Aufgaben:Aufgabe 5.3: PAKF von PN–Sequenzen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:P_ID1884__Mod_A_5_3.png|right|]]
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[[Datei:P_ID1884__Mod_A_5_3.png|right|frame|M–Sequenz $(P = 15)$  plus zyklische Vertauschungen]]
Mit einem rückgekoppelten Schieberegister vom Grad G lässt sich eine Spreizfolge $c_ν$mit der (maximalen) Periodenlänge $P = 2^G 1$ erzeugen, wenn die Rückführungskoeffizienten (Anzapfungen) richtig gewählt sind. In dieser Aufgabe wird dabei der PN–Generator mit der [http://www.lntwww.de/Modulationsverfahren/Spreizfolgen_f%C3%BCr_CDMA#PN.E2.80.93Folgen_maximaler_L.C3.A4nge_.282.29 Oktalkennung (31)] betrachtet, der eine Folge mit der Periodenlänge P = 15 liefert.
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Mit einem rückgekoppelten Schieberegister vom Grad  $G$  lässt sich eine Spreizfolge  $〈c_ν〉$  mit der (maximalen) Periodenlänge  $P = 2^G - 1$  erzeugen,  wenn die Rückführungskoeffizienten  (Anzapfungen)  richtig gewählt sind.  
  
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In dieser Aufgabe wird der in der linken Grafik von  [[Modulationsverfahren/Spreizfolgen_für_CDMA#Pseudo.E2.80.93Noise.E2.80.93Folgen_maximaler_L.C3.A4nge|$\text{Beispiel 1}$]]  im Theorieteil dargestelle PN–Generator mit der Oktalkennung  $(31)$  betrachtet,  der wegen  $G = 4$  eine Folge mit der Periodenlänge  $P = 15$  liefert.
  
Für den Einsatz in einem CDMA–System verwendet man die bipolare (antipodische) Folge 〈$c_ν$〉 mit $c_ν$ ∈ {+1, –1}. In der Grafik sind die unipolare Folge $u_ν$mit $u_ν$ ∈ {0, 1} und daraus abgeleitete zyklische Verschiebungen $u_{ν+λ}$dargestellt, wobei die Verschiebung λ Werte zwischen 1 und 15 annimmt. Eine Verschiebung um λ bedeutet dabei absolut einen Versatz um $λ · T-c$. Hierbei bezeichnet $T_c$ die Chipdauer.
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In der Grafik zu dieser Aufgabe sind die unipolare Folge  $〈u_ν〉$  mit  $u_ν ∈ \{0, 1\}$  und daraus abgeleitete zyklische Verschiebungen  $〈u_{ν+λ}$  dargestellt,  wobei der Verschiebungsparameter  $λ$  Werte zwischen  $1$  und  $15$  annimmt.  Eine Verschiebung um  $λ$  bedeutet dabei absolut einen Versatz um  $λ · T_c$.  Hierbei bezeichnet  $T_c$  die Chipdauer.
Gesucht ist die PAKF (periodische Autokorrelationsfunktion)
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$${\it \varphi}_{c}(\lambda) = {\rm E} \left [ c_\nu \cdot c_{\nu+\lambda} \right ] \hspace{0.05cm}.$$
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Für den Einsatz in einem CDMA–System verwendet man allerdings die bipolare (antipodische) Folge  $〈c_ν〉$  mit  $c_ν ∈ \{+1, -1\}$,  die ab der Teilaufgabe  '''(5)'''  untersucht werden soll.  Gesucht ist deren periodische Autokorrelationsfunktion  $\rm (PAKF)$
Zur Herleitung soll dabei zunächst die PAKF
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:$${\it \varphi}_{c}(\lambda) = {\rm E} \big [ c_\nu \cdot c_{\nu+\lambda} \big ] \hspace{0.05cm}.$$
$${\it \varphi}_{u}(\lambda) = {\rm E}\left [ u_\nu \cdot u_{\nu+\lambda} \right ]$$
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Zur Herleitung soll zunächst die PAKF
mit den unipolaren Koeffizienten $u_ν$ ∈ {0, 1} berechnet werden. Die Umrechnung der Koeffizienten ist durch $c_ν = 1 2u_ν$ gegeben.
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:$${\it \varphi}_{u}(\lambda) = {\rm E}\big [ u_\nu \cdot u_{\nu+\lambda} \big ]$$
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mit den unipolaren Koeffizienten  $u_ν ∈ \{0, 1\}$  berechnet werden.  Die Umrechnung der Koeffizienten ist durch  $c_ν = 1 - 2u_ν$  gegeben.
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Hinweis:
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel  [[Modulationsverfahren/Spreizfolgen_für_CDMA|Spreizfolgen für CDMA]].
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'''Hinweis:''' Die Aufgabe bezieht sich auf das [http://www.lntwww.de/Modulationsverfahren/Spreizfolgen_f%C3%BCr_CDMA Kapitel 5.3].
 
