Stochastische Signaltheorie/Digitale Filter: Unterschied zwischen den Versionen

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==Allgemeines Blockschaltbild==
 
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Jedes Signal $x(t)$ kann an einem Rechner nur durch die Folge $〈x_ν〉$ seiner Abtastwerte dargestellt werden, wobei $x_ν$ für $x(ν · T_{\rm A})$ steht. Der zeitliche Abstand $T_{\rm A}$ zwischen zwei Abtastwerten ist dabei durch das [[Signaldarstellung/Zeitdiskrete_Signaldarstellung#Das_Abtasttheorem|Abtasttheorem]]  nach oben begrenzt.   
 
Jedes Signal $x(t)$ kann an einem Rechner nur durch die Folge $〈x_ν〉$ seiner Abtastwerte dargestellt werden, wobei $x_ν$ für $x(ν · T_{\rm A})$ steht. Der zeitliche Abstand $T_{\rm A}$ zwischen zwei Abtastwerten ist dabei durch das [[Signaldarstellung/Zeitdiskrete_Signaldarstellung#Das_Abtasttheorem|Abtasttheorem]]  nach oben begrenzt.   
  
 
Um den Einfluss eines linearen Filters mit dem Frequenzgang $H(f)$ auf das zeitdiskrete Signal $〈x_ν〉$ zu erfassen, bietet es sich an, auch das Filter zeitdiskret zu beschreiben. Nachfolgend sehen Sie das entsprechende Blockschaltbild.  
 
Um den Einfluss eines linearen Filters mit dem Frequenzgang $H(f)$ auf das zeitdiskrete Signal $〈x_ν〉$ zu erfassen, bietet es sich an, auch das Filter zeitdiskret zu beschreiben. Nachfolgend sehen Sie das entsprechende Blockschaltbild.  
  
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Für die Abtastwerte des Ausgangssignals gilt somit:  
 
Für die Abtastwerte des Ausgangssignals gilt somit:  
$$y_\nu  = \sum\limits_{\mu  = 0}^M {a_\mu  }  \cdot x_{\nu  - \mu }  + \sum\limits_{\mu  = 1}^M {b_\mu  }  \cdot y_{\nu  - \mu } .$$
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:$$y_\nu  = \sum\limits_{\mu  = 0}^M {a_\mu  }  \cdot x_{\nu  - \mu }  + \sum\limits_{\mu  = 1}^M {b_\mu  }  \cdot y_{\nu  - \mu } .$$
  
 
Hierzu ist folgendes zu bemerken:  
 
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==Nichtrekursives Filter==
 
==Nichtrekursives Filter==
Sind alle Rückführungskoeffizienten $b_{\mu} = 0$, so spricht von einem nichtrekursiven Filter.  
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$\text{Definition:}$&nbsp; Sind alle Rückführungskoeffizienten $b_{\mu} = 0$, so spricht von einem '''nichtrekursiven Filter'''.
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Ein solches nichtrekursives Filter $M$&ndash;ter Ordnung besitzt folgende Eigenschaften:  
 
Ein solches nichtrekursives Filter $M$&ndash;ter Ordnung besitzt folgende Eigenschaften:  
 
*Der Ausgangswert $y_ν$ hängt nur vom aktuellen und den $M$ vorherigen Eingangswerten ab:  
 
*Der Ausgangswert $y_ν$ hängt nur vom aktuellen und den $M$ vorherigen Eingangswerten ab:  
 
:$$y_\nu  = \sum\limits_{\mu  = 0}^M {a_\mu  \cdot x_{\mu  - \nu } } .$$
 
:$$y_\nu  = \sum\limits_{\mu  = 0}^M {a_\mu  \cdot x_{\mu  - \nu } } .$$
*Die Filterimpulsantwort erhält man daraus mit $x(t) = δ(t)$. In diskreter Schreibweise lautet das entsprechende Eingangssignal: $x_ν ≡0$ mit Ausnahme von $x_0 =1$:
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*Die Filterimpulsantwort erhält man daraus mit $x(t) = δ(t)$ (das entsprechende Eingangssignal in zeitdiskreter Schreibweise ist $x_ν ≡0$ mit Ausnahme von $x_0 =1$):
 
