Mobile Kommunikation/Gemeinsamkeiten von GSM und UMTS: Unterschied zwischen den Versionen

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== Typisches Mobilfunkübertragungssystem (2) ==
 
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Die Beschreibung des GSM&ndash;Senders wird fortgesetzt:
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Die Beschreibung des [http://www.lntwww.de/Mobile_Kommunikation/Gemeinsamkeiten_von_GSM_und_UMTS#Typisches_Mobilfunk.C3.BCbertragungssystem_.281.29 GSM&ndash;Senders] wird fortgesetzt:
 
*Nach dem Interleaving folgt &ndash; für Sprache und Daten gleichermaßen &ndash; die Verschlüsselung zum Zwecke der Authentifizierung der Teilnehmer und zur Sicherung der Funkschnittstelle gegenüber &bdquo;Abhören&rdquo;. UMTS bietet noch einige weitere [http://www.lntwww.de/Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Allgemeine_Beschreibung_von_UMTS#Sicherheitsaspekte Sicherheitsmaßnahmen.]<br>
 
*Nach dem Interleaving folgt &ndash; für Sprache und Daten gleichermaßen &ndash; die Verschlüsselung zum Zwecke der Authentifizierung der Teilnehmer und zur Sicherung der Funkschnittstelle gegenüber &bdquo;Abhören&rdquo;. UMTS bietet noch einige weitere [http://www.lntwww.de/Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Allgemeine_Beschreibung_von_UMTS#Sicherheitsaspekte Sicherheitsmaßnahmen.]<br>
  

Version vom 6. Januar 2017, 17:17 Uhr

Zellulare Architektur


Charakteristisch für GSM und UMTS gleichermaßen ist die zellulare Netzstruktur, die man häufig durch Hexagone annähert (linke Grafik). Die Farben weiß, gelb und blau deuten unterschiedliche Frequenzen an (hier: Reuse–Faktor 3), wodurch Interzellinterferenzen vermieden werden. Die rechte Grafik zeigt ein realistischeres Layout mit nicht hexagonalen und auch unterschiedlich großen Zellen, je nach erwarteter Teilnehmerdichte und Geländetopologie. Die Basisstation liegt auch nicht immer in der Zellenmitte.

Zellulare Netzstruktur

Beim GSM–D–Netz (fT = 900 MHz) wird der Zellenradius mit maximal 35 km angegeben. Beim E–Netz ist der maximale Radius wegen der größeren Trägerfrequenz (1.8 GHz) halb so groß. Im UMTS–Netz (fT ≈ 2 GHz) gibt es verschiedene Typen von Funkzellen – siehe Grafik im Buch 9:

  • Makrozellen decken das komplette Versorgungsgebiet ab und folgen dem klassischen Design. Sowohl Überlappungen als auch „Löcher” zwischen den Zellen sollen minimiert werden. Eine Makrozelle hat meist viele Makro–Nachbarn: Bei exakt hexagonalen Zellen sechs, in Realität einige mehr. Die Basisstationen arbeiten mit hoher Leistung (20–40W), sind sehr hoch aufgehängt und verwenden sektorisierte Antennen. In dünn besiedelten Regionen haben Makrozellen Durchmesser bis zu einigen Kilometern. In Innenstädten werden aber auch die Makrozellen zur Kapazitätssteigerung sehr klein gehalten, oft nur mit wenigen Hundert Meter Durchmesser.
  • Mikrozellen decken einen kleinen Teil einer Makrozelle ab und dienen in erster Linie zur lokalen Kapazitätssteigerung (Ausleuchtung von Löchern). Sie haben meist nur einen Makro–Nachbarn, können aber auch andere Micro/Pico/Femto–Nachbarn haben. Die Leistung ist mit 5–10W etwas niedriger und die Geräte sind kleiner als in einer Makrozelle. Die meist nicht sektorisierten Antennen müssen aber ebenfalls ausreichend hoch (an Mast oder Hauswand) positioniert werden.
  • Pikozellen versorgen kleine Gebiete (d ≈ 100 m) mit sehr hohem Datenaufkommen (z.B.: Flughäfen, Einkaufszentren, Stadien). Sie erlauben höhere Datenraten, allerdings zu Lasten der Bewegungsgeschwindigkeit. Die Geräte einer Pikozelle sind deutlich kleiner als in einer Mikrozelle und arbeiten mit kleinerer Leistung (1–5W), sind aber flexibler bei der Montage.
  • Femtozellen werden oft privat und unkoordiniert administriert (Beispiel: WLAN Access Point), teilweise mit privatem Backhaul (eigene DSL–Leitung). Man spricht auch von einer „Home Base Station”. Sie werden „Indoor” betrieben und arbeiten mit sehr geringer Leistung (< 1W).

