – \mathbf{m})^{\rm T}$, der Matrix $\mathbf{K}^{–1}$ und des Spaltenvektors $(\mathbf{x} – \mathbf{m})$ ergibt im Argument der Exponentialfunktion erwartungsgemäß ein Skalar.
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{{Beispiel}}
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Wir betrachten wie im Beispiel  auf der letzten Seite wieder eine 4D-Zufallsgröße $\mathbf{x}$, deren Kovarianzmatrix nur auf der Hauptdiagonalen besetzt ist:
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$${\mathbf{K}} = \left[
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\begin{array}{cccc}
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\sigma_{1}^2 & 0 & 0 & 0 \\
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0 & \sigma_{2}^2 & 0 & 0 \\
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0 & 0 & \sigma_{3}^2 & 0 \\
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0 & 0 & 0 & \sigma_{4}^2
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\end{array} \right].$$
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Deren Determinante ist $|\mathbf{K}| = σ_1^2 · σ_2^2 · σ_3^2 · σ_4^2$. Die inverse Kovarianzmatrix ergibt sich zu:
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$${\mathbf{K}}^{-1} \cdot {\mathbf{K}} = \left[
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\begin{array}{cccc}
 +
1 & 0 & 0 & 0 \\
 +
0 & 1 & 0 & 0 \\
 +
0 & 0 & 1 & 0 \\
 +
0 & 0 & 0 & 1
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\end{array} \right]
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\hspace{0.5cm}\Rightarrow \hspace{0.5cm} {\mathbf{K}}^{-1}  =
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\left[
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\begin{array}{cccc}
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\sigma_{1}^{-2} & 0 & 0 & 0 \\
 +
0 & \sigma_{2}^{-2} & 0 & 0 \\
 +
0 & 0 & \sigma_{3}^{-2} & 0 \\
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0 & 0 & 0 & \sigma_{4}^{-2}
 +
\end{array} \right].$$
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Für mittelwertfreie Größen $(\mathbf{m = 0})$ lautet somit die WDF:
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$$\mathbf{f_{\rm x}}(\mathbf{x})= \frac{1}{{(2 \pi)^2 \cdot \sigma_1\cdot
 +
\sigma_2\cdot \sigma_3\cdot \sigma_4}}\cdot {\rm
 +
exp}{\left[-(\frac{x_1^2}{2\sigma_1^2}
 +
\hspace{0.1cm}+\hspace{0.1cm}\frac{x_2^2}{2\sigma_2^2}\hspace{0.1cm}+\hspace{0.1cm}\frac{x_3^2}{2\sigma_3^2}\hspace{0.1cm}+\hspace{0.1cm}\frac{x_4^2}{2\sigma_4^2})
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\right]} .$$
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Ein Vergleich mit  Kapitel 4.2 zeigt, dass es sich um eine 4D-Zufallsgröße mit statistisch unabhängigen und unkorrelierten Komponenten handelt, da folgende Bedingung erfüllt ist:
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$$\mathbf{f_x}(\mathbf{x})= \mathbf{f_{x1}}(\mathbf{x_1})
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\cdot\mathbf{f_{x2}}(\mathbf{x_2})
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\cdot\mathbf{f_{x3}}(\mathbf{x_3})
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\cdot\mathbf{f_{x4}}(\mathbf{x_4}) .$$
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Der Fall korrelierter Komponenten wird in Aufgaben zu diesem Kapitel eingehend behandelt.
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{{end}}
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Die folgenden Links verweisen auf Seiten mit Grundlagen der Matrizenrechnung am Kapitelende:
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Determinante einer Matrix 
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Inverse einer Matrix
  
  

Version vom 6. Juni 2016, 19:04 Uhr

Korrelationsmatrix

Bisher wurden nur statistische Bindungen zwischen zwei (skalaren) Zufallsgrößen betrachtet. Für den allgemeineren Fall – einer Zufallsgröße mit $N$ Dimensionen – bietet sich zweckmäßiger Weise eine Vektor- bzw. Matrixdarstellung an. Für die folgende Beschreibung wird vorausgesetzt:

