Aufgabe 5.5Z: AKF nach Filter 1. Ordnung

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Nichtrekursives Filter mit Gleichanteil

Wir betrachten hier ein nichtrekursives Filter erster Ordnung ($M = 1$).

  • Die Filterkoeffizienten seien $a_0 = 0.4$ und $a_1 = 0.3$.
  • Am Filterausgang wird eine Konstante $K$ hinzuaddiert, die bis einschließlich Teilaufgabe (3) zu Null gesetzt werden soll.

Die einzelnen Elemente der Eingangsfolge $\left\langle {x_\nu } \right\rangle$

  • sind gaußisch sowie mittelwertfrei, und
  • besitzen jeweils die Streuung $\sigma_x = 1$.


Hinweise:


Fragebogen

1

Welche Aussagen sind bezüglich der Ausgangs-AKF zutreffend, wenn$K = 0$ gilt? Begründen Sie Ihre Ergebnisse.

Der AKF-Wert $\varphi_y(0)$ gibt die Streuung $\sigma_y$ an.
Alle AKF-Werte $\varphi_y(k \cdot T_{\rm A})$ mit $k \ge 2$ sind $0$.
Das LDS ${\it \Phi}_y(f)$ verläuft cosinusförmig.

2

Berechnen Sie die AKF-Werte $\varphi_y(k \cdot T_{\rm A})$ für $k = 0$ und $k = 1$.

$\varphi_y(0) \ = $

$\varphi_y(T_{\rm A}) \ = $

3

Welche Werte muss man für $a_0$ und $a_1$ einstellen, wenn bei gleicher AKF-Form die Streuung $\sigma_y = 1$ betragen soll? Es sei $a_0 > a_1$.

$a_0 \ = $

$a_1 \ = $

4

Es gelte wieder $a_0 = 0.4$ und $a_1 = 0.3$. Wie groß ist die Konstante $K$ zu wählen, damit sich $\varphi_y(0)= 0.5$ ergibt?

$K \ = $

5

Berechnen Sie mit diesem $K$–Wert die AKF-Werte für $k = 1$ und $k = 2$.

$\varphi_y(T_{\rm A}) \ = $

$\varphi_y(2 \cdot T_{\rm A}) \ = $

6

Welcher Wert ergibt sich nun für die Streuung $\sigma_y$?

$\sigma_y \ = $


Musterlösung

1.   Der AKF-Wert φy(0) gibt die Varianz (Leistung) σx2 an, nicht die Streuung (Effektivwert) σx. Da ein nichtrekursives Filter erster Ordnung vorliegt, sind alle AKF-Werte φy(k · TA) = 0 für k ≥ 2. Der AKF-Wert φy(–TA) ist gleich φy(TA). Diese beiden AKF-Werte führen zu einer Cosinusfunktion im LDS, zu der sich noch der Gleichanteil φy(0) hinzuaddiert. Richtig sind also die Lösungsvorschläge 2 und 3.
2.   Die allgemeine Gleichung lautet mit M = 1 für k ∈ {0, 1}:
$$\varphi _y ( {k \cdot T_{\rm A} } ) = \sigma _x ^2 \cdot \sum\limits_{\mu = 0}^{M - k} {a_\mu \cdot a_{\mu + k} } .$$
Daraus erhält man mit σx = 1:
$$\varphi _y( 0 ) = a_0 ^2 + a_1 ^2 = 0.4^2 + 0.3^2 \hspace{0.15cm}\underline { = 0.25},$$
$$\varphi _y ( { T_{\rm A} } ) = a_0 \cdot a_1 = 0.4 \cdot 0.3 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.12}.$$
3.   Mit den bisherigen Einstellungen ist die Varianz σy2 = 0.25 und damit die Streuung σy = 0.5. Durch eine Verdoppelung der Koeffizienten erhält man wie gewünscht σy = 1:
$$\hspace{0.15cm}\underline {a_0 = 0.8},\quad \hspace{0.15cm}\underline {a_1 = 0.6}.$$
4.  Die Konstante K hebt die gesamte AKF um K2 an. Mit dem Ergebnis aus (b) folgt:
$$K^2 = 0.5 - 0.25 = 0.25\quad \Rightarrow \quad \hspace{0.15cm}\underline {K = 0.5}.$$
5.  Alle AKF-Werte sind nun um den konstanten Wert K2 = 0.25 größer. Somit ist
$$\varphi _y ( { T_{\rm A} } ) = 0.12 + 0.25 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.37},\\ \varphi _y ( { 2T_{\rm A} } ) = 0 + 0.25 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.25}.$$
6.  Durch die Konstante wird die Streuung nicht verändert, das heißt, es gilt weiterhin σy = 0.5. Formal kann diese Größe wie folgt berechnet werden:
$$\sigma _y ^2 = \varphi _y ( 0 ) - \mathop {\lim }\limits_{k \to \infty } \varphi _y ( {k \cdot T_{\rm A} } ) = 0.5 - 0.25 = 0.25.$$
Auch hiermit erhält man wieder σy = 0.5.