Aufgaben:Aufgabe 3.5: Schaltung mit R, L und C: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche
 
(17 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 3: Zeile 3:
 
}}
 
}}
  
[[Datei:P_ID1776__LZI_A_3_5.png|right|Vierpol mit R, L und C]]
+
[[Datei:P_ID1776__LZI_A_3_5.png|right|frame|Vierpol mit  $R$,  $L$ und  $C$]]
Wir betrachten einen Vierpol mit dem Widerstand $R = 100 \ \rm Omega$ im Längszweig, während im Querzweig eine Induktivität $L$ und eine Kapazität $C$ in Serie geschaltet sind. Darunter gezeichnet ist das Pol–Nullstellen–Diagramm.
+
Wir betrachten einen Vierpol mit dem Widerstand  $R = 100 \ \rm \Omega$  im Längszweig,  während im Querzweig eine Induktivität  $L$  und eine Kapazität  $C$  in Serie geschaltet sind.  Darunter gezeichnet ist das Pol–Nullstellen–Diagramm.
  
Beachten Sie die Normierung der komplexen Frequenz $p = {\rm j} \cdot 2 \pi f$ auf den Wert $1/T$  mit  $T = 1 \ \rm \mu s$. Dies hat zur Folge, dass zum Beispiel der Pol bei $-1$ in Realität bei $-10^6 \cdot \ \rm 1/s$ liegt.
+
Beachten Sie die Normierung der komplexen Frequenz  $p = {\rm j} \cdot 2 \pi f$  auf den Wert  $1/T$  mit   $T = 1 \ \rm µ s$.  Dies hat zur Folge, dass zum Beispiel der Pol bei  $-1$  in Realität bei  $-10^6 \cdot \ \rm 1/s$  liegt.
  
 
Zur Berechnung von Zeitfunktionen kann man den Residuensatz anwenden:  
 
Zur Berechnung von Zeitfunktionen kann man den Residuensatz anwenden:  
*Bei $N$ einfachen Polen setzt sich das Ausgangssignal $y(t)$ aus $N$ Eigenschwingungen (den so genannten ''Residuen'') zusammen.  
+
*Bei  $N$  einfachen Polen setzt sich der Ausgang  $y(t)$  aus  $N$  Eigenschwingungen ("Residuen")  zusammen.  
*Bei einem einfachen Pol bei $p_{{\rm x}i}$ für das das Residuum:
+
*Bei einem einfachen Pol bei  $p_{{\rm x}i}$  gilt  für das das Residuum:
$${\rm Res} \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}p_{{\rm x}i}}
+
:$${\rm Res} \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}p_{{\rm x}i}}
 
  \hspace{-0.7cm}\{Y_{\rm L}(p)\cdot {\rm e}^{p t}\}=
 
  \hspace{-0.7cm}\{Y_{\rm L}(p)\cdot {\rm e}^{p t}\}=
 
  Y_{\rm L}(p)\cdot (p - p_{{\rm x}i})\cdot  {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p
 
  Y_{\rm L}(p)\cdot (p - p_{{\rm x}i})\cdot  {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p
Zeile 18: Zeile 18:
 
  \hspace{0.05cm} .$$
 
  \hspace{0.05cm} .$$
  
Dieser Ansatz funktioniert aber nur dann, wenn die Anzahl $Z$ der Nullstellen kleiner ist als $N$, in dieser Aufgabe beispielsweise dann, wenn die Sprungantwort $y(t)$ berechnet wird. In diesem Fall ist $Z = 2$ und $N = 3$, da zusätzlich die Sprungfunktion am Eingang durch $X_{\rm L}(p) = 1/p$ berücksichtigt werden muss.
+
:Dieser Ansatz funktioniert aber nur dann, wenn die Anzahl  $Z$  der Nullstellen kleiner ist als  $N$,  in dieser Aufgabe beispielsweise dann,  wenn die Sprungantwort  $\sigma(t)$  berechnet wird.  In diesem Fall ist  $Z = 2$  und  $N = 3$,  da zusätzlich die Sprungfunktion am Eingang durch  $X_{\rm L}(p) = 1/p$  berücksichtigt werden muss.
  
Für die Berechnung der Impulsantwort $h(t)$ funktioniert diese Vorgehensweise wegen $Z = N =2$ nicht. Hier kann aber die Tatsache berücksichtigt werden, dass das Integral über die Impulsantwort $h(t)$ die Sprungantwort $y(t)$ ergibt.
+
*Für die Berechnung der Impulsantwort  $h(t)$  funktioniert diese Vorgehensweise wegen  $Z = N =2$  nicht.  
 +
*Hier kann man die Tatsache berücksichtigen,  dass das Integral über die Impulsantwort  $h(t)$  die Sprungantwort  $\sigma(t)$  ergibt.
  