:$$h(t) = \sum\limits_{\mu  = 0}^M {a_\mu  \cdot \delta ( {t - \mu  \cdot T_{\rm A} } )} .$$
 
:$$h(t) = \sum\limits_{\mu  = 0}^M {a_\mu  \cdot \delta ( {t - \mu  \cdot T_{\rm A} } )} .$$
 
*Durch Anwendung des Verschiebungssatzes folgt daraus für den Filterfrequenzgang:  
 
*Durch Anwendung des Verschiebungssatzes folgt daraus für den Filterfrequenzgang:  
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{{Beispiel}}''':'''&nbsp; Ein Zweiwegekanal, bei dem  
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$\text{Beispiel 1:}$&nbsp; Ein Zweiwegekanal, bei dem  
*das Signal auf dem Hauptpfad gegenüber dem Eingangssignal ungedämpft, aber um $2\ \rm μs$ verzögert ankommt, und  
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*das Signal auf dem Hauptpfad gegenüber dem Eingangssignal ungedämpft, aber um $2\ \rm &micro; s$ verzögert ankommt, und  
*in $4\ \rm μs$ Abstand – also absolut zur Zeit $t = 6\ \rm μs$ – ein Echo mit halber Amplitude nachfolgt,  
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*in $4\ \rm &micro;  s$ Abstand – also absolut zur Zeit $t = 6\ \rm &micro; s$ – ein Echo mit halber Amplitude nachfolgt,  
  
  
 
kann durch ein nichtrekursives Filter entsprechend obiger Skizze nachgebildet werden, wobei folgende Parameterwerte einzustellen sind:  
 
kann durch ein nichtrekursives Filter entsprechend obiger Skizze nachgebildet werden, wobei folgende Parameterwerte einzustellen sind:  
:$$M = 3,\quad T_{\rm A}  = 2\;{\rm{\mu s}},\quad a_{\rm 0}    = 0,\quad a_{\rm 1}  = 1, \quad a_{\rm 2}  = 0, \quad a_{\rm 3}  = 0.5.$$
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==Rekursives Filter==
 
==Rekursives Filter==
Sind alle Vorwärtskoeffizienten mit Ausnahme von $a_0$ identisch $a_\nu = 0$, so liegt ein (rein) rekursives Filter vor. Im Folgenden beschränken wir uns auf den Sonderfall $M = 1$ . Dann gilt folgendes Blockschaltbild:
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$\text{Definition:}$&nbsp; Sind alle Vorwärtskoeffizienten mit Ausnahme von $a_0$ identisch $a_\nu = 0$, so liegt ein '''(rein) rekursives Filter''' vor.}}
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[[Datei:P_ID554__Sto_T_5_2_S3_neu.png |frame| Rekursives digitales Filter erster Ordnung]]
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Im Folgenden beschränken wir uns auf den Sonderfall $M = 1$ (Blockschaltbild entsprechend Grafik):
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Dieses Modell weist folgende Eigenschaften auf:  
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Dieses Filter weist folgende Eigenschaften auf:  
 
*Der Ausgangswert $y_ν$ hängt (indirekt) von unendlich vielen Eingangswerten ab, wie die folgende Rechung zeigt:  
 
