Aufgaben:Aufgabe 3.13: Vergleich SWE - DFE - ML: Unterschied zwischen den Versionen

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{{quiz-Header|Buchseite=Digitalsignalübertragung/Viterbi–Empfänger}}
 
{{quiz-Header|Buchseite=Digitalsignalübertragung/Viterbi–Empfänger}}
  
[[Datei:P_ID1479__Dig_A_3_13.png|right|frame|Fehlerwahrscheinlichkeitsvergleich SW - DFE - ML]]
+
[[Datei:P_ID1479__Dig_A_3_13.png|right|frame|Fehlerwahrscheinlichkeiten im Vergleich:  <br>SE: &nbsp; &nbsp;Schwellenwertentscheidung, <br>DFE: Decision Feedback Equalization, <br>ML: &nbsp; &nbsp;Maximum&ndash;Likelihood&ndash;Detektion]]
Es sollen Fehlerwahrscheinlichkeiten verschiedener Empfängertypen miteinander verglichen werden. Im Einzelnen werden betrachtet:
+
Es sollen Fehlerwahrscheinlichkeiten verschiedener Empfängertypen miteinander verglichen werden.&nbsp; Betrachtet werden im Einzelnen:  
* Schwellenwertentscheidung ($p_{\rm SE}$),
+
* Schwellenwertentscheidung&nbsp; $\rm (SE)$ &nbsp; &rArr; &nbsp; Fehlerwahrscheinlichkeit &nbsp;$p_{\rm SE}$,
* Entscheidungsrückkopplung ($p_{\rm DFE}$) und
+
* Decision Feedback Equalization&nbsp; $\rm  (DFE)$ &nbsp; &rArr; &nbsp; Fehlerwahrscheinlichkeit &nbsp;$p_{\rm DFE}$ und
* Maximum&ndash;Likelihood&ndash;Detektion ($p_{\rm ML}$).
+
* Maximum&ndash;Likelihood&ndash;Detektion&nbsp; $\rm (ML)$ &nbsp; &rArr; &nbsp; Fehlerwahrscheinlichkeit &nbsp;$p_{\rm ML}$.
  
  
Der &bdquo;Hauptwert&rdquo; $g_0$, der Vorläufer $g_{\rm &ndash;1}$ und der Nachläufer $g_1$ des Detektionsgrundimpulses sowie der Detektionsstöreffektivwert vor dem jeweiligen Entscheider ($\sigma_d$) sind für vier Systemvarianten <b>A</b>, <b>B</b>, <b>C</b> und <b>D</b> in der Tabelle angegeben.
+
In der Tabelle sind für vier verschiedene Parametersätze&nbsp; $\rm A$,&nbsp; $\rm B$,&nbsp; $\rm C$&nbsp; und&nbsp; $\rm D$&nbsp; angegeben:
 +
*Der &bdquo;Hauptwert&rdquo; &nbsp;$g_0$&nbsp;  des Detektionsgrundimpulses,  
 +
*der Vorläufer&nbsp; $g_{\rm &ndash;1},$&nbsp;
 +
*der Nachläufer&nbsp; $g_1$&nbsp; und
 +
*der Detektionsstöreffektivwert&nbsp; ($\sigma_d$)&nbsp; vor dem jeweiligen Entscheider.
 +
  
Ausgegangen wird von bipolaren Amplitudenkoeffizienten, so dass zum Beispiel für die ungünstigste Fehlerwahrscheinlichkeit des Empfängers mit einfachem Schwellenwertenentscheider gilt:
+
Ausgegangen wird von bipolaren Amplitudenkoeffizienten,&nbsp; so dass zum Beispiel für die ungünstigste&nbsp;  (worst-case)&nbsp;  Fehlerwahrscheinlichkeit des Empfängers mit einfachem Schwellenwertenentscheider gilt:
:$$p_{\rm U,\hspace{0.05cm} SE }  =  \left\{ \begin{array}{c} {\rm Q}\left[ ({g_0-|g_{-1}|-|g_{1}|})/{\sigma_d} \right]\\
+
:$$p_{\rm U,\hspace{0.1cm} SE }  =  \left\{ \begin{array}{c} {\rm Q}\big [ ({g_0-|g_{-1}|-|g_{1}|})/{\sigma_d} \big ]\\
 