  
''Hinweise:''
+
 
*Die Aufgabe gehört zum Kapitel  [[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Laplace–Rücktransformation|Laplace–Rücktransformation]].
+
 
*Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
+
 
 +
Hinweis:  
 +
*Die Aufgabe gehört zum Kapitel    [[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Laplace–Rücktransformation|Laplace–Rücktransformation]].
 +
  
  
Zeile 33: Zeile 37:
  
 
<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
{Welche Funktion hat dieser Vierpol? Handelt es sich um
+
{Welche Funktion hat der hier betrachtete Vierpol?&nbsp; Handelt es sich um
|type="[]"}
+
|type="()"}
 
- einen Tiefpass,
 
- einen Tiefpass,
 
- einen Hochpass,
 
- einen Hochpass,
Zeile 41: Zeile 45:
  
  
{Berechnen Sie <i>L</i> und <i>C</i> für die vorgegebene Pol&ndash;Nullstellen&ndash;Konfiguration. Berücksichtigen Sie den Normierungswert 1/<i>T</i> und den Widerstand <i>R</i> = 100 &Omega;.
+
{Berechnen Sie&nbsp; $L$&nbsp; und&nbsp; $C$&nbsp; für die vorgegebene Pol&ndash;Nullstellen&ndash;Konfiguration.&nbsp; Berücksichtigen Sie den Normierungswert &nbsp;$1/T$&nbsp; und den Widerstand &nbsp;$R = 100 \ \rm \Omega$.
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$L$ = { 20 3% } $\mu H$
+
$L \hspace{0.24cm} = \ $ { 20 3% } $\ \rm &micro; H$
$C$ = { 12.5 3% } $nF$
+
$C \hspace{0.2cm} = \ $ { 12.5 3% } $\ \rm nF$
  
  
{Berechnen Sie das Ausgangssignal <i>y</i>(<i>t</i>), wenn am Eingang eine Sprungfunktion <i>&sigma;</i>(<i>t</i>) anliegt. Geben Sie die folgenden Signalwerte ein:
+
{Berechnen Sie das Ausgangssignal &nbsp;$y(t) = \sigma(t)$,&nbsp; wenn am Eingang eine Sprungfunktion &nbsp;$x(t) = \gamma(t)$ anliegt.&nbsp; Geben Sie die folgenden Signalwerte ein:
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$y(t = 0)$ = { 1 3% }
+
$y(t = 0) \ = \ $ { 1 3% }
$y(t = 0.5 \mu s)$ = { 0.215 3% }
+
$y(t = 0.5 \ \rm &micro; s) \ =  \ $ { 0.215 3% }
$y(t = 2 \mu s)$ = { 0.775 3% }
+
$y(t = 2.0  \ \rm &micro; s) \ =  \ $ { 0.775 3% }
$y(t = 5 \mu s)$ = { 0.989 3% }
+
$y(t = 5.0  \ \rm&micro; s) \ =  \ $ { 0.989 3% }
  
  
{Berechnen Sie die Impulsantwort <i>h</i>(<i>t</i>), insbesondere für die Zeitpunkte <i>t</i> = 0 und <i>t</i> = 1 &mu;s. Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
+
{Berechnen Sie die Impulsantwort &nbsp;$h(t)$,&nbsp; insbesondere für die Zeitpunkte &nbsp;$t = 0$&nbsp; und &nbsp;$t = 1 \ \rm &micro; s$.&nbsp; Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
+ <i>h</i>(<i>t</i>) beinhaltet eine Diracfunktion bei <i>t</i> = 0.
+
+ $h(t)$&nbsp; beinhaltet eine Diracfunktion bei &nbsp;$t = 0$.
- Der kontinuierliche Anteil von <i>h</i>(<i>t</i>) ist im gesamten Bereich negativ.
+
- Der kontinuierliche Anteil von &nbsp;$h(t)$&nbsp; ist im gesamten Bereich negativ.
+ Der kontinuierliche Anteil von <i>h</i>(<i>t</i>) besitzt ein Maximum.
+
+ Der kontinuierliche Anteil von &nbsp;$h(t)$&nbsp; besitzt ein Maximum.
  
