Aufgaben:Aufgabe 5.8Z: Matched-Filter bei Rechteck-Störleistungsspektrum: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:P_ID647__Sto_Z_5_8.png|right|frame|Spektrum $G(f)$ des Nutzsignals und LDS ${\it \Phi}_n (f)$ der Störung]]
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[[Datei:P_ID647__Sto_Z_5_8.png|right|frame|Nutzsignal–Spektrum  $G(f)$  und LDS  ${\it \Phi}_n (f)$  der Störung]]
 
Die bei einem System wirksame Störleistungsdichte kann als bereichsweise konstant angenommen werden:
 
Die bei einem System wirksame Störleistungsdichte kann als bereichsweise konstant angenommen werden:
 
:$$\it{\Phi} _n \left( f \right) = \left\{ \begin{array}{l} N_0 /2 \\ N_1 /2 \\  \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{20}c}  \rm{f\ddot{u}r}  \\  \rm{f\ddot{u}r}  \\\end{array}\quad \begin{array}{*{20}c}  {\left| f \right| \le f_{\rm N} ,}  \\  {\left| f \right| > f_{\rm N} .}  \\\end{array}$$
 
:$$\it{\Phi} _n \left( f \right) = \left\{ \begin{array}{l} N_0 /2 \\ N_1 /2 \\  \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{20}c}  \rm{f\ddot{u}r}  \\  \rm{f\ddot{u}r}  \\\end{array}\quad \begin{array}{*{20}c}  {\left| f \right| \le f_{\rm N} ,}  \\  {\left| f \right| > f_{\rm N} .}  \\\end{array}$$
  
*Hierbei sei die Störleistungsdichte $N_1$ im äußeren Bereich $|f| > f_{\rm N}$ stets sehr viel kleiner als $N_0$.  
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*Hierbei sei die Störleistungsdichte  $N_1$  im äußeren Bereich  $|f| > f_{\rm N}$  stets sehr viel kleiner als  $N_0$.  
 
*Verwenden Sie zum Beispiel die folgenden Werte:
 
*Verwenden Sie zum Beispiel die folgenden Werte:
 
:$$N_0  = 2 \cdot 10^{ - 6} \;{\rm{V}}^{\rm{2}} /{\rm{Hz}},\quad N_1  = 2 \cdot 10^{ - 8} \;{\rm{V}}^{\rm{2}}/ {\rm{Hz}}.$$
 
:$$N_0  = 2 \cdot 10^{ - 6} \;{\rm{V}}^{\rm{2}} /{\rm{Hz}},\quad N_1  = 2 \cdot 10^{ - 8} \;{\rm{V}}^{\rm{2}}/ {\rm{Hz}}.$$
  
Ein solches Störsignal $n(t)$ tritt beispielsweise dann auf, wenn die dominante Störquelle nur Anteile unterhalb der Grenzfrequenz $f_{\rm N}$ beinhaltet. Aufgrund des unvermeidbaren thermischen Rauschens ist jedoch auch für $|f| > f_{\rm N}$ die Störleistungsdichte ${\it \Phi}_n(f) \ne 0$.
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Ein solches Störsignal  $n(t)$  tritt zum Beispiel auf,  wenn die dominante Störquelle nur Anteile unterhalb der Grenzfrequenz  $f_{\rm N}$  beinhaltet.  Aufgrund des unvermeidbaren thermischen Rauschens ist auch für  $|f| > f_{\rm N}$  die Störleistungsdichte  ${\it \Phi}_n(f) \ne 0$.
  
 
Weiter gelte:
 
Weiter gelte:
*Das Spektrum $G(f)$ des Nutzsignals sei entsprechend der obigen Skizze ebenfalls rechteckförmig.  
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*Das Spektrum  $G(f)$  des Nutzsignals sei entsprechend der obigen Skizze ebenfalls rechteckförmig.  
*Der zugehörige Nutzimpuls $g(t)$  hat deshalb mit $\Delta f = 2 \cdot f_{\rm G}$ den folgenden Verlauf:
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*Der zugehörige Nutzimpuls  $g(t)$  hat deshalb mit  $\Delta f = 2 \cdot f_{\rm G}$  den folgenden Verlauf:
 