  \\{\rm Q}(0) = 0.5  \end{array} \right.\quad
 
  \\{\rm Q}(0) = 0.5  \end{array} \right.\quad
 
\begin{array}{*{1}c} {\rm bei }\hspace{0.15cm}{\rm ge\ddot{o}ffnetem }\hspace{0.15cm}{\rm Auge },
 
\begin{array}{*{1}c} {\rm bei }\hspace{0.15cm}{\rm ge\ddot{o}ffnetem }\hspace{0.15cm}{\rm Auge },
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\end{array}$$
 
\end{array}$$
  
Beim Nyquistsystem <b>A</b> ist die mittlere Fehlerwahrscheinlichkeit genau so groß, nämlich
+
Beim Nyquistsystem&nbsp; $\rm A$&nbsp; ist die mittlere Fehlerwahrscheinlichkeit genau so groß, nämlich
:$$p_{\rm SE }  =p_{\rm U,\hspace{0.05cm} SE }  =  {\rm Q}\left( {g_0}/{\sigma_d} \right)=  {\rm
+
:$$p_{\rm SE }  =p_{\rm U,\hspace{0.1cm} SE }  =  {\rm Q}\left( {g_0}/{\sigma_d} \right)=  {\rm
 
  Q}(5) \approx 2.87 \cdot 10^{-7}\hspace{0.05cm}.$$
 
  Q}(5) \approx 2.87 \cdot 10^{-7}\hspace{0.05cm}.$$
  
Bei den anderen hier betrachteten Systemvarianten <b>B</b>, <b>C</b> und <b>D</b> sind die Impulsinterferenzen so stark und der vorgegebene Störeffektivwert so klein, dass die folgende Näherung angewendet werden kann:
+
Bei den anderen hier betrachteten Systemvarianten&nbsp; $\rm B$,&nbsp; $\rm C$&nbsp; und&nbsp; $\rm D$&nbsp; sind die Impulsinterferenzen so stark und der vorgegebene Störeffektivwert so klein,&nbsp; dass die folgende Näherung angewendet werden kann:
:$$p_{\rm SE }  \approx {1}/{4} \cdot p_{\rm U,\hspace{0.05cm} SE }
+
:$$p_{\rm SE }  \approx {1}/{4} \cdot p_{\rm U,\hspace{0.1cm} SE }
  =  {1}/{4} \cdot {\rm Q}\left( \frac {{\rm Max }\hspace{0.05cm}[0, \hspace{0.05cm}g_0-|g_{-1}|-|g_{1}|]}{\sigma_d} \right)\hspace{0.05cm}.$$
+
  =  {1}/{4} \cdot {\rm Q}\left( \frac {{\rm Max }\hspace{0.05cm}\big [0, \hspace{0.05cm}g_0-|g_{-1}|-|g_{1}|\big ]}{\sigma_d} \right)\hspace{0.05cm}.$$
  
Mit Ausnahme des Nyquistsystems <b>A</b> (hier ist $p_{\rm DFE} = p_{\rm SE}$) gilt für den DFE&ndash;Empfänger statt dessen:
+
Mit Ausnahme des Nyquistsystems&nbsp; $\rm A$&nbsp; $($hier ist &nbsp;$p_{\rm DFE} = p_{\rm SE})$&nbsp; gilt für den DFE&ndash;Empfänger statt dessen folgende Näherung:
:$$p_{\rm DFE }  \approx {1}/{2} \cdot p_{\rm U,\hspace{0.05cm} DFE }
+
:$$p_{\rm DFE }  \approx {1}/{2} \cdot p_{\rm U,\hspace{0.1cm} DFE }
  =  {1}/{2} \cdot {\rm Q}\left( \frac{{\rm Max }\hspace{0.05cm}[0, \hspace{0.05cm}g_0-|g_{-1}|]}{\sigma_d} \right)\hspace{0.05cm}.$$
+
  =  {1}/{2} \cdot {\rm Q}\left( \frac{{\rm Max }\hspace{0.05cm}\big [0, \hspace{0.05cm}g_0-|g_{-1}|\big ]}{\sigma_d} \right)\hspace{0.05cm}.$$
  
Dagegen wurde auf der [[Digitalsignal%C3%BCbertragung/Viterbi%E2%80%93Empf%C3%A4nger#Fehlerwahrscheinlichkeit_bei_Maximum.E2.80.93Likelihood.E2.80.93Entscheidung| letzten Theorieseite]] zu diesem Kapitel gezeigt, dass für einen Empfänger mit ML&ndash;Entscheidung folgende Näherung zutrifft:
+
Dagegen wurde auf der&nbsp; [[Digitalsignal%C3%BCbertragung/Viterbi%E2%80%93Empf%C3%A4nger#Fehlerwahrscheinlichkeit_bei_Maximum.E2.80.93Likelihood.E2.80.93Entscheidung| letzten Theorieseite]]&nbsp; zu diesem Kapitel gezeigt, dass für einen Empfänger mit ML&ndash;Entscheidung die folgende Näherung zutrifft:
 