  
Zeile 66: Zeile 70:
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
:<b>1.</b>&nbsp;&nbsp;Bei extrem tiefen Frequenzen (<i>f</i> &#8594; 0) hat die Kapazität <i>C</i> einen unendlich großen Widerstand und bei sehr hohen Frequenzen (<i>f</i> &#8594; &#8734;) die Induktivität <i>L</i>. In beiden Fällen gilt <i>Y</i>(<i>f</i>) = <i>X</i>(<i>f</i>) &#8658; <i>H</i>(<i>f</i>) = 1. Bei der Resonanzfrequenz <i>f</i><sub>0</sub> wirkt dagegen die <i>LC</i>&ndash;Serienschaltung als Kurzschluss und es gilt <i>H</i>(<i>f</i><sub>0</sub>) = 0. Daraus folgt allein aus dem Blockschaltbild: Es handelt sich um eine <u>Bandsperre</u>.
+
'''(1)'''&nbsp; Richtig ist der&nbsp; <u>Lösungsvorschlag 4</u>:
 +
*Bei extrem tiefen Frequenzen &nbsp;$(f \rightarrow 0)$&nbsp; hat die Kapazität&nbsp; $C$&nbsp; einen unendlich großen Widerstand und bei sehr hohen Frequenzen &nbsp;$(f \rightarrow \infty)$&nbsp; die Induktivität&nbsp; $L$.  
 +
*In beiden Fällen gilt &nbsp;$Y(f) = X(f)$ &nbsp; &#8658; &nbsp; $H(f) = 1$.  
 +
*Bei der Resonanzfrequenz &nbsp;$f_0$&nbsp; wirkt dagegen die LC&ndash;Serienschaltung als Kurzschluss und es gilt &nbsp;$H(f = f_0) = 0$.  
 +
*Daraus folgt allein aus dem Blockschaltbild: &nbsp; Es handelt sich um eine <u>Bandsperre</u>.
 +
 
 +
 
  
:<b>2.</b>&nbsp;&nbsp;Aus dem Pol&ndash;Nullstellen&ndash;Diagramm ergibt sich die folgende <i>p</i>&ndash;Übertragungsfunktion (ohne den Normierungsfaktor 1/<i>T</i>):
+
'''(2)'''&nbsp; Aus dem Pol&ndash;Nullstellen&ndash;Diagramm ergibt sich die folgende &nbsp;$p$&ndash;Übertragungsfunktion&nbsp; $($ohne den Normierungsfaktor&nbsp; $1/T)$:
 
:$$H_{\rm L}(p)=  \frac {(p - {\rm  j} \cdot 2)(p + {\rm  j} \cdot
 
:$$H_{\rm L}(p)=  \frac {(p - {\rm  j} \cdot 2)(p + {\rm  j} \cdot
 
2)} {(p +1)(p +4 )}=  \frac {p^2 +4} {p^2 + 5 \cdot p +4}
 
2)} {(p +1)(p +4 )}=  \frac {p^2 +4} {p^2 + 5 \cdot p +4}
 
  \hspace{0.05cm} .$$
 
  \hspace{0.05cm} .$$
:Unter Berücksichtigung der Spannungsteilereigenschaften erhält man mit dem Blindwiderstand <i>pL</i> der Induktivität und dem Blindwiderstand 1/(<i>pC</i>) der Kapazität für die obere Schaltung:
+
*Unter Berücksichtigung der Spannungsteilereigenschaften erhält man mit dem Blindwiderstand &nbsp;$p \cdot L$&nbsp; der Induktivität und dem Blindwiderstand &nbsp;$1/(p \cdot C)$&nbsp; der Kapazität für die Schaltung:
 
:$$H_{\rm L}(p)=  \frac { p\cdot L +1/(pC) }
 
:$$H_{\rm L}(p)=  \frac { p\cdot L +1/(pC) }
 
  {R + p \cdot L +1/(pC) }=  \frac { p^2 +1/(pC) }
 
  {R + p \cdot L +1/(pC) }=  \frac { p^2 +1/(pC) }
 
  {p^2 + p \cdot {R}/{L} +1/(pC) }\hspace{0.05cm} .$$
 
  {p^2 + p \cdot {R}/{L} +1/(pC) }\hspace{0.05cm} .$$
:Durch Vergleich erkennt man unter Berücksichtigung des Normierungsfaktors 1/<i>T</i> = 10<sup>6</sup> 1/s:
+
*Durch Vergleich erkennt man unter Berücksichtigung des Normierungsfaktors &nbsp;$1/T= 10^6 \cdot \rm  1/s$:
:$$\frac{R}{L} \hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm} 5 \cdot 10^{6 }\, {\rm 1/s}
+
:$${R}/{L} \hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm} 5 \cdot 10^{6 }\, {\rm 1/s}
 
  \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}L= \frac{100\, {\rm \Omega}}{5 \cdot 10^6 \, {\rm
 
  \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}L= \frac{100\, {\rm \Omega}}{5 \cdot 10^6 \, {\rm
  1/s}}\hspace{0.15cm}\underline{= 20\,{\rm \mu H} \hspace{0.05cm}} ,\\
+
  1/s}}\hspace{0.15cm}\underline{= 20\,{\rm &micro; H} \hspace{0.05cm}} ,$$
\frac{1}{LC} \hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm}4 \cdot 10^{12 }\, {\rm 1/s^2}
+
:$${1}/({LC}) \hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm}4 \cdot 10^{12 }\, {\rm 1/s^2}
 
  \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}C= \frac{1}{4 \cdot 10^{12 }\, {\rm
 
