Aufgaben:Aufgabe 4.11: On-Off-Keying und Binary Phase Shift Keying: Unterschied zwischen den Versionen

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{{quiz-Header|Buchseite=Digitalsignalübertragung/Trägerfrequenzsysteme mit kohärenter Demodulation}}
 
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[[Datei:P_ID2060__Dig_A_4_11.png|right|frame|OOK- und BPSK-Signalraumkonstellation]]
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[[Datei:P_ID2060__Dig_A_4_11.png|right|frame|Zwei Signalraumkonstellation für OOK und BPSK]]
 
Die Grafik zeigt Signalraumkonstellationen für trägermodulierte Modulationsverfahren:
 
Die Grafik zeigt Signalraumkonstellationen für trägermodulierte Modulationsverfahren:
* <font color="#cc0000"><span style="font-weight: bold;">On&ndash;Off&ndash;Keying</span></font> (OOK), in anderen LNTwww&ndash;Büchern auch als <i>Amplitude Shift Keying</i> (ASK) bezeichnet, sowie
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* "On&ndash;Off&ndash;Keying"&nbsp; $\rm (OOK)$,&nbsp; in manchen Büchern auch als&nbsp; "Amplitude Shift Keying"&nbsp; $\rm  (ASK)$&nbsp; bezeichnet,  
* <font color="#cc0000"><span style="font-weight: bold;">Binary Phase Shift Keying</span></font> (BPSK).
 
  
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* "Binary Phase Shift Keying"&nbsp; $\rm (BPSK)$.
  
Für die Berechnung der Fehlerwahrscheinlichkeit gehen wir vom AWGN&ndash;Kanal aus. In diesem Fall ist die Fehlerwahrscheinlichkeit (bezogen auf Symbole oder auf Bit gleichermaßen):
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Für die Berechnung der Fehlerwahrscheinlichkeit gehen wir vom AWGN&ndash;Kanal aus.&nbsp; In diesem Fall ist die Fehlerwahrscheinlichkeit&nbsp; (bezogen auf Symbole oder auf Bit gleichermaßen):
 
:$$p_{\rm S} = p_{\rm B} =  {\rm Q} \left (  \frac{ d/2}{ \sigma_n}\right )
 
:$$p_{\rm S} = p_{\rm B} =  {\rm Q} \left (  \frac{ d/2}{ \sigma_n}\right )
 
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Hierbei bezeichnet
 
Hierbei bezeichnet
* $d$ den Abstand der Signalraumpunkte, und
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* $d$&nbsp; den Abstand der Signalraumpunkte,&nbsp; und
* $\sigma_n^2 = N_0/2$ die Varianz des AWGN&ndash;Rauschens.
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* $\sigma_n^2 = N_0/2$&nbsp; die Varianz des AWGN&ndash;Rauschens.
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In den Teilfragen ab Teilaufgabe&nbsp; '''(3)'''&nbsp; wird zudem auf die mittlere Symbollenergie&nbsp; $E_{\rm S}$&nbsp; Bezug genommen.
  
  
In den Teilfragen ab (3) wird zudem auf die mittlere Signalenergie $E_{\rm S}$ Bezug genommen.
 
  
  
''Hinweise:''
 
* Die Aufgabe gehört zum  Kapitel [[Digitalsignal%C3%BCbertragung/Approximation_der_Fehlerwahrscheinlichkeit| Approximation der Fehlerwahrscheinlichkeit]].
 
*Sollte die Eingabe des Zahlenwertes &bdquo;0&rdquo; erforderlich sein, so geben Sie bitte &bdquo;0.&rdquo; ein.
 