*Der Ausgangswert $y_ν$ hängt (indirekt) von unendlich vielen Eingangswerten ab, wie die folgende Rechung zeigt:  
:$$y_\nu  = a_0  \cdot x_\nu  + b_1  \cdot y_{\nu  - 1}  = a_0  \cdot x_\nu  + a_0  \cdot b_1  \cdot x_{\nu  - 1}  + {b_1} ^2  \cdot y_{\nu  - 2}  = \sum\limits_{\mu  = 0}^\infty  {a_0  \cdot {b_1} ^\mu  \cdot x_{\nu  - \mu } .}$$
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:$$y_\nu  = a_0  \cdot x_\nu  + b_1  \cdot y_{\nu  - 1}  = a_0  \cdot x_\nu  + a_0  \cdot b_1  \cdot x_{\nu  - 1}  + {b_1} ^2  \cdot y_{\nu  - 2}  $$
*Die zeitdiskrete Impulsantwort eines rekursiven Filters reicht bis ins Unendliche. Darunter versteht man die Ausgangsfolge, wenn bei $t =$ 0 am Eingang eine einzelne „Eins” anliegt.  
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:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} y_\nu = \sum\limits_{\mu  = 0}^\infty  {a_0  \cdot {b_1} ^\mu  \cdot x_{\nu  - \mu } .}$$
*Für $M =$ 1 lautet die zeitdiskrete Impulsantwort des rekursiven Filters:
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*Die zeitdiskrete Impulsantwort $〈h_\mu〉$ ist definitionsgemäß der Ausgangsfolge, wenn am Eingang eine einzelne „Eins” bei $t =0$ anliegt.
:$$h(t) = \sum\limits_{\mu  = 0}^\infty  {a_0  \cdot {b_1} ^\mu  \cdot \delta ( {t - \mu  \cdot T_{\rm A} } ).}$$
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*Die (zeitdiskrete) Impulsantwort eines rekursiven Filters reicht schon  mit $M = 1$ bis ins Unendliche:
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:$$h(t)= \sum\limits_{\mu  = 0}^\infty  {a_0  \cdot {b_1} ^\mu  \cdot \delta ( {t - \mu  \cdot T_{\rm A} } )}$$
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:$$\Rightarrow 〈h_\mu〉= 〈a_0,  \ a_0\cdot {b_1},  \ a_0\cdot {b_1}^2 \ \text{...} 〉.$$
 
*Aus Stabilitätsgründen muss $b_1 < 1$ gelten. Bei $b_1 = 1$ würde sich die Impulsantwort $h(t)$ bis ins Unendliche erstrecken und bei $b_1 > 1$ würde $h(t)$ sogar bis ins Unendliche anklingen.  
 
*Aus Stabilitätsgründen muss $b_1 < 1$ gelten. Bei $b_1 = 1$ würde sich die Impulsantwort $h(t)$ bis ins Unendliche erstrecken und bei $b_1 > 1$ würde $h(t)$ sogar bis ins Unendliche anklingen.  
 
*Bei einem solchen rekursiven Filter erster Ordnung ist jede einzelne Diraclinie genau um den Faktor $b_1$ kleiner als die vorherige Diraclinie:  
 
*Bei einem solchen rekursiven Filter erster Ordnung ist jede einzelne Diraclinie genau um den Faktor $b_1$ kleiner als die vorherige Diraclinie:  
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[[Datei:Sto_T_5_2_S3_version2.png |frame| Zeitdiskrete Impulsantwort eines rekursiven Filters | rechts]]
 
[[Datei:Sto_T_5_2_S3_version2.png |frame| Zeitdiskrete Impulsantwort eines rekursiven Filters | rechts]]
Die nebenstehende Grafik zeigt die zeitdiskrete Impulsantwort $〈h_\mu〉$ eines rekursiven Filters erster Ordnung mit den Parametern $a_0 = 1$ und $b_1 = 0.6$.  
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$\text{Beispiel 2:}$&nbsp; Die nebenstehende Grafik zeigt die zeitdiskrete Impulsantwort $〈h_\mu〉$ eines rekursiven Filters erster Ordnung mit den Parametern $a_0 = 1$ und $b_1 = 0.6$.  
 
*Der Verlauf ist exponentiell abfallend und erstreckt sich bis ins Unendliche.  
 