  • Die $N$–dimensionale Zufallsgröße wird als Vektor dargestellt:

$${\mathbf{x}} = [\hspace{0.03cm}x_1, \hspace{0.03cm}x_2, \hspace{0.1cm}... \hspace{0.1cm}, \hspace{0.03cm}x_N]^{\rm T}.$$ Hierbei ist $\mathbf{x}$ ein Spaltenvektor, was aus dem Zusatz „T” – dies steht für „transponiert” – des angegebenen Zeilenvektors hervorgeht.

  • Die $N$ Komponenten $x_i$ seien jeweils eindimensionale reelle Gaußsche Zufallsgrößen.


Statistische Bindungen zwischen den $N$ Zufallsgrößen werden durch die Korrelationsmatrix vollständig beschrieben: $${\mathbf{R}} =\left[ R_{ij} \right] = \left[ \begin{array}{cccc}R_{11} & R_{12} & \cdots & R_{1N} \\ R_{21} & R_{22}& \cdots & R_{2N} \\ \cdots & \cdots & \cdots &\cdots \\ R_{N1} & R_{N2} & \cdots & R_{NN} \end{array} \right] .$$ Die $N^2$ Elemente dieser $N×N$-Matrix geben jeweils das gemeinsame Moment erster Ordnung zwischen zwei Komponenten an: $$R_{ij}= {{\rm E}[x_i \cdot x_j ]} = R_{ji} .$$ In Vektorschreibweise lautet somit die Korrelationsmatrix: $$\mathbf{R}= {\rm E[\mathbf{x} \cdot {\mathbf{x}}^{\rm T} ]} .$$ Da $\mathbf{x}$ ein Spaltenvektor mit $N$ Dimensionen ist und somit der transponierte Vektor $\mathbf{x}^{\rm T}$ ein Zeilenvektor gleicher Länge, ergibt das Produkt $\mathbf{x} · \mathbf{x}^{\rm T}$ eine $N×N$-Matrix. Dagegen wäre $\mathbf{x}^{\rm T}· \mathbf{x}$ eine 1×1-Matrix, also ein Skalar. Für den hier nicht weiter betrachteten Sonderfall komplexer Komponenten $x_i$ sind auch die Matrixelemente komplex: $$R_{ij}= {{\rm E}[x_i \cdot x_j^{\star} ]} = R_{ji}^{\star} .$$ Die Realteile der Korrelationsmatrix sind weiterhin symmetrisch zur Hauptdiagonalen, während sich die dazugehörigen Imaginärteile durch das Vorzeichen unterscheiden.

Kovarianzmatrix

Man kommt von der Korrelationsmatrix $\mathbf{R}$ zur so genannten Kovarianzmatrix $${\mathbf{K}} =\left[ K_{ij} \right] = \left[ \begin{array}{cccc} K_{11} & K_{12} & \cdots & K_{1N} \\ K_{21} & K_{22}& \cdots & K_{2N} \\ \cdots & \cdots & \cdots & \cdots \\ K_{N1} & K_{N2} & \cdots & K_{NN} \end{array} \right] ,$$ wenn die Matrixelemente $K_{ij} = {\rm E}[(x_i – m_i) · (x_j – m_j)]$ jeweils ein Zentralmoment erster Ordnung angeben. Mit dem Vektor $\mathbf{m} = [m_1, m_2, ... , m_N]^{\rm T}$ kann somit auch geschrieben werden: $$\mathbf{K}= {{\rm E}[(\mathbf{x} - \mathbf{m}) (\mathbf{x} - \mathbf{m})^{\rm T} ]} .$$

Es soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass $m_1$ den Mittelwert der Komponente $x_1$ und $m_2$ den Mittelwert von $x_2$ bezeichnet – nicht etwa das Moment erster bzw. zweiter Ordnung.