  
 
===Fragebogen===
 
===Fragebogen===
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{Wie groß ist der Grad des PN–Generators?
 
{Wie groß ist der Grad des PN–Generators?
 
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$G$ = { 4 3% }  
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$G \ = \ $ { 4 }  
  
{Wie groß ist der quadratische Erwartungswert der Koeffizienten $u_ν$ ∈ {0, 1}?
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{Wie groß ist der quadratische Erwartungswert der Koeffizienten  $u_ν ∈ \{0,\ 1\}$?
 
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$E[u_ν^2]$ = { 0.533 3% }
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${\rm E}\big[u_ν^{\hspace{0.04cm}2}\big] \ = \ $ { 0.533 3% }
  
{Wie groß ist der quadratische Erwartungswert der Koeffizienten $c_ν$ ∈ {+1, –1}?
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{Wie groß ist der quadratische Erwartungswert der Koeffizienten  $c_ν ∈ \{+1, –1\}$?
 
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$E[u_c^2]$ = { 1 3% }
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${\rm E}\big[c_ν^{\hspace{0.04cm}2}\big] \ = \ $ { 1 3% }
  
{Welche Aussagen gelten für den Erwartungswert $E[u_ν · u_{ν+λ}]$?
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{Welche Aussagen gelten für den Erwartungswert  ${\rm E}\big[u_ν · u_{ν+λ}\big]$?
 
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+ Es ist $E[u_ν · u_{ν+1}] = 4/15$.
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+ Es gilt  ${\rm E}\big[u_ν · u_{ν+1}\big] = 4/15$.
+  Es ist $E[u_ν · u_{ν+2}] = 4/15$.
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+  Es gilt  ${\rm E}\big[u_ν · u_{ν+2}\big] = 4/15$.
- Es ist $E[u_ν · u_{ν+15}] = 4/15$.
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- Es gilt  ${\rm E}\big[u_ν · u_{ν+15}\big] = 4/15$.
+ Die PAKF–Werte $φ_u(λ = 1)$, ... , $φ_u(λ = 14)$ sind alle gleich.
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+ Die PAKF–Werte  $φ_u(λ = 1)$, ... , $φ_u(λ = 14)$  sind alle gleich.
  
{Berechnen Sie die PAKF–Werte bei bipolarer Darstellung ($λ = 1, ..., 14$):
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{Berechnen Sie die PAKF–Werte bei bipolarer Darstellung  $(λ = 1, \text{...} \ , 14)$:
 
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$φ_c(λ)$ = { -0.067 3% }  
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$φ_c(λ) \ = \ $ { -0.069--0.065 }  
  
{Geben Sie folgende PAKF–Werte für den Fall G = 6 an.
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{Geben Sie folgende PAKF–Werte für den Fall  $G = 6$  an.
 
