Aufgaben:Aufgabe 4.2Z: Zum Abtasttheorem: Unterschied zwischen den Versionen

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'''1.'''  Alle Aussagen sind zutreffend. Das Abtasttheorem wird mit $f_A = 11 kHz > 2 · 5 kHz$ erfüllt, so dass eine vollständige Signalrekonstruktion immer möglich ist. Das Spektrum $Q_A(f)$ ergibt sich aus $Q(f)$ durch periodische Fortsetzung im jeweiligen Frequenzabstand $f_A$, was in der folgenden Grafik am Beispiel der Spektralfunktion $Q_3(f)$ allgemein verdeutlicht wird.
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'''(1)'''&nbsp; <u>Alle Aussagen</u> sind zutreffend:
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* Das Abtasttheorem wird mit $f_{\rm A} = 11 \ \rm  kHz > 2 · 5 \ \rm  kHz$ erfüllt, so dass eine vollständige Signalrekonstruktion immer möglich ist.  
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*Das Spektrum $Q_{\rm A}(f)$ ergibt sich aus $Q(f)$ durch periodische Fortsetzung im jeweiligen Frequenzabstand $f_{\rm A}$, was in der ersten Grafik am Beispiel der Spektralfunktion $Q_3(f)$ allgemein verdeutlicht wird.
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*Durch einen rechteckförmigen Tiefpass mit Grenzfrequenz $f_{\rm G} = f_{\rm A}/2 = 5.5 \ \rm  kHz$ erhält man das ursprüngliche Spektrum $Q(f)$.
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Die Verschiebung um
 
Die Verschiebung um
:* $f_A = 11 kHz$ liefert Spektrallinien bei 6 kHz und 16 kHz,
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* $f_{\rm A} = 11 \ \rm  kHz$ liefert Spektrallinien bei $+6 \ \rm  kHz$ und $+16 \ \rm  kHz$,
:* $–f_A = –11 kHz$ liefert Spektrallinien bei –6 kHz und –16 kHz,
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* $-f_{\rm A} = -11 \ \rm  kHz$ liefert Spektrallinien bei $-6 \ \rm  kHz$ und $-16 \ \rm  kHz$,
:* $2 · f_A = 22 kHz$ liefert Spektrallinien bei 17 kHz und 27 kHz,
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* $2 · f_{\rm A} = 22 \ \rm  kHz$ liefert Spektrallinien bei $+17 \ \rm  kHz$ und $+27 \ \rm  kHz$,
:* $–2 · f_A = –22 kHz$ liefert Spektrallinien bei –17 kHz und –27 kHz.
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* $-2 · f_{\rm A}= -22 \ \rm kHz$ liefert Spektrallinien bei $-17 \ \rm  kHz$ und $-27 \ \rm  kHz$.
 
 
Durch einen rechteckförmigen Tiefpass mit der Grenzfrequenz $f_G = f_A/2 = 5.5 kHz$ erhält man wieder das ursprüngliche Spektrum $Q(f)$.
 
 
 
'''2.''' Der Abtastabstand ist gleich dem Kehrwert der Abtastfrequenz:
 
$$ T_{\rm A} = \frac{1}{f_{\rm A} }\hspace{0.15cm}\underline { = 0.1\,{\rm ms}} \hspace{0.05cm}.$$
 
 
 
'''3.''' Beim cosinusförmigen Signal ergibt sich entsprechend der nachfolgenden Grafik mit $f_A = 10 kHz$ das Spektrum $Q_A(f)$: Alle Spektrallinien sind reell. Die Periodifizierung von $Q(f)$ mit $f_A = 10 kHz$ führt zu einem Diracpuls mit Spektrallinien bei $±f_N$, $±f_N$ $± f_A$, $±f_N$ $± 2f_A$, usw.. Durch die Überlagerungen haben alle Diracfunktionen das Gewicht A, während die beiden Spektrallinien von $Q(f)$ nur jeweils mit $A/2$ gewichtet sind. Wegen $H(f = f_N) = H(f = f_G) = 0.5$ ist das Spektrum $V_1(f)$ nach dem Tiefpass identisch mit $Q_1(f)$ und dementsprechend gilt auch $υ-1(t) = q_1(t)$.
 
 
 
 
 
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Im Zeitbereich kann man sich die Signalrekonstruktion wie folgt vorstellen: Die Abtastwerte von $q_1(t)$ liegen genau bei den Signalmaxima und –minima. Der Tiefpass formt daraus das Cosinussignal mit richtiger Amplitude, Frequenz und Phase. Richtig ist demnach der Lösungsvorschlag 2.
 
