Aufgaben:Aufgabe 5.3Z: Zero-Padding: Unterschied zwischen den Versionen

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Wir betrachten die DFT eines Rechteckimpulses $x(t)$ der Höhe $A =1$ und der Dauer $T$. Damit hat die Spektralfunktion $X(f)$ einen $\sin(f)/f$–förmigen Verlauf.
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Wir betrachten die DFT eines Rechteckimpulses  $x(t)$  der Höhe  $A =1$  und der Dauer  $T$. Damit hat die Spektralfunktion  $X(f)$  einen  $\sin(f)/f$–förmigen Verlauf.
  
Für diesen Sonderfall soll der Einfluss des DFT–Parameters $N$ analysiert werden, wobei der Stützstellenabstand im Zeitbereich stets $T_{\rm A} = 0.01T$ bzw. $T_{\rm A} = 0.05T$ betragen soll.
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Für diesen Sonderfall soll der Einfluss des DFT–Parameters  $N$  analysiert werden, wobei der Stützstellenabstand im Zeitbereich stets  $T_{\rm A} = 0.01T$  bzw.  $T_{\rm A} = 0.05T$  betragen soll.
  
Nebenstehend sind für unterschiedliche Werte von $N$ die sich ergebenden Werte für den ''mittleren quadratischen Fehler'' (MQF) der Stützwerte im Frequenzbereich angegeben:
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Nebenstehend sind für unterschiedliche Werte von  $N$  die sich ergebenden Werte für den ''mittleren quadratischen Fehler''  (MQF) der Stützwerte im Frequenzbereich angegeben:
 
:$${\rm MQF} =  \frac{1}{N}\cdot \sum_{\mu = 0 }^{N-1}
 
:$${\rm MQF} =  \frac{1}{N}\cdot \sum_{\mu = 0 }^{N-1}
 
  \left|X(\mu \cdot f_{\rm A})-\frac{D(\mu)}{f_{\rm A}}\right|^2 \hspace{0.05cm}.$$
 
  \left|X(\mu \cdot f_{\rm A})-\frac{D(\mu)}{f_{\rm A}}\right|^2 \hspace{0.05cm}.$$
Für $T_A/T = 0.01$ sind somit stets $101$ der DFT–Koeffizienten $d(ν)$ von Null verschieden.
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Für  $T_A/T = 0.01$  sind somit stets  $101$  der DFT–Koeffizienten  $d(ν)$  von Null verschieden.
  
:* Davon besitzen $99$ den Wert $1$ und die beiden Randkoeffizienten sind jeweils gleich $0.5$.
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:* Davon besitzen  $99$  den Wert  $1$  und die beiden Randkoeffizienten sind jeweils gleich  $0.5$.
  
:* Vergrößert man $N$, so wird das DFT–Koeffizientenfeld mit Nullen aufgefüllt.  
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:*Man spricht dann von ''„Zero–Padding”''.
 
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel [[Signaldarstellung/Fehlermöglichkeiten_bei_Anwendung_der_DFT|Fehlermöglichkeiten bei Anwendung der DFT]].
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*Die Theorie zu diesem Kapitel ist im Lernvideo [[Fehlermöglichkeiten_bei_Anwendung_der_DFT_(Lernvideo)|Fehlermöglichkeiten bei Anwendung der DFT]] zusammengefasst.
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*Die Theorie zu diesem Kapitel ist im Lernvideo  [[Fehlermöglichkeiten_bei_Anwendung_der_DFT_(Lernvideo)|Fehlermöglichkeiten bei Anwendung der DFT]]  zusammengefasst.
  
  
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{Welche Aussagen können aus den angegebenen MQF-Werten (gültig für $T_{\rm A}/T = 0.01$ und $N ≥ 128$) abgeleitet werden?
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{Welche Aussagen können aus den angegebenen MQF-Werten&nbsp; $($gültig für&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.01$&nbsp; und&nbsp; $N ≥ 128)$&nbsp; abgeleitet werden?
 