Die Matrix $\mathbf{K}$ zeigt bei reellen mittelwertfreien Gauß–Größen folgende weitere Eigenschaften:

  • Das Element der $i$-ten Zeile und $j$-ten Spalte lautet mit den beiden Streuungen $σ_i$ und $σ_j$ und dem Korrelationskoeffizienten $ρ_{ij}$. Formelmäßig gilt $K_{ij} = σ_i · σ_j · ρ_{ij} = K_{ji}.$
  • Berücksichtigt man noch die Beziehung $ρ_{ii} =$ 1, so erhält man für die Kovarianzmatrix:

$${\mathbf{K}} =\left[ K_{ij} \right] = \left[ \begin{array}{cccc} \sigma_{1}^2 & \sigma_{1}\sigma_{2}\rho_{12} & \cdots & \sigma_{1}\sigma_{N}\rho_{1N} \\ \sigma_{2}\sigma_{1}\rho_{21} & \sigma_{2}^2& \cdots & \sigma_{2}\sigma_{N}\rho_{2N} \\ \cdots & \cdots & \cdots & \cdots \\ \sigma_{N}\sigma_{1}\rho_{N1} & \sigma_{N}\sigma_{2}\rho_{N2} & \cdots & \sigma_{N}^2 \end{array} \right] .$$

  • Aufgrund der Beziehung $ρ_{ij} = ρ_{ji}$ ist die Kovarianzmatrix bei reellen Größen symmetrisch zur Hauptdiagonalen. Bei komplexen Größen würde dagegen $ρ_{ij} = ρ_{ji}^∗$ gelten.


Wir betrachten drei Kovarianzmatrizen: $${\mathbf{K}_2} = \left[ \begin{array}{cc} 1 & -0.5 \\ -0.5 & 1 \end{array} \right], \hspace{0.2cm}{\mathbf{K}_3} = 4 \cdot \left[ \begin{array}{ccc} 1 & 1/2 & 1/4\\ 1/2 & 1 & 3/4 \\ 1/4 & 3/4 & 1 \end{array}\right], \hspace{0.2cm}{\mathbf{K}_4} = \left[ \begin{array}{cccc} 1 & 0 & 0 & 0 \\ 0 & 4 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 9 & 0 \\ 0 & 0 & 0 & 16 \end{array} \right].$$

  • $\mathbf{K}_2$ beschreibt eine 2D–Zufallsgröße, wobei der Korrelationskoeffizient $ρ$ zwischen den zwei Komponenten –0.5 beträgt und beide Komponenten die Streuung $σ =$ 1 aufweisen.
  • Bei der 3D-Zufallsgröße gemäß $\mathbf{K}_3$ haben alle Komponenten die gleiche Streuung $σ =$ 2. Die stärksten Bindungen bestehen zwischen $x_2$ und $x_3$; wobei $ρ_{23} =$ 3/4 gilt.
  • Die vier Komponenten der durch $\mathbf{K}_4$ gekennzeichneten Zufallsgröße sind unkorreliert, bei Gaußscher WDF auch statistisch unabhängig. Die Streuungen sind $σ_i = i$ für $i =$ 1, ... , 4.


Zusammenhang zwischen Kovarianzmatrix und WDF

Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion einer $N$-dimensionalen Gaußschen Zufallsgröße $\mathbf{x}$ lautet: $$\mathbf{f_x}(\mathbf{x})= \frac{1}{\sqrt{(2 \pi)^N \cdot |\mathbf{K}|}}\cdot {\rm exp}{\left[-\frac{1}{2}\cdot(\mathbf{x} - \mathbf{m})^{\rm T}\cdot\mathbf{K}^{-1} \cdot(\mathbf{x} - \mathbf{m}) \right]} .$$

Hierbei bezeichnen:

  • $\mathbf{x}$ den Spaltenvektor der betrachteten $N$-dimensionalen Zufallsgröße,
  • $\mathbf{m}$ den Spaltenvektor der zugehörigen Mittelwerte,
  • $|\mathbf{K}|$ die Determinante der $N×N$–Kovarianzmatrix $\mathbf{K}$ – eine skalare Größe,
  • $\mathbf{K}^{−1}$ die Inverse von $\mathbf{K}$; diese ist ebenfalls eine $N×N$-Matrix.