  \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}C= \frac{1}{4 \cdot 10^{12 }\, {\rm
 
  1/s^2}\cdot 2 \cdot 10^{-5 }\, {\rm
 
  1/s^2}\cdot 2 \cdot 10^{-5 }\, {\rm
Zeile 86: Zeile 96:
 
  } \hspace{0.15cm}\underline{= 12.5\,{\rm nF}} \hspace{0.05cm} .$$
 
  } \hspace{0.15cm}\underline{= 12.5\,{\rm nF}} \hspace{0.05cm} .$$
  
:<b>3.</b>&nbsp;&nbsp;Die Sprungfunktion am Eingang wird durch <i>X</i><sub>L</sub>(<i>p</i>) = 1/<i>p</i> berücksichtigt. Damit ergibt sich
+
 
 +
 
 +
'''(3)'''&nbsp; Die Sprungfunktion am Eingang wird durch &nbsp;$X_{\rm L}(p) = 1/p$&nbsp; berücksichtigt.&nbsp; Damit ergibt sich
 
:$$Y_{\rm L}(p)=  \frac {p^2 +4} {p \cdot (p +1)\cdot(p +4 )}
 
:$$Y_{\rm L}(p)=  \frac {p^2 +4} {p \cdot (p +1)\cdot(p +4 )}
 
  \hspace{0.05cm} ,$$
 
  \hspace{0.05cm} ,$$
:woraus man durch Anwendung des Residuensatzes die Zeitfunktion <i>y</i>(<i>t</i>) ermitteln kann:
+
woraus man durch Anwendung des Residuensatzes die Zeitfunktion &nbsp;$y(t)$&nbsp; ermitteln kann:
 
:$$y_1(t) \hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm}
 
:$$y_1(t) \hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm}
 
  \frac {p^2 +4} { (p +1)\cdot(p +4 )} \cdot  {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p
 
  \frac {p^2 +4} { (p +1)\cdot(p +4 )} \cdot  {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p
 
  \hspace{0.05cm}t}
 
  \hspace{0.05cm}t}
 
  \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}0}= 1
 
  \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}0}= 1
  \hspace{0.05cm} ,\\
+
  \hspace{0.05cm} ,$$
y_2(t) \hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm}
+
:$$ y_2(t) \hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm}
 
  \frac {p^2 +4} { p\cdot(p +4 )} \cdot  {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p
 
  \frac {p^2 +4} { p\cdot(p +4 )} \cdot  {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p
 
  \hspace{0.05cm}t}
 
  \hspace{0.05cm}t}
  \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}-1}= -\frac {5}{3}\cdot  {\rm e}^{
+
  \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}-1}= - {5}/{3}\cdot  {\rm e}^{
 
  \hspace{0.05cm}-t}
 
  \hspace{0.05cm}-t}
  \hspace{0.05cm} ,\\
+
  \hspace{0.05cm} ,$$
y_3(t) \hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm}
+
:$$ y_3(t) \hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm}
 
  \frac {p^2 +4} { p\cdot(p +1 )} \cdot  {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p
 
  \frac {p^2 +4} { p\cdot(p +1 )} \cdot  {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p
 
  \hspace{0.05cm}t}
 
  \hspace{0.05cm}t}
  \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}-4}= \frac {5}{3}\cdot  {\rm e}^{
+
  \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}-4}= {5}/{3}\cdot  {\rm e}^{
 
  \hspace{0.05cm}-4t}$$
 
  \hspace{0.05cm}-4t}$$
:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}y(t)= y_1(t)+y_2(t)+y_3(t)= 1- \frac
+
:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}y(t)= y_1(t)+y_2(t)+y_3(t)= 1-  
{5}{3}\cdot  {\rm e}^{ \hspace{0.05cm}-t/T}+\frac {5}{3}\cdot  {\rm
+
{5}/{3}\cdot  {\rm e}^{ \hspace{0.05cm}-t/T}+\ {5}/{3}\cdot  {\rm
 
e}^{
 
e}^{
 
  \hspace{0.05cm}-4t/T}
 
  \hspace{0.05cm}-4t/T}
 
  \hspace{0.05cm} .$$
 
  \hspace{0.05cm} .$$
:Hierbei ist berücksichtigt, dass die bei dieser Rechnung nicht berücksichtigte Konstante 10<sup>6</sup> &middot; 1/s durch die Zeitnormierung auf <i>T</i> = 1 &mu;s ausgeglichen werden kann. Die gesuchten Signalwerte lauten:
+
 
 +
[[Datei:P_ID1778__LZI_A_3_5_c.png|right|frame|Sprungantwort des RLC–Schwingkreises ]]
 +
Hierbei ist berücksichtigt, dass die bei dieser Rechnung nicht berücksichtigte Konstante &nbsp;$10^6 \cdot \rm  1/s$&nbsp; durch die Zeitnormierung auf &nbsp;$T = 1 \ \rm &micro; s$&nbsp; ausgeglichen wird.  
 +
 