:$$p_{\rm ML }
 
:$$p_{\rm ML }
 
  =  {\rm Q}\left( \frac{{\rm Max }\hspace{0.05cm}[g_{\nu}]}{\sigma_d} \right)\hspace{0.05cm}.$$
 
  =  {\rm Q}\left( \frac{{\rm Max }\hspace{0.05cm}[g_{\nu}]}{\sigma_d} \right)\hspace{0.05cm}.$$
  
''Hinweise:''
+
 
* Die Aufgabe bezieht sich auf das Kapitel [[Digitalsignal%C3%BCbertragung/Viterbi%E2%80%93Empf%C3%A4nger| Viterbi&ndash;Empfänger]].
+
 
* Die Zahlenwerte der Q&ndash;Funktion können Sie mit dem Interaktionsmodul [https://intern.lntwww.de/cgi-bin/extern/uni.pl?uno=hyperlink&due=block&b_id=1706&hyperlink_typ=block_verweis&hyperlink_fenstergroesse=blockverweis_gross| Komplementäre Gaußsche Fehlerfunktionen] ermitteln.
+
Hinweise:  
* Um den im Theorieteil angegebenen Algorithmus für zwei Vorläufer anwenden zu können, müssten Sie folgende Umbenennungen vornehmen:
+
*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel&nbsp;  [[Digitalsignal%C3%BCbertragung/Viterbi%E2%80%93Empf%C3%A4nger|"Viterbi&ndash;Empfänger"]].
 +
 
 +
*Bezug genommen wird auch auf die Kapitel&nbsp;  [[Digitalsignalübertragung/Lineare_Nyquistentzerrung|"Lineare Nyquistentzerrung"]]&nbsp; und&nbsp;  [[Digitalsignalübertragung/Entscheidungsrückkopplung|"Entscheidungsrückkopplung"]].
 +
 +
* Die Zahlenwerte der Q&ndash;Funktion können Sie mit dem Interaktionsmodul&nbsp; [[Applets:Komplementäre_Gaußsche_Fehlerfunktionen|"Komplementäre Gaußsche Fehlerfunktionen"]]&nbsp; ermitteln.
 +
 
 +
* Um den im Theorieteil angegebenen Algorithmus für zwei Vorläufer anwenden zu können,&nbsp; müssten Sie folgende Umbenennungen vornehmen&nbsp; (was jedoch für die Berechnung der Fehlerwahrscheinlichkeiten keine Bedeutung hat):
 
:$$g_{1 }\hspace{0.1cm}\Rightarrow \hspace{0.1cm}g_{0 },\hspace{0.4cm}
 
:$$g_{1 }\hspace{0.1cm}\Rightarrow \hspace{0.1cm}g_{0 },\hspace{0.4cm}
 
  g_{0 }\hspace{0.1cm}\Rightarrow \hspace{0.1cm}g_{-1 },\hspace{0.4cm}
 
  g_{0 }\hspace{0.1cm}\Rightarrow \hspace{0.1cm}g_{-1 },\hspace{0.4cm}
 
  g_{-1 }\hspace{0.1cm}\Rightarrow \hspace{0.1cm}g_{-2 }
 
  g_{-1 }\hspace{0.1cm}\Rightarrow \hspace{0.1cm}g_{-2 }
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
Dies hat jedoch für die Berechnung der Fehlerwahrscheinlichkeiten keine Bedeutung.
 