*Der Verlauf ist exponentiell abfallend und erstreckt sich bis ins Unendliche.  
*Das Verhältnis der Gewichte zweier aufeinander folgender Diracs ist jeweils $b_1 = 0.6$.  
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*Das Verhältnis der Gewichte zweier aufeinander folgender Diracs ist jeweils $b_1 = 0.6$.}}
  
  
 
==Aufgaben zum Kapitel==
 
==Aufgaben zum Kapitel==
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[[Aufgaben:5.3 Digitales Filter 1. Ordnung|Aufgabe 5.3: Digitales Filter 1. Ordnung]]
  
[[Aufgaben:5.3 Digitales Filter 1. Ordnung|Aufgabe 5.3: &nbsp; Digitales Filter 1. Ordnung]]
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[[Aufgaben:5.3Z Nichtrekursives Filter|Aufgabe 5.3Z: Nichtrekursives Filter]]
 
 
[[Aufgaben:5.3Z Nichtrekursives Filter|Aufgabe 5.3Z: &nbsp; Nichtrekursives Filter]]
 
  
[[Aufgaben:5.4 Sinusgenerator|Aufgabe 5.4: &nbsp; Sinusgenerator]]
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[[Aufgaben:5.4 Sinusgenerator|Aufgabe 5.4: Sinusgenerator]]
  
  
 
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Version vom 13. April 2018, 16:30 Uhr

Allgemeines Blockschaltbild


Jedes Signal $x(t)$ kann an einem Rechner nur durch die Folge $〈x_ν〉$ seiner Abtastwerte dargestellt werden, wobei $x_ν$ für $x(ν · T_{\rm A})$ steht. Der zeitliche Abstand $T_{\rm A}$ zwischen zwei Abtastwerten ist dabei durch das Abtasttheorem nach oben begrenzt.

Um den Einfluss eines linearen Filters mit dem Frequenzgang $H(f)$ auf das zeitdiskrete Signal $〈x_ν〉$ zu erfassen, bietet es sich an, auch das Filter zeitdiskret zu beschreiben. Nachfolgend sehen Sie das entsprechende Blockschaltbild.

Blockschaltbild eines digitalen Filters

Für die Abtastwerte des Ausgangssignals gilt somit:

$$y_\nu = \sum\limits_{\mu = 0}^M {a_\mu } \cdot x_{\nu - \mu } + \sum\limits_{\mu = 1}^M {b_\mu } \cdot y_{\nu - \mu } .$$

Hierzu ist folgendes zu bemerken:

  • Die erste Summe beschreibt die Abhängigkeit des aktuellen Wertes $y_ν$ am Filterausgang vom aktuellen Eingangswert $x_ν$ und von den $M$ vorherigen Eingangswerten $x_{ν–1}$, ... , $x_{ν–M}.$
  • Die zweite Summe kennzeichnet die Beeinflussung von $y_ν$ durch die vorherigen Werte $y_{ν–1}$, ... , $y_{ν–M}$ am Filterausgang. Sie gibt somit den rekursiven Teil des Filters an.
  • Man bezeichnet den ganzzahligen Parameter $M$ als die Ordnung des digitalen Filters.

Nichtrekursives Filter


$\text{Definition:}$  Sind alle Rückführungskoeffizienten $b_{\mu} = 0$, so spricht von einem nichtrekursiven Filter.

Nichtrekursives digitales Filter


Ein solches nichtrekursives Filter $M$–ter Ordnung besitzt folgende Eigenschaften:

  • Der Ausgangswert $y_ν$ hängt nur vom aktuellen und den $M$ vorherigen Eingangswerten ab:
$$y_\nu = \sum\limits_{\mu = 0}^M {a_\mu \cdot x_{\mu - \nu } } .$$
  • Die Filterimpulsantwort erhält man daraus mit $x(t) = δ(t)$ (das entsprechende Eingangssignal in zeitdiskreter Schreibweise ist $x_ν ≡0$ mit Ausnahme von $x_0 =1$):
$$h(t) = \sum\limits_{\mu = 0}^M {a_\mu \cdot \delta ( {t - \mu \cdot T_{\rm A} } )} .$$
  • Durch Anwendung des Verschiebungssatzes folgt daraus für den Filterfrequenzgang:
$$H(f) = \sum\limits_{\mu = 0}^M {a_\mu \cdot {\rm{e}}^{ - {\rm{j}}2{\rm{\pi }}f\mu T_{\rm A} } } .$$