  
  
'''4.'''  Alle Abtastwerte von $q_2(t)$ liegen nun genau bei den Nulldurchgängen des Sinussignals, das heißt, dass hier $q_A(t) = 0$ gilt. Damit ergibt sich aber natürlich auch $υ_2(t) = 0$. ⇒ Lösungsvorschlag 3 ist richtig.
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'''(2)'''&nbsp; Der Abtastabstand ist gleich dem Kehrwert der Abtastfrequenz:
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:$$ T_{\rm A} = {1}/{f_{\rm A} }\hspace{0.15cm}\underline { = 0.1\,{\rm ms}} \hspace{0.05cm}.$$
  
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'''(3)'''&nbsp;  Richtig ist der <u>Lösungsvorschlag 2</u>:
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*Beim cosinusförmigen Signal ergibt sich entsprechend der nächsten Grafik mit $f_{\rm A} = 10 \ \rm  kHz$ das Spektrum $Q_{\rm A}(f)$: Alle Spektrallinien sind reell.
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*Die Periodifizierung von $Q(f)$ mit $f_{\rm A} = 10 \ \rm  kHz$ führt zu einem Diracpuls mit Spektrallinien bei $±f_{\rm N}$, $±f_{\rm N}± f_{\rm A}$, $±f_{\rm N}± 2f_{\rm A}$, ...
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*Durch die Überlagerungen haben alle Diracfunktionen das Gewicht $A$, während die beiden Spektrallinien von $Q(f)$ nur jeweils mit $A/2$ gewichtet sind.
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*Wegen $H(f = f_{\rm N}) = H(f = f_{\rm G}) = 0.5$ ist das Spektrum $V_1(f)$ nach dem Tiefpass identisch mit $Q_1(f)$ und dementsprechend gilt auch $v_1(t) = q_1(t)$.
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*Im Zeitbereich kann man sich die Signalrekonstruktion wie folgt vorstellen: Die Abtastwerte von $q_1(t)$ liegen genau bei den Signalmaxima und –minima. Der Tiefpass formt daraus das Cosinussignal mit richtiger Amplitude, Frequenz und Phase.
  
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Im Spektralbereich kann man das Ergebnis mit Hilfe der Grafik zur Teilaufgabe a) herleiten. $Q(f)$ ist rein imaginär und die Imaginärteile bei $±f_N$ haben unterschiedliche Vorzeichen. Somit heben sich bei der Periodifizierung jeweils ein positiver und ein negativer Anteil auf ⇒ $Q_A(f) = 0$ ⇒ $V_2(f) = 0$.
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'''(4)'''&nbsp;  Richtig ist der <u>Lösungsvorschlag 2</u>:
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*Alle Abtastwerte von $q_2(t)$ liegen nun genau bei den Nulldurchgängen des Sinussignals, das heißt, dass hier $q_{\rm A}(t) \equiv 0$ gilt.
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*Damit ergibt sich aber natürlich auch $v_2(t) \equiv 0$.
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*Im Spektralbereich kann man das Ergebnis mit Hilfe der Grafik zur Teilaufgabe (1) herleiten. $Q(f)$ ist rein imaginär und die Imaginärteile bei $±f_{\rm N}$ haben unterschiedliche Vorzeichen. Somit heben sich bei der Periodifizierung jeweils ein positiver und ein negativer Anteil auf ⇒ $Q_{\rm A}(f) \equiv 0$ &nbsp; &nbsp; $V_2(f) \equiv 0$.
  
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[[Datei:P_ID1614__Mod_Z_4_2e.png|P_ID1614__Mod_Z_4_2e.png|right|frame|Abgetastete harmonische Schwingung mit Phase $φ_3 = π/4$]]
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'''(5)'''&nbsp;  <u>Keiner der vorgegebenen Lösungsvorschlägen</u> ist richtig:
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*Ersetzt man in der Grafik zur Teilaufgabe (1) die Abtastfrequenz $f_{\rm A} = 11 \ \rm  kHz$ durch $f_{\rm A} = 10 \ \rm  kHz$, so addieren sich zwar die Realteile, aber die Imaginärteile löschen sich aus.
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*Das heißt, dass nun $Q_{\rm A}(f)$ und $V_3(f)$ reelle Spektren sind. Das heißt weiter: Die Phaseninformation geht verloren ($φ = 0$) und das Ausgangssignal $v_3(t)$ ist ein Cosinussignal.
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*Die Signale $q_3(t)$ und $v_3(t)$ unterscheiden sich somit sowohl in der Amplitude als auch in der Phase. Lediglich die Frequenz bleibt erhalten.
  
