Aufgaben:Aufgabe 3.7Z: Rechtecksignal mit Echo: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:P_ID531__Sig_Z_3_7_neu.png|right|frame|Sendesignal $s(t)$ & Signal $r(t)$ mit Echo]]
 
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Wir betrachten ein periodisches Rechtecksignal $s(t)$ mit den möglichen Amplitudenwerten $0\hspace{0.02cm}\text{ V}$ und $2\hspace{0.02cm}\text{ V}$ und der Periodendauer $T_0 = T = 1 \hspace{0.02cm}\text{ms}$. Bei den Sprungstellen, zum Beispiel bei $t = T/4$, beträgt der Signalwert jeweils $1\hspace{0.05cm}\text{ V}$. Der Gleichanteil (also der Fourierkoeffizient $A_0$) des Signals ist ebenfalls $1\hspace{0.02cm}\text{ V}$. Weiter gilt:
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Wir betrachten ein periodisches Rechtecksignal  $s(t)$  mit den möglichen Amplitudenwerten  $0\text{ V}$  und  $2\text{ V}$  und der Periodendauer  $T_0 = T = 1 \text{ ms}$. Bei den Sprungstellen, zum Beispiel bei  $t = T/4$, beträgt der Signalwert jeweils  $1\text{ V}$. Der Gleichanteil $($also der Fourierkoeffizient  $A_0)$  des Signals ist ebenfalls  $1\text{ V}$.  
  
* Aufgrund der Symmetrie (gerade Funktion) sind alle Sinuskoeffizienten $B_n = 0$.
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Weiter gilt:
  
* Die Koeffizienten $A_n$ mit geradzahligem $n$ sind ebenfalls $0$.
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* Aufgrund der Symmetrie (gerade Funktion) sind alle Sinuskoeffizienten  $B_n = 0$.
  
* Für ungeradzahlige Werte von $n$ gilt hingegen:
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* Die Koeffizienten  $A_n$  mit geradzahligem  $n$  sind ebenfalls Null.
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:$$A_n  = ( { - 1} )^{\left( {n - 1} \right)/2}  \cdot \frac{{4\;{\rm{V}}}}{{n \cdot {\rm{\pi }}}}.$$
 
:$$A_n  = ( { - 1} )^{\left( {n - 1} \right)/2}  \cdot \frac{{4\;{\rm{V}}}}{{n \cdot {\rm{\pi }}}}.$$
  
Das Signal $s(t)$ gelangt über zwei Wege zum Empfänger (siehe untere Skizze):  
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Das Signal  $s(t)$  gelangt über zwei Wege zum Empfänger (siehe untere Skizze):  
 
*Einmal auf dem direkten Pfad und zum zweiten über einen Nebenpfad.  
 
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*Letzterer ist durch den Dämpfungsfaktor $\alpha$ und die Laufzeit $\tau$ gekennzeichnet.  
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*Daher gilt für das Empfangssignal:
 
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:$$r(t) = s(t) + \alpha  \cdot s( {t - \tau } ).$$
 
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Der Frequenzgang des Kanals ist $H(f) = R(f)/S(f)$, die Impulsantwort wird mit $h(t)$ bezeichnet.
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Der Frequenzgang des Kanals ist  $H(f) = R(f)/S(f)$, die Impulsantwort wird mit  $h(t)$  bezeichnet.
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*Wichtige Informationen finden Sie insbesondere auf der Seite [[Signaldarstellung/Faltungssatz_und_Faltungsoperation#Faltung_einer_Funktion_mit_einer_Diracfunktion|Faltung einer Funktion mit einer Diracfunktion]].
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$r(t = T/2)\ = \ $ { 2 3% } &nbsp;$\text{V}$
 
$r(t = T/2)\ = \ $ { 2 3% } &nbsp;$\text{V}$

Version vom 27. September 2019, 11:43 Uhr

Sendesignal $s(t)$ & Signal $r(t)$ mit Echo

Wir betrachten ein periodisches Rechtecksignal  $s(t)$  mit den möglichen Amplitudenwerten  $0\text{ V}$  und  $2\text{ V}$  und der Periodendauer  $T_0 = T = 1 \text{ ms}$. Bei den Sprungstellen, zum Beispiel bei  $t = T/4$, beträgt der Signalwert jeweils  $1\text{ V}$. Der Gleichanteil $($also der Fourierkoeffizient  $A_0)$  des Signals ist ebenfalls  $1\text{ V}$.