  
  
 
===Fragebogen===
 
===Fragebogen===
 
<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
{Welche Fehlerwahrscheinlichkeit ergibt sich bei System <b>A</b> mit ML&ndash;Detektion?
+
{Welche Fehlerwahrscheinlichkeit ergibt sich bei System &nbsp;$\rm A$&nbsp; mit Maximum&ndash;Likelihood&ndash;Detektion&nbsp; $\rm (ML)$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
${\rm System \ A} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm ML} $ = { 2.87 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;7} $
+
$\hspace{0.2cm} p_{\rm ML} \ = \ $ { 2.87 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;7} $
  
{Welche Fehlerwahrscheinlichkeiten sind bei System <b>B</b> zu erwarten?
+
{Welche Fehlerwahrscheinlichkeiten sind bei System &nbsp;$\rm B$&nbsp; zu erwarten?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
${\rm System \ B} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm SE} $ = { 4 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;2} $
+
$\hspace{0.25cm} p_{\rm SE} \ = \ $ { 4 3% } $\ \% $
${\rm System \ B} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm DFE} $ = { 3.1 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;3} $
+
$p_{\rm DFE} \ = \ $ { 0.31 3% } $\ \% $
${\rm System \ B} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm ML} $ = { 1.35 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;3} $
+
$\hspace{0.2cm} p_{\rm ML} \ = \ $ { 0.135 3% } $\ \% $
  
{Welche Fehlerwahrscheinlichkeiten ergeben sich bei System <b>C</b>?
+
{Welche Fehlerwahrscheinlichkeiten ergeben sich bei System &nbsp;$\rm C$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
${\rm System \ C} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm SE} $ = { 0.125 3% } $\ \cdot 10^{\rm 0} $
+
$\hspace{0.25cm} p_{\rm SE} \ = \ $ { 12.5 3% } $\ \% $
${\rm System \ C} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm DFE} $ = { 0.15 3% } $\ \cdot 10^{\rm 0} $
+
$p_{\rm DFE} \ = \ $ { 15.0 3% } $\ \% $
${\rm System \ C} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm ML} $ = { 2.27 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;2} $
+
$\hspace{0.2cm} p_{\rm ML} \ = \ $ { 2.27 3% } $\ \% $
  
{Welche Fehlerwahrscheinlichkeiten sind bei System <b>D</b> zu erwarten?
+
{Welche Fehlerwahrscheinlichkeiten sind bei System &nbsp;$\rm D$&nbsp; zu erwarten?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
${\rm System \ D} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm SE} $ = { 0.255 3% } $\ \cdot 10^{\rm 0} $
+
$\hspace{0.25cm} p_{\rm SE} \ = \ $ { 25.0 3% } $\ \% $
${\rm System \ D} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm DFE} $ = { 0.35 3% } $\ \cdot 10^{\rm 0} $
+
$p_{\rm DFE} \ = \ $ { 35.0 3% } $\ \% $
${\rm System \ D} \text{:} \hspace{0.2cm} p_{\rm ML} $ = { 2.27 3% } $\ \cdot 10^{\rm &ndash;2} $
+
$\hspace{0.2cm} p_{\rm ML} \ = \ $ { 2.27 3% } $\ \% $
 
</quiz>
 
</quiz>
  
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
'''(1)'''&nbsp; Ohne Impulsinterferenzen bringen der DFE&ndash; und der ML&ndash;Empfänger keine Verbesserung gegenüber der einfachen Schwellenwertentscheidung:
+
'''(1)'''&nbsp; Ohne Impulsinterferenzen&nbsp; $\text{(System A)}$&nbsp; bringen der DFE&ndash; und der ML&ndash;Empfänger keine Verbesserung gegenüber der einfachen Schwellenwertentscheidung:
 
:$$  p_{\rm DFE } = p_{\rm ML } = p_{\rm SE }  \hspace{0.15cm}\underline {\approx  2.87 \cdot 10^{-7}}
 
:$$  p_{\rm DFE } = p_{\rm ML } = p_{\rm SE }  \hspace{0.15cm}\underline {\approx  2.87 \cdot 10^{-7}}
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
  \hspace{0.05cm}.$$
  
  
'''(2)'''&nbsp; Mit $g_0 = 0.6$, $g_{\rm &ndash;1} = 0.1$ und $g_1 = 0.3$ erhält man näherungsweise:
+
'''(2)'''&nbsp; Mit&nbsp; $g_0 = 0.6$,&nbsp; $g_{\rm &ndash;1} = 0.1$&nbsp; und&nbsp; $g_1 = 0.3$&nbsp; $\text{(System B)}$ erhält man näherungsweise für die jeweiligen mittleren Fehlerwahrscheinlichkeiten:
:$$p_{\rm SE } \ \approx \ {1}/{4} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.6-0.1-0.3}{0.2} \right)= {1}/{4} \cdot{\rm Q}(1) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.04
+
:$$p_{\rm SE } \ \approx \ {1}/{4} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.6-0.1-0.3}{0.2} \right)= {1}/{4} \cdot{\rm Q}(1) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 4\%
 
