Aufgaben:Aufgabe 3.8: Modulationsindex und Bandbreite: Unterschied zwischen den Versionen

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'''1.''' Es handelt sich um eine Frequenzmodulation ⇒ Antwort 2. Bei Phasenmodulation würden sich die Gewichte der Diraclinien bei der Frequenzverdopplung nicht ändern.
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'''(1)'''&nbsp; Es handelt sich um eine Frequenzmodulation &nbsp; &nbsp; <u>Antwort 2</u>.  
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*Bei Phasenmodulation würden sich die Gewichte der Diraclinien bei der Frequenzverdopplung nicht ändern.
  
  
'''2.''' Die angegebene Spektralfunktion lässt aufgrund von Symmetrieeigenschaften auf die Trägerfrequenz $f_T = 100 kHz$ schließen. Da bei $f_N = 2 kHz$ die Spektrallinie bei $f_T = 100 kHz$ verschwindet, ist $η_2 ≈ 2.4$ zu vermuten. Eine Kontrolle der weiteren Impulsgewichte bestätigt das Ergebnis:
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'''(2)'''&nbsp; Die angegebene Spektralfunktion lässt aufgrund von Symmetrieeigenschaften auf die Trägerfrequenz $f_{\rm T} = 100 \ \rm kHz$ schließen. Da bei $f_{\rm N} = 2 \ \rm kHz$ die Spektrallinie bei $f_{\rm T} = 100 \ \rm kHz$ verschwindet, ist $η_2 \hspace{0.15cm}\underline { ≈ 2.4}$ zu vermuten. Eine Kontrolle der weiteren Impulsgewichte bestätigt das Ergebnis:
$$\frac { |S_{\rm +}(f =102\,{\rm kHz})|}{ |S_{\rm +}(f =104\,{\rm kHz})|} = 1.206,\hspace{0.2cm} \frac { {\rm J}_1(2.4)}{ {\rm J}_2(2.4)}= 1.206 \hspace{0.05cm}.$$
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:$$\frac { |S_{\rm +}(f =102\,{\rm kHz})|}{ |S_{\rm +}(f =104\,{\rm kHz})|} = 1.206,\hspace{0.2cm} \frac { {\rm J}_1(2.4)}{ {\rm J}_2(2.4)}= 1.206 \hspace{0.05cm}.$$
  
'''3.''' Die Gewichte der Diraclinien bei $f_T + n · f_N$ lauten allgemein:
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'''(3)'''&nbsp; Die Gewichte der Diraclinien bei $f_{\rm T} + n · f_{\rm N}$ lauten allgemein:
$$D_n = A_{\rm T} \cdot { {\rm J}_n(\eta)} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} D_1 = A_{\rm T} \cdot { {\rm J}_1(\eta)}\hspace{0.05cm}.$$
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:$$D_n = A_{\rm T} \cdot { {\rm J}_n(\eta)} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} D_1 = A_{\rm T} \cdot { {\rm J}_1(\eta)}\hspace{0.05cm}.$$
Daraus folgt $A_T = D_1/J_1(η) = 1.560 V/0.520 = 3 V$.
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Daraus folgt $A_{\rm T} = D_1/{\rm J}_1(η) = 1.560\ \rm  V/0.520\hspace{0.15cm}\underline { = 3 \ V}$.
  
  
'''4.''' Mit der Forderung $\text{K < 1%}$ gilt folgende Faustformel (Carson–Regel):
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'''(4)'''&nbsp; Mit der Forderung $K < 1\%$ gilt folgende Faustformel (''Carson–Regel''):
$$B_{\rm 2} = 2 \cdot f_{\rm N} \cdot (\eta +2) \hspace{0.15cm}\underline {= 17.6\,{\rm kHz}}\hspace{0.05cm}.$$
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:$$B_{\rm 2} = 2 \cdot f_{\rm N} \cdot (\eta +2) \hspace{0.15cm}\underline {= 17.6\,{\rm kHz}}\hspace{0.05cm}.$$
Somit stehen dem Empfänger die Fourierkoeffizienten $D_{–4}$, ....,$D_4$ zur Verfügung.
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Somit stehen dem Empfänger die Fourierkoeffizienten $D_{–4}$, ... , $D_4$ zur Verfügung.
  