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$φ_c(λ=0)$ = { 1 3% }  
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$φ_c(λ=0)\hspace{0.33cm} = \ $ { 1 3% }  
$φ_c(λ=0)$ = { -0.016 3% }
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$φ_c(λ=1)\hspace{0.33cm} = \ $ { -0.0165--0.0155 }
$φ_c(λ=63)$ = { 1 3% }
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$φ_c(λ=63)\ = \ $ { 1 3% }
$φ_c(λ=64)$ = { -0.016 3% }
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$φ_c(λ=64)\ = \ $ { -0.0165--0.0155 }
  
  
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===Musterlösung===
 
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{{ML-Kopf}}
 
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'''1.''' Die Periodendauer einer M–Sequenz beträgt
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'''(1)'''  Die Periodendauer einer M–Sequenz beträgt  $P = 2^G -1 \hspace{0.05cm}.$  Daraus ergibt sich mit  $P = 15$  der Grad  $\underline{G = 4}$.
$$P = 2^G -1 \hspace{0.05cm}.$$
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Daraus ergibt sich mit P = 15 der Grad G = 4.
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'''(2)'''  Von den  $P = 15$  Spreizbit sind  $8$  Einsen und  $7$  Nullen.  Damit gilt wegen  $u_ν^{\hspace{0.04cm}2} = u_ν$:
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:$${\rm E}\big [ u_\nu \big ] = {\rm E}\big [ u_\nu^2 \big ] = {8}/{15} \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.533} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm} \text{allgemein:}\,\, (P+1)/(2P)\hspace{0.05cm}.$$
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'''(3)'''  In bipolarer Darstellung ist stets  $c_ν^{\hspace{0.04cm}2} = 1$.  Damit gilt auch für den quadratischen Erwartungswert:
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:$${\rm E}\big [ c_\nu^{\hspace{0.04cm}2} \big ] \hspace{0.15cm}\underline {= 1}\hspace{0.05cm}.$$
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'''(4)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1, 2 und 4</u>:
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*Die beigefügte Tabelle macht deutlich,&nbsp dass für die diskreten PAKF–Werte mit&nbsp; $λ = 1$, ... , $14$&nbsp; gilt:
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:$${\it \varphi}_{u}(\lambda) = {\rm E}\big [ u_\nu \cdot u_{\nu+\lambda} \big ]= {4}/{15} \hspace{0.05cm}.$$
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*Multipliziert man nämlich〈$u_ν$〉 mit 〈$u_{ν+λ}$〉(wobei für den Index &nbsp;$λ$&nbsp; wieder die Werte&nbsp; $1$, ... , $14$&nbsp; einzusetzen sind),&nbsp; <br>so treten im Produkt jeweils vier Einsen auf.
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*Dagegen gilt für&nbsp; $λ = P = 15$:
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:$${\it \varphi}_{u}(\lambda = 15) = {\rm E}\big [ u_\nu \cdot u_{\nu+P} \big ]= {8}/{15} \hspace{0.05cm}.$$
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'''2.''' Von den P = 15 Spreizbits sind 8 Einsen und 7 Nullen. Damit gilt wegen $u_ν^2 = u_ν$:
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'''(5)'''&nbsp; Die bipolaren Koeffizienten &nbsp;$c_ν$&nbsp; ergeben sich aus den unipolaren Koeffizienten &nbsp;$u_ν$&nbsp; gemäß der Gleichung
$${\rm E}\left [ u_\nu \right ] = {\rm E}\left [ u_\nu^2 \right ] = \frac{8}{15} \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.533} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm} {\rm allgemein:}\,\, \frac{P+1}{2P}\hspace{0.05cm}.$$
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:$$c_\nu = 1 - 2 \cdot u_\nu \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} u_\nu = 0\text{:} \ \ c_\nu = +1\hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm}u_\nu = 1\text{:} \ \ c_\nu = -1 \hspace{0.05cm}.$$
 +
*Damit folgt aus den Rechenregeln für Erwartungswerte:
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:$${\it \varphi}_{c}(\lambda)  =  {\rm E} \big [ c_\nu \cdot c_{\nu+\lambda} \big ]= {\rm E} \big [ (1 - 2 \cdot u_\nu ) \cdot (1 - 2 \cdot u_{\nu+\lambda} ) \big ] = 1 + 4 \cdot {\rm E}\big [ u_\nu \cdot u_{\nu+\lambda} \big ] - 2 \cdot {\rm E}\big [ u_\nu \big ] - 2 \cdot {\rm E}\big [ u_{\nu+\lambda} \big ] \hspace{0.05cm}.$$
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*Mit dem Ergebnis der Teilaufgabe&nbsp; '''(2)'''
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:$$ {\rm E}\left [ u_{\nu} \right ]= {\rm E}\left [ u_{\nu+\lambda} \right ]={8}/{15} \hspace{0.05cm},$$
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:und der Teilaufgabe&nbsp; '''(4)'''
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:$${\rm E}\big [ u_\nu \cdot u_{\nu+\lambda} \big ] ={4}/{15} \hspace{0.05cm} \,\,{\rm{f\ddot{u}r}}\,\,\lambda = 0, \pm P, \pm 2P, \text{...}$$
 +
:kommt man somit zum Ergebnis&nbsp; $($falls&nbsp; $λ$&nbsp; kein Vielfaches von&nbsp; $P)$:
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:$${\it \varphi}_{c}(\lambda) = 1 + 4 \cdot \frac{4}{15} - 2 \cdot \frac{8}{15}- 2 \cdot \frac{8}{15}  = - \frac{1}{15} = - \frac{1}{P}\hspace{0.15cm}\underline {\approx - 0.067} \hspace{0.05cm}.$$
  