* Gegeben sind folgende Werte der komplementären Gaußschen Fehlerfunktion:
 
:$${\rm Q}(1) \hspace{-0.1cm} \ \approx \ \hspace{-0.1cm} 0.159\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}{\rm Q}(\sqrt{2}) \approx 0.079\hspace{0.05cm}, \hspace{0.23cm}{\rm Q}(\sqrt{3}) \approx 0.042\hspace{0.05cm},$$
 
:$${\rm Q}(2) \hspace{-0.1cm} \ \approx \ \hspace{-0.1cm} 0.023\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}{\rm Q}(2.14) \approx 0.016\hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}{\rm Q}(\sqrt{5}) \approx 0.013  \hspace{0.05cm}.$$
 
  
''Hinweise:''
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* Die Aufgabe gehört zum Kapitel [[Digitalsignal%C3%BCbertragung/Tr%C3%A4gerfrequenzsysteme_mit_koh%C3%A4renter_Demodulation| Trägerfrequenzsysteme mit kohärenter Demodulation]].
+
Hinweise:
* Weiter wird die hier behandelte Thematik auch im Kapitel [[Digitalsignal%C3%BCbertragung/Lineare_digitale_Modulation_%E2%80%93_Koh%C3%A4rente_Demodulation| Lineare digitale Modulation &ndash; Kohärente Demodulation]] dieses Buches sowie im Kapitel [[Modulationsverfahren/Lineare_digitale_Modulation| Lineare digitale Modulation]] des Buches &bdquo;Modulationsverfahren&rdquo; ausführlich behandelt.
+
* Die Aufgabe gehört zum Kapitel&nbsp; [[Digitalsignal%C3%BCbertragung/Tr%C3%A4gerfrequenzsysteme_mit_koh%C3%A4renter_Demodulation| "Trägerfrequenzsysteme mit kohärenter Demodulation"]].
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* Bezug genommen wird auch auf das Kapitel&nbsp; [[Digitalsignal%C3%BCbertragung/Lineare_digitale_Modulation_%E2%80%93_Koh%C3%A4rente_Demodulation| "Lineare digitale Modulation &ndash; Kohärente Demodulation"]]&nbsp; sowie das Kapitel&nbsp; [[Modulationsverfahren/Lineare_digitale_Modulation| "Lineare digitale Modulation"]]&nbsp; des Buches &bdquo;Modulationsverfahren&rdquo;.
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* Verwenden Sie für die komplementäre Gaußsche Fehlerfunktion die folgende Näherung:
 
* Verwenden Sie für die komplementäre Gaußsche Fehlerfunktion die folgende Näherung:
 
:$${\rm Q}(x)  \approx  \frac{1}{\sqrt{2\pi} \cdot x} \cdot {\rm e}^{-x^2/2}
 
:$${\rm Q}(x)  \approx  \frac{1}{\sqrt{2\pi} \cdot x} \cdot {\rm e}^{-x^2/2}
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
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===Fragebogen===
 
===Fragebogen===
 
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{Wieviele Bit ($b$) stellt jeweils ein Symbol dar? Wie groß ist die Stufenzahl $M$?
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{Wieviele Bit &nbsp;$(b)$&nbsp; stellt jeweils ein Symbol dar?&nbsp; Wie groß ist die Stufenzahl&nbsp; $M$?
 
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$b$ = { 1 3% }
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$b \hspace{0.35cm} = \ $ { 1 3% }
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$M \ = \ $ { 2 3% }
  
{Welche Darstellung zeigen die Signalraumkonstellationen,
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{Welche Darstellung zeigen die Signalraumkonstellationen?
 
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- die Darstellung im (tatsächlichen) Bandpassbereich,
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- Die Darstellung im (tatsächlichen) Bandpassbereich,
+ die Darstellung im (äquivalenten) Tiefpassbereich?
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+ die Darstellung im (äquivalenten) Tiefpassbereich.
  
{Welche Fehlerwahrscheinlichkeit ergibt sich für OOK abhängig von $E_{\rm S}/N_0$?
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{Welche Fehlerwahrscheinlichkeit ergibt sich für&nbsp; "On&ndash;Off&ndash;Keying"&nbsp; abhängig von&nbsp; $E_{\rm S}/N_0$?
 