 +
Die gesuchten Signalwerte lauten:
 +
 
 
:$$y(t = 0) \hspace{0.05cm}\underline{= 1.000}\hspace{0.05cm},  
 
:$$y(t = 0) \hspace{0.05cm}\underline{= 1.000}\hspace{0.05cm},  
\hspace{0.15cm}y(t = 0.5\,{\rm \mu s}) \hspace{0.05cm}\underline{= 0.215}\hspace{0.05cm},  
+
\hspace{0.15cm}y(t = 0.5\,{\rm &micro; s}) \hspace{0.05cm}\underline{= 0.215}\hspace{0.05cm}, $$
\hspace{0.15cm}y(t = 2\,{\rm \mu s}) \hspace{0.05cm}\underline{= 0.775}\hspace{0.05cm},  
+
:$$y(t = 2\,{\rm &micro; s}) \hspace{0.05cm}\underline{= 0.775}\hspace{0.05cm},  
\hspace{0.15cm}y(t = 5\,{\rm \mu s}) \hspace{0.05cm}\underline{= 0.989}\hspace{0.05cm}. $$
+
\hspace{0.15cm}y(t = 5\,{\rm &micro; s}) \hspace{0.05cm}\underline{= 0.989}\hspace{0.05cm}. $$
:Die folgende Grafik zeigt den Signalverlauf. Die gesuchten Zahlenwerte sind nochmals eingetragen.
 
[[Datei:P_ID1778__LZI_A_3_5_c.png|center|]]
 
:Man erkennt aus dieser Darstellung:
 
  
:* Da extrem hohe Frequenzen durch das System (Bandsperre) nicht beeinflusst werden, ist auch im Ausgangssignal <i>y</i>(<i>t</i>) der Sprung von 0 auf 1 mit unendlich großer Flankensteilheit zu erkennen.
+
Die Grafik zeigt den Signalverlauf.&nbsp; Die gesuchten Zahlenwerte sind nochmals eingetragen.
  
:* Wegen <i>H</i>(<i>f</i> = 0) = 1 ergibt der Grenzwert von <i>y</i>(<i>t</i>) für <i>t</i> &#8594; &#8734; folgerichtig ebenfalls den Wert 1.
+
Man erkennt aus dieser Darstellung:
 +
* Da extrem hohe Frequenzen durch das System (Bandsperre) nicht beeinflusst werden, ist auch im Ausgangssignal &nbsp;$y(t)$&nbsp; der Sprung von &nbsp;$0$&nbsp; auf &nbsp;$1$&nbsp; mit unendlich großer Flankensteilheit zu erkennen.
 +
* Wegen &nbsp;$H(f = 0) = 1$&nbsp; ergibt der Grenzwert von &nbsp;$y(t)$&nbsp; für &nbsp;$t &#8594; \infty$&nbsp; folgerichtig ebenfalls den Wert&nbsp; $1$.
 +
* Aufgrund der LC&ndash;Resonanzfrequenz bei &nbsp;$f_0 = 1/\pi$&nbsp; (in&nbsp; $\rm MHz)$&nbsp; kommt es zu einem Einbruch im Signalverlauf.
 +
*Das Signalminimum von &nbsp;$\approx 0.215$&nbsp; liegt bei etwa &nbsp;$t = 0.5 \ \rm &micro; s$.
  
:* Aufgrund der <i>LC</i>&ndash;Resonanzfrequenz bei <i>f</i><sub>0</sub> = 1/&pi; (in MHz) kommt es zu einem Einbruch im Signalverlauf. Das Signalminimum von ca. 0.215 liegt bei etwa 0.5 &mu;s.
 
  
:<b>4.</b>&nbsp;&nbsp;Die Impulsantwort <i>h</i>(<i>t</i>) ergibt sich aus der Sprungantwort <i>y</i>(<i>t</i>) durch Differentiation:
+
[[Datei:P_ID1779__LZI_A_3_5_d.png|right|frame|Impulsantwort des RLC–Tiefpasses]]
 +
'''(4)'''&nbsp; Richtig sind die&nbsp; <u>Lösungsvorschläge 1 und 3</u>:
 +
*Die Impulsantwort &nbsp;$h(t)$&nbsp; ergibt sich aus der Sprungantwort &nbsp;$\sigma(t)=y(t)$&nbsp; durch Differentiation:
 
:$$h(t)= \frac{{\rm d}\hspace{0.1cm}y(t)}{{\rm
 
:$$h(t)= \frac{{\rm d}\hspace{0.1cm}y(t)}{{\rm
 
d}t}= \delta (t) + \frac {5}{3T}\cdot  {\rm e}^{
 
d}t}= \delta (t) + \frac {5}{3T}\cdot  {\rm e}^{
Zeile 132: Zeile 151:
 