  
'''5.''' Bei Frequenzmodulation gilt allgemein:
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'''(5)'''&nbsp; Bei Frequenzmodulation gilt allgemein:
$$\eta = \frac{K_{\rm FM} \cdot A_{\rm N}}{ \omega_{\rm N}} \hspace{0.05cm}.$$
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:$$\eta = \frac{K_{\rm FM} \cdot A_{\rm N}}{ \omega_{\rm N}} \hspace{0.05cm}.$$
Durch Verdopplung der Nachrichtenfrequenz wird also der Modulationsindex halbiert: $η_4 = η_2/2 = 1.2$.
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Durch Verdopplung der Nachrichtenfrequenz $f_{\rm N}$ wird also der Modulationsindex halbiert: &nbsp; $η_4 = η_2/2\hspace{0.15cm}\underline { = 1.2}$.
  
  
'''6.'''   Die für $\text{K < 1%}$ erforderliche Kanalbandbreite ergibt sich nach gleicher Rechnung wie unter Punkt d) zu $B_4 = 3.2 · 8 kHz = 25.6 kHz$. Aufgrund des um den Faktor 2 kleineren Modulationsindex genügt es für die Begrenzung des Klirrfaktors auf 1%, die Fourierkoeffizienten $D_{–3}$, ...,$D_3$ zu übertragen.
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'''(6)'''&nbsp; Die für $K < 1\%$ erforderliche Kanalbandbreite ergibt sich nach gleicher Rechnung wie in der Teilaufgabe (4) zu  
'''7.'''
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:$$B_4 = 3.2 · 8\ \rm  kHz \hspace{0.15cm}\underline {= 25.6 \ \rm  kHz}.$$
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&rArr; &nbsp; Aufgrund des um den Faktor $2$ kleineren Modulationsindex genügt es für die Begrenzung des Klirrfaktors auf 1%, die Fourierkoeffizienten $D_{–3}$, ... , $D_3$ zu übertragen.
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Version vom 7. Juli 2017, 17:43 Uhr

Tabelle der Besselfunktionen

Eine harmonische Schwingung der Form

$$q(t) = A_{\rm N} \cdot \cos(2 \pi \cdot f_{\rm N} \cdot t + \phi_{\rm N})$$

wird winkelmoduliert und dann das einseitige Betragsspektrum $|S_+(f)|$ ermittelt.

  • Mit der Nachrichtenfrequenz $f_{\rm N} = 2 \ \rm kHz$ sind folgende Spektrallinien mit folgenden Gewichten zu erkennen:
$$|S_{\rm +}(98\,{\rm kHz})| = |S_{\rm +}(102\,{\rm kHz})| = 1.560\,{\rm V}\hspace{0.05cm},$$ $$|S_{\rm +}(96\,{\rm kHz})| = |S_{\rm +}(104\,{\rm kHz})| = 1.293\,{\rm V}\hspace{0.05cm},$$
$$ |S_{\rm +}(94\,{\rm kHz})| = |S_{\rm +}(106\,{\rm kHz})| = 0.594\,{\rm V}\hspace{0.05cm}.$$
Weitere Spektrallinien folgen mit jeweiligem Frequenzabstand $f_{\rm N} = 2 \ \rm kHz$, sind hier jedoch nicht angegeben und können vernachlässigt werden.
  • Erhöht man die Nachrichtenfrequenz auf $f_{\rm N} = 4 \ \rm kHz$, so gibt es die dominanten Linien
$$|S_{\rm +}(100\,{\rm kHz})| = 2.013\,{\rm V}\hspace{0.05cm},$$
$$|S_{\rm +}(96\,{\rm kHz})|\hspace{0.2cm} = |S_{\rm +}(104\,{\rm kHz})| = 1.494\,{\rm V}\hspace{0.05cm},$$
$$ |S_{\rm +}(92\,{\rm kHz})|\hspace{0.2cm} = |S_{\rm +}(108\,{\rm kHz})| = 0.477\,{\rm V},$$
sowie weitere, vernachlässigbare Diraclinien im Abstand $4 \ \rm kHz$.