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$E_{\rm S}/N_0 = 9 \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm S}$ = { 0.148 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;2}$
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$E_{\rm S}/N_0 = 9 \text{:} \hspace{2.3cm} p_{\rm S} \ = \ $ { 14.8 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;4}$
$10 \cdot {\rm lg} \, E_{\rm S}/N_0 = 12 \ {\rm dB} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm S}$ = { 0.362 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;4}$
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$10 \cdot {\rm lg} \, E_{\rm S}/N_0 = 12 \ {\rm dB} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm S} \ = \ $ { 0.362 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;4}$
  
{Welche Fehlerwahrscheinlichkeit ergibt sich für BPSK abhängig von $E_{\rm S}/N_0$?
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{Welche Fehlerwahrscheinlichkeit ergibt sich für&nbsp; "Binary Phase Shift Keying"&nbsp; abhängig von&nbsp; $E_{\rm S}/N_0$?
 
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$E_{\rm S}/N_0 = 9 \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm S}$ = { 0.117 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;5}$
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$E_{\rm S}/N_0 = 9 \text{:} \hspace{2.3cm} p_{\rm S} \ = \ $ { 117 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;8}$
$10 \cdot {\rm lg} \, E_{\rm S}/N_0 = 12 \ {\rm dB} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm S}$ = { 0.926 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;8}$
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$10 \cdot {\rm lg} \, E_{\rm S}/N_0 = 12 \ {\rm dB} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm S} \ = \ $ { 0.926 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;8}$
 
</quiz>
 
</quiz>
  
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
'''(1)'''&nbsp; Sowohl OOK als auch BPSK sind binäre Modulationsverfahren:
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'''(1)'''&nbsp; Sowohl&nbsp; "On&ndash;Off&ndash;Keying" als auch&nbsp; "Binary Phase Shift Keying"&nbsp; sind binäre Modulationsverfahren:
:$$\underline{b = 1 }\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} \underline{M = 2} \hspace{0.05cm}.$$
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:$$\underline{b = 1 }\hspace{0.05cm},\hspace{0.5cm} \underline{M = 2} \hspace{0.05cm}.$$
  
  
'''(2)'''&nbsp; Richtig ist der <u>Lösungsvorschlag 2</u>, erkennbar an der imaginären Basisfunktion $\varphi_2(t) = {\rm j} \cdot \varphi_1(t)$. Bei Beschreibung im Bandpassbereich wären die Basisfunktionen cosinus&ndash; und (minus&ndash;)sinusförmig reell.
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'''(2)'''&nbsp; Richtig ist der&nbsp; <u>Lösungsvorschlag 2</u>,&nbsp; erkennbar an der imaginären Basisfunktion&nbsp; $\varphi_2(t) = {\rm j} \cdot \varphi_1(t)$.  
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*Bei Beschreibung im Bandpassbereich wären die Basisfunktionen reell: cosinusförmig und (minus&ndash;)sinusförmig.
  
  
'''(3)'''&nbsp; Die vorgegebene Gleichung lautet bei On&ndash;Off&ndash;Keying (OOK) mit $d = \sqrt {E}$, $E_{\rm S} = E/2$ (wobei gleichwahrscheinliche Symbole $\boldsymbol{s}_0$ und $\boldsymbol{s}_1$ vorausgesetzt sind) und $\sigma_n^2 = N_0/2$:
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'''(3)'''&nbsp; Die vorgegebene Gleichung lautet bei&nbsp; "On&ndash;Off&ndash;Keying"&nbsp; mit  
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*$d = \sqrt {E}$,
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*$E_{\rm S} = E/2$&nbsp; (wobei gleichwahrscheinliche Symbole&nbsp; $\boldsymbol{s}_0$&nbsp; und&nbsp; $\boldsymbol{s}_1$&nbsp; vorausgesetzt sind),
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*$\sigma_n^2 = N_0/2$:
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:$$p_{\rm S} \hspace{-0.1cm} = \hspace{-0.1cm}  {\rm Q} \left (  \frac{ d/2}{ \sigma_n}\right )=  {\rm Q} \left (  \frac{ \sqrt{E}/2}{ \sqrt{N_0/2}}\right ) = {\rm Q} \left ( \sqrt{ \frac{ E/2}{ N_0} }\right ) = {\rm Q} \left ( \sqrt{ { E_{\rm S}}/{ N_0} }\right )
 