Interferenzleistung und Zellatmung


Benutzen mehrere Teilnehmer den gleichen Frequenzkanal, so kann es zu Interferenzen und damit zu einem sehr niedrigen Träger–zu–Interferenzabstand (englisch: Carrier–to–Interference Ratio, CIR) kommen, wodurch die Übertragungsqualität erheblich beeinträchtigt wird. Gravierend ist das Problem bei UMTS, das auf dem Vielfachzugriffsverfahren CDMA (Code Division Multiple Access) basiert, da hier alle Teilnehmer den gleichen Frequenzkanal nutzen.

Intra– und Interzellinterferenz

Man unterscheidet entsprechend der Grafik zwischen zwei Arten von Interferenzen:

  • Intrazellinterferenz entsteht durch die Verwendung des gleichen Frequenzkanals von mehreren Teilnehmern innerhalb der gleichen Zelle. Im obigen Beispiel ergibt sich dieser Fall für f1 = f2.
  • Dagegen kommt es zu Interzellinterferenz, wenn Teilnehmer benachbarter Zellen die gleiche Frequenz nutzen, im dargestellten Szenario beispielsweise dann, wenn f3 = f4 gilt.

Sowohl Intra– als auch Interzellinterferenz führen zu einer Minderung der Übertragungsqualität. Bei Interzellinterferenz (gleicher Frequenzkanal in benachbarten Zellen) lässt sich der störende Einfluss der Interferenzleistung auf die Übertragungsqualität begrenzen durch

  • Zellatmung: Nimmt bei UMTS die Anzahl der aktiven Teilnehmer signifikant zu, so wird der Zellenradius und damit auch die aktuelle Interferenzleistung verkleinert. Für die Versorgung der Teilnehmer am Rande einer ausgelasteten Zelle springt eine weniger belastete Nachbarzelle ein.
  • Leistungsregelung: Überschreitet die Gesamtinterferenzleistung innerhalb einer Funkzelle einen vorgegebenen Grenzwert, so wird die Sendeleistung aller Teilnehmer entsprechend herabgesetzt, was aber ebenfalls eine schlechtere Übertragungsqualität zur Folge hat.

Dagegen muss bei Intrazellinterferenz jeder Nutzer indivuell geregelt werden, zum Beispiel durch eine Reduzierung von Sendeleistung und/oder Datenrate.

Near–Far–Effekt und Leistungsregelung (1)


Der Near–Far–Effekt ist ausschließlich ein Problem des Uplinks, also der Übertragung von mobilen Teilnehmern zu einer Basisstation. Wir betrachten ein Szenario mit zwei unterschiedlich weit von der Basisstation (Node B) entfernten Nutzern entsprechend der folgenden Grafik.

Szenarien zum Near–Far–Effekt

  • Senden beide Mobilstationen mit gleicher Leistung, so ist die Empfangsleistung des roten Nutzers A an der Basisstation aufgrund des Pfadverlustes deutlich kleiner als die des blauen Nutzers B (linkes Szenario). In großen Makrozellen kann der Unterschied bis zu 100 dB ausmachen. Dadurch wird das rote Signal weitgehend durch das blaue verdeckt.
  • Man kann den Near–Far–Effekt weitgehend vermeiden, wenn der weiter entfernte Nutzer A mit höherer Leistung sendet als Nutzer B, wie im rechten Szenario angedeutet. An der Basisstation ist dann die Empfangsleistung beider Mobilstationen gleich.