Die Multiplikationen des Zeilenvektors $(\mathbf{x} – \mathbf{m})^{\rm T}$, der Matrix $\mathbf{K}^{–1}$ und des Spaltenvektors $(\mathbf{x} – \mathbf{m})$ ergibt im Argument der Exponentialfunktion erwartungsgemäß ein Skalar.


Wir betrachten wie im Beispiel auf der letzten Seite wieder eine 4D-Zufallsgröße $\mathbf{x}$, deren Kovarianzmatrix nur auf der Hauptdiagonalen besetzt ist: $${\mathbf{K}} = \left[ \begin{array}{cccc} \sigma_{1}^2 & 0 & 0 & 0 \\ 0 & \sigma_{2}^2 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & \sigma_{3}^2 & 0 \\ 0 & 0 & 0 & \sigma_{4}^2 \end{array} \right].$$ Deren Determinante ist $|\mathbf{K}| = σ_1^2 · σ_2^2 · σ_3^2 · σ_4^2$. Die inverse Kovarianzmatrix ergibt sich zu: $${\mathbf{K}}^{-1} \cdot {\mathbf{K}} = \left[ \begin{array}{cccc} 1 & 0 & 0 & 0 \\ 0 & 1 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 1 & 0 \\ 0 & 0 & 0 & 1 \end{array} \right] \hspace{0.5cm}\Rightarrow \hspace{0.5cm} {\mathbf{K}}^{-1} = \left[ \begin{array}{cccc} \sigma_{1}^{-2} & 0 & 0 & 0 \\ 0 & \sigma_{2}^{-2} & 0 & 0 \\ 0 & 0 & \sigma_{3}^{-2} & 0 \\ 0 & 0 & 0 & \sigma_{4}^{-2} \end{array} \right].$$

Für mittelwertfreie Größen $(\mathbf{m = 0})$ lautet somit die WDF: $$\mathbf{f_{\rm x}}(\mathbf{x})= \frac{1}{{(2 \pi)^2 \cdot \sigma_1\cdot \sigma_2\cdot \sigma_3\cdot \sigma_4}}\cdot {\rm exp}{\left[-(\frac{x_1^2}{2\sigma_1^2} \hspace{0.1cm}+\hspace{0.1cm}\frac{x_2^2}{2\sigma_2^2}\hspace{0.1cm}+\hspace{0.1cm}\frac{x_3^2}{2\sigma_3^2}\hspace{0.1cm}+\hspace{0.1cm}\frac{x_4^2}{2\sigma_4^2}) \right]} .$$ Ein Vergleich mit Kapitel 4.2 zeigt, dass es sich um eine 4D-Zufallsgröße mit statistisch unabhängigen und unkorrelierten Komponenten handelt, da folgende Bedingung erfüllt ist: $$\mathbf{f_x}(\mathbf{x})= \mathbf{f_{x1}}(\mathbf{x_1}) \cdot\mathbf{f_{x2}}(\mathbf{x_2}) \cdot\mathbf{f_{x3}}(\mathbf{x_3}) \cdot\mathbf{f_{x4}}(\mathbf{x_4}) .$$

Der Fall korrelierter Komponenten wird in Aufgaben zu diesem Kapitel eingehend behandelt.


Die folgenden Links verweisen auf Seiten mit Grundlagen der Matrizenrechnung am Kapitelende: Determinante einer Matrix

Inverse einer Matrix