:$$p_{\rm S} \hspace{-0.1cm} = \hspace{-0.1cm}  {\rm Q} \left (  \frac{ d/2}{ \sigma_n}\right )=  {\rm Q} \left (  \frac{ \sqrt{E}/2}{ \sqrt{N_0/2}}\right ) = {\rm Q} \left ( \sqrt{ \frac{ E/2}{ N_0} }\right ) = {\rm Q} \left ( \sqrt{ { E_{\rm S}}/{ N_0} }\right )
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
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Für $E_{\rm S}/N_0 = 9 = 3^2$ ergibt sich somit:
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*Für&nbsp; $E_{\rm S}/N_0 = 9 = 3^2$&nbsp; ergibt sich somit:
:$$p_{\rm S} = {\rm Q} (3) \approx  \frac{1}{\sqrt{2\pi} \cdot 3} \cdot {\rm e}^{-9/2} = \underline{0.148 \cdot 10^{-2}}
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:$$p_{\rm S} = {\rm Q} (3) \approx  \frac{1}{\sqrt{2\pi} \cdot 3} \cdot {\rm e}^{-9/2} = \underline{14.8 \cdot 10^{-4}}
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm}.$$
  
Entsprechend gilt für $10 \cdot {\rm lg} \, (E_{\rm S}/N_0) = 12 \ \rm dB$ &nbsp;&#8658;&nbsp; $E_{\rm S}/N_0 = 15.85$:
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*Entsprechend gilt für&nbsp; $10 \cdot {\rm lg} \, (E_{\rm S}/N_0) = 12 \ \rm dB$ &nbsp;&#8658;&nbsp; $E_{\rm S}/N_0 = 15.85$:
 
:$$p_{\rm S} = {\rm Q} (\sqrt{15.85}) \approx  \frac{1}{\sqrt{2\pi\cdot 15.85} } \cdot {\rm e}^{-15.85/2} = \underline{0.362 \cdot 10^{-4}}
 
:$$p_{\rm S} = {\rm Q} (\sqrt{15.85}) \approx  \frac{1}{\sqrt{2\pi\cdot 15.85} } \cdot {\rm e}^{-15.85/2} = \underline{0.362 \cdot 10^{-4}}
 
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'''(4)'''&nbsp; Im Unterschied zur Teilaufgabe (3) gilt nun $d = 2 \cdot \sqrt {E}$ und $E_{\rm S} = E$, beides sogar unabhängig von den Auftrittswahrscheinlichkeiten für $\boldsymbol{s}_0$ und $\boldsymbol{s}_1$. Daraus folgt:
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'''(4)'''&nbsp; Im Unterschied zur Teilaufgabe&nbsp; '''(3)'''&nbsp; gilt bei&nbsp; "Binary Phase Shift Keying": 
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*$d = 2 \cdot \sqrt {E}$,
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*$E_{\rm S} = E$,  
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beides sogar unabhängig von den Auftrittswahrscheinlichkeiten für&nbsp; $\boldsymbol{s}_0$&nbsp; und&nbsp; $\boldsymbol{s}_1$.
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*Daraus folgt:
 
:$$p_{\rm S} =  {\rm Q} \left (  \frac{ \sqrt{E_{\rm S}}}{ \sqrt{N_0/2}}\right ) =  {\rm Q} \left ( \sqrt{ { 2E_{\rm S}}/{ N_0} }\right )
 
:$$p_{\rm S} =  {\rm Q} \left (  \frac{ \sqrt{E_{\rm S}}}{ \sqrt{N_0/2}}\right ) =  {\rm Q} \left ( \sqrt{ { 2E_{\rm S}}/{ N_0} }\right )
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
  \hspace{0.05cm}.$$
  