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+ Der $\rm MQF$–Wert ist hier nahezu unabhängig von $N$.
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- Der $\rm MQF$–Wert wird durch den Abbruchfehler bestimmt.
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- Der&nbsp; $\rm MQF$–Wert wird durch den Abbruchfehler bestimmt.
+ Der $\rm MQF$–Wert wird durch den Aliasingfehler bestimmt.
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+ Der&nbsp; $\rm MQF$–Wert wird durch den Aliasingfehler bestimmt.
  
  
{Es gelte $T_{\rm A}/T = 0.01$. Wie groß ist der Abstand $f_{\rm A}$ benachbarter Abtastwerte im Frequenzbereich für $N = 128$ und $N = 512$?
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{Es gelte&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.01$. Wie groß ist der Abstand&nbsp; $f_{\rm A}$&nbsp; benachbarter Abtastwerte im Frequenzbereich für&nbsp; $N = 128$&nbsp; und&nbsp; $N = 512$?
 
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$N = 128$: &nbsp; &nbsp;  $f_{\rm A} \cdot T \ = \ $  { 0.781 3% }
 
$N = 128$: &nbsp; &nbsp;  $f_{\rm A} \cdot T \ = \ $  { 0.781 3% }
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{Was sagt das Produkt $\text{MQF} \cdot f_{\rm A}$ hinsichtlich der DFT–Qualität aus?
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{Was sagt das Produkt&nbsp; $\text{MQF} \cdot f_{\rm A}$&nbsp; hinsichtlich der DFT–Qualität aus?
 
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+ Das Produkt $\text{MQF} \cdot f_{\rm A}$ berücksichtigt die Genauigkeit und die Dichte der DFT–Werte.
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+ Das Produkt&nbsp; $\text{MQF} \cdot f_{\rm A}$&nbsp; berücksichtigt die Genauigkeit und die Dichte der DFT–Werte.
- Das Produkt $\text{MQF} \cdot f_{\rm A}$ sollte möglichst groß sein.
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- Das Produkt&nbsp; $\text{MQF} \cdot f_{\rm A}$&nbsp; sollte möglichst groß sein.
  
  
{Es wird nun $N = 128$ fest vorgegeben. Welche Aussagen gelten für den Vergleich der DFT–Ergebnisse mit $T_{\rm A}/T = 0.01$ und $T_{\rm A}/T = 0.05$ ?
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{Es wird nun&nbsp; $N = 128$&nbsp; fest vorgegeben. Welche Aussagen gelten für den Vergleich der DFT–Ergebnisse mit&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.01$&nbsp; und&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.05$ ?
 
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+ Mit $T_{\rm A}/T = 0.05$ erhält man eine feinere Frequenzauflösung.
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+ Mit&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.05$&nbsp; erhält man eine feinere Frequenzauflösung.
- Mit $T_{\rm A}/T = 0.05$ ist der $\rm MQF$–Wert kleiner.
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- Mit&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.05$&nbsp; ist der&nbsp; $\rm MQF$–Wert kleiner.
- Mit $T_{\rm A}/T = 0.05$ nimmt der Einfluss des Abbruchfehlers ab.
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- Mit&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.05$&nbsp; nimmt der Einfluss des Abbruchfehlers ab.
+ Mit $T_{\rm A}/T = 0.05$ wächst der Einfluss des Aliasingfehlers.
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+ Mit&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.05$&nbsp; wächst der Einfluss des Aliasingfehlers.
  
  
{Nun gelte $N = 64$. Welche Aussagen treffen dagegen für den Vergleich der DFT–Ergebnisse mit $T_{\rm A}/T = 0.01$ und $T_{\rm A}/T = 0.05$?
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{Nun gelte&nbsp; $N = 64$. Welche Aussagen treffen für den Vergleich der DFT–Ergebnisse mit&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.01$&nbsp; und&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.05$&nbsp; zu?
 
