Digitalsignalübertragung/Grundlagen der codierten Übertragung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „ {{Header |Untermenü= |Vorherige Seite= |Nächste Seite= }} Hier Wiki-Artikel einfügen. <math></math><br> <br> <br><br> [[Datei:||class=fit]]<br><br>…“)
 
Zeile 1: Zeile 1:
 
   
 
   
 
{{Header
 
{{Header
|Untermenü=
+
|Untermenü=Codierte und mehrstufige Übertragung
|Vorherige Seite=
+
|Vorherige Seite=Lineare digitale Modulation – Kohärente Demodulation
|Nächste Seite=
+
|Nächste Seite=Redundanzfreie Codierung
 
}}
 
}}
  
 +
 +
== Informationsgehalt – Entropie – Redundanz (1) ==
 +
<br>
 +
Wir gehen von einer <i>M</i>&ndash;stufigen digitalen Nachrichtenquelle aus, die das Quellensignal
 +
<br><br><math>q(t) = \sum_{(\nu)} a_\nu \cdot {\rm \delta} ( t - \nu \cdot T)\hspace{0.3cm}{\rm mit}\hspace{0.3cm}a_\nu \in \{ a_1, ... , a_\mu , ... , a_{ M}\}</math><br><br>
 +
abgibt. Die Quellensymbolfolge &#9001;<i>q<sub>&nu;</sub></i>&#9002; ist auf die Folge &#9001;<i>a<sub>&nu;</sub></i>&#9002; der dimensionslosen Amplitudenkoeffizienten abgebildet. Vereinfachend wird zunächst für die Zeitlaufvariable <i>&nu;</i> = 1, ... , <i>N</i> gesetzt, während der Vorratsindex <i>&mu;</i> stets Werte zwischen 1 und <i>M</i> annehmen kann.<br><br>
 +
Ist das <i>&nu;</i>&ndash;te Folgenelement gleich <i>a<sub>&mu;</sub></i>, so kann dessen Informationsgehalt mit der Wahrscheinlichkeit <i>p<sub>&nu;&mu;</sub></i> = Pr(<i>a<sub>&nu;</sub></i> = <i>a<sub>&mu;</sub></i>) wie folgt berechnet werden:
 +
:<math>I_\nu  = \log_2 \frac{1}{p_{\nu \mu}}= {\rm ld} \frac{1}{p_{\nu \mu}} \hspace{1cm}{\rm (Einheit: \hspace{0.15cm}bit)}\hspace{0.05cm}.</math><br>
 +
Der Logarithmus zur Basis 2 &nbsp;&#8658;&nbsp; log<sub>2</sub> wird oft auch mit &bdquo;ld(<i>x</i>)&rdquo; &nbsp;&#8658;&nbsp; <i>Logarithmus dualis</i> bezeichnet. Bei der numerischen Auswertung wird die Hinweiseinheit &bdquo;bit&rdquo; hinzugefügt. Mit dem Zehner-Logarithmus lg(<i>x</i>) bzw. dem natürlichen Logarithmus ln(<i>x</i>) gilt:
 +
:<math>{\rm log_2}(x) =  \frac{{\rm lg}(x)}{{\rm lg}(2)}= \frac{{\rm ln}(x)}{{\rm ln}(2)}\hspace{0.05cm}.</math><br>
 +
Nach dieser auf C. E. Shannon zurückgehenden Definition von Information ist der Informationsgehalt eines Symbols umso größer, je kleiner dessen Auftrittswahrscheinlichkeit ist.<br>
 +
{{Definition}}''':'''  Die Entropie ist der mittlere Informationsgehalt eines Folgenelements (Symbols). Diese wichtige informationstheoretische Größe lässt sich als Zeitmittelwert wie folgt ermitteln:
 +
:<math>H =  \lim_{N \to \infty} \frac{1}{N} \cdot \sum_{\nu = 1}^N  I_\nu  =
 +
  \lim_{N \to \infty} \frac{1}{N} \cdot \sum_{\nu = 1}^N  \hspace{0.1cm}{\rm log_2}\hspace{0.05cm} \frac{1}{p_{\nu \mu}}  \hspace{1cm}{\rm (Einheit: \hspace{0.15cm}bit)}\hspace{0.05cm}.</math><br>
 +
Natürlich kann die Entropie auch durch Scharmittelung berechnet werden.
 +
{{end}}<br>
 +
Sind die Folgenelemente <i>a<sub>&nu;</sub></i> statistisch voneinander unabhängig, so sind die Auftrittswahrscheinlichkeiten <i>p<sub>&nu;&mu;</sub></i> = <i>p<sub>&mu;</sub></i> unabhängig von <i>&nu;</i> und man erhält in diesem Sonderfall für die Entropie:
 +
:<math>H =    \sum_{\mu = 1}^M  p_{ \mu} \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm} \frac{1}{p_{ \mu}}\hspace{0.05cm}.</math><br>
 +
Bestehen dagegen statistische Bindungen zwischen benachbarten Amplitudenkoeffizienten <i>a<sub>&nu;</sub></i>, so muss zur Entropieberechnung die kompliziertere Definitionsgleichung herangezogen werden.<br>
  