Mit $E_{\rm S}/N_0 = 9$ ergibt sich daraus der Zahlenwert:
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*Mit&nbsp; $E_{\rm S}/N_0 = 9$&nbsp; ergibt sich daraus der Zahlenwert:
:$$p_{\rm S} = {\rm Q} (\sqrt{18}) \approx  \frac{1}{\sqrt{2\pi\cdot 18} } \cdot {\rm e}^{-18/2} = \underline{0.117 \cdot 10^{-5}} \hspace{0.05cm},$$
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:$$p_{\rm S} = {\rm Q} (\sqrt{18}) \approx  \frac{1}{\sqrt{2\pi\cdot 18} } \cdot {\rm e}^{-18/2} = \underline{117 \cdot 10^{-8}} \hspace{0.05cm}.$$
  
und mit $10 \cdot {\rm lg} \, E_{\rm S}/N_0 = 12 \ \rm dB$ &nbsp;&#8658;&nbsp; $2E_{\rm S}/N_0 = 31.7$:  
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*Und mit&nbsp; $10 \cdot {\rm lg} \, E_{\rm S}/N_0 = 12 \ \rm dB$ &nbsp;&#8658;&nbsp; $2E_{\rm S}/N_0 = 31.7$:  
 
:$$p_{\rm S} = {\rm Q} (\sqrt{31.7}) \approx  \frac{1}{\sqrt{2\pi\cdot 31.7} } \cdot {\rm e}^{-31.7/2} = \underline{0.926 \cdot 10^{-8}}\hspace{0.05cm}.$$
 
:$$p_{\rm S} = {\rm Q} (\sqrt{31.7}) \approx  \frac{1}{\sqrt{2\pi\cdot 31.7} } \cdot {\rm e}^{-31.7/2} = \underline{0.926 \cdot 10^{-8}}\hspace{0.05cm}.$$
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}

Aktuelle Version vom 20. August 2022, 15:46 Uhr

Zwei Signalraumkonstellation für OOK und BPSK

Die Grafik zeigt Signalraumkonstellationen für trägermodulierte Modulationsverfahren:

  • "On–Off–Keying"  $\rm (OOK)$,  in manchen Büchern auch als  "Amplitude Shift Keying"  $\rm (ASK)$  bezeichnet,
  • "Binary Phase Shift Keying"  $\rm (BPSK)$.


Für die Berechnung der Fehlerwahrscheinlichkeit gehen wir vom AWGN–Kanal aus.  In diesem Fall ist die Fehlerwahrscheinlichkeit  (bezogen auf Symbole oder auf Bit gleichermaßen):

$$p_{\rm S} = p_{\rm B} = {\rm Q} \left ( \frac{ d/2}{ \sigma_n}\right ) \hspace{0.05cm}.$$

Hierbei bezeichnet

  • $d$  den Abstand der Signalraumpunkte,  und
  • $\sigma_n^2 = N_0/2$  die Varianz des AWGN–Rauschens.


In den Teilfragen ab Teilaufgabe  (3)  wird zudem auf die mittlere Symbollenergie  $E_{\rm S}$  Bezug genommen.




Hinweise:

  • Verwenden Sie für die komplementäre Gaußsche Fehlerfunktion die folgende Näherung:
$${\rm Q}(x) \approx \frac{1}{\sqrt{2\pi} \cdot x} \cdot {\rm e}^{-x^2/2} \hspace{0.05cm}.$$



Fragebogen

1

Wieviele Bit  $(b)$  stellt jeweils ein Symbol dar?  Wie groß ist die Stufenzahl  $M$?

$b \hspace{0.35cm} = \ $

$M \ = \ $

2

Welche Darstellung zeigen die Signalraumkonstellationen?

Die Darstellung im (tatsächlichen) Bandpassbereich,
die Darstellung im (äquivalenten) Tiefpassbereich.

3

Welche Fehlerwahrscheinlichkeit ergibt sich für  "On–Off–Keying"  abhängig von  $E_{\rm S}/N_0$?

$E_{\rm S}/N_0 = 9 \text{:} \hspace{2.3cm} p_{\rm S} \ = \ $

$\ \cdot 10^{\rm –4}$
$10 \cdot {\rm lg} \, E_{\rm S}/N_0 = 12 \ {\rm dB} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm S} \ = \ $

$\ \cdot 10^{\rm –4}$

4

Welche Fehlerwahrscheinlichkeit ergibt sich für  "Binary Phase Shift Keying"  abhängig von  $E_{\rm S}/N_0$?