'''5.'''  Von den vorgegebenen Lösungsvorschlägen ist keiner richtig. Ersetzt man in der Grafik zur Aufgabe a) die Abtastfrequenz $f_A = 11 kHz$ durch $f_A = 10 kHz$, so addieren sich zwar die Realteile, aber die Imaginärteile löschen sich aus. Das heißt, dass nun $Q_A(f)$ und $V_3(f)$ reelle Spektren sind. Das heißt weiter: Die Phaseninformation geht verloren (φ = 0) und das Ausgangssignal $υ_3(t)$ ist ein Cosinussignal. Die Signale $q_3(t)$ und $υ_3(t)$ unterscheiden sich somit sowohl in der Amplitude als auch in der Phase.
 
[[Datei:P_ID1614__Mod_Z_4_2e.png|P_ID1614__Mod_Z_4_2e.png]]
 
  
Die Grafik zeigt türkisfarben das Signal $q_3(t)$, dessen Abtastwerte (Kreise) sowie rot gestrichelt das Ausgangssignal $υ_3(t)$ des Tiefpasses. Man erkennt, dass der Tiefpass genau das Ergebnis liefert, für das wahrscheinlich auch Sie sich entscheiden würden, wenn Sie durch die Abtastwerte einen Kurvenzug einzeichnen sollten. Keines der vorgegebenen Lösungsvorschläge trifft zu.
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Die Grafik zeigt türkisfarben das Signal $q_3(t)$, dessen Abtastwerte (Kreise) sowie rot gestrichelt das Ausgangssignal $v_3(t)$ des Tiefpasses. Man erkennt, dass der Tiefpass genau das Ergebnis liefert, für das wahrscheinlich auch Sie sich entscheiden würden, wenn Sie durch die (roten) Abtastwerte einen Kurvenzug einzeichnen sollten.  
  
  

Version vom 20. Juli 2017, 10:58 Uhr

Harmonische Schwingungen unterschiedlicher Phase

Das Abtasttheorem besagt, dass die Abtastfrequenz $f_{\rm A} = 1/T_{\rm A}$ mindestens doppelt so groß sein muss wie die größte im Quellensignal $q(t)$ enthaltene Frequenz $f_\text {N, max}$:

$$f_{\rm A} \ge 2 \cdot f_{\rm N,\hspace{0.05cm}max}\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} T_{\rm A} \le \frac{1}{2 \cdot f_{\rm N, \hspace{0.05cm}max}}\hspace{0.05cm}.$$

Wird diese Bedingung erfüllt, so kann beim Empfänger das Nachrichtensignal durch einen rechteckförmigen (idealen) Tiefpass mit dem Frequenzgang

$$H(f) = \left\{ \begin{array}{l} 1 \\ 1/2 \\ 0 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{5}c}{\rm{f\ddot{u}r}} \\{\rm{f\ddot{u}r}} \\{\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{10}c} {\hspace{0.04cm}\left| \hspace{0.005cm} f\hspace{0.05cm} \right| < f_{\rm G},} \\ {\hspace{0.04cm}\left| \hspace{0.005cm} f\hspace{0.05cm} \right| = f_{\rm G},} \\ {\hspace{0.04cm}\left| \hspace{0.005cm} f\hspace{0.05cm} \right| > f_{\rm G}} \\ \end{array}$$

vollständig rekonstruiert werden, das heißt, es gilt dann $v(t) = q(t)$. Die Grenzfrequenz $f_{\rm G}$ ist dabei gleich der halben Abtastfrequenz zu wählen. Das Gleichheitszeichen gilt allgemein nur dann, wenn das Spektrum $Q(f)$ keine diskrete Spektrallinie bei der Frequenz $f_\text {N, max}$ beinhaltet.