'''3.''' In bipolarer Darstellung ist $c_ν^2$ immer 1. Damit gilt auch für den quadratischen Erwartungswert:
 
$${\rm E}\left [ c_\nu^2 \right ] \hspace{0.15cm}\underline {= 1}\hspace{0.05cm}.$$
 
  
'''4.''' Die beigefügte Tabelle macht deutlich, dass für die diskreten PAKF–Werte mit λ = 1, ... , 14 gilt:
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[[Datei:P_ID1885__Mod_A_5_3f.png|right|frame|PAKF einer PN–Sequenz maximaler Länge]]
$${\it \varphi}_{u}(\lambda) = {\rm E}\left [ u_\nu \cdot u_{\nu+\lambda} \right ]= \frac{4}{15} \hspace{0.05cm}.$$
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'''(6)'''&nbsp; Eine M–Sequenz mit Grad&nbsp; $G = 6$&nbsp; hat die Periodenlänge $P = 63$.  
Multipliziert man nämlich 〈$u_ν$〉 mit 〈$u_{ν+λ}$〉, wobei für den Index λ wieder die Werte 1, ... , 14 einzusetzen sind, so treten im Produkt jeweils 4 Einsen auf. Dagegen gilt für λ = P = 15:
+
*Entsprechend dem Ergebnis zur Teilaufgabe&nbsp; '''(5)'''&nbsp; erhält man somit:
$${\it \varphi}_{u}(\lambda = 15) = {\rm E}\left [ u_\nu \cdot u_{\nu+P} \right ]= \frac{8}{15} \hspace{0.05cm}.$$
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:$$ {\it \varphi}_{c}(\lambda = 0) \hspace{0.15cm}\underline {= +1} \hspace{0.05cm},$$
Richtig sind somit die Lösungsvorschläge 1, 2 und 4.
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:$$ {\it \varphi}_{c}(\lambda = 1)= - 1/63 \hspace{0.15cm}\underline {\approx - 0.016} \hspace{0.05cm},$$
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:$$ {\it \varphi}_{c}(\lambda = 63) = {\it \varphi}_{c}(\lambda = 0) \hspace{0.15cm}\underline {= +1} \hspace{0.05cm},$$
 +
:$$ {\it \varphi}_{c}(\lambda = 64) = {\it \varphi}_{c}(\lambda = 1)= - 1/63 \hspace{0.15cm}\underline {\approx - 0.016} \hspace{0.05cm}.$$
  