:$$g(t) = G_0  \cdot \Delta f \cdot {\mathop{\rm si}\nolimits} \left( {{\rm{\pi }} \cdot \Delta f \cdot t} \right).$$
 
:$$g(t) = G_0  \cdot \Delta f \cdot {\mathop{\rm si}\nolimits} \left( {{\rm{\pi }} \cdot \Delta f \cdot t} \right).$$
  
*Das Empfangsfilter sei optimal an das Nutzspektrum $G(f)$ und das Störleistungsdichtespektrums ${\it \Phi}_n(f)$ angepasst.  
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*Das Empfangsfilter sei optimal an das Nutzspektrum  $G(f)$  und das Störleistungsdichtespektrums  ${\it \Phi}_n(f)$  angepasst.  
*Das heißt, es gelte $H_{\rm E}(f) = H_{\rm MF}(f)$. Der Detektionszeitpunkt sei vereinfachend $T_{\rm D}  = 0$ (akausale Systembeschreibung).
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*Das heißt,  das Empfangsfilter entspricht dem Matched-Filter-Kriterium:  $H_{\rm E}(f) = H_{\rm MF}(f)$. 
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*Der Detektionszeitpunkt sei vereinfachend  $T_{\rm D}  = 0$  (akausale Systembeschreibung).
  
  
  
  
 
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Hinweise:  
 
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel  [[Stochastische_Signaltheorie/Matched-Filter|Matched-Filter]].  
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel [[Stochastische_Signaltheorie/Matched-Filter|Matched-Filter]].
 
 
 
*Verwenden Sie für numerische Berechnungen stets die Zahlenwerte
 
*Verwenden Sie für numerische Berechnungen stets die Zahlenwerte
 
:$$G_0  = 10^{ - 4} \;{\rm{V/Hz}}{\rm{, }}\quad \Delta f = 10\;{\rm{kHz}}.$$
 
:$$G_0  = 10^{ - 4} \;{\rm{V/Hz}}{\rm{, }}\quad \Delta f = 10\;{\rm{kHz}}.$$
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<quiz display=simple>
 
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{Welche der folgenden Aussagen gelten unter der Voraussetzung $f_{\rm N} > f_{\rm G}$?
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{Welche der folgenden Aussagen gelten unter der Voraussetzung&nbsp; $f_{\rm N} > f_{\rm G}$?
 
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+ Anwendbar ist das &bdquo;Matched-Filter&rdquo; für &bdquo;Weißes Rauschen&rdquo;.
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+ Anwendbar ist das &bdquo;Matched-Filter für Weißes Rauschen&rdquo;.
 
- Der MF&ndash;Ausgangsimpuls ist dreieckförmig.
 
- Der MF&ndash;Ausgangsimpuls ist dreieckförmig.
+ Der MF&ndash;Ausgangsimpuls ist $\rm si$&ndash;förmig.
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+ Der MF&ndash;Ausgangsimpuls ist&nbsp; $\rm si$&ndash;förmig.
- Der MF&ndash;Ausgangsimpuls ist $\rm si^2$&ndash;förmig.
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- Der MF&ndash;Ausgangsimpuls ist&nbsp; $\rm si^2$&ndash;förmig.
  
  
{Welches S/N&ndash;Verhältnis (in dB) ergibt sich für $f_{\rm N} > f_{\rm G}$?
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{Welches S/N&ndash;Verhältnis (in dB) ergibt sich für&nbsp; $f_{\rm N} > f_{\rm G}$?
 
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$10 \cdot \lg \; \rho_d \ =  \ $ { 20 3% } $\ \rm dB$
 
$10 \cdot \lg \; \rho_d \ =  \ $ { 20 3% } $\ \rm dB$
  
  
{Welches SNR (in dB) ergibt sich für $f_{\rm N} = f_{\rm G}/2$? Interpretation.
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{Welches SNR (in dB) ergibt sich für&nbsp; $f_{\rm N} = f_{\rm G}/2$?&nbsp; Interpretation.
 