In dieser Aufgabe werden drei verschiedene Quellensignale betrachtet, die sich jeweils als harmonische Schwingung

$$q(t) = A \cdot \cos (2 \pi \cdot f_{\rm N} \cdot t - \varphi)$$

mit der Amplitude $A = 1\ \rm V$ und der Frequenz $f_{\rm N}= 5 \ \rm kHz$ darstellen lassen. Für die Spektralfunktion $Q(f)$ aller dargestellten Zeitsignale gilt allgemein:

$$Q(f) = \frac{A}{2} \cdot \delta (f- f_{\rm N}) \cdot {\rm e}^{-{\rm j}\hspace{0.04cm}\cdot \hspace{0.04cm}\varphi}+ \frac{A}{2} \cdot \delta (f+ f_{\rm N}) \cdot {\rm e}^{+{\rm j}\hspace{0.04cm}\cdot \hspace{0.04cm}\varphi}\hspace{0.05cm}.$$

Die in der Grafik skizzierten Schwingungen unterscheiden sich allein durch die Phase $φ$:

  • $φ_1 = 0$   ⇒   Cosinussignal $q_1(t)$,
  • $φ_2 = π/2 \ (= 90^\circ)$   ⇒   Sinussignal $q_2(t)$,
  • $φ_3 = π/4 \ (= 45^\circ)$   ⇒   Signal $q_3(t)$.


Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel Pulscodemodulation.
  • Bezug genommen wird insbesondere auf die Seiten Abtastung und Signalrekonstruktion.
  • Das abgetastete Quellensignal wird mit $q_{\rm A}(t)$ bezeichnet und dessen Spektralfunktion mit $Q_{\rm A}(f)$. Die Abtastung erfolgt stets bei $ν · T_{\rm A}$.
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.

Fragebogen

1

Welche Aussagen gelten mit $f_{\rm A} = 11\ \rm kHz$?

Das Abtasttheorem wird stets erfüllt.
Alle Signale können durch einen Tiefpass rekonstruiert werden.
Es gilt stets $Q_{\rm A}(f = 5 \ \rm kHz) = Q(f = 5 \ \rm kHz)$.

2

Welcher Abtastabstand ergibt sich mit $f_{\rm A} = 10\ \rm kHz$?

$T_{\rm A} \ = \ $

$\ \rm ms$

3

Welche Aussagen gelten für das Signal $q_1(t)$ und $f_{\rm A} = 10\ \rm kHz$?

Es gilt $Q_{\rm A}(f = 5 \ \rm kHz) = Q_1(f = 5 \ \rm kHz)$.
Eine vollständige Signalrekonstruktion ist möglich   ⇒   $v_1(t) = q_1(t)$.
Das rekonstruierte Signal ist $v_1(t) \equiv 0$.

4

Welche Aussagen gelten für das Signal $q_2(t)$ und $f_{\rm A} = 10\ \rm kHz$?

Es gilt $Q_{\rm A}(f = 5 \ \rm kHz) = Q_2(f = 5 \ \rm kHz)$.
Eine vollständige Signalrekonstruktion ist möglich   ⇒   $v_2(t) = q_2(t)$.
Das rekonstruierte Signal ist $v_2(t) \equiv 0$.

5

Welche Aussagen gelten für das Signal $q_3(t)$ und $f_{\rm A} = 10\ \rm kHz$?

Es gilt $Q_{\rm A}(f = 5 \ \rm kHz) = Q_3(f = 5 \ \rm kHz)$.
Eine vollständige Signalrekonstruktion ist möglich   ⇒   $v_3(t) = q_3(t)$.
Das rekonstruierte Signal ist $v_3(t) \equiv 0$.


Musterlösung

(1)  Alle Aussagen sind zutreffend:

  • Das Abtasttheorem wird mit $f_{\rm A} = 11 \ \rm kHz > 2 · 5 \ \rm kHz$ erfüllt, so dass eine vollständige Signalrekonstruktion immer möglich ist.
  • Das Spektrum $Q_{\rm A}(f)$ ergibt sich aus $Q(f)$ durch periodische Fortsetzung im jeweiligen Frequenzabstand $f_{\rm A}$, was in der ersten Grafik am Beispiel der Spektralfunktion $Q_3(f)$ allgemein verdeutlicht wird.
  • Durch einen rechteckförmigen Tiefpass mit Grenzfrequenz $f_{\rm G} = f_{\rm A}/2 = 5.5 \ \rm kHz$ erhält man das ursprüngliche Spektrum $Q(f)$.
Spektralfunktion des abgetasteten Signals

Die Verschiebung um

  • $f_{\rm A} = 11 \ \rm kHz$ liefert Spektrallinien bei $+6 \ \rm kHz$ und $+16 \ \rm kHz$,
  • $-f_{\rm A} = -11 \ \rm kHz$ liefert Spektrallinien bei $-6 \ \rm kHz$ und $-16 \ \rm kHz$,
  • $2 · f_{\rm A} = 22 \ \rm kHz$ liefert Spektrallinien bei $+17 \ \rm kHz$ und $+27 \ \rm kHz$,
  • $-2 · f_{\rm A}= -22 \ \rm kHz$ liefert Spektrallinien bei $-17 \ \rm kHz$ und $-27 \ \rm kHz$.