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+ Mit $T_{\rm A}/T = 0.05$ erhält man eine feinere Frequenzauflösung.
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+ Mit&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.05$&nbsp; erhält man eine feinere Frequenzauflösung.
+ Mit $T_{\rm A}/T = 0.05$ ist der $\rm MQF$–Wert kleiner.
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+ Mit&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.05$&nbsp; ist der&nbsp; $\rm MQF$–Wert kleiner.
+ Mit $T_{\rm A}/T = 0.05$ nimmt der Einfluss des Abbruchfehlers ab.
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+ Mit&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.05$&nbsp; nimmt der Einfluss des Abbruchfehlers ab.
+ Mit $T_{\rm A}/T = 0.05$ wächst der Einfluss des Aliasingfehlers.
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+ Mit&nbsp; $T_{\rm A}/T = 0.05$&nbsp; wächst der Einfluss des Aliasingfehlers.
  
  

Version vom 15. Oktober 2019, 11:05 Uhr

$\rm MQF$–Werte als Funktion von  $T_{\rm A} /T$  und  $N$

Wir betrachten die DFT eines Rechteckimpulses  $x(t)$  der Höhe  $A =1$  und der Dauer  $T$. Damit hat die Spektralfunktion  $X(f)$  einen  $\sin(f)/f$–förmigen Verlauf.

Für diesen Sonderfall soll der Einfluss des DFT–Parameters  $N$  analysiert werden, wobei der Stützstellenabstand im Zeitbereich stets  $T_{\rm A} = 0.01T$  bzw.  $T_{\rm A} = 0.05T$  betragen soll.

Nebenstehend sind für unterschiedliche Werte von  $N$  die sich ergebenden Werte für den mittleren quadratischen Fehler  (MQF) der Stützwerte im Frequenzbereich angegeben:

$${\rm MQF} = \frac{1}{N}\cdot \sum_{\mu = 0 }^{N-1} \left|X(\mu \cdot f_{\rm A})-\frac{D(\mu)}{f_{\rm A}}\right|^2 \hspace{0.05cm}.$$

Für  $T_A/T = 0.01$  sind somit stets  $101$  der DFT–Koeffizienten  $d(ν)$  von Null verschieden.

  • Davon besitzen  $99$  den Wert  $1$  und die beiden Randkoeffizienten sind jeweils gleich  $0.5$.
  • Vergrößert man  $N$, so wird das DFT–Koeffizientenfeld mit Nullen aufgefüllt.
  • Man spricht dann von „Zero–Padding”.





Hinweise:



Fragebogen

1

Welche Aussagen können aus den angegebenen MQF-Werten  $($gültig für  $T_{\rm A}/T = 0.01$  und  $N ≥ 128)$  abgeleitet werden?

Der  $\rm MQF$–Wert ist hier nahezu unabhängig von  $N$.
Der  $\rm MQF$–Wert wird durch den Abbruchfehler bestimmt.
Der  $\rm MQF$–Wert wird durch den Aliasingfehler bestimmt.

2

Es gelte  $T_{\rm A}/T = 0.01$. Wie groß ist der Abstand  $f_{\rm A}$  benachbarter Abtastwerte im Frequenzbereich für  $N = 128$  und  $N = 512$?

$N = 128$:     $f_{\rm A} \cdot T \ = \ $

$N = 512$:     $f_{\rm A} \cdot T \ = \ $

3

Was sagt das Produkt  $\text{MQF} \cdot f_{\rm A}$  hinsichtlich der DFT–Qualität aus?

Das Produkt  $\text{MQF} \cdot f_{\rm A}$  berücksichtigt die Genauigkeit und die Dichte der DFT–Werte.
Das Produkt  $\text{MQF} \cdot f_{\rm A}$  sollte möglichst groß sein.

4

Es wird nun  $N = 128$  fest vorgegeben. Welche Aussagen gelten für den Vergleich der DFT–Ergebnisse mit  $T_{\rm A}/T = 0.01$  und  $T_{\rm A}/T = 0.05$ ?