  \hspace{0.05cm}},$$
 
  \hspace{0.05cm}},$$
 
:$$ p_{\rm DFE } \ \approx \ {1}/{2} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.6-0.1}{0.2} \right)= {1}/{2} \cdot {\rm Q}(2.5) \hspace{0.15cm}\underline {\approx
 
:$$ p_{\rm DFE } \ \approx \ {1}/{2} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.6-0.1}{0.2} \right)= {1}/{2} \cdot {\rm Q}(2.5) \hspace{0.15cm}\underline {\approx
3.1 \cdot 10^{-3}} \hspace{0.05cm},$$
+
0.31\%} \hspace{0.05cm},$$
:$$ p_{\rm ML } \ \approx \ {\rm Q}\left( \frac{0.6}{0.2} \right) = {\rm Q}(3) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 1.35 \cdot 10^{-3}}
+
:$$ p_{\rm ML } \ \approx \ {\rm Q}\left( \frac{0.6}{0.2} \right) = {\rm Q}(3) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.135\%}
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
  \hspace{0.05cm}.$$
  
  
'''(3)'''&nbsp; Die Fehlerwahrscheinlichkeiten lauten mit $g_0 = 0.4$ und $g_1 = g_{\rm &ndash;1} = 0.3$:
+
'''(3)'''&nbsp; Die mittleren Fehlerwahrscheinlichkeiten lauten mit&nbsp; $g_0 = 0.4$&nbsp; und&nbsp; $g_1 = g_{\rm &ndash;1} = 0.3$&nbsp; $\text{(System C)}$:
:$$p_{\rm SE } \ \approx \ {1}/{4} \cdot{\rm Q}(0) \hspace{0.15cm}\underline {= 0.125} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}{\rm geschlossenes }\hspace{0.15cm}{\rm Auge }
+
:$$p_{\rm SE } \ \approx \ {1}/{4} \cdot{\rm Q}(0) \hspace{0.15cm}\underline {= 12.5\%} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}{\rm geschlossenes }\hspace{0.15cm}{\rm Auge }
 
  \hspace{0.05cm},$$
 
  \hspace{0.05cm},$$
 
:$$ p_{\rm DFE } \ \approx \ {1}/{2} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.4-0.3}{0.2} \right)= {1}/{2} \cdot {\rm Q}(0.5) \hspace{0.15cm}\underline {\approx
 
:$$ p_{\rm DFE } \ \approx \ {1}/{2} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.4-0.3}{0.2} \right)= {1}/{2} \cdot {\rm Q}(0.5) \hspace{0.15cm}\underline {\approx
  0.15 \hspace{0.05cm}},$$
+
  15\% \hspace{0.05cm}},$$
 
:$$ p_{\rm ML } \ \approx \ {\rm Q}\left( \frac{0.4}{0.2} \right) = {\rm Q}(2) \hspace{0.15cm}\underline {\approx
 
:$$ p_{\rm ML } \ \approx \ {\rm Q}\left( \frac{0.4}{0.2} \right) = {\rm Q}(2) \hspace{0.15cm}\underline {\approx
  0.0227}
+
  2.27\%}
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
  \hspace{0.05cm}.$$
  
Interessant &ndash; und nicht etwa ein Rechenfehler &ndash; ist, dass die DFE schlechter ist als der herkömmliche Schwellenwertentscheider, wenn die Fehlerwahrscheinlichkeit $10\%$ oder mehr beträgt (siehe dazu auch die Musterlösung zur Teilaufgabe (4)).
+
*Interessant ist &ndash; und nicht etwa ein Rechenfehler &ndash;, dass die DFE schlechter ist als der herkömmliche Schwellenwertentscheider,&nbsp; wenn die Fehlerwahrscheinlichkeit $10\%$ oder mehr beträgt.
 +
*Siehe dazu auch die Musterlösung zur Teilaufgabe&nbsp; '''(4)'''.
  
