Aufgaben:Aufgabe 4.2Z: Korrelation zwischen „x“ und „e hoch x“: Unterschied zwischen den Versionen

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:<b>1.</b>&nbsp;&nbsp;Der Mittelwert <i>m<sub>y</sub></I> kann in bekannter Weise aus der WDF <i>f<sub>y</sub></I>(<i>y</i>) ermittelt werden. Eine zweite Berechnungsm&ouml;glichkeit basiert direkt auf den Rechenregeln f&uuml;r Erwartungswerte:
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'''(1)'''&nbsp; Der Mittelwert $m_y$ kann in bekannter Weise aus der WDF $f_y(y)$ ermittelt werden. Eine zweite Berechnungsm&ouml;glichkeit basiert direkt auf den Rechenregeln f&uuml;r Erwartungswerte:
:$$m_y=\rm E[\it y] = \int_{-\infty}^{+\infty}g(x) \cdot f_x(x)\,\, {\rm d}x = \rm\frac{1}{2}\cdot\int_{-1}^{1}\rm e^{\it x}\,\,{\rm d}x=\rm \frac{1}{2}\cdot(e-e^{-1}) \hspace{0.15cm}\underline{= 1.175}.$$
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$$m_y={\rm E}[ y] = \int_{-\infty}^{+\infty}g(x) \cdot f_x(x)\,\, {\rm d}x = {1}/{2}\cdot\int_{-1}^{1}{\rm e}^{ x}\,\,{\rm d}x=\rm {1}/{2}\cdot(e-e^{-1}) \hspace{0.15cm}\underline{= 1.175}.$$
  
:<b>2.</b>&nbsp;&nbsp; F&uuml;r den quadratischen Mittelwert der Zufallsgr&ouml;&szlig;e <I>y</I> gilt:
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'''(2)'''&nbsp; F&uuml;r den quadratischen Mittelwert der Zufallsgr&ouml;&szlig;e $y$ gilt:
:$$m_{\rm 2 \it y} = \rm E[\it y^{\rm 2}] = \rm E[\rm e^{\rm 2\it x}]=    \frac{1}{2}\cdot\int_{-1}^{+1}\rm e^{\rm 2\it x}\it \,\,{\rm d}x = \rm\frac{1}{4}\cdot( e^{2}-e^{-2}) = 1.813.$$
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$$m_{2 y} = {\rm E}[ y^{\rm 2}] = {\rm E}[{\rm e}^{ 2 x}]=    {1}/{2}\cdot\int_{-1}^{+1}{\rm e}^{2 x} \,\,{\rm d}x = {1}/{4}\cdot({\rm e}^{2}-{\rm e}^{-2}) = 1.813.$$
  
:Daraus erh&auml;lt man mit dem Satz von Steiner:
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Daraus erh&auml;lt man mit dem Satz von Steiner:
:$$\sigma_y^{\rm 2} = m_{\rm 2 \it y}- m_{\it y}^2 = \frac{1}{4}\cdot(\rm e^{2}-e^{-2})-\frac{1}{4}\cdot( e^{2}-2+e^{-2})=\rm \frac{1}{2}\cdot(1-e^{-2})=0.432 \\ \Rightarrow  \hspace{0.3cm}\sigma_y \hspace{0.15cm}\underline{= 0.658}.$$
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$$\sigma_y^{\rm 2} = m_{ 2 y}- m_{ y}^2 = {1}/{4}\cdot({\rm e}^{2}-{\rm e}^{-2})-{1}/{4}\cdot( {\rm e}^{2}-2+{\rm e}^{-2})={1}/{2}\cdot(1-{\rm e}^{-2})=0.432 \hspace{0.3cm} \Rightarrow  \hspace{0.3cm}\sigma_y \hspace{0.15cm}\underline{= 0.658}.$$
  