Mit  $T_{\rm A}/T = 0.05$  erhält man eine feinere Frequenzauflösung.
Mit  $T_{\rm A}/T = 0.05$  ist der  $\rm MQF$–Wert kleiner.
Mit  $T_{\rm A}/T = 0.05$  nimmt der Einfluss des Abbruchfehlers ab.
Mit  $T_{\rm A}/T = 0.05$  wächst der Einfluss des Aliasingfehlers.

5

Nun gelte  $N = 64$. Welche Aussagen treffen für den Vergleich der DFT–Ergebnisse mit  $T_{\rm A}/T = 0.01$  und  $T_{\rm A}/T = 0.05$  zu?

Mit  $T_{\rm A}/T = 0.05$  erhält man eine feinere Frequenzauflösung.
Mit  $T_{\rm A}/T = 0.05$  ist der  $\rm MQF$–Wert kleiner.
Mit  $T_{\rm A}/T = 0.05$  nimmt der Einfluss des Abbruchfehlers ab.
Mit  $T_{\rm A}/T = 0.05$  wächst der Einfluss des Aliasingfehlers.


Musterlösung

(1)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 3:

  • Bereits mit $N = 128$ ist $T_{\rm P} = 1.28 \cdot T$, also größer als die Breite des Rechtecks.
  • Somit spielt hier der Abbruchfehler überhaupt keine Rolle.
  • Der $\rm MQF$–Wert wird allein durch den Aliasingfehler bestimmt.
  • Die Zahlenwerte bestätigen eindeutig, dass $\rm MQF$ (nahezu) unabhängig von $N$ ist.


(2)  Aus $T_{\rm A}/T = 0.01$ folgt $f_{\rm P} \cdot T = 100$. Die Stützwerte von $X(f)$ liegen also im Bereich $–50 ≤ f \cdot T < +50$. Für den Abstand zweier Abtastwerte im Frequenzbereich gilt $f_{\rm A} = f_{\rm P}/N$. Daraus ergeben sich folgende Ergebnisse:

  • $N = 128$:   $f_{\rm A} \cdot T \; \underline{\approx 0.780}$,
  • $N = 512$:   $f_{\rm A} \cdot T \; \underline{\approx 0.195}$.


(3)  Richtig ist die erste Aussage:

  • Für $N = 128$ ergibt sich für das Produkt $\text{MQF} \cdot f_{\rm A} \approx 4.7 \cdot 10^{-6}/T$. Für $N = 512$ ist das Produkt etwa um den Faktor $4$ kleiner.
  • Das heißt:   Durch „Zero–Padding” wird keine größere DFT-Genauigkeit erzielt, dafür aber eine feinere „Auflösung” des Frequenzbereichs.
  • Das Produkt $\text{MQF} \cdot f_{\rm A}$ berücksichtigt diese Tatsache; es sollte stets möglichst klein sein.


(4)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 4:

  • Wegen $T_{\rm A} \cdot f_{\rm A} \cdot N = 1$ ergibt sich bei konstantem $N$ immer dann ein kleinerer $f_{\rm A}$–Wert, wenn man $T_{\rm A}$ vergrößert.
  • Aus der Tabelle auf der Angabenseite erkennt man, dass damit der mittlere quadratische Fehler MQF signifikant (etwa um den Faktor $400$) vergrößert wird.
  • Der Effekt geht auf den Aliasingfehler zurück, da durch den Übergang von $T_{\rm A}/T = 0.01$ auf $T_{\rm A}/T = 0.05$ die Frequenzperiode um den Faktor $5$ kleiner wird.
  • Der Abbruchfehler spielt dagegen beim Rechteckimpuls weiterhin keine Rolle, solange $T_{\rm P} = N \cdot T_{\rm A}$ größer ist als die Impulsdauer $T$.


(5)  Alle Aussagen treffen zu:

  • Mit den Parameterwerten $N = 64$ und $T_{\rm A}/T = 0.01$ tritt ein extrem großer Abbruchfehler auf.
  • Alle Zeitkoeffizienten sind hier $1$, so dass die DFT fälschlicherweise ein Gleichsignal anstelle der Rechteckfunktion interpretiert.