  
'''(4)'''&nbsp; Nun ergibt sich auch für den DFE&ndash;Empfänger ein geschlossenes Auge. Die Fehlerwahrscheinlichkeit $p_{\rm DFE}$ ist größer als $p_{\rm SE}$, da nun die ungünstigste Symbolfolge häufiger auftritt. Nach der angegebenen einfachen Näherung gilt:
+
'''(4)'''&nbsp; Bei System&nbsp; $\text{D}$&nbsp;  ergibt sich auch für den DFE&ndash;Empfänger ein geschlossenes Auge.  
 +
*Die Fehlerwahrscheinlichkeit&nbsp; $p_{\rm DFE}$&nbsp; ist größer als&nbsp; $p_{\rm SE}$,&nbsp; da nun die ungünstigste Symbolfolge häufiger auftritt. Nach der angegebenen einfachen Näherung gilt:
 
:$$p_{\rm SE } = {1}/{4} \cdot{\rm Q}(0) = 0.125\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}
 
:$$p_{\rm SE } = {1}/{4} \cdot{\rm Q}(0) = 0.125\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}
 
  p_{\rm DFE } = {1}/{2} \cdot{\rm Q}(0) \hspace{0.15cm}\underline {= 0.250}
 
  p_{\rm DFE } = {1}/{2} \cdot{\rm Q}(0) \hspace{0.15cm}\underline {= 0.250}
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
  \hspace{0.05cm}.$$
  
Bei exakter Rechnung erhält man dagegen:
+
*Bei exakter Rechnung erhält man dagegen:
 
:$$p_{\rm SE } \ = \ {1}/{4} \cdot  {\rm Q}\left( \frac{0.3-0.4-0.3}{0.2}\right)
 
:$$p_{\rm SE } \ = \ {1}/{4} \cdot  {\rm Q}\left( \frac{0.3-0.4-0.3}{0.2}\right)
  + {1}/{4} \cdot{\rm Q}\left( \frac{0.3-0.4+0.3}{0.2}\right)+$$
+
  + {1}/{4} \cdot{\rm Q}\left( \frac{0.3-0.4+0.3}{0.2}\right)+ \ {1}/{4} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.3+0.4-0.3}{0.2}\right)
:$$\ = \ {1}/{4} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.3+0.4-0.3}{0.2}\right)
+
  +{1}/{4} \cdot{\rm Q}\left( \frac{0.3+0.4+0.3}{0.2}\right)$$
  +{1}/{4} \cdot{\rm Q}\left( \frac{0.3+0.4+0.3}{0.2}\right)= $$
+
:$$ \Rightarrow \hspace{0.3cm}p_{\rm SE } \ = \ {1}/{4} \cdot \left[ {\rm Q}(-2) + {\rm Q}(1) +{\rm Q}(2) +{\rm Q}(5) \right]
:$$\ = \ 1}/{4} \cdot \left[ {\rm Q}(-2) + {\rm Q}(1) +{\rm Q}(2) +{\rm Q}(5) \right]
 
 
={1}/{4} \cdot \left[ 1+ {\rm Q}(1)  +{\rm Q}(5) \right]
 
={1}/{4} \cdot \left[ 1+ {\rm Q}(1)  +{\rm Q}(5) \right]
 
   \hspace{0.05cm}.$$
 
   \hspace{0.05cm}.$$
  
Wegen ${\rm Q}(&ndash;2) + {\rm Q}(2) = 1$ und ${\rm Q}(5) \approx 0$ erhält man daraus $p_{\rm SE} \approx 25.5\%$.
+
*Wegen&nbsp; ${\rm Q}(&ndash;2) + {\rm Q}(2) = 1$&nbsp; und&nbsp; ${\rm Q}(5) \approx 0$&nbsp; erhält man daraus&nbsp; $p_{\rm SE} \approx 25.5\%$.
  
Entsprechend gilt für den DFE&ndash;Empfänger:
+
*Entsprechend gilt für den DFE&ndash;Empfänger:
 
:$$p_{\rm DFE } \ = \ {1}/{2} \cdot  {\rm Q}\left( \frac{0.3-0.4}{0.2}\right)
 
:$$p_{\rm DFE } \ = \ {1}/{2} \cdot  {\rm Q}\left( \frac{0.3-0.4}{0.2}\right)
  + {1}/{2} \cdot{\rm Q}\left( \frac{0.3+0.4}{0.2}\right)=$$
+
  + {1}/{2} \cdot{\rm Q}\left( \frac{0.3+0.4}{0.2}\right)= \ {1}/{2} \cdot \left[ {\rm Q}(-0.5) + {\rm Q}(3.5)
:$$\ = \ {1}/{2} \cdot \left[ {\rm Q}(-0.5) + {\rm Q}(3.5)
+
  \right] \approx\frac{1- {\rm Q}(0.5)}{2}\hspace{0.15cm}\underline {= 35\%}
  \right] \approx\frac{1- {\rm Q}(0.5)}{2}\hspace{0.15cm}\underline {= 0.35}
 