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$10 \cdot \lg \; \rho_d \ =  \ $ { 37.03 3% } $\ \rm dB$
 
$10 \cdot \lg \; \rho_d \ =  \ $ { 37.03 3% } $\ \rm dB$
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===Musterlösung===
 
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'''(1)'''&nbsp; Richtig sind <u>die Lösungsvorschläge 1 und 3</u>:
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'''(1)'''&nbsp; Richtig sind&nbsp; <u>die Lösungsvorschläge 1 und 3</u>:
*Für alle Frequenzen $|f| > f_{\rm G}$, bei denen das Nutzsignal Spektralanteile besitzt ($G_d(f) \ne 0$), ist das Störleistungsdichtespektrum ${\it}\Phi_n(f) = N_0/2$. Damit lautet der Frequenzgang des Matched-Filters,  $T_{\rm D} = 0$ vorausgesetzt:
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*Für alle Frequenzen&nbsp; $|f| > f_{\rm G}$,&nbsp; bei denen das Nutzsignal Spektralanteile besitzt&nbsp; $(G_d(f) \ne 0)$,&nbsp; ist das Störleistungsdichtespektrum&nbsp; ${\it}\Phi_n(f) = N_0/2$.  
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*Damit lautet der Frequenzgang des Matched-Filters,&nbsp; $T_{\rm D} = 0$&nbsp; vorausgesetzt:
 
:$$H_{\rm MF} (f) = K_{\rm MF}  \cdot G(f).$$
 
:$$H_{\rm MF} (f) = K_{\rm MF}  \cdot G(f).$$
*Der optimale Frequenzgang $H_{\rm MF}(f)$ ist in diesem Fall ebenso wie $G(f)$ rechteckförmig mit Breite $\Delta f$. Für den Nutzanteil des MF-Ausgangssignals gilt somit:
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*Der optimale Frequenzgang&nbsp; $H_{\rm MF}(f)$&nbsp; ist in diesem Fall ebenso wie&nbsp; $G(f)$&nbsp; rechteckförmig mit Breite&nbsp; $\Delta f$.  
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*Für den Nutzanteil des MF-Ausgangssignals gilt somit:
 
:$$d_{\rm S}(t)\quad \circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\, \quad G(f) \cdot H_{\rm MF} (f).$$
 
:$$d_{\rm S}(t)\quad \circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\, \quad G(f) \cdot H_{\rm MF} (f).$$
*Das Produkt zweier Rechteckfunktionen gleicher Breite ergibt wiederum diese Rechteckfunktion. Daraus folgt weiter, dass der Ausgangsimpuls des Matched-Filters ebenfalls si-förmig verläuft.  
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*Das Produkt zweier Rechteckfunktionen gleicher Breite ergibt wiederum eine Rechteckfunktion.  
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*Daraus folgt weiter,&nbsp; dass der Ausgangsimpuls des Matched-Filters ebenfalls&nbsp; $\rm si$-förmig verläuft.
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:$$\rho _d  = \frac{1}{N_0 /2}\int_{ - \infty }^{ + \infty } {\left| {G(f)} \right|^2 \, {\rm{d}}f.}$$
 
:$$\rho _d  = \frac{1}{N_0 /2}\int_{ - \infty }^{ + \infty } {\left| {G(f)} \right|^2 \, {\rm{d}}f.}$$
  
[[Datei:P_ID648__Sto_Z_5_8_c.png|right|Zum Matched-Filter bei farbigem Rauschen]]
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*Das Integral liefert den Wert&nbsp; $G_0^2 \cdot \Delta f$.&nbsp; Daraus folgt:
Das Integral liefert den Wert $G_0^2 \cdot \Delta f$. Daraus folgt:
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[[Datei:P_ID648__Sto_Z_5_8_c.png|right|frame|Zur Teilaufgabe&nbsp; '''(3)''']]
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:$$\rho _d  = \frac{G_0 ^2 \cdot \Delta f }{N_0 /2} = \frac{ 10^{ - 8}\,(\rm V/Hz)^2 \;\cdot10^4 \;{\rm{Hz}} }{10^{ - 6}\,\rm V^2/Hz} = 10^2  
 
:$$\rho _d  = \frac{G_0 ^2 \cdot \Delta f }{N_0 /2} = \frac{ 10^{ - 8}\,(\rm V/Hz)^2 \;\cdot10^4 \;{\rm{Hz}} }{10^{ - 6}\,\rm V^2/Hz} = 10^2  
 
