Aufgaben:Aufgabe 5.7Z: Matched-Filter - alles gaußisch: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 53: Zeile 53:
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
<b>1.</b>&nbsp;&nbsp;Für die Energie eines Impulses <i>g</i>(<i>t</i>) gilt allgemein bzw. bei diesem Beispiel:
+
'''(1)'''&nbsp; Für die Energie eines Impulses $g(t)$ gilt allgemein bzw. bei diesem Beispiel:
 
:$$E_g  = \int_{ - \infty }^{ + \infty } {g(t)^2 \hspace{0.1cm}{\rm{d}}t}  = g_0 ^2  \cdot \int_{ - \infty }^{ + \infty } {{\rm{e}}^{ - 2{\rm{\pi }}\left( {t/\Delta t_g } \right)^2 } \hspace{0.1cm}{\rm{d}}t} .$$
 
:$$E_g  = \int_{ - \infty }^{ + \infty } {g(t)^2 \hspace{0.1cm}{\rm{d}}t}  = g_0 ^2  \cdot \int_{ - \infty }^{ + \infty } {{\rm{e}}^{ - 2{\rm{\pi }}\left( {t/\Delta t_g } \right)^2 } \hspace{0.1cm}{\rm{d}}t} .$$
  
:Diese Gleichung kann wie folgt umgeformt werden:
+
Diese Gleichung kann wie folgt umgeformt werden:
 
:$$E_g  = 2 \cdot g_0 ^2  \cdot \int_0^\infty  {{\rm{e}}^{ - \left( {\sqrt {2 \rm{\pi }} /\Delta t_g } \right)^2  \cdot \hspace{0.05cm} t^2 }\hspace{0.1cm} {\rm{d}}t} .$$
 
:$$E_g  = 2 \cdot g_0 ^2  \cdot \int_0^\infty  {{\rm{e}}^{ - \left( {\sqrt {2 \rm{\pi }} /\Delta t_g } \right)^2  \cdot \hspace{0.05cm} t^2 }\hspace{0.1cm} {\rm{d}}t} .$$
  
:Mit <i>a</i> = (2&pi;)<sup>1/2</sup>/&Delta;<i>t<sub>g</sub></i> und der angegebenen Formel gilt folgender Zusammenhang:
+
Mit $a = (2\pi)^{1/2}\cdot 1/\Delta t_g$ und der angegebenen Formel gilt folgender Zusammenhang:
 
:$$E_g  = 2 \cdot g_0 ^2  \cdot \frac{{\sqrt {\rm{\pi }} }}{2a} = \sqrt 2  \cdot g_0 ^2  \cdot \Delta t_g .$$
 
:$$E_g  = 2 \cdot g_0 ^2  \cdot \frac{{\sqrt {\rm{\pi }} }}{2a} = \sqrt 2  \cdot g_0 ^2  \cdot \Delta t_g .$$
  
:Löst man diese Gleichung nach <i>g</i><sub>0</sub> auf, so erhält man als Endergebnis:
+
Löst man diese Gleichung nach $g_0$ auf, so erhält man als Endergebnis:
 
:$$g_0  = \sqrt {\frac{E_g }{\Delta t_g  \cdot \sqrt 2 }}  = \sqrt {\frac{{0.01\;{\rm{V}}^{\rm{2}} {\rm{s}}}}{{0.001\;{\rm{s}} \cdot 1.414}}} \hspace{0.15cm}\underline { = 2.659\;{\rm{V}}}.$$
 
:$$g_0  = \sqrt {\frac{E_g }{\Delta t_g  \cdot \sqrt 2 }}  = \sqrt {\frac{{0.01\;{\rm{V}}^{\rm{2}} {\rm{s}}}}{{0.001\;{\rm{s}} \cdot 1.414}}} \hspace{0.15cm}\underline { = 2.659\;{\rm{V}}}.$$
  
:<b>2.</b>&nbsp;&nbsp;Unter der Voraussetzung eines Matched-Filters lautet das S/N-Verhältnis am Ausgang:
+
'''(2)'''&nbsp; Unter der Voraussetzung eines Matched-Filters lautet das S/N-Verhältnis am Ausgang:
 
:$$\rho _{d} ( {T_{{\rm{D,}}\,{\rm{opt}}} } ) = \frac{2 \cdot E_g }{N_0 } = \frac{{2 \cdot 10^{ - 2} \;{\rm{V}}^{\rm{2}} {\rm{s}}}}{{10^{ - 4} \;{\rm{V}}^{\rm{2}} {\rm{/Hz}}}} = 200.$$
 