Anmerkung: Bei einem idealisierten System (Einwegekanal, ideale A/D–Wandler, vollständig lineare Verstärker) sind die übertragenen Daten der Nutzer orthogonal zueinander und man könnte die Nutzer auch bei sehr unterschiedlichen Empfangsleistungen einzeln detektieren. Diese Aussage gilt für GSM aufgrund der Mehrfachzugriffsverfahren FDMA und TDMA, aber auch für UMTS (CDMA) und für das 4G–System LTE (TDMA/OFDMA).

In der Realität ist jedoch die Orthogonalität aufgrund folgender Ursachen nicht immer gegeben:

  • verschiedene Empfangspfade  ⇒  Mehrwegekanal,
  • nicht ideale Eigenschaften der Spreiz– und Scramblingcodes bei CDMA,
  • Asynchronität der Nutzer im Zeitbereich (Grundlaufzeit der Pfade) und im Frequenzbereich (nicht ideale Oszillatoren und Dopplerverschiebung aufgrund der Mobilität der Nutzer).

Folglich sind die Nutzer nicht mehr orthogonal zueinander und der Störabstand des zu detektierenden Nutzers gegenüber den anderen Teilnehmern ist nicht beliebig hoch. Bei GSM und LTE kann man von Störabständen von <nobr>25 dB</nobr> und mehr ausgehen, bei CDMA jedoch nur von ca. 15 dB, bei hochratiger Datenübertragung eher noch etwas weniger.

Near–Far–Effekt und Leistungsregelung (2)


Um den Near–Far–Effekt entsprechend der rechten Grafik zu vermeiden, ist allerdings eine ausreichend gute Leistungsregelung erforderlich.

Szenarien zum Near–Far–Effekt

Hierzu ist anzumerken:

  • Bei allen Systemen (GSM, UMTS und LTE) muss von einem Dynamikbereich an der Basisstation von 80 dB ausgegangen werden, wobei die Änderungen bezüglich Pfadverlust und Abschattung eher langsam erfolgen und für diese eine Regelung im Sekundenbereich um ±5 dB ausreicht.
  • Bei GSM und LTE ist eine Regelung im Sekundenbereich ausreichend, da der Störabstand des zu detektierenden Nutzers zu den anderen Nutzern aufgrund der guten Eigenschaften von FDMA/OFDMA 25 dB und mehr ist. Sehr schnelle Schwankungen des Fast–Fadings (Dynamikbereich zwischen 10 dB und 20 dB) müssen nicht ausgeglichen werden.
  • Bei UMTS muss dagegen auch das Fast-Fading zu kompensiert werden, da der Störabstand der Nutzer zueinander geringer ist als die Schwankungen des Fast–Fadings. Für UMTS spezifiziert wurde Fast Power Control, wodurch die Sendeleistung alle 0.67 ms mit einer initialen Verzögerung von 2 ms um ±<nobr>1 dB</nobr> verändert werden kann.
  • Andernfalls würde die Basisstation von einem Nutzer, der bei Fast–Fading innerhalb von etwa 10 ms von sehr schlechten auf eher gute Fadingbedingungen wechselt, plötzlich um 10 bis 20 dB mehr Leistung empfangen. Alle anderen Nutzer in der Zelle würden dadurch extrem gestört.

Wie bereits erwähnt ist der Near–Far–Effekt ausschließlich ein Problem des Uplinks. Für den Downlink ist eine ausgeklügelte Leistungsregelung weniger essentiell. Versorgt man aber die Nutzer nahe der Basisstation mit einer geringeren Leistung, so verringert sich dadurch auch die Interzellinterferenz. Das heißt, alle anderen Nutzer in der betrachteten Zelle werden durch den Datenverkehr zu dem nahen Nutzer weniger beeinträchtigt.

Verschiedene Handover–Strategien


Ein zweites Problem neben dem Near–Far–Effekt tritt auf, wenn ein Mobilfunkteilnehmer von einer Zelle in eine andere wechselt. Um den Übergang zwischen verschiedenen Zellen für die Nutzer als möglichst unterbrechungsfrei erscheinen zu lassen, wird bei leitungsvermittelten UMTS–Diensten und bei GSM ein Handover, eingesetzt. Man unterscheidet zwei Arten:

  • Hard Handover: Hierbei wird zu einem bestimmten Zeitpunkt die Verbindung schlagartig von der aktuellen Basisstation zu einer anderen Basisstation umgeleitet.
  • Soft Handover: Die Übergabe eines Teilnehmers von einer Basisstation zu einer anderen erfolgt allmählich, bis dieser die erste Zelle endgültig verlassen hat. Durch die Kombination mehrerer Links – bei UMTS bis zu drei – lässt sich sogar ein Diversitätsgewinn erzielen.