  \hspace{0.05cm}-4t/T}
 
  \hspace{0.05cm}-4t/T}
 
  \hspace{0.05cm} .$$
 
  \hspace{0.05cm} .$$
:Der <u>Lösungsvorschlag 1</u> ist somit richtig, da die Differentiation einer Sprungfunktion die Diracfunktion liefert. Für den kontinuierlichen Anteil von <i>h</i>(<i>t</i>) erhält man folgende Zahlenwerte:
+
*Der erste  Lösungsvorschlag ist somit richtig, da die Differentiation einer Sprungfunktion die Diracfunktion liefert.  
:$$T \cdot h(t = 0 )\hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm} \frac {5}{3}- \frac {20}{3}= -5
+
*Für den kontinuierlichen Anteil von &nbsp;$h(t)$&nbsp; erhält man folgende Zahlenwerte:
  \hspace{0.05cm} ,\\
+
:$$T \cdot h(t = 0 )\hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm} {5}/{3}- {20}/{3}= -5
T \cdot h(t = T )\hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm} \frac {5}{3}\cdot  {\rm e}^{
+
  \hspace{0.05cm} ,$$
  \hspace{0.05cm}-1}- \frac {20}{3}\cdot  {\rm e}^{
+
:$$ T \cdot h(t = T )\hspace{0.25cm} =  \hspace{0.2cm} {5}/{3}\cdot  {\rm e}^{
  \hspace{0.05cm}-4}= \frac {5}{3}\cdot  0.368- \frac {20}{3}\cdot
+
  \hspace{0.05cm}-1}- {20}/{3}\cdot  {\rm e}^{
 +
  \hspace{0.05cm}-4}= {5}/{3}\cdot  0.368- {20}/{3}\cdot
 
  0.018\approx 0.491
 
  0.018\approx 0.491
 
  \hspace{0.05cm} .$$
 
  \hspace{0.05cm} .$$
:Da <i>h</i>(<i>t</i>) im Grenzfall für <i>t</i> &#8594; &#8734; gegen Null strebt, ist der <u>dritte Lösungsvorschlag</u> richtig im Gegensatz zum zweiten. Der Verlauf von <i>h</i>(<i>t</i>) ist in der unteren Grafik dargestellt.
+
*Da &nbsp;$h(t)$&nbsp; im Grenzfall für &nbsp;$t &#8594; \infty$&nbsp; gegen Null strebt,&nbsp; ist der dritte Lösungsvorschlag ebenfalls richtig im Gegensatz zum zweiten.  
[[Datei:P_ID1779__LZI_A_3_5_d.png|center|]]
+
*Der Verlauf von &nbsp;$h(t)$&nbsp; ist in der nebenstehenden Grafik dargestellt.
 +
 
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}
  

Aktuelle Version vom 9. November 2021, 14:30 Uhr

Vierpol mit  $R$,  $L$ und  $C$

Wir betrachten einen Vierpol mit dem Widerstand  $R = 100 \ \rm \Omega$  im Längszweig,  während im Querzweig eine Induktivität  $L$  und eine Kapazität  $C$  in Serie geschaltet sind.  Darunter gezeichnet ist das Pol–Nullstellen–Diagramm.

Beachten Sie die Normierung der komplexen Frequenz  $p = {\rm j} \cdot 2 \pi f$  auf den Wert  $1/T$  mit  $T = 1 \ \rm µ s$.  Dies hat zur Folge, dass zum Beispiel der Pol bei  $-1$  in Realität bei  $-10^6 \cdot \ \rm 1/s$  liegt.

Zur Berechnung von Zeitfunktionen kann man den Residuensatz anwenden:

  • Bei  $N$  einfachen Polen setzt sich der Ausgang  $y(t)$  aus  $N$  Eigenschwingungen ("Residuen")  zusammen.
  • Bei einem einfachen Pol bei  $p_{{\rm x}i}$  gilt für das das Residuum:
$${\rm Res} \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}p_{{\rm x}i}} \hspace{-0.7cm}\{Y_{\rm L}(p)\cdot {\rm e}^{p t}\}= Y_{\rm L}(p)\cdot (p - p_{{\rm x}i})\cdot {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p \hspace{0.05cm}t} \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}p_{{\rm x}i}} \hspace{0.05cm} .$$
Dieser Ansatz funktioniert aber nur dann, wenn die Anzahl  $Z$  der Nullstellen kleiner ist als  $N$,  in dieser Aufgabe beispielsweise dann,  wenn die Sprungantwort  $\sigma(t)$  berechnet wird.  In diesem Fall ist  $Z = 2$  und  $N = 3$,  da zusätzlich die Sprungfunktion am Eingang durch  $X_{\rm L}(p) = 1/p$  berücksichtigt werden muss.
  • Für die Berechnung der Impulsantwort  $h(t)$  funktioniert diese Vorgehensweise wegen  $Z = N =2$  nicht.
  • Hier kann man die Tatsache berücksichtigen,  dass das Integral über die Impulsantwort  $h(t)$  die Sprungantwort  $\sigma(t)$  ergibt.