:<b>3.</b>&nbsp;&nbsp;Au&szlig;erhalb der Kurve <i>y</i> = e<sup><i>x</i></sup> ist die WDF nat&uuml;rlich 0. Da das Volumen unter der 2D-WDF gleich 1 sein muss, sind die WDF-Werte f&uuml;r den unendlich schmalen Bereich <i>y</i> = e<sup><i>x</i></sup> unendlich gro&szlig;. Das hei&szlig;t: Die WDF beschreibt eine gekr&uuml;mmte Diracwand. Aufgrund des Abfalls der WDF <i>f<sub>y</sub></i>(<i>y</i>) mit steigenden <i>y</i> nimmt die H&ouml;he dieser Diracwand von (&ndash;1, 1/e) bis zu (+1, e) kontinuierlich ab &nbsp;&nbsp;&#8658;&nbsp;&nbsp; Richtig sind <u>die Lösungsvorschläge 1, 3 und 4</u>.
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'''(3)'''&nbsp; Richtig sind <u>die Lösungsvorschläge 1, 3 und 4</u>:
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*Au&szlig;erhalb der Kurve $y = {\rm e}^x$ ist die WDF nat&uuml;rlich $0$.  
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*Da das Volumen unter der 2D-WDF gleich $1$ ist, sind die WDF-Werte f&uuml;r den unendlich schmalen Bereich $y = {\rm e}^x$ unendlich gro&szlig;.
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*Das hei&szlig;t: Die WDF beschreibt eine gekr&uuml;mmte Diracwand. Aufgrund des Abfalls der WDF $f_y(y)$ mit steigenden $y$ nimmt die H&ouml;he dieser Diracwand von $(-1, 1/{\rm e})$ bis zu $(+1, {\rm e})$kontinuierlich ab.
  
:<b>4.</b>&nbsp;&nbsp;F&uuml;r das gemeinsame Moment gilt:
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:$$m_{xy} = \rm E[\it x\cdot y] = \rm E[\it x\cdot \rm e^{\it x}].$$
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'''(4)'''&nbsp; F&uuml;r das gemeinsame Moment gilt:
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$$m_{xy} = {\rm E}[ x\cdot y] = {\rm E}[ x\cdot {\rm e}^{x}].$$
  
:Mit der angegebenen Reihenentwicklung folgt daraus die Näherung:
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Mit der angegebenen Reihenentwicklung folgt daraus die Näherung:
:$$m_{xy} \approx \rm E[\it x] + \rm E[\it x^{\rm 2}] + \rm \frac{1}{2} \cdot E[\it x^{\rm 3}] + \rm \frac{1}{6}  \cdot E[\it x^{\rm 4}]+ \rm\frac{1}{24}  \cdot E[\it x^{\rm 5}].$$
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$$m_{xy} \approx {\rm E}[x] + {\rm E}[x^{\rm 2}] + \frac{1}{2} \cdot {\rm E}[ x^{\rm 3}] + \frac{1}{6}  \cdot {\rm E}[ x^{\rm 4}]+ \frac{1}{24}  \cdot {\rm E}[ x^{\rm 5}].$$
  
:Aufgrund der Symmetrie der Zufallsgr&ouml;&szlig;e <i>x</i> gilt f&uuml;r alle ungeradzahligen Werte von <i>k</i>:
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Aufgrund der Symmetrie der Zufallsgr&ouml;&szlig;e $x$ gilt f&uuml;r alle ungeradzahligen Werte von $k$ &nbsp; $\rm E[\it x^{k}\rm ] =\rm 0.$ Weiterhin gilt:
:$$\rm E[\it x^{k}] =\rm 0.$$
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$${\rm E}[ x^{\rm 2}] = \sigma_{x}^{\rm 2}= \frac{1}{3}, \hspace{0.5cm}
 +
{\rm E}[ x^{\rm 4}] = \frac{1}{2}\int_{-1}^{+1} x^{\rm 4}  \,\,{\rm d}x = \rm\frac{1}{5}\hspace{0.3cm}
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\Rightarrow \hspace{0.3cm}{\it m_{xy}} = \rm\frac{1}{3} + \frac{1}{6}\cdot\frac{1}{5} = \frac{11}{30}\hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.367}.$$
  
:Weiterhin gilt:
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'''(5)'''&nbsp; Wegen $m_x = 0$ gilt $\mu_{xy} = m_{xy}$. Somit ergibt sich für den Korrelationskoeffizienten:
:$$\rm E[\it x^{\rm 2}] = \sigma_{x}^{\rm 2}= \rm\frac{1}{3}, \hspace{0.5cm}
+
$$\it \rho_{xy} = \frac{\mu_{xy}}{\sigma_x \cdot \sigma_y}=\rm\frac{0.367}{0.577 \cdot 0.658}\hspace{0.15cm}\underline{ \approx 0.967}.$$
\rm E[\it x^{\rm 4}] = \rm\frac{1}{2}\int_{-1}^{+1}\it x^{\rm 4} \it \,\,{\rm d}x = \rm\frac{1}{5}.$$
 
:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}m_{xy} = \rm\frac{1}{3} + \frac{1}{6}\cdot\frac{1}{5} = \frac{11}{30}\hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.367}.$$
 
  
:<b>e)</b>&nbsp;&nbsp;Wegen <i>m<sub>x</sub></i> = 0 gilt <i>&mu;<sub>xy</sub></i> = <i>m<sub>xy</sub></i>. Somit ergibt sich für den Korrelationskoeffizienten:
+
Zwischen $x$ und $y$ besteht zwar ein eindeutiger deterministischer Zusammenhang. Da aber hierin auch nichtlineare Bindungen enthalten sind, ist der Korrelationskoeffizient $ \rho_{xy} \ne 1$.
:$$\it \rho_{xy} = \frac{\mu_{xy}}{\sigma_x \cdot \sigma_y}=\rm\frac{0.367}{0.577 \cdot 0.658}\hspace{0.15cm}\underline{ \approx 0.967}.$$
 
 
 
:Zwischen <i>x</i> und <i>y</i> besteht zwar ein eindeutiger deterministischer Zusammenhang. Da aber hierin auch viele nichtlineare Bindungen enthalten sind, ist der Korrelationskoeffizient <i>&rho;<sub>xy</sub></i> &ne; 1.
 
  
 
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Version vom 18. März 2017, 18:37 Uhr

Eingangs-WDF und Kennlinie

Die Zufallsgröße $x$ sei gleichverteilt zwischen $-1$ und $+1$. Damit ist

  • der Mittelwert $m_x = 0$, und
  • die Varianz $\sigma_x^2 = 1/3$.


Durch die nichtlineare Kennlinie $y = g(x) = {\rm e}^x$ wird die Zufallsgröße $y $ gebildet. Zwischen den beiden Zufallsgrößen $x$ und $y$ besteht also ein fester, deterministischer Zusammenhang und die Zufallsgröße $y$ kann nur Werte zwischen $1/{\rm e}$ und ${\rm e}$ annehmen.

Für die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion erhält man für diesen Bereich nach dem Prinzip Transformation von Zufallsgrößen:

$$f_y(y) = {\rm 1}/({\rm 2\it y}). $$


Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel Zweidimensionale Zufallsgrößen.
  • Bezug genommen wird auch auf das Kapitel Erwartungswerte und Momente.
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
  • Berücksichtigen Sie, dass im betrachteten Bereich von $-1 ≤ x ≤ +1$ die Exponentialfunktion wie folgt angenähert werden kann:
$$y={\rm e}^{x}\approx 1+ \frac{ x}{1!} + \frac{{ x}^{\rm 2}}{\rm 2!}+ \frac{{x}^{\rm 3}}{\rm 3!}+ \frac{{x}^{\rm 4}}{\rm 4!}.$$


Fragebogen

1

Wie groß ist der Mittelwert $m_y$ der Zufallsgröße $y$?

$m_y \ = $

2

Berechnen Sie die Streuung $\sigma_y$ der Zufallsgröße $y$.

$\sigma_y \ = $

3

Welche der folgenden Aussagen gelten hinsichtlich der 2D-WDF $f_{xy}(x, y)$?

Außerhalb der Kurve $y = {\rm e}^x$ ist $f_{xy}(x, y)= 0$.
Für alle Werte ($x, {\rm e}^x$ ist die WDF $f_{xy}(x, y)$ konstant.
Die WDF beschreibt eine Diracwand entlang der Kurve $y = {\rm e}^x$.
Die Dirachöhe nimmt von links unten nach rechts oben ab.

4

Berechnen Sie das gemeinsame Moment $m_{xy}$ der Zufallsgrößen $x$ und $y$, also den Erwartungswert des Produkts $x \cdot y$.

$m_{xy}\ = $

5

Berechnen Sie den Korrelationskoeffizienten $\rho_{xy}$ zwischen den Zufallsgrößen $x$ und $y$.
Interpretieren Sie das Ergebnis.