Hinweise:


Fragebogen

1

Welches Modulationsverfahren liegt hier vor?

Phasenmodulation.
Frequenzmodulation.

2

Wie groß ist der Modulationsindex $η_2$ bei der Nachrichtenfrequenz $f_{\rm N} = 2 \ \rm kHz$?

$η_2 \ = \ $

3

Wie groß ist die Trägeramplitude?

$A_{\rm T} \ = \ $

$\ \rm V$

4

Geben Sie die Bandbreite $B_2$ an, wenn mit $f_{\rm N} = 2 \ \rm kHz$ ein Klirrfaktor $K < 1\%$ gefordert wird.

$B_2 \ = \ $

$\ \rm kHz$

5

Wie groß ist der Modulationsindex $η_4$ bei der Nachrichtenfrequenz $f_{\rm N} = 4 \ \rm kHz$?

$η_4\ = \ $

6

Welche Kanalbandbreite $B_4$ ist nun erforderlich, um $K < 1\%$ zu gewährleisten?

$B_4 \ = \ $

$\ \rm kHz$


Musterlösung

(1)  Es handelt sich um eine Frequenzmodulation   ⇒   Antwort 2.

  • Bei Phasenmodulation würden sich die Gewichte der Diraclinien bei der Frequenzverdopplung nicht ändern.


(2)  Die angegebene Spektralfunktion lässt aufgrund von Symmetrieeigenschaften auf die Trägerfrequenz $f_{\rm T} = 100 \ \rm kHz$ schließen. Da bei $f_{\rm N} = 2 \ \rm kHz$ die Spektrallinie bei $f_{\rm T} = 100 \ \rm kHz$ verschwindet, ist $η_2 \hspace{0.15cm}\underline { ≈ 2.4}$ zu vermuten. Eine Kontrolle der weiteren Impulsgewichte bestätigt das Ergebnis:

$$\frac { |S_{\rm +}(f =102\,{\rm kHz})|}{ |S_{\rm +}(f =104\,{\rm kHz})|} = 1.206,\hspace{0.2cm} \frac { {\rm J}_1(2.4)}{ {\rm J}_2(2.4)}= 1.206 \hspace{0.05cm}.$$

(3)  Die Gewichte der Diraclinien bei $f_{\rm T} + n · f_{\rm N}$ lauten allgemein:

$$D_n = A_{\rm T} \cdot { {\rm J}_n(\eta)} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} D_1 = A_{\rm T} \cdot { {\rm J}_1(\eta)}\hspace{0.05cm}.$$

Daraus folgt $A_{\rm T} = D_1/{\rm J}_1(η) = 1.560\ \rm V/0.520\hspace{0.15cm}\underline { = 3 \ V}$.


(4)  Mit der Forderung $K < 1\%$ gilt folgende Faustformel (Carson–Regel):

$$B_{\rm 2} = 2 \cdot f_{\rm N} \cdot (\eta +2) \hspace{0.15cm}\underline {= 17.6\,{\rm kHz}}\hspace{0.05cm}.$$

Somit stehen dem Empfänger die Fourierkoeffizienten $D_{–4}$, ... , $D_4$ zur Verfügung.


(5)  Bei Frequenzmodulation gilt allgemein:

$$\eta = \frac{K_{\rm FM} \cdot A_{\rm N}}{ \omega_{\rm N}} \hspace{0.05cm}.$$

Durch Verdopplung der Nachrichtenfrequenz $f_{\rm N}$ wird also der Modulationsindex halbiert:   $η_4 = η_2/2\hspace{0.15cm}\underline { = 1.2}$.


(6)  Die für $K < 1\%$ erforderliche Kanalbandbreite ergibt sich nach gleicher Rechnung wie in der Teilaufgabe (4) zu

$$B_4 = 3.2 · 8\ \rm kHz \hspace{0.15cm}\underline {= 25.6 \ \rm kHz}.$$

⇒   Aufgrund des um den Faktor $2$ kleineren Modulationsindex genügt es für die Begrenzung des Klirrfaktors auf 1%, die Fourierkoeffizienten $D_{–3}$, ... , $D_3$ zu übertragen.