Weiter gilt:

  • Aufgrund der Symmetrie (gerade Funktion) sind alle Sinuskoeffizienten  $B_n = 0$.
  • Die Koeffizienten  $A_n$  mit geradzahligem  $n$  sind ebenfalls Null.
  • Für ungeradzahlige Werte von  $n$  gilt hingegen:
$$A_n = ( { - 1} )^{\left( {n - 1} \right)/2} \cdot \frac{{4\;{\rm{V}}}}{{n \cdot {\rm{\pi }}}}.$$

Das Signal  $s(t)$  gelangt über zwei Wege zum Empfänger (siehe untere Skizze):

  • Einmal auf dem direkten Pfad und zum zweiten über einen Nebenpfad.
  • Letzterer ist durch den Dämpfungsfaktor  $\alpha$  und die Laufzeit  $\tau$  gekennzeichnet.
  • Daher gilt für das Empfangssignal:
$$r(t) = s(t) + \alpha \cdot s( {t - \tau } ).$$

Der Frequenzgang des Kanals ist  $H(f) = R(f)/S(f)$, die Impulsantwort wird mit  $h(t)$  bezeichnet.





Hinweise:


Fragebogen

1

Welche Aussagen treffen hinsichtlich der Impulsantwort  $h(t)$  zu?

Für  $0 ≤ t < \tau$  gilt  $h(t) = 1$, für  $t > \tau$  ist  $h(t) = 1 + \alpha$.
Es gilt  $h(t) = \delta (t) + \alpha \cdot \delta(t - \tau)$.
$h(t)$  hat einen gaußförmigen Verlauf.

2

Berechnen Sie das Signal  $r(t)$  für die Kanalparameter  $\alpha = -0.5$  und  $\tau = T/4$.
Welche Werte ergeben sich zu den angegebenen Zeiten?

$r(t = 0.2 \cdot T)\ = \ $

 $\text{V}$
$r(t = 0.3 \cdot T)\ = \ $

 $\text{V}$

3

Berechnen Sie das Signal  $r(t)$  mit  $\alpha = 1$  und  $\tau = T/2$. Interpretieren Sie das Ergebnis im Frequenzbereich.
Welcher Wert ergibt sich bei  $t = T/2$?

$r(t = T/2)\ = \ $

 $\text{V}$


Musterlösung

(1)  Richtig ist der zweite Lösungsvorschlag:

  • Die Impulsantwort ist gleich dem Empfangssignal $r(t)$, wenn am Eingang ein einzelner Diracimpuls zum Zeitpunkt $t = 0$ anliegt:
$$h(t) = \delta (t) + \alpha \cdot \delta( {t - \tau } ).$$


Faltung von Rechtecksignal $s(t)$ und Impulsantwort $h(t)$

(2)  Es gilt $r(t) = s(t) ∗ h(t)$. Diese Faltungsoperation lässt sich am einfachsten grafisch ausführen:

Die Werte des Empfangssignals lauten allgemein:

  • $0.00 < t/T < 0.25\text{:}\hspace{0.4cm} r(t) = -1\hspace{0.02cm}\text{ V}$,
  • $0.25 < t/T < 0.50\text{:}\hspace{0.4cm} r(t) = -1 \hspace{0.02cm}\text{ V}$,
  • $0.50 < t/T < 0.75\text{:}\hspace{0.4cm} r(t) = 0 \hspace{0.02cm}\text{ V}$,
  • $0.75 < t/T < 1.00\text{:}\hspace{0.4cm} r(t) = +2 \hspace{0.02cm}\text{ V}$.


Die gesuchten Werte sind somit $r(t = 0.2 \cdot T) \hspace{0.15cm}\underline{= +1 \hspace{0.02cm}\text{ V}}$ und $r(t = 0.3 · T) \hspace{0.15cm}\underline{= -1 \hspace{0.02cm}\text{ V}}$.


(3)  Bei ähnlicher Vorgehensweise wie unter (2) erhält man für $r(t)$ ein Gleichsignal von $2 \hspace{0.02cm}\text{ V}$:

  • Die Lücken im Signal $s(t)$ werden durch das Echo $s(t - T/2)$ vollständig aufgefüllt.
  • Dieses Ergebnis lässt sich auch im Frequenzbereich ableiten.
  • Der Kanalfrequenzgang lautet mit $\alpha = 1$ und $\tau = T/2$:
$$H( f ) = 1 + 1 \cdot {\rm{e}}^{ - {\rm{j\pi }}fT} = 1 + \cos ( {{\rm{\pi }}fT} ) - {\rm{j}} \cdot {\rm{sin}}( {{\rm{\pi }}fT} ).$$
  • Das Eingangssignal ${s(t)}$ hat außer dem Gleichanteil nur Anteile bei $f = f_0 = 1/T$, $f = 3 \cdot f_0$, $f = 5 \cdot f_0$ usw..
  • Bei diesen Frequenzen sind aber sowohl der Real– als auch der Imaginärteil von ${H(f)}$ gleich Null.
  • Damit erhält man für das Ausgangsspektrum mit $A_0 = 1 \text{ V}$ und $H(f = 0) = 2$:
$$R(f) = A_0 \cdot H(f = 0) \cdot \delta (f) = 2\;{\rm{V}} \cdot \delta (f).$$

Die Fourierrücktransformation liefert damit ebenfalls $r(t) \underline{= 2 \text{ V= const}}$.