Hinweis:



Fragebogen

1

Welche Funktion hat der hier betrachtete Vierpol?  Handelt es sich um

einen Tiefpass,
einen Hochpass,
einen Bandpass,
eine Bandsperre?

2

Berechnen Sie  $L$  und  $C$  für die vorgegebene Pol–Nullstellen–Konfiguration.  Berücksichtigen Sie den Normierungswert  $1/T$  und den Widerstand  $R = 100 \ \rm \Omega$.

$L \hspace{0.24cm} = \ $

$\ \rm µ H$
$C \hspace{0.2cm} = \ $

$\ \rm nF$

3

Berechnen Sie das Ausgangssignal  $y(t) = \sigma(t)$,  wenn am Eingang eine Sprungfunktion  $x(t) = \gamma(t)$ anliegt.  Geben Sie die folgenden Signalwerte ein:

$y(t = 0) \ = \ $

$y(t = 0.5 \ \rm µ s) \ = \ $

$y(t = 2.0 \ \rm µ s) \ = \ $

$y(t = 5.0 \ \rmµ s) \ = \ $

4

Berechnen Sie die Impulsantwort  $h(t)$,  insbesondere für die Zeitpunkte  $t = 0$  und  $t = 1 \ \rm µ s$.  Welche der folgenden Aussagen treffen zu?

$h(t)$  beinhaltet eine Diracfunktion bei  $t = 0$.
Der kontinuierliche Anteil von  $h(t)$  ist im gesamten Bereich negativ.
Der kontinuierliche Anteil von  $h(t)$  besitzt ein Maximum.


Musterlösung

(1)  Richtig ist der  Lösungsvorschlag 4:

  • Bei extrem tiefen Frequenzen  $(f \rightarrow 0)$  hat die Kapazität  $C$  einen unendlich großen Widerstand und bei sehr hohen Frequenzen  $(f \rightarrow \infty)$  die Induktivität  $L$.
  • In beiden Fällen gilt  $Y(f) = X(f)$   ⇒   $H(f) = 1$.
  • Bei der Resonanzfrequenz  $f_0$  wirkt dagegen die LC–Serienschaltung als Kurzschluss und es gilt  $H(f = f_0) = 0$.
  • Daraus folgt allein aus dem Blockschaltbild:   Es handelt sich um eine Bandsperre.


(2)  Aus dem Pol–Nullstellen–Diagramm ergibt sich die folgende  $p$–Übertragungsfunktion  $($ohne den Normierungsfaktor  $1/T)$:

$$H_{\rm L}(p)= \frac {(p - {\rm j} \cdot 2)(p + {\rm j} \cdot 2)} {(p +1)(p +4 )}= \frac {p^2 +4} {p^2 + 5 \cdot p +4} \hspace{0.05cm} .$$
  • Unter Berücksichtigung der Spannungsteilereigenschaften erhält man mit dem Blindwiderstand  $p \cdot L$  der Induktivität und dem Blindwiderstand  $1/(p \cdot C)$  der Kapazität für die Schaltung:
$$H_{\rm L}(p)= \frac { p\cdot L +1/(pC) } {R + p \cdot L +1/(pC) }= \frac { p^2 +1/(pC) } {p^2 + p \cdot {R}/{L} +1/(pC) }\hspace{0.05cm} .$$
  • Durch Vergleich erkennt man unter Berücksichtigung des Normierungsfaktors  $1/T= 10^6 \cdot \rm 1/s$:
$${R}/{L} \hspace{0.25cm} = \hspace{0.2cm} 5 \cdot 10^{6 }\, {\rm 1/s} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}L= \frac{100\, {\rm \Omega}}{5 \cdot 10^6 \, {\rm 1/s}}\hspace{0.15cm}\underline{= 20\,{\rm µ H} \hspace{0.05cm}} ,$$
$${1}/({LC}) \hspace{0.25cm} = \hspace{0.2cm}4 \cdot 10^{12 }\, {\rm 1/s^2} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}C= \frac{1}{4 \cdot 10^{12 }\, {\rm 1/s^2}\cdot 2 \cdot 10^{-5 }\, {\rm \Omega \cdot s} } \hspace{0.15cm}\underline{= 12.5\,{\rm nF}} \hspace{0.05cm} .$$