\quad \Rightarrow \quad 10\lg \rho _d \hspace{0.15cm}\underline { = 20\;{\rm{dB}}}.$$
 
\quad \Rightarrow \quad 10\lg \rho _d \hspace{0.15cm}\underline { = 20\;{\rm{dB}}}.$$
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'''(3)'''&nbsp; Allgemein gilt für das SNR bei farbiger Störung:
 
'''(3)'''&nbsp; Allgemein gilt für das SNR bei farbiger Störung:
:$$\rho _d  = 2 \cdot \int_0^\infty  {\frac{\left| {G(f)} \right|^2 }{\it{\Phi} _n (f)}} \, {\rm{d}}f.$$
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:$$\rho _d  = 2 \cdot \int_0^\infty  \frac{\left| {G(f)} \right|^2 }{{\it \Phi}_n (f)} \, {\rm{d}}f.$$
  
Wie aus der nebenstehenden qualitativen Skizze hervorgeht, ist der Integrand bei den vorgegebenen Frequenzgängen stückweise konstant. Mit $f_{\rm G} = 5 \; \rm kHz$ und $f_{\rm N} = f_{\rm G}/2 = 2.5 \; \rm kHz$ erhält man somit:
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*Wie aus der Skizze hervorgeht,&nbsp; ist der Integrand bei den vorgegebenen Frequenzgängen stückweise konstant.  
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*Mit&nbsp; $f_{\rm G} = 5 \; \rm kHz$&nbsp; und&nbsp; $f_{\rm N} = f_{\rm G}/2 = 2.5 \; \rm kHz$&nbsp; erhält man somit:
 
:$$\rho _d  = 2 \cdot 2.5\;{\rm{kHz}}\left( { \frac{10^{ - 2}}{\rm{Hz}} +  \frac{1}{{{\rm{Hz}}}} } \right) = 5.05 \cdot 10^3
 
:$$\rho _d  = 2 \cdot 2.5\;{\rm{kHz}}\left( { \frac{10^{ - 2}}{\rm{Hz}} +  \frac{1}{{{\rm{Hz}}}} } \right) = 5.05 \cdot 10^3
 
\quad \Rightarrow \quad 10\cdot\lg \rho _d  \hspace{0.15cm}\underline {= 37.03\;{\rm{dB}}}.$$
 
\quad \Rightarrow \quad 10\cdot\lg \rho _d  \hspace{0.15cm}\underline {= 37.03\;{\rm{dB}}}.$$
  
