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Joachim Hagenauer, geboren am 29. Juli 1941 in Fürth, studierte am Ohm–Polytechnikum Nürnberg und an der Technischen Universität Darmstadt. Er arbeitete am IBM T.J. Watson Research Center, Yorktown Heights, NY, bei der DLR, Oberpfaffenhofen als Co–Direktor des Instituts für Nachrichtentechnik und bei den Bell Laboratories, NJ. 1993 übernahm er den Lehrstuhl für Nachrichtentechnik der Technischen Universität München (TUM). Auch nach seiner Pensionierung 2006 ist Prof. Joachim Hagenauer weiterhin als TUM Emeriti of Excellence wissenschaftlich tätig.
  
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Prof. Hagenauer trug mit seinen theoretischen wie anwendungsbezogenen Arbeiten maßgeblich zur Entwicklung leistungsfähiger Verfahren zur Codierung und Decodierung von Signalen in Übertragungssystemen bei. Von ihm stammen wesentliche Beiträge zur Entwicklung der modernen digitalen Nachrichtenübertragung für Mobilfunk und Internet. Auf theoretischem Gebiet gilt das Interesse von Joachim Hagenauer der Informationstheorie und der Theorie fehlerkorrigierender Codes. Er konzentrierte seine Forschungen in den letzten Jahren seiner aktiven Zeit auf das „Turbo–Prinzip” in der Kommunikationstechnik und auf die Informations– und Kommunikationstheorie in ihrer Anwendung für Forschungsfragen der Genetik.
  
Joachim Hagenauer, geboren am 29. Juli 1941 in Fürth, studierte am Ohm–Polytechnikum Nürnberg und an der Technischen Universität Darmstadt. Er arbeitete am IBM T.J. Watson Research Center, York- town Heights, NY, bei der DLR, Oberpfaffenhofen als Co–Direktor des Instituts für Nachrichtentechnik und bei den Bell Laboratories, NJ. 1993 übernahm er den Lehrstuhl für Nachrichtentechnik der Technischen Universität München (TUM). Auch nach seiner Pensionierung 2006 ist Prof. Joachim Hagenauer weiterhin als TUM Emeriti of Excellence wissenschaftlich tätig.
 
Prof. Hagenauer trug mit seinen theoretischen wie anwendungs- bezogenen Arbeiten maßgeblich zur Entwicklung leistungsfähiger Verfahren zur Codierung und Decodierung von Signalen in Übertragungssystemen bei. Von ihm stammen wesentliche Beiträge zur Entwicklung der modernen digitalen Nachrichtenübertragung für Mobilfunk und Internet.
 
 
Auf theoretischem Gebiet gilt das Interesse von Joachim Hagenauer der Informationstheorie und der Theorie fehlerkorrigierender Codes. Er konzentrierte seine Forschungen in den zurückliegenden Jahren auf das „Turbo–Prinzip” in der Kommunikationstechnik und in jüngster Zeit auf die Informations– und Kommunikationstheorie in ihrer Anwendung für Forschungsfragen der Genetik.
 
 
Als erster deutscher Wissenschaftler hatte er 2001 die Präsidentschaft der renommierten internationalen [XXX IEEE Information Theory Society] inne. Er erhielt eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Auszeichnungen der Ingenieurwissenschaften, die Alexander Graham Bell Medal des IEEE.
 
 
An der Technischen Universität München ist der Name Joachim Hagenauer eng verbunden mit der erfolgreichen Etablierung des internationalen Studiengangs „Master of Science in Communications Engineering” (MSCE). 2005 wurde er nach dem Thompson Citation Index zum „Highly Cited Researcher” ernannt. Seit 2007 ist Joachim Hagenauer Mitglied des Kuratoriums des Institute for Advanced Study der Technischen Universität München.
 
An der Technischen Universität München ist der Name Joachim Hagenauer eng verbunden mit der erfolgreichen Etablierung des internationalen Studiengangs „Master of Science in Communications Engineering” (MSCE). 2005 wurde er nach dem Thompson Citation Index zum „Highly Cited Researcher” ernannt. Seit 2007 ist Joachim Hagenauer Mitglied des Kuratoriums des Institute for Advanced Study der Technischen Universität München.
  