: Die untere Grafik zeigt ein Downlink–Szenarien, wobei eine Mobilstation an gewissen Orten sein Signal von zwei verschiedenen Basisstationen (BS1 und BS2) empfangen kann. Bei Hard Handover wertet die Mobilstation an Punkt A nur das Signal von BS1 aus und an Punkt C nur das Signal von BS2. Die Umschaltung erfolgt schlagartig, wenn sich der Teilnehmer am Punkt B befindet.

Handover–Szenarien

Verwendet man Soft Handover und Soft Combining, so profitiert die Mobilstation von beiden Signalen. An jedem Ort (A, B, C) erhöht sich die Empfangsleistung, und es ergibt sich so ein vom Kanal–SNR abhängiger Diversitätsgewinn und zusätzlich ein Kohärenzgewinn von 3 dB.

Die gleichen Aussagen lassen sich auch auf das rechte Szenario übertragen, bei der die Basisstation mit gerichteten Antennen in drei Sektoren abstrahlt. Hierbei ist angenommen, dass der Abstrahlwinkel etwas größer ist als 120°, wovon in der Praxis ausgegangen werden kann.


Im UMTS–Downlink werden die Daten im Radio Network Controller (RNC) gesplittet, über verschiedene Basisstationen ausgestrahlt und in der Mobilstation wieder zusammengesetzt (Rake Processing). Im Uplink werden die gesendeten Daten von allen beteiligten Basisstationen empfangen. Die Zusammenlegung der Daten (Soft Combining) findet im RNC statt. Dieser leitet anschließend die Daten an das Core Network (CN) weiter. Man unterscheidet hierbei:

Softer Handover: Ein Node B empfängt das Signal eines Teilnehmers über zwei Sektoren und macht Soft Combining. Es gibt einen Diversitätsgewinn sowie einen Kohärenzgewinn von 3 dB.
Intra–RNC Handover: Zwei Node Bs decodieren das Signal, machen einen CRC–Check und melden ihr Ergebnis an den RNC (oder melden einen CRC–Fehler). Meldet nur ein Node B einen CRC–Fehler, so werden die Daten des anderen verwendet. – Hier gibt es keinen Kohärenzgewinn und der Diversitätsgewinn ist geringer als bei Softer Handover.

Typisches Mobilfunkübertragungssystem (1)


Es sollen nun einige Komponenten eines Mobilfunksystems erklärt werden, die sowohl bei GSM als auch bei UMTS nötig sind. Die Grafik zeigt die Komponenten des GSM–Senders und die angegebenen Raten gelten ebenfalls nur für GSM. Für die GSM–Erweiterung GPRS erhält man andere Zahlenwerte.

Für UMTS ergibt sich eine ähnliche Struktur, wenn auch nicht die exakt gleiche. Zudem sind die Bitraten der UMTS–Datenübertragung deutlich höher, während für die Sprachübertragung von vergleichbaren Raten wie für GSM ausgegangen werden kann.

Komponenten der Sprach– und Datenkommunikation bei GSM

Betrachten wir zunächst die Sprachübertragung, also den oberen Zweig der Grafik:

  • Die Datenrate eines auf 4 kHz begrenzten PCM–Sprachsignals ergibt sich bei Abtastung mit <nobr>8 kHz</nobr> und Quantisierung mit 13 Bit zu 104 kbit/s. Durch die Sprachcodierung werden bei GSM für jeden 20 ms–Rahmen genau 260 Bit extrahiert. Es wird also ein Bitstrom mit 13 kbit/s erzeugt.
  • Aufgabe der gestrichelt eingezeichneten Voice Activity Detection ist es zu entscheiden, ob der aktuelle Sprachrahmen tatsächlich ein Sprachsignal enthält oder eine Sprachpause, während der die Leistung des Sendeverstärkers heruntergefahren werden kann.
  • Durch Kanalcodierung (CRC und Faltungscode) wird gezielt Redundanz hinzugefügt, um eine Fehlerkorrektur beim Empfänger zu ermöglichen. Dadurch erhöht sich die Brutto–Datenrate auf 22.8 kbit/s, wobei die wichtigeren Bits des Sprachcoders besonders geschützt werden.
  • Der Interleaver verwürfelt die Bitfolge des Kanalcoders und vermindert so den Einfluss von Bündelfehlern. Hierzu werden die 456 Eingangsbit auf vier Zeitrahmen zu je 114 Bit aufgeteilt und verschachtelt. Aufeinanderfolgende Bits werden immer in 8 verschiedenen Bursts übertragen.
  • Bei der GSM–Datenübertragung (unterer Zweig der Grafik) ist die Nutzdatenrate auf 9.6 kbit/s beschränkt, um der Kanalcodierung mehr Raum zu geben. Hier ist die resultierende Coderate mit 192/456 = 0.421 kleiner als im oberen Zweig (260/456 = 0.57).
  • Auch das Interleaving ist für Daten anders organisiert als bei der Sprachübertragung. Einheitlich für beide Zweige ist aber die effektive Datenrate von 22.8 kbit/s nach dem Interleaver.

Die Bildbeschreibung wird auf der nächsten Seiten fortgesetzt.

Typisches Mobilfunkübertragungssystem (2)


Die Beschreibung des GSM–Senders wird fortgesetzt:

  • Nach dem Interleaving folgt – für Sprache und Daten gleichermaßen – die Verschlüsselung zum Zwecke der Authentifizierung der Teilnehmer und zur Sicherung der Funkschnittstelle gegenüber „Abhören”. UMTS bietet noch einige weitere Sicherheitsmaßnahmen.
  • Der nächste Block ist die Burstbildung. Hierzu werden die 456 Bit nach Kanalcodierung, Interleaving und Verschlüsselung durch Hinzufügen von Signalisierungsbits, Guard Period, usw. auf 625 Bit erweitert, die innerhalb von vier Zeitschlitzen (4 · TZ) übertragen werden.
  • Daraus resultiert die Gesamtdatenrate von 625/(4 · 5769 μs) ≈ 270.833 kbit/s, so dass für jeden der acht per TDMA verschalteten GSM–Nutzer eine Bruttodatenrate von etwa 33.854 kbit/s zur Verfügung steht. Bei Sprachübertragung sind davon allerdings nur 38.5% Nutzdaten und bei der Datenübertragung sogar nur 28.4%.
  • Ein wesentlicher Unterschied zwischen GSM und UMTS sind die unterschiedlichen Modulations– und Vielfachzugriffsverfahren, zum einen Gaussian Minimum Shift Keying (GMSK) zusammen mit FDMA und TDMA, bei UMTS Quaternary Phase Shift Keying sowie CDMA und TDMA. Hierauf wird in Kapitel 3.3 bzw. Kapitel 3.4 noch genauer eingegangen.
  • Das auf CDMA basierende UMTS ist durch die Chiprate von RC = 3.84 Mchip/s gekennzeichnet, woraus die Bitrate RB = RC/J gemäß dem gewählten Spreizfaktor J berechnet werden kann. Mit <nobr>J = 4, ... , 512</nobr> ergeben sich Bruttodatenraten zwischen 7.5 und 960 kbit/s, die abhängig von den vorherrschenden Kanalbedingungen ausgewählt werden.

Aufgrund der verschiedenartigen Übertragungstechnik ist bei UMTS der Block „Burstbildung” völlig anders organisiert. Sie basiert auf dem Transmission Time Interval (TTI). Ein solches TTI hatte in der ursprünglichen UMTS–Spezifikation eine Dauer zwischen 10 ms und 80 ms. Um den Zeitverlust bei den erforderlichen Blockwiederholungen bei schlechten Kanalbedingungen zu verringern, wurde dieser TTI–Wert in späteren Releases bis auf 2 ms (für HSDPA) herabgesetzt.

Gemeinsam sind jedoch bei GSM und UMTS folgende Probleme zu lösen:

  • eine geeignete Kanalschätzung und Rückmeldung an den Sender,
  • eine funktionierende Trägerphasen– und Systemtakterkennung,
  • die Rahmensynchronisation.