$E_{\rm S}/N_0 = 9 \text{:} \hspace{2.3cm} p_{\rm S} \ = \ $

$\ \cdot 10^{\rm –8}$
$10 \cdot {\rm lg} \, E_{\rm S}/N_0 = 12 \ {\rm dB} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm S} \ = \ $

$\ \cdot 10^{\rm –8}$


Musterlösung

(1)  Sowohl  "On–Off–Keying" als auch  "Binary Phase Shift Keying"  sind binäre Modulationsverfahren:

$$\underline{b = 1 }\hspace{0.05cm},\hspace{0.5cm} \underline{M = 2} \hspace{0.05cm}.$$


(2)  Richtig ist der  Lösungsvorschlag 2,  erkennbar an der imaginären Basisfunktion  $\varphi_2(t) = {\rm j} \cdot \varphi_1(t)$.

  • Bei Beschreibung im Bandpassbereich wären die Basisfunktionen reell: cosinusförmig und (minus–)sinusförmig.


(3)  Die vorgegebene Gleichung lautet bei  "On–Off–Keying"  mit

  • $d = \sqrt {E}$,
  • $E_{\rm S} = E/2$  (wobei gleichwahrscheinliche Symbole  $\boldsymbol{s}_0$  und  $\boldsymbol{s}_1$  vorausgesetzt sind),
  • $\sigma_n^2 = N_0/2$:
$$p_{\rm S} \hspace{-0.1cm} = \hspace{-0.1cm} {\rm Q} \left ( \frac{ d/2}{ \sigma_n}\right )= {\rm Q} \left ( \frac{ \sqrt{E}/2}{ \sqrt{N_0/2}}\right ) = {\rm Q} \left ( \sqrt{ \frac{ E/2}{ N_0} }\right ) = {\rm Q} \left ( \sqrt{ { E_{\rm S}}/{ N_0} }\right ) \hspace{0.05cm}.$$
  • Für  $E_{\rm S}/N_0 = 9 = 3^2$  ergibt sich somit:
$$p_{\rm S} = {\rm Q} (3) \approx \frac{1}{\sqrt{2\pi} \cdot 3} \cdot {\rm e}^{-9/2} = \underline{14.8 \cdot 10^{-4}} \hspace{0.05cm}.$$
  • Entsprechend gilt für  $10 \cdot {\rm lg} \, (E_{\rm S}/N_0) = 12 \ \rm dB$  ⇒  $E_{\rm S}/N_0 = 15.85$:
$$p_{\rm S} = {\rm Q} (\sqrt{15.85}) \approx \frac{1}{\sqrt{2\pi\cdot 15.85} } \cdot {\rm e}^{-15.85/2} = \underline{0.362 \cdot 10^{-4}} \hspace{0.05cm}.$$


(4)  Im Unterschied zur Teilaufgabe  (3)  gilt bei  "Binary Phase Shift Keying":

  • $d = 2 \cdot \sqrt {E}$,
  • $E_{\rm S} = E$,


beides sogar unabhängig von den Auftrittswahrscheinlichkeiten für  $\boldsymbol{s}_0$  und  $\boldsymbol{s}_1$.

  • Daraus folgt:
$$p_{\rm S} = {\rm Q} \left ( \frac{ \sqrt{E_{\rm S}}}{ \sqrt{N_0/2}}\right ) = {\rm Q} \left ( \sqrt{ { 2E_{\rm S}}/{ N_0} }\right ) \hspace{0.05cm}.$$
  • Mit  $E_{\rm S}/N_0 = 9$  ergibt sich daraus der Zahlenwert:
$$p_{\rm S} = {\rm Q} (\sqrt{18}) \approx \frac{1}{\sqrt{2\pi\cdot 18} } \cdot {\rm e}^{-18/2} = \underline{117 \cdot 10^{-8}} \hspace{0.05cm}.$$
  • Und mit  $10 \cdot {\rm lg} \, E_{\rm S}/N_0 = 12 \ \rm dB$  ⇒  $2E_{\rm S}/N_0 = 31.7$:
$$p_{\rm S} = {\rm Q} (\sqrt{31.7}) \approx \frac{1}{\sqrt{2\pi\cdot 31.7} } \cdot {\rm e}^{-31.7/2} = \underline{0.926 \cdot 10^{-8}}\hspace{0.05cm}.$$