'''5.'''  Die bipolaren Koeffizienten $c_ν$ ergeben sich aus den unipolaren Koeffizienten uν gemäß der Gleichung
 
$$c_\nu = 1 - 2 \cdot u_\nu \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} u_\nu = 0: c_\nu = +1\hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm}u_\nu = 1: c_\nu = -1 \hspace{0.05cm}.$$
 
Damit folgt aus den Rechenregeln für Erwartungswerte:
 
$${\it \varphi}_{c}(\lambda)  =  {\rm E} \left [ c_\nu \cdot c_{\nu+\lambda} \right ]= {\rm E} \left [ (1 - 2 \cdot u_\nu ) \cdot (1 - 2 \cdot u_\nu ) \right ] =$$
 
$$ =  1 + 4 \cdot {\rm E}\left [ u_\nu \cdot u_{\nu+\lambda} \right ] - 2 \cdot {\rm E}\left [ u_\nu \right ] - 2 \cdot {\rm E}\left [ u_{\nu+\lambda} \right ] \hspace{0.05cm}.$$
 
Mit dem Ergebnis der Teilaufgabe b)
 
$$ {\rm E}\left [ u_{\nu} \right ]= {\rm E}\left [ u_{\nu+\lambda} \right ]=\frac{8}{15} \hspace{0.05cm},$$
 
und der Teilaufgabe d)
 
$${\rm E}\left [ u_\nu \cdot u_{\nu+\lambda} \right ] =\frac{4}{15} \hspace{0.05cm} \,\,{\rm{f\ddot{u}r}}\,\,\lambda = 0, \pm P, \pm 2P, ...$$
 
kommt man somit zum Ergebnis (falls λ kein Vielfaches von P):
 
$${\it \varphi}_{c}(\lambda) = 1 + 4 \cdot \frac{4}{15} - 2 \cdot \frac{8}{15}- 2 \cdot \frac{8}{15} \hspace{0.15cm}\underline {\approx - 0.067} = - \frac{1}{15} = - \frac{1}{P} \hspace{0.05cm}.$$
 
  
'''6.'''  Eine M–Sequenz mit Grad G = 6 hat die Periodenlänge P = 63. Entsprechend dem Ergebnis zur Teilaufgabe e) erhält man somit:
 
$$ {\it \varphi}_{c}(\lambda = 0) = {\it \varphi}_{c}(\lambda =63) \hspace{0.15cm}\underline {= 1} \hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm} {\it \varphi}_{c}(\lambda = 1) = {\it \varphi}_{c}(\lambda =64) \hspace{0.15cm}\underline {= -1/63} \hspace{0.05cm}.$$
 
Die nachfolgende Grafik zeigt die PAKF einer M–Sequenz allgemein. Für die hier gesuchten Ergebnisse ist P = 63 zu setzen.
 
  
[[Datei:P_ID1885__Mod_A_5_3f.png]]
 
  
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}

Aktuelle Version vom 13. Dezember 2021, 15:20 Uhr

M–Sequenz $(P = 15)$  plus zyklische Vertauschungen

Mit einem rückgekoppelten Schieberegister vom Grad  $G$  lässt sich eine Spreizfolge  $〈c_ν〉$  mit der (maximalen) Periodenlänge  $P = 2^G - 1$  erzeugen,  wenn die Rückführungskoeffizienten  (Anzapfungen)  richtig gewählt sind.

In dieser Aufgabe wird der in der linken Grafik von  $\text{Beispiel 1}$  im Theorieteil dargestelle PN–Generator mit der Oktalkennung  $(31)$  betrachtet,  der wegen  $G = 4$  eine Folge mit der Periodenlänge  $P = 15$  liefert.