''Interpretation'':&nbsp;  
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'''Interpretation''':&nbsp;  
*Der Matched&ndash;Filter&ndash;Frequenzgang $H_{\rm MF}(f)$ hat genau den selben Verlauf wie der oben skizzierte Integrand.  
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*Der Matched&ndash;Filter&ndash;Frequenzgang&nbsp; $H_{\rm MF}(f)$&nbsp; hat genau den selben Verlauf wie der oben skizzierte Integrand.  
*Wird die Konstante $K_{\rm MF}$ (willkürlich) so gewählt, dass im Bereich $f_{\rm N} \le |f| \le f_{\rm G}$ der MF&ndash;Frequenzgang den Wert $1$ besitzt, so gilt für tiefe Frequenzen ( $|f| < f_{\rm G}$):  &nbsp; $H_{\rm MF}(f) = 0.01$. Das bedeutet: Das Matched&ndash;Filter bevorzugt diejenigen Frequenzen, die durch die Störung ${\it \Phi}_n(f)$ nur wenig beeinträchtigt werden.
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*Wird die Konstante&nbsp; $K_{\rm MF}$&nbsp; (willkürlich) so gewählt,&nbsp; dass&nbsp; $H_{\rm MF}(f) = 1$&nbsp; im Bereich&nbsp; $f_{\rm N} \le |f| \le f_{\rm G}$,&nbsp; so gilt für Frequenzen&nbsp;  $(|f| < f_{\rm N})$:  &nbsp; $H_{\rm MF}(f) = 0.01$. Das bedeutet:&nbsp; Das Matched&ndash;Filter bevorzugt diejenigen Frequenzen, die durch die Störung&nbsp; ${\it \Phi}_n(f)$&nbsp; nur wenig beeinträchtigt werden.
*Würde man stattdessen ein Filter $H(f)$ verwenden, das alle Frequenzen des Nutzsignals bis einschließlich $f_{\rm G}$ gleich bewertet (violetter Kurvenverlauf in der unteren Skizze), so ergäben sich folgende Verhältnisse:
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*Würde man stattdessen ein Filter&nbsp; $H(f)$&nbsp; verwenden,&nbsp; das alle Frequenzen des Nutzsignals bis einschließlich&nbsp; $f_{\rm G}$&nbsp; gleich bewertet&nbsp; (violetter Kurvenverlauf in der unteren Skizze),&nbsp; so ergäben sich folgende Verhältnisse:
:$$d_{\rm S}( {T_{\rm D} } ) = G_0  \cdot 2 \cdot f_{\rm G}  = 1\;{\rm{V}}, \quad \sigma _d ^2  = 10^{ - 6} \frac{{{\rm{V}}^{\rm{2}} }}{{{\rm{Hz}}}} \cdot f_{\rm G}  + 10^{ - 8} \frac{{{\rm{V}}^{\rm{2}} }}{{{\rm{Hz}}}} \cdot ( {f_{\rm G}  - f_{\rm N} } ) = 2.5 \cdot 1.01 \cdot 10^{ - 3} \;{\rm{V}}^{\rm{2}}$$
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::$$d_{\rm S}( {T_{\rm D} } ) = G_0  \cdot 2 \cdot f_{\rm G}  = 1\;{\rm{V}}, \quad \sigma _d ^2  = 10^{ - 6} \frac{{{\rm{V}}^{\rm{2}} }}{{{\rm{Hz}}}} \cdot f_{\rm G}  + 10^{ - 8} \frac{{{\rm{V}}^{\rm{2}} }}{{{\rm{Hz}}}} \cdot ( {f_{\rm G}  - f_{\rm N} } ) = 2.5 \cdot 1.01 \cdot 10^{ - 3} \;{\rm{V}}^{\rm{2}}$$
:$$ \Rightarrow \rho _d  = \frac {d_{\rm S}( {T_{\rm D} } )^2}{\sigma _d ^2} = \frac{1 \;{\rm{V}}^{\rm{2}}}{2.525 \cdot 10^{ - 3} \;{\rm{V}}^{\rm{2}}} = 396 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}10 \cdot {\rm lg} \, \rho _d  = 25.98 \, {\rm dB}.$$
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:$$ \Rightarrow \hspace{0.3cm} \rho _d  = \frac {d_{\rm S}( {T_{\rm D} } )^2}{\sigma _d ^2} = \frac{1 \;{\rm{V}}^{\rm{2}}}{2.525 \cdot 10^{ - 3} \;{\rm{V}}^{\rm{2}}} = 396 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}10 \cdot {\rm lg} \, \rho _d  = 25.98 \, {\rm dB}.$$
*Das Signal&ndash;zu&ndash;Rauschverhältnis ist somit um ca. 11 dB schlechter, als wenn man das Matched&ndash;Filter für farbige Störungen verwendet.
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*Das Signal&ndash;zu&ndash;Rauschverhältnis ist somit um ca.&nbsp; $11\ \rm  dB$&nbsp; schlechter,&nbsp; als wenn man das Matched&ndash;Filter für farbige Störungen verwendet.
 
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Aktuelle Version vom 23. Februar 2022, 15:19 Uhr

Nutzsignal–Spektrum  $G(f)$  und LDS  ${\it \Phi}_n (f)$  der Störung

Die bei einem System wirksame Störleistungsdichte kann als bereichsweise konstant angenommen werden:

$$\it{\Phi} _n \left( f \right) = \left\{ \begin{array}{l} N_0 /2 \\ N_1 /2 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{20}c} \rm{f\ddot{u}r} \\ \rm{f\ddot{u}r} \\\end{array}\quad \begin{array}{*{20}c} {\left| f \right| \le f_{\rm N} ,} \\ {\left| f \right| > f_{\rm N} .} \\\end{array}$$
  • Hierbei sei die Störleistungsdichte  $N_1$  im äußeren Bereich  $|f| > f_{\rm N}$  stets sehr viel kleiner als  $N_0$.
  • Verwenden Sie zum Beispiel die folgenden Werte:
$$N_0 = 2 \cdot 10^{ - 6} \;{\rm{V}}^{\rm{2}} /{\rm{Hz}},\quad N_1 = 2 \cdot 10^{ - 8} \;{\rm{V}}^{\rm{2}}/ {\rm{Hz}}.$$