 
   \hspace{0.05cm}.$$
 
   \hspace{0.05cm}.$$
  
Dagegen beträgt die Fehlerwahrscheinlichkeit $p_{\rm ML}$ eines Maximum&ndash;Likelihood&ndash;Empfängers weiterhin ${\rm Q}(2) \hspace{0.15cm} \underline {= 2.27\%}$. Die Reihenfolge der Detektionsgrundimpulswerte ist für die Fehlerwahrscheinlichkeit des Viterbi&ndash;Empfängers (nahezu) nicht von Bedeutung.
+
*Dagegen beträgt die Fehlerwahrscheinlichkeit&nbsp; $p_{\rm ML}$&nbsp; eines Maximum&ndash;Likelihood&ndash;Empfängers weiterhin ${\rm Q}(2) \hspace{0.15cm} \underline {= 2.27\%}$.
 +
 +
*Die Reihenfolge der Detektionsgrundimpulswerte ist für die Fehlerwahrscheinlichkeit des Viterbi&ndash;Empfängers&nbsp; (nahezu)&nbsp; nicht von Bedeutung.
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}
  
  
 
[[Category:Aufgaben zu Digitalsignalübertragung|^3.8 Viterbi-Empfänger^]]
 
[[Category:Aufgaben zu Digitalsignalübertragung|^3.8 Viterbi-Empfänger^]]

Aktuelle Version vom 5. Juli 2022, 14:50 Uhr

Fehlerwahrscheinlichkeiten im Vergleich:
SE:    Schwellenwertentscheidung,
DFE: Decision Feedback Equalization,
ML:    Maximum–Likelihood–Detektion

Es sollen Fehlerwahrscheinlichkeiten verschiedener Empfängertypen miteinander verglichen werden.  Betrachtet werden im Einzelnen:

  • Schwellenwertentscheidung  $\rm (SE)$   ⇒   Fehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm SE}$,
  • Decision Feedback Equalization  $\rm (DFE)$   ⇒   Fehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm DFE}$ und
  • Maximum–Likelihood–Detektion  $\rm (ML)$   ⇒   Fehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm ML}$.


In der Tabelle sind für vier verschiedene Parametersätze  $\rm A$,  $\rm B$,  $\rm C$  und  $\rm D$  angegeben:

  • Der „Hauptwert”  $g_0$  des Detektionsgrundimpulses,
  • der Vorläufer  $g_{\rm –1},$ 
  • der Nachläufer  $g_1$  und
  • der Detektionsstöreffektivwert  ($\sigma_d$)  vor dem jeweiligen Entscheider.


Ausgegangen wird von bipolaren Amplitudenkoeffizienten,  so dass zum Beispiel für die ungünstigste  (worst-case)  Fehlerwahrscheinlichkeit des Empfängers mit einfachem Schwellenwertenentscheider gilt:

$$p_{\rm U,\hspace{0.1cm} SE } = \left\{ \begin{array}{c} {\rm Q}\big [ ({g_0-|g_{-1}|-|g_{1}|})/{\sigma_d} \big ]\\ \\{\rm Q}(0) = 0.5 \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm bei }\hspace{0.15cm}{\rm ge\ddot{o}ffnetem }\hspace{0.15cm}{\rm Auge }, \\ \\{\rm bei }\hspace{0.15cm}{\rm geschlossenem }\hspace{0.15cm}{\rm Auge }. \\ \end{array}\begin{array}{*{20}c} \\ \end{array}$$

Beim Nyquistsystem  $\rm A$  ist die mittlere Fehlerwahrscheinlichkeit genau so groß, nämlich

$$p_{\rm SE } =p_{\rm U,\hspace{0.1cm} SE } = {\rm Q}\left( {g_0}/{\sigma_d} \right)= {\rm Q}(5) \approx 2.87 \cdot 10^{-7}\hspace{0.05cm}.$$

Bei den anderen hier betrachteten Systemvarianten  $\rm B$,  $\rm C$  und  $\rm D$  sind die Impulsinterferenzen so stark und der vorgegebene Störeffektivwert so klein,  dass die folgende Näherung angewendet werden kann:

$$p_{\rm SE } \approx {1}/{4} \cdot p_{\rm U,\hspace{0.1cm} SE } = {1}/{4} \cdot {\rm Q}\left( \frac {{\rm Max }\hspace{0.05cm}\big [0, \hspace{0.05cm}g_0-|g_{-1}|-|g_{1}|\big ]}{\sigma_d} \right)\hspace{0.05cm}.$$