(3)  Die Sprungfunktion am Eingang wird durch  $X_{\rm L}(p) = 1/p$  berücksichtigt.  Damit ergibt sich

$$Y_{\rm L}(p)= \frac {p^2 +4} {p \cdot (p +1)\cdot(p +4 )} \hspace{0.05cm} ,$$

woraus man durch Anwendung des Residuensatzes die Zeitfunktion  $y(t)$  ermitteln kann:

$$y_1(t) \hspace{0.25cm} = \hspace{0.2cm} \frac {p^2 +4} { (p +1)\cdot(p +4 )} \cdot {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p \hspace{0.05cm}t} \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}0}= 1 \hspace{0.05cm} ,$$
$$ y_2(t) \hspace{0.25cm} = \hspace{0.2cm} \frac {p^2 +4} { p\cdot(p +4 )} \cdot {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p \hspace{0.05cm}t} \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}-1}= - {5}/{3}\cdot {\rm e}^{ \hspace{0.05cm}-t} \hspace{0.05cm} ,$$
$$ y_3(t) \hspace{0.25cm} = \hspace{0.2cm} \frac {p^2 +4} { p\cdot(p +1 )} \cdot {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p \hspace{0.05cm}t} \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}-4}= {5}/{3}\cdot {\rm e}^{ \hspace{0.05cm}-4t}$$
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}y(t)= y_1(t)+y_2(t)+y_3(t)= 1- {5}/{3}\cdot {\rm e}^{ \hspace{0.05cm}-t/T}+\ {5}/{3}\cdot {\rm e}^{ \hspace{0.05cm}-4t/T} \hspace{0.05cm} .$$
Sprungantwort des RLC–Schwingkreises

Hierbei ist berücksichtigt, dass die bei dieser Rechnung nicht berücksichtigte Konstante  $10^6 \cdot \rm 1/s$  durch die Zeitnormierung auf  $T = 1 \ \rm µ s$  ausgeglichen wird.

Die gesuchten Signalwerte lauten:

$$y(t = 0) \hspace{0.05cm}\underline{= 1.000}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.15cm}y(t = 0.5\,{\rm µ s}) \hspace{0.05cm}\underline{= 0.215}\hspace{0.05cm}, $$
$$y(t = 2\,{\rm µ s}) \hspace{0.05cm}\underline{= 0.775}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.15cm}y(t = 5\,{\rm µ s}) \hspace{0.05cm}\underline{= 0.989}\hspace{0.05cm}. $$

Die Grafik zeigt den Signalverlauf.  Die gesuchten Zahlenwerte sind nochmals eingetragen.

Man erkennt aus dieser Darstellung:

  • Da extrem hohe Frequenzen durch das System (Bandsperre) nicht beeinflusst werden, ist auch im Ausgangssignal  $y(t)$  der Sprung von  $0$  auf  $1$  mit unendlich großer Flankensteilheit zu erkennen.
  • Wegen  $H(f = 0) = 1$  ergibt der Grenzwert von  $y(t)$  für  $t → \infty$  folgerichtig ebenfalls den Wert  $1$.
  • Aufgrund der LC–Resonanzfrequenz bei  $f_0 = 1/\pi$  (in  $\rm MHz)$  kommt es zu einem Einbruch im Signalverlauf.
  • Das Signalminimum von  $\approx 0.215$  liegt bei etwa  $t = 0.5 \ \rm µ s$.


Impulsantwort des RLC–Tiefpasses

(4)  Richtig sind die  Lösungsvorschläge 1 und 3:

  • Die Impulsantwort  $h(t)$  ergibt sich aus der Sprungantwort  $\sigma(t)=y(t)$  durch Differentiation:
$$h(t)= \frac{{\rm d}\hspace{0.1cm}y(t)}{{\rm d}t}= \delta (t) + \frac {5}{3T}\cdot {\rm e}^{ \hspace{0.05cm}-t/T}- \frac {20}{3T}\cdot {\rm e}^{ \hspace{0.05cm}-4t/T} \hspace{0.05cm} .$$
  • Der erste Lösungsvorschlag ist somit richtig, da die Differentiation einer Sprungfunktion die Diracfunktion liefert.
  • Für den kontinuierlichen Anteil von  $h(t)$  erhält man folgende Zahlenwerte:
$$T \cdot h(t = 0 )\hspace{0.25cm} = \hspace{0.2cm} {5}/{3}- {20}/{3}= -5 \hspace{0.05cm} ,$$
$$ T \cdot h(t = T )\hspace{0.25cm} = \hspace{0.2cm} {5}/{3}\cdot {\rm e}^{ \hspace{0.05cm}-1}- {20}/{3}\cdot {\rm e}^{ \hspace{0.05cm}-4}= {5}/{3}\cdot 0.368- {20}/{3}\cdot 0.018\approx 0.491 \hspace{0.05cm} .$$
  • Da  $h(t)$  im Grenzfall für  $t → \infty$  gegen Null strebt,  ist der dritte Lösungsvorschlag ebenfalls richtig im Gegensatz zum zweiten.
  • Der Verlauf von  $h(t)$  ist in der nebenstehenden Grafik dargestellt.