Ein solches Störsignal  $n(t)$  tritt zum Beispiel auf,  wenn die dominante Störquelle nur Anteile unterhalb der Grenzfrequenz  $f_{\rm N}$  beinhaltet.  Aufgrund des unvermeidbaren thermischen Rauschens ist auch für  $|f| > f_{\rm N}$  die Störleistungsdichte  ${\it \Phi}_n(f) \ne 0$.

Weiter gelte:

  • Das Spektrum  $G(f)$  des Nutzsignals sei entsprechend der obigen Skizze ebenfalls rechteckförmig.
  • Der zugehörige Nutzimpuls  $g(t)$  hat deshalb mit  $\Delta f = 2 \cdot f_{\rm G}$  den folgenden Verlauf:
$$g(t) = G_0 \cdot \Delta f \cdot {\mathop{\rm si}\nolimits} \left( {{\rm{\pi }} \cdot \Delta f \cdot t} \right).$$
  • Das Empfangsfilter sei optimal an das Nutzspektrum  $G(f)$  und das Störleistungsdichtespektrums  ${\it \Phi}_n(f)$  angepasst.
  • Das heißt,  das Empfangsfilter entspricht dem Matched-Filter-Kriterium:  $H_{\rm E}(f) = H_{\rm MF}(f)$. 
  • Der Detektionszeitpunkt sei vereinfachend  $T_{\rm D} = 0$  (akausale Systembeschreibung).



Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel  Matched-Filter.
  • Verwenden Sie für numerische Berechnungen stets die Zahlenwerte
$$G_0 = 10^{ - 4} \;{\rm{V/Hz}}{\rm{, }}\quad \Delta f = 10\;{\rm{kHz}}.$$


Fragebogen

1

Welche der folgenden Aussagen gelten unter der Voraussetzung  $f_{\rm N} > f_{\rm G}$?

Anwendbar ist das „Matched-Filter für Weißes Rauschen”.
Der MF–Ausgangsimpuls ist dreieckförmig.
Der MF–Ausgangsimpuls ist  $\rm si$–förmig.
Der MF–Ausgangsimpuls ist  $\rm si^2$–förmig.

2

Welches S/N–Verhältnis (in dB) ergibt sich für  $f_{\rm N} > f_{\rm G}$?

$10 \cdot \lg \; \rho_d \ = \ $

$\ \rm dB$

3

Welches SNR (in dB) ergibt sich für  $f_{\rm N} = f_{\rm G}/2$?  Interpretation.

$10 \cdot \lg \; \rho_d \ = \ $

$\ \rm dB$


Musterlösung

(1)  Richtig sind  die Lösungsvorschläge 1 und 3:

  • Für alle Frequenzen  $|f| > f_{\rm G}$,  bei denen das Nutzsignal Spektralanteile besitzt  $(G_d(f) \ne 0)$,  ist das Störleistungsdichtespektrum  ${\it}\Phi_n(f) = N_0/2$.
  • Damit lautet der Frequenzgang des Matched-Filters,  $T_{\rm D} = 0$  vorausgesetzt:
$$H_{\rm MF} (f) = K_{\rm MF} \cdot G(f).$$
  • Der optimale Frequenzgang  $H_{\rm MF}(f)$  ist in diesem Fall ebenso wie  $G(f)$  rechteckförmig mit Breite  $\Delta f$.
  • Für den Nutzanteil des MF-Ausgangssignals gilt somit:
$$d_{\rm S}(t)\quad \circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\, \quad G(f) \cdot H_{\rm MF} (f).$$
  • Das Produkt zweier Rechteckfunktionen gleicher Breite ergibt wiederum eine Rechteckfunktion.
  • Daraus folgt weiter,  dass der Ausgangsimpuls des Matched-Filters ebenfalls  $\rm si$-förmig verläuft.