Prof. Hagenauer ist seit 1992 Fellow und „Distinguished Lecturer” der IEEE Information Theory Society und der IEEE Communications Society, sowie ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 2003 erhielt er die höchste Auszeichnung des IEEE auf dem Gebiet der Kommunikationstechnik, die „Alexander–Bell–Medal”.
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Prof. Hagenauer ist seit 1992 Fellow und „Distinguished Lecturer” der IEEE Information Theory Society und der IEEE Communications Society, sowie ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.  
  
 
Weitere Preise und Ehrungen:
 
Weitere Preise und Ehrungen:
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*International E.H. Armstrong–Award der IEEE Communications Society (1996)
 
*International E.H. Armstrong–Award der IEEE Communications Society (1996)
 
*Preis für herausragende Lehre der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der TU München (1999)
 
*Preis für herausragende Lehre der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der TU München (1999)
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*Präsidentschaft der renommierten internationalen [XXX IEEE Information Theory Society] (2001)
 
*Heinz Meier–Leibnitz–Medaille der TU München (2003)
 
*Heinz Meier–Leibnitz–Medaille der TU München (2003)
*Alexander Graham Bell Medal der IEEE (2003)
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*Alexander Graham Bell Medal des IEEE (2003)
 
*Ehrendoktorwürde der Universität Erlangen–Nürnberg (2006)
 
*Ehrendoktorwürde der Universität Erlangen–Nürnberg (2006)
 
*Ehrenring des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (VDE) (2006)
 
*Ehrenring des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (VDE) (2006)

Version vom 1. Dezember 2016, 10:40 Uhr



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Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Hans Marko (1962-1993)

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Hans Marko, geb. am 24.02.1925 in Kronstadt/Siebenbürgen, studierte Nachrichtentechnik an der TH Stuttgart und promovierte 1953 bei Ernst Feldtkeller. Er arbeitete danach bei der Standard Elektrik Lorenz AG und entwickelte dort eines der ersten Pulscodemodulations-Systeme Deutschlands. Bereits zu dieser Zeit hielt er Vorlesungen an den Hochschulen Stuttgart und Karlsruhe. 1961 verfasste er seine Habilitationsschrift über die Ausnutzung von Telegrafiekanälen zur Informationsübertragung.

Im Jahr 1962, mit erst 37 Jahren, wurde Hans Marko in der Nachfolge von Hans Piloty als Leiter des Lehrstuhls für Nachrichtentechnik an die TH München berufen und wirkte bis zu seiner Emeritierung 31 Jahre erfolgreich in Lehre und Forschung. Er betreute 9 Habilitationen und 75 Promotionen.

Die von ihm und seinem Institut bearbeiteten Wissenschaftsgebiete umfassten unter Anderem

  • die Anwendung der Systemtheorie in technischen, biologischen und kybernetischen Systemen und deren mehrdimensionale Erweiterung für die Bildverarbeitung und Mustererkennung,
  • die Weiterentwicklung der Shannonschen Informationstheorie zur bidirektional–orientierten Kommunikationstheorie,
  • theoretische Untersuchungen und praktische Realisierungen von hochratigen digitalen Über- tragungssystemen über Kabel und Glasfaser.

Hans Marko ist Autor mehrerer Bücher und von mehr als hundert Veröffentlichungen sowie zahlreicher Patente. Ihm sind zahlreiche Ehrungen zuteil geworden:

  • Er ist Preisträger der Nachrichtentechnischen Gesellschaft und „Fellow des Institute of Electrical and Electronics Engineering (IEEE)”.
  • 1983 wurde ihm als Erstem der Karl–Küpfmüller–Preis der Informationstechnischen Gesell- schaft im VDE zuerkannt.
  • 1985 erhielt er die Ehrendoktorwürde der TH Darmstadt und 1994 das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
  • Er ist Gründungsmitglied der „Academia Scientiarium et Artium Europaea” in Salzburg.