(2)  Der Abtastabstand ist gleich dem Kehrwert der Abtastfrequenz:

$$ T_{\rm A} = {1}/{f_{\rm A} }\hspace{0.15cm}\underline { = 0.1\,{\rm ms}} \hspace{0.05cm}.$$

(3)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 2:

  • Beim cosinusförmigen Signal ergibt sich entsprechend der nächsten Grafik mit $f_{\rm A} = 10 \ \rm kHz$ das Spektrum $Q_{\rm A}(f)$: Alle Spektrallinien sind reell.
  • Die Periodifizierung von $Q(f)$ mit $f_{\rm A} = 10 \ \rm kHz$ führt zu einem Diracpuls mit Spektrallinien bei $±f_{\rm N}$, $±f_{\rm N}± f_{\rm A}$, $±f_{\rm N}± 2f_{\rm A}$, ...
  • Durch die Überlagerungen haben alle Diracfunktionen das Gewicht $A$, während die beiden Spektrallinien von $Q(f)$ nur jeweils mit $A/2$ gewichtet sind.
  • Wegen $H(f = f_{\rm N}) = H(f = f_{\rm G}) = 0.5$ ist das Spektrum $V_1(f)$ nach dem Tiefpass identisch mit $Q_1(f)$ und dementsprechend gilt auch $v_1(t) = q_1(t)$.
  • Im Zeitbereich kann man sich die Signalrekonstruktion wie folgt vorstellen: Die Abtastwerte von $q_1(t)$ liegen genau bei den Signalmaxima und –minima. Der Tiefpass formt daraus das Cosinussignal mit richtiger Amplitude, Frequenz und Phase.
Spektralfunktion des abgetasteten Cosinussignals
Abgetastetes Sinussignal

(4)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 2:

  • Alle Abtastwerte von $q_2(t)$ liegen nun genau bei den Nulldurchgängen des Sinussignals, das heißt, dass hier $q_{\rm A}(t) \equiv 0$ gilt.
  • Damit ergibt sich aber natürlich auch $v_2(t) \equiv 0$.
  • Im Spektralbereich kann man das Ergebnis mit Hilfe der Grafik zur Teilaufgabe (1) herleiten. $Q(f)$ ist rein imaginär und die Imaginärteile bei $±f_{\rm N}$ haben unterschiedliche Vorzeichen. Somit heben sich bei der Periodifizierung jeweils ein positiver und ein negativer Anteil auf ⇒ $Q_{\rm A}(f) \equiv 0$   ⇒   $V_2(f) \equiv 0$.
Abgetastete harmonische Schwingung mit Phase $φ_3 = π/4$

(5)  Keiner der vorgegebenen Lösungsvorschlägen ist richtig:

  • Ersetzt man in der Grafik zur Teilaufgabe (1) die Abtastfrequenz $f_{\rm A} = 11 \ \rm kHz$ durch $f_{\rm A} = 10 \ \rm kHz$, so addieren sich zwar die Realteile, aber die Imaginärteile löschen sich aus.
  • Das heißt, dass nun $Q_{\rm A}(f)$ und $V_3(f)$ reelle Spektren sind. Das heißt weiter: Die Phaseninformation geht verloren ($φ = 0$) und das Ausgangssignal $v_3(t)$ ist ein Cosinussignal.
  • Die Signale $q_3(t)$ und $v_3(t)$ unterscheiden sich somit sowohl in der Amplitude als auch in der Phase. Lediglich die Frequenz bleibt erhalten.


Die Grafik zeigt türkisfarben das Signal $q_3(t)$, dessen Abtastwerte (Kreise) sowie rot gestrichelt das Ausgangssignal $v_3(t)$ des Tiefpasses. Man erkennt, dass der Tiefpass genau das Ergebnis liefert, für das wahrscheinlich auch Sie sich entscheiden würden, wenn Sie durch die (roten) Abtastwerte einen Kurvenzug einzeichnen sollten.