$\rho_{xy}\ = $


Musterlösung

(1)  Der Mittelwert $m_y$ kann in bekannter Weise aus der WDF $f_y(y)$ ermittelt werden. Eine zweite Berechnungsmöglichkeit basiert direkt auf den Rechenregeln für Erwartungswerte: $$m_y={\rm E}[ y] = \int_{-\infty}^{+\infty}g(x) \cdot f_x(x)\,\, {\rm d}x = {1}/{2}\cdot\int_{-1}^{1}{\rm e}^{ x}\,\,{\rm d}x=\rm {1}/{2}\cdot(e-e^{-1}) \hspace{0.15cm}\underline{= 1.175}.$$

(2)  Für den quadratischen Mittelwert der Zufallsgröße $y$ gilt: $$m_{2 y} = {\rm E}[ y^{\rm 2}] = {\rm E}[{\rm e}^{ 2 x}]= {1}/{2}\cdot\int_{-1}^{+1}{\rm e}^{2 x} \,\,{\rm d}x = {1}/{4}\cdot({\rm e}^{2}-{\rm e}^{-2}) = 1.813.$$

Daraus erhält man mit dem Satz von Steiner: $$\sigma_y^{\rm 2} = m_{ 2 y}- m_{ y}^2 = {1}/{4}\cdot({\rm e}^{2}-{\rm e}^{-2})-{1}/{4}\cdot( {\rm e}^{2}-2+{\rm e}^{-2})={1}/{2}\cdot(1-{\rm e}^{-2})=0.432 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}\sigma_y \hspace{0.15cm}\underline{= 0.658}.$$

(3)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1, 3 und 4:

  • Außerhalb der Kurve $y = {\rm e}^x$ ist die WDF natürlich $0$.
  • Da das Volumen unter der 2D-WDF gleich $1$ ist, sind die WDF-Werte für den unendlich schmalen Bereich $y = {\rm e}^x$ unendlich groß.
  • Das heißt: Die WDF beschreibt eine gekrümmte Diracwand. Aufgrund des Abfalls der WDF $f_y(y)$ mit steigenden $y$ nimmt die Höhe dieser Diracwand von $(-1, 1/{\rm e})$ bis zu $(+1, {\rm e})$kontinuierlich ab.


(4)  Für das gemeinsame Moment gilt: $$m_{xy} = {\rm E}[ x\cdot y] = {\rm E}[ x\cdot {\rm e}^{x}].$$

Mit der angegebenen Reihenentwicklung folgt daraus die Näherung: $$m_{xy} \approx {\rm E}[x] + {\rm E}[x^{\rm 2}] + \frac{1}{2} \cdot {\rm E}[ x^{\rm 3}] + \frac{1}{6} \cdot {\rm E}[ x^{\rm 4}]+ \frac{1}{24} \cdot {\rm E}[ x^{\rm 5}].$$

Aufgrund der Symmetrie der Zufallsgröße $x$ gilt für alle ungeradzahligen Werte von $k$   $\rm E[\it x^{k}\rm ] =\rm 0.$ Weiterhin gilt: $${\rm E}[ x^{\rm 2}] = \sigma_{x}^{\rm 2}= \frac{1}{3}, \hspace{0.5cm} {\rm E}[ x^{\rm 4}] = \frac{1}{2}\int_{-1}^{+1} x^{\rm 4} \,\,{\rm d}x = \rm\frac{1}{5}\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}{\it m_{xy}} = \rm\frac{1}{3} + \frac{1}{6}\cdot\frac{1}{5} = \frac{11}{30}\hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.367}.$$

(5)  Wegen $m_x = 0$ gilt $\mu_{xy} = m_{xy}$. Somit ergibt sich für den Korrelationskoeffizienten: $$\it \rho_{xy} = \frac{\mu_{xy}}{\sigma_x \cdot \sigma_y}=\rm\frac{0.367}{0.577 \cdot 0.658}\hspace{0.15cm}\underline{ \approx 0.967}.$$

Zwischen $x$ und $y$ besteht zwar ein eindeutiger deterministischer Zusammenhang. Da aber hierin auch nichtlineare Bindungen enthalten sind, ist der Korrelationskoeffizient $ \rho_{xy} \ne 1$.