  
Hier Wiki-Artikel einfügen.
 
 
<math></math><br>
 
<math></math><br>
 
<br>
 
<br>

Version vom 20. Dezember 2016, 19:00 Uhr


Informationsgehalt – Entropie – Redundanz (1)


Wir gehen von einer M–stufigen digitalen Nachrichtenquelle aus, die das Quellensignal

\(q(t) = \sum_{(\nu)} a_\nu \cdot {\rm \delta} ( t - \nu \cdot T)\hspace{0.3cm}{\rm mit}\hspace{0.3cm}a_\nu \in \{ a_1, ... , a_\mu , ... , a_{ M}\}\)

abgibt. Die Quellensymbolfolge 〈qν〉 ist auf die Folge 〈aν〉 der dimensionslosen Amplitudenkoeffizienten abgebildet. Vereinfachend wird zunächst für die Zeitlaufvariable ν = 1, ... , N gesetzt, während der Vorratsindex μ stets Werte zwischen 1 und M annehmen kann.

Ist das ν–te Folgenelement gleich aμ, so kann dessen Informationsgehalt mit der Wahrscheinlichkeit pνμ = Pr(aν = aμ) wie folgt berechnet werden: \[I_\nu = \log_2 \frac{1}{p_{\nu \mu}}= {\rm ld} \frac{1}{p_{\nu \mu}} \hspace{1cm}{\rm (Einheit: \hspace{0.15cm}bit)}\hspace{0.05cm}.\]
Der Logarithmus zur Basis 2  ⇒  log2 wird oft auch mit „ld(x)”  ⇒  Logarithmus dualis bezeichnet. Bei der numerischen Auswertung wird die Hinweiseinheit „bit” hinzugefügt. Mit dem Zehner-Logarithmus lg(x) bzw. dem natürlichen Logarithmus ln(x) gilt: \[{\rm log_2}(x) = \frac{{\rm lg}(x)}{{\rm lg}(2)}= \frac{{\rm ln}(x)}{{\rm ln}(2)}\hspace{0.05cm}.\]
Nach dieser auf C. E. Shannon zurückgehenden Definition von Information ist der Informationsgehalt eines Symbols umso größer, je kleiner dessen Auftrittswahrscheinlichkeit ist.

: Die Entropie ist der mittlere Informationsgehalt eines Folgenelements (Symbols). Diese wichtige informationstheoretische Größe lässt sich als Zeitmittelwert wie folgt ermitteln:

\[H = \lim_{N \to \infty} \frac{1}{N} \cdot \sum_{\nu = 1}^N I_\nu = \lim_{N \to \infty} \frac{1}{N} \cdot \sum_{\nu = 1}^N \hspace{0.1cm}{\rm log_2}\hspace{0.05cm} \frac{1}{p_{\nu \mu}} \hspace{1cm}{\rm (Einheit: \hspace{0.15cm}bit)}\hspace{0.05cm}.\]
Natürlich kann die Entropie auch durch Scharmittelung berechnet werden.


Sind die Folgenelemente aν statistisch voneinander unabhängig, so sind die Auftrittswahrscheinlichkeiten pνμ = pμ unabhängig von ν und man erhält in diesem Sonderfall für die Entropie: \[H = \sum_{\mu = 1}^M p_{ \mu} \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm} \frac{1}{p_{ \mu}}\hspace{0.05cm}.\]
Bestehen dagegen statistische Bindungen zwischen benachbarten Amplitudenkoeffizienten aν, so muss zur Entropieberechnung die kompliziertere Definitionsgleichung herangezogen werden.


\(\)



[[Datei:||class=fit]]