Mit Ausnahme des Nyquistsystems  $\rm A$  $($hier ist  $p_{\rm DFE} = p_{\rm SE})$  gilt für den DFE–Empfänger statt dessen folgende Näherung:

$$p_{\rm DFE } \approx {1}/{2} \cdot p_{\rm U,\hspace{0.1cm} DFE } = {1}/{2} \cdot {\rm Q}\left( \frac{{\rm Max }\hspace{0.05cm}\big [0, \hspace{0.05cm}g_0-|g_{-1}|\big ]}{\sigma_d} \right)\hspace{0.05cm}.$$

Dagegen wurde auf der  letzten Theorieseite  zu diesem Kapitel gezeigt, dass für einen Empfänger mit ML–Entscheidung die folgende Näherung zutrifft:

$$p_{\rm ML } = {\rm Q}\left( \frac{{\rm Max }\hspace{0.05cm}[g_{\nu}]}{\sigma_d} \right)\hspace{0.05cm}.$$


Hinweise:

  • Um den im Theorieteil angegebenen Algorithmus für zwei Vorläufer anwenden zu können,  müssten Sie folgende Umbenennungen vornehmen  (was jedoch für die Berechnung der Fehlerwahrscheinlichkeiten keine Bedeutung hat):
$$g_{1 }\hspace{0.1cm}\Rightarrow \hspace{0.1cm}g_{0 },\hspace{0.4cm} g_{0 }\hspace{0.1cm}\Rightarrow \hspace{0.1cm}g_{-1 },\hspace{0.4cm} g_{-1 }\hspace{0.1cm}\Rightarrow \hspace{0.1cm}g_{-2 } \hspace{0.05cm}.$$


Fragebogen

1

Welche Fehlerwahrscheinlichkeit ergibt sich bei System  $\rm A$  mit Maximum–Likelihood–Detektion  $\rm (ML)$?

$\hspace{0.2cm} p_{\rm ML} \ = \ $

$\ \cdot 10^{\rm –7} $

2

Welche Fehlerwahrscheinlichkeiten sind bei System  $\rm B$  zu erwarten?

$\hspace{0.25cm} p_{\rm SE} \ = \ $

$\ \% $
$p_{\rm DFE} \ = \ $

$\ \% $
$\hspace{0.2cm} p_{\rm ML} \ = \ $

$\ \% $

3

Welche Fehlerwahrscheinlichkeiten ergeben sich bei System  $\rm C$?

$\hspace{0.25cm} p_{\rm SE} \ = \ $

$\ \% $
$p_{\rm DFE} \ = \ $

$\ \% $
$\hspace{0.2cm} p_{\rm ML} \ = \ $

$\ \% $

4

Welche Fehlerwahrscheinlichkeiten sind bei System  $\rm D$  zu erwarten?

$\hspace{0.25cm} p_{\rm SE} \ = \ $

$\ \% $
$p_{\rm DFE} \ = \ $

$\ \% $
$\hspace{0.2cm} p_{\rm ML} \ = \ $

$\ \% $


Musterlösung

(1)  Ohne Impulsinterferenzen  $\text{(System A)}$  bringen der DFE– und der ML–Empfänger keine Verbesserung gegenüber der einfachen Schwellenwertentscheidung:

$$ p_{\rm DFE } = p_{\rm ML } = p_{\rm SE } \hspace{0.15cm}\underline {\approx 2.87 \cdot 10^{-7}} \hspace{0.05cm}.$$


(2)  Mit  $g_0 = 0.6$,  $g_{\rm –1} = 0.1$  und  $g_1 = 0.3$  $\text{(System B)}$ erhält man näherungsweise für die jeweiligen mittleren Fehlerwahrscheinlichkeiten:

$$p_{\rm SE } \ \approx \ {1}/{4} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.6-0.1-0.3}{0.2} \right)= {1}/{4} \cdot{\rm Q}(1) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 4\% \hspace{0.05cm}},$$
$$ p_{\rm DFE } \ \approx \ {1}/{2} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.6-0.1}{0.2} \right)= {1}/{2} \cdot {\rm Q}(2.5) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.31\%} \hspace{0.05cm},$$
$$ p_{\rm ML } \ \approx \ {\rm Q}\left( \frac{0.6}{0.2} \right) = {\rm Q}(3) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