$\text{Beispiel 1:}$  Ein Zweiwegekanal, bei dem

  • das Signal auf dem Hauptpfad gegenüber dem Eingangssignal ungedämpft, aber um $2\ \rm µ s$ verzögert ankommt, und
  • in $4\ \rm µ s$ Abstand – also absolut zur Zeit $t = 6\ \rm µ s$ – ein Echo mit halber Amplitude nachfolgt,


kann durch ein nichtrekursives Filter entsprechend obiger Skizze nachgebildet werden, wobei folgende Parameterwerte einzustellen sind:

$$M = 3,\quad T_{\rm A} = 2\;{\rm{µ s} },\quad a_{\rm 0} = 0,\quad a_{\rm 1} = 1, \quad a_{\rm 2} = 0, \quad a_{\rm 3} = 0.5.$$

Rekursives Filter


$\text{Definition:}$  Sind alle Vorwärtskoeffizienten mit Ausnahme von $a_0$ identisch $a_\nu = 0$, so liegt ein (rein) rekursives Filter vor.


Im Folgenden beschränken wir uns auf den Sonderfall $M = 1$ (Blockschaltbild entsprechend Grafik):

Rekursives digitales Filter erster Ordnung

Dieses Filter weist folgende Eigenschaften auf:

  • Der Ausgangswert $y_ν$ hängt (indirekt) von unendlich vielen Eingangswerten ab, wie die folgende Rechung zeigt:
$$y_\nu = a_0 \cdot x_\nu + b_1 \cdot y_{\nu - 1} = a_0 \cdot x_\nu + a_0 \cdot b_1 \cdot x_{\nu - 1} + {b_1} ^2 \cdot y_{\nu - 2} $$
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} y_\nu = \sum\limits_{\mu = 0}^\infty {a_0 \cdot {b_1} ^\mu \cdot x_{\nu - \mu } .}$$
  • Die zeitdiskrete Impulsantwort $〈h_\mu〉$ ist definitionsgemäß der Ausgangsfolge, wenn am Eingang eine einzelne „Eins” bei $t =0$ anliegt.
  • Die (zeitdiskrete) Impulsantwort eines rekursiven Filters reicht schon mit $M = 1$ bis ins Unendliche:
$$h(t)= \sum\limits_{\mu = 0}^\infty {a_0 \cdot {b_1} ^\mu \cdot \delta ( {t - \mu \cdot T_{\rm A} } )}$$
$$\Rightarrow 〈h_\mu〉= 〈a_0, \ a_0\cdot {b_1}, \ a_0\cdot {b_1}^2 \ \text{...} 〉.$$
  • Aus Stabilitätsgründen muss $b_1 < 1$ gelten. Bei $b_1 = 1$ würde sich die Impulsantwort $h(t)$ bis ins Unendliche erstrecken und bei $b_1 > 1$ würde $h(t)$ sogar bis ins Unendliche anklingen.
  • Bei einem solchen rekursiven Filter erster Ordnung ist jede einzelne Diraclinie genau um den Faktor $b_1$ kleiner als die vorherige Diraclinie:
$$h_{\mu} = h(\mu \cdot T_{\rm A}) = {b_1} \cdot h_{\mu -1}.$$
Zeitdiskrete Impulsantwort eines rekursiven Filters

$\text{Beispiel 2:}$  Die nebenstehende Grafik zeigt die zeitdiskrete Impulsantwort $〈h_\mu〉$ eines rekursiven Filters erster Ordnung mit den Parametern $a_0 = 1$ und $b_1 = 0.6$.

  • Der Verlauf ist exponentiell abfallend und erstreckt sich bis ins Unendliche.
  • Das Verhältnis der Gewichte zweier aufeinander folgender Diracs ist jeweils $b_1 = 0.6$.


Aufgaben zum Kapitel


Aufgabe 5.3: Digitales Filter 1. Ordnung

Aufgabe 5.3Z: Nichtrekursives Filter

Aufgabe 5.4: Sinusgenerator