(2)  Bei weißem Rauschen erhält man:

$$\rho _d = \frac{1}{N_0 /2}\int_{ - \infty }^{ + \infty } {\left| {G(f)} \right|^2 \, {\rm{d}}f.}$$
  • Das Integral liefert den Wert  $G_0^2 \cdot \Delta f$.  Daraus folgt:
Zur Teilaufgabe  (3)
$$\rho _d = \frac{G_0 ^2 \cdot \Delta f }{N_0 /2} = \frac{ 10^{ - 8}\,(\rm V/Hz)^2 \;\cdot10^4 \;{\rm{Hz}} }{10^{ - 6}\,\rm V^2/Hz} = 10^2 \quad \Rightarrow \quad 10\lg \rho _d \hspace{0.15cm}\underline { = 20\;{\rm{dB}}}.$$


(3)  Allgemein gilt für das SNR bei farbiger Störung:

$$\rho _d = 2 \cdot \int_0^\infty \frac{\left| {G(f)} \right|^2 }{{\it \Phi}_n (f)} \, {\rm{d}}f.$$
  • Wie aus der Skizze hervorgeht,  ist der Integrand bei den vorgegebenen Frequenzgängen stückweise konstant.
  • Mit  $f_{\rm G} = 5 \; \rm kHz$  und  $f_{\rm N} = f_{\rm G}/2 = 2.5 \; \rm kHz$  erhält man somit:
$$\rho _d = 2 \cdot 2.5\;{\rm{kHz}}\left( { \frac{10^{ - 2}}{\rm{Hz}} + \frac{1}{{{\rm{Hz}}}} } \right) = 5.05 \cdot 10^3 \quad \Rightarrow \quad 10\cdot\lg \rho _d \hspace{0.15cm}\underline {= 37.03\;{\rm{dB}}}.$$

Interpretation

  • Der Matched–Filter–Frequenzgang  $H_{\rm MF}(f)$  hat genau den selben Verlauf wie der oben skizzierte Integrand.
  • Wird die Konstante  $K_{\rm MF}$  (willkürlich) so gewählt,  dass  $H_{\rm MF}(f) = 1$  im Bereich  $f_{\rm N} \le |f| \le f_{\rm G}$,  so gilt für Frequenzen  $(|f| < f_{\rm N})$:   $H_{\rm MF}(f) = 0.01$. Das bedeutet:  Das Matched–Filter bevorzugt diejenigen Frequenzen, die durch die Störung  ${\it \Phi}_n(f)$  nur wenig beeinträchtigt werden.
  • Würde man stattdessen ein Filter  $H(f)$  verwenden,  das alle Frequenzen des Nutzsignals bis einschließlich  $f_{\rm G}$  gleich bewertet  (violetter Kurvenverlauf in der unteren Skizze),  so ergäben sich folgende Verhältnisse:
$$d_{\rm S}( {T_{\rm D} } ) = G_0 \cdot 2 \cdot f_{\rm G} = 1\;{\rm{V}}, \quad \sigma _d ^2 = 10^{ - 6} \frac{{{\rm{V}}^{\rm{2}} }}{{{\rm{Hz}}}} \cdot f_{\rm G} + 10^{ - 8} \frac{{{\rm{V}}^{\rm{2}} }}{{{\rm{Hz}}}} \cdot ( {f_{\rm G} - f_{\rm N} } ) = 2.5 \cdot 1.01 \cdot 10^{ - 3} \;{\rm{V}}^{\rm{2}}$$
$$ \Rightarrow \hspace{0.3cm} \rho _d = \frac {d_{\rm S}( {T_{\rm D} } )^2}{\sigma _d ^2} = \frac{1 \;{\rm{V}}^{\rm{2}}}{2.525 \cdot 10^{ - 3} \;{\rm{V}}^{\rm{2}}} = 396 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}10 \cdot {\rm lg} \, \rho _d = 25.98 \, {\rm dB}.$$
  • Das Signal–zu–Rauschverhältnis ist somit um ca.  $11\ \rm dB$  schlechter,  als wenn man das Matched–Filter für farbige Störungen verwendet.