Nach seiner Emeritierung 1993 ist Hans Marko seinem ehemaligen Institut stets verbunden geblieben, sowohl seinem direkten Nachfolger Joachim Hagenauer als dessen Nachfolger Ralf Kötter und Gerhard Kramer. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch seine Teilnahme an einem Workshop im Mai 2012, bei dem er mit dem inzwischen leider verstorbenen Jim Massey und den aktuell führenden Forschern auf dem Gebiet der „Bidirectional Communication and Directed Information” seine vor 40 Jahren gewonnenen diesbezüglichen Ergebnisse diskutiert hat.

Der Beitrag von Prof. Marko zu unserem Lerntutorial ergibt sich aus der Tatsache, dass die LNTwww-Autoren Klaus Eichin, Norbert Hanik und Günter Söder bei ihm promoviert haben. Viele der Aussagen in den Büchern „Signaldarstellung”, „Lineare zeitinvariante Systeme” „Modulationsverfahren” und „Digitalsignalübertragung” gehen somit indirekt auf Prof. Marko zurück.


Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Joachim Hagenauer (1993-2006)

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Joachim Hagenauer, geboren am 29. Juli 1941 in Fürth, studierte am Ohm–Polytechnikum Nürnberg und an der Technischen Universität Darmstadt. Er arbeitete am IBM T.J. Watson Research Center, Yorktown Heights, NY, bei der DLR, Oberpfaffenhofen als Co–Direktor des Instituts für Nachrichtentechnik und bei den Bell Laboratories, NJ. 1993 übernahm er den Lehrstuhl für Nachrichtentechnik der Technischen Universität München (TUM). Auch nach seiner Pensionierung 2006 ist Prof. Joachim Hagenauer weiterhin als TUM Emeriti of Excellence wissenschaftlich tätig.

Prof. Hagenauer trug mit seinen theoretischen wie anwendungsbezogenen Arbeiten maßgeblich zur Entwicklung leistungsfähiger Verfahren zur Codierung und Decodierung von Signalen in Übertragungssystemen bei. Von ihm stammen wesentliche Beiträge zur Entwicklung der modernen digitalen Nachrichtenübertragung für Mobilfunk und Internet. Auf theoretischem Gebiet gilt das Interesse von Joachim Hagenauer der Informationstheorie und der Theorie fehlerkorrigierender Codes. Er konzentrierte seine Forschungen in den letzten Jahren seiner aktiven Zeit auf das „Turbo–Prinzip” in der Kommunikationstechnik und auf die Informations– und Kommunikationstheorie in ihrer Anwendung für Forschungsfragen der Genetik.

An der Technischen Universität München ist der Name Joachim Hagenauer eng verbunden mit der erfolgreichen Etablierung des internationalen Studiengangs „Master of Science in Communications Engineering” (MSCE). 2005 wurde er nach dem Thompson Citation Index zum „Highly Cited Researcher” ernannt. Seit 2007 ist Joachim Hagenauer Mitglied des Kuratoriums des Institute for Advanced Study der Technischen Universität München.

Prof. Hagenauer ist seit 1992 Fellow und „Distinguished Lecturer” der IEEE Information Theory Society und der IEEE Communications Society, sowie ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Weitere Preise und Ehrungen:

  • Erich Regener-Preis der DFVLR (1981)
  • Otto Lilienthal Preis (1985)
  • Fellow des Institute of Electrical and Electronic Engineers (IEEE) (1992)
  • International E.H. Armstrong–Award der IEEE Communications Society (1996)
  • Preis für herausragende Lehre der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der TU München (1999)
  • Präsidentschaft der renommierten internationalen [XXX IEEE Information Theory Society] (2001)
  • Heinz Meier–Leibnitz–Medaille der TU München (2003)
  • Alexander Graham Bell Medal des IEEE (2003)
  • Ehrendoktorwürde der Universität Erlangen–Nürnberg (2006)
  • Ehrenring des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (VDE) (2006)