:$$\rho _{d} ( {T_{{\rm{D,}}\,{\rm{opt}}} } ) = \frac{2 \cdot E_g }{N_0 } = \frac{{2 \cdot 10^{ - 2} \;{\rm{V}}^{\rm{2}} {\rm{s}}}}{{10^{ - 4} \;{\rm{V}}^{\rm{2}} {\rm{/Hz}}}} = 200.$$
  
:In logarithmischer Darstellung erhält man
+
In logarithmischer Darstellung erhält man folgendes Ergebnis:
 
:$$10 \cdot \lg \rho _{d} ( {T_{{\rm{D,}}\,{\rm{opt}}} } ) = 10 \cdot \lg \left( {200} \right) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 23\;{\rm{dB}}}.$$
 
:$$10 \cdot \lg \rho _{d} ( {T_{{\rm{D,}}\,{\rm{opt}}} } ) = 10 \cdot \lg \left( {200} \right) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 23\;{\rm{dB}}}.$$
  
:<b>3.</b>&nbsp;&nbsp;Ein Vergleich zwischen dem Eingangsimpuls und dem Filterfrequenzgang zeigt, dass bei Anpassung &Delta;<i>f</i><sub>E</sub> = 1/&Delta;<i>t<sub>g</sub></i> gelten muss:
+
'''(3)'''&nbsp; Ein Vergleich zwischen dem Eingangsimpuls und dem Filterfrequenzgang zeigt, dass bei Anpassung $\Delta f_{\rm E} = 1/\Delta t_g$ gelten muss:
 
:$$\Delta f_{{\rm{E,}}\,{\rm{opt}}} \hspace{0.15cm}\underline { = 1\;{\rm{kHz}}}.$$
 
:$$\Delta f_{{\rm{E,}}\,{\rm{opt}}} \hspace{0.15cm}\underline { = 1\;{\rm{kHz}}}.$$
  
:<b>4.</b>&nbsp;&nbsp;Eine kleinere Filterbandbreite ist günstig bezüglich Störungen, jedoch ungünstig hinsichtlich des Nutzsignals. Das heißt, der negative Einfluss überwiegt gegenüber dem positiven. Richtig sind also <u>die Lösungsvorschläge 1 und 3</u>.
+
'''(4)'''&nbsp; Richtig sind <u>die Lösungsvorschläge 1 und 3</u>:
 +
*Eine kleinere Filterbandbreite ist günstig bezüglich Störungen,  
 +
*jedoch ungünstig hinsichtlich des Nutzsignals.  
 +
*Der negative Einfluss (kleineres Nutzsignal) überwiegt hier gegenüber dem positiven (kleineres Störsignal).  
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}
  

Version vom 23. April 2017, 17:00 Uhr

Vorgegebener Gaußimpuls

Am Eingang eines Empfangsfilters liegt ein von weißem Rauschen mit der Rauschleistungsdichte $N_0 = 10^{-4}\hspace{0.05cm} \rm V^2 \hspace{-0.1cm}/Hz$ überlagerter Gaußimpuls $g(t)$ mit der Amplitude $g_0$ und der äquivalenten Dauer $\Delta t_g = 1\hspace{0.05cm} \rm ms$ an:

$$g(t) = g_0 \cdot {\rm{e}}^{ - {\rm{\pi }}\left( {t/\Delta t_g } \right)^2 } .$$

Die Impulsenergie beträgt $E_g = 0.01\hspace{0.05cm} \rm V^2 s$. Das Empfangsfilter sei ein akausaler Gaußtiefpass mit dem Frequenzgang

$$H_{\rm E} (f) = {\rm{e}}^{ - {\rm{\pi }}\left( {f/\Delta f_{\rm E} } \right)^2 } .$$

Die dazugehörige Impulsantwort lautet somit:

$$h_{\rm E} (t) = \Delta f_{\rm E} \cdot {\rm{e}}^{ - {\rm{\pi }}\left( {\Delta f_{\rm E} \hspace{0.03cm}\cdot \hspace{0.03cm}t} \right)^2 } .$$

Die systemtheoretische Filterbandbreite $\Delta f_{\rm E}$ soll so gewählt werden, dass der Gaußtiefpass optimal an den Eingangsimpuls $g(t)$ angepasst ist. Man spricht dann von einem Matched-Filter.


Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel Matched-Filter.
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
  • Benutzen Sie zur Lösung das folgende bestimmte Integral:
$$\int_0^\infty {{\rm{e}}^{ - a^2 x^2 } {\rm{d}}x = \frac{{\sqrt {\rm{\pi }} }}{2a}} .$$


Fragebogen

1

Berechnen Sie die Impulsamplitude.

$g_0 \ = $

$\ \rm V$

2

Wie groß ist das maximale S/N–Verhältnis am Filterausgang in $\rm dB$?

$10 \cdot \lg\ \rho_d(T_\text{D, opt}\hspace{-0.05cm}) \ = $

$\ \rm dB$

3

Bei welcher Filterbandbreite wird dieses S/N–Verhältnis erreicht?

$\Delta f_\text{E, opt}\ = $

$\ \rm kHz$

4

Welche der folgenden Aussagen treffen zu, wenn die Filterbandbreite $\Delta f_{\rm E}$ kleiner ist als in der Teilaufgabe (3) berechnet?

Der Nutzabtastwert $d_{\rm S}(T_\text{D, opt}\hspace{-0.05cm})$ ist kleiner als bei Anpassung.
Die Störleistung $\sigma_d^2$ ist größer als bei Anpassung.
Das S/N–Verhältnis ist kleiner als in der Teilaufgabe (2) berechnet.


Musterlösung

(1)  Für die Energie eines Impulses $g(t)$ gilt allgemein bzw. bei diesem Beispiel:

$$E_g = \int_{ - \infty }^{ + \infty } {g(t)^2 \hspace{0.1cm}{\rm{d}}t} = g_0 ^2 \cdot \int_{ - \infty }^{ + \infty } {{\rm{e}}^{ - 2{\rm{\pi }}\left( {t/\Delta t_g } \right)^2 } \hspace{0.1cm}{\rm{d}}t} .$$

Diese Gleichung kann wie folgt umgeformt werden:

$$E_g = 2 \cdot g_0 ^2 \cdot \int_0^\infty {{\rm{e}}^{ - \left( {\sqrt {2 \rm{\pi }} /\Delta t_g } \right)^2 \cdot \hspace{0.05cm} t^2 }\hspace{0.1cm} {\rm{d}}t} .$$

Mit $a = (2\pi)^{1/2}\cdot 1/\Delta t_g$ und der angegebenen Formel gilt folgender Zusammenhang:

$$E_g = 2 \cdot g_0 ^2 \cdot \frac{{\sqrt {\rm{\pi }} }}{2a} = \sqrt 2 \cdot g_0 ^2 \cdot \Delta t_g .$$

Löst man diese Gleichung nach $g_0$ auf, so erhält man als Endergebnis:

$$g_0 = \sqrt {\frac{E_g }{\Delta t_g \cdot \sqrt 2 }} = \sqrt {\frac{{0.01\;{\rm{V}}^{\rm{2}} {\rm{s}}}}{{0.001\;{\rm{s}} \cdot 1.414}}} \hspace{0.15cm}\underline { = 2.659\;{\rm{V}}}.$$

(2)  Unter der Voraussetzung eines Matched-Filters lautet das S/N-Verhältnis am Ausgang:

$$\rho _{d} ( {T_{{\rm{D,}}\,{\rm{opt}}} } ) = \frac{2 \cdot E_g }{N_0 } = \frac{{2 \cdot 10^{ - 2} \;{\rm{V}}^{\rm{2}} {\rm{s}}}}{{10^{ - 4} \;{\rm{V}}^{\rm{2}} {\rm{/Hz}}}} = 200.$$

In logarithmischer Darstellung erhält man folgendes Ergebnis:

$$10 \cdot \lg \rho _{d} ( {T_{{\rm{D,}}\,{\rm{opt}}} } ) = 10 \cdot \lg \left( {200} \right) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 23\;{\rm{dB}}}.$$

(3)  Ein Vergleich zwischen dem Eingangsimpuls und dem Filterfrequenzgang zeigt, dass bei Anpassung $\Delta f_{\rm E} = 1/\Delta t_g$ gelten muss:

$$\Delta f_{{\rm{E,}}\,{\rm{opt}}} \hspace{0.15cm}\underline { = 1\;{\rm{kHz}}}.$$

(4)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 3:

  • Eine kleinere Filterbandbreite ist günstig bezüglich Störungen,
  • jedoch ungünstig hinsichtlich des Nutzsignals.
  • Der negative Einfluss (kleineres Nutzsignal) überwiegt hier gegenüber dem positiven (kleineres Störsignal).