In der Grafik zu dieser Aufgabe sind die unipolare Folge  $〈u_ν〉$  mit  $u_ν ∈ \{0, 1\}$  und daraus abgeleitete zyklische Verschiebungen  $〈u_{ν+λ}〉$  dargestellt,  wobei der Verschiebungsparameter  $λ$  Werte zwischen  $1$  und  $15$  annimmt.  Eine Verschiebung um  $λ$  bedeutet dabei absolut einen Versatz um  $λ · T_c$.  Hierbei bezeichnet  $T_c$  die Chipdauer.

Für den Einsatz in einem CDMA–System verwendet man allerdings die bipolare (antipodische) Folge  $〈c_ν〉$  mit  $c_ν ∈ \{+1, -1\}$,  die ab der Teilaufgabe  (5)  untersucht werden soll.  Gesucht ist deren periodische Autokorrelationsfunktion  $\rm (PAKF)$

$${\it \varphi}_{c}(\lambda) = {\rm E} \big [ c_\nu \cdot c_{\nu+\lambda} \big ] \hspace{0.05cm}.$$

Zur Herleitung soll zunächst die PAKF

$${\it \varphi}_{u}(\lambda) = {\rm E}\big [ u_\nu \cdot u_{\nu+\lambda} \big ]$$

mit den unipolaren Koeffizienten  $u_ν ∈ \{0, 1\}$  berechnet werden.  Die Umrechnung der Koeffizienten ist durch  $c_ν = 1 - 2u_ν$  gegeben.



Hinweis:


Fragebogen

1

Wie groß ist der Grad des PN–Generators?

$G \ = \ $

2

Wie groß ist der quadratische Erwartungswert der Koeffizienten  $u_ν ∈ \{0,\ 1\}$?

${\rm E}\big[u_ν^{\hspace{0.04cm}2}\big] \ = \ $

3

Wie groß ist der quadratische Erwartungswert der Koeffizienten  $c_ν ∈ \{+1, –1\}$?

${\rm E}\big[c_ν^{\hspace{0.04cm}2}\big] \ = \ $

4

Welche Aussagen gelten für den Erwartungswert  ${\rm E}\big[u_ν · u_{ν+λ}\big]$?

Es gilt  ${\rm E}\big[u_ν · u_{ν+1}\big] = 4/15$.
Es gilt  ${\rm E}\big[u_ν · u_{ν+2}\big] = 4/15$.
Es gilt  ${\rm E}\big[u_ν · u_{ν+15}\big] = 4/15$.
Die PAKF–Werte  $φ_u(λ = 1)$, ... , $φ_u(λ = 14)$  sind alle gleich.

5

Berechnen Sie die PAKF–Werte bei bipolarer Darstellung  $(λ = 1, \text{...} \ , 14)$:

$φ_c(λ) \ = \ $

6

Geben Sie folgende PAKF–Werte für den Fall  $G = 6$  an.

$φ_c(λ=0)\hspace{0.33cm} = \ $

$φ_c(λ=1)\hspace{0.33cm} = \ $

$φ_c(λ=63)\ = \ $

$φ_c(λ=64)\ = \ $


Musterlösung

(1)  Die Periodendauer einer M–Sequenz beträgt  $P = 2^G -1 \hspace{0.05cm}.$  Daraus ergibt sich mit  $P = 15$  der Grad  $\underline{G = 4}$.


(2)  Von den  $P = 15$  Spreizbit sind  $8$  Einsen und  $7$  Nullen.  Damit gilt wegen  $u_ν^{\hspace{0.04cm}2} = u_ν$:

$${\rm E}\big [ u_\nu \big ] = {\rm E}\big [ u_\nu^2 \big ] = {8}/{15} \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.533} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm} \text{allgemein:}\,\, (P+1)/(2P)\hspace{0.05cm}.$$


(3)  In bipolarer Darstellung ist stets  $c_ν^{\hspace{0.04cm}2} = 1$.  Damit gilt auch für den quadratischen Erwartungswert:

$${\rm E}\big [ c_\nu^{\hspace{0.04cm}2} \big ] \hspace{0.15cm}\underline {= 1}\hspace{0.05cm}.$$


(4)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1, 2 und 4:

  • Die beigefügte Tabelle macht deutlich,&nbsp dass für die diskreten PAKF–Werte mit  $λ = 1$, ... , $14$  gilt:
$${\it \varphi}_{u}(\lambda) = {\rm E}\big [ u_\nu \cdot u_{\nu+\lambda} \big ]= {4}/{15} \hspace{0.05cm}.$$
  • Multipliziert man nämlich〈$u_ν$〉 mit 〈$u_{ν+λ}$〉(wobei für den Index  $λ$  wieder die Werte  $1$, ... , $14$  einzusetzen sind), 
    so treten im Produkt jeweils vier Einsen auf.
  • Dagegen gilt für  $λ = P = 15$:
$${\it \varphi}_{u}(\lambda = 15) = {\rm E}\big [ u_\nu \cdot u_{\nu+P} \big ]= {8}/{15} \hspace{0.05cm}.$$


(5)  Die bipolaren Koeffizienten  $c_ν$  ergeben sich aus den unipolaren Koeffizienten  $u_ν$  gemäß der Gleichung

$$c_\nu = 1 - 2 \cdot u_\nu \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} u_\nu = 0\text{:} \ \ c_\nu = +1\hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm}u_\nu = 1\text{:} \ \ c_\nu = -1 \hspace{0.05cm}.$$
  • Damit folgt aus den Rechenregeln für Erwartungswerte:
$${\it \varphi}_{c}(\lambda) = {\rm E} \big [ c_\nu \cdot c_{\nu+\lambda} \big ]= {\rm E} \big [ (1 - 2 \cdot u_\nu ) \cdot (1 - 2 \cdot u_{\nu+\lambda} ) \big ] = 1 + 4 \cdot {\rm E}\big [ u_\nu \cdot u_{\nu+\lambda} \big ] - 2 \cdot {\rm E}\big [ u_\nu \big ] - 2 \cdot {\rm E}\big [ u_{\nu+\lambda} \big ] \hspace{0.05cm}.$$
  • Mit dem Ergebnis der Teilaufgabe  (2)
$$ {\rm E}\left [ u_{\nu} \right ]= {\rm E}\left [ u_{\nu+\lambda} \right ]={8}/{15} \hspace{0.05cm},$$
und der Teilaufgabe  (4)
$${\rm E}\big [ u_\nu \cdot u_{\nu+\lambda} \big ] ={4}/{15} \hspace{0.05cm} \,\,{\rm{f\ddot{u}r}}\,\,\lambda = 0, \pm P, \pm 2P, \text{...}$$
kommt man somit zum Ergebnis  $($falls  $λ$  kein Vielfaches von  $P)$:
$${\it \varphi}_{c}(\lambda) = 1 + 4 \cdot \frac{4}{15} - 2 \cdot \frac{8}{15}- 2 \cdot \frac{8}{15} = - \frac{1}{15} = - \frac{1}{P}\hspace{0.15cm}\underline {\approx - 0.067} \hspace{0.05cm}.$$


PAKF einer PN–Sequenz maximaler Länge

(6)  Eine M–Sequenz mit Grad  $G = 6$  hat die Periodenlänge $P = 63$.

  • Entsprechend dem Ergebnis zur Teilaufgabe  (5)  erhält man somit:
$$ {\it \varphi}_{c}(\lambda = 0) \hspace{0.15cm}\underline {= +1} \hspace{0.05cm},$$
$$ {\it \varphi}_{c}(\lambda = 1)= - 1/63 \hspace{0.15cm}\underline {\approx - 0.016} \hspace{0.05cm},$$
$$ {\it \varphi}_{c}(\lambda = 63) = {\it \varphi}_{c}(\lambda = 0) \hspace{0.15cm}\underline {= +1} \hspace{0.05cm},$$
$$ {\it \varphi}_{c}(\lambda = 64) = {\it \varphi}_{c}(\lambda = 1)= - 1/63 \hspace{0.15cm}\underline {\approx - 0.016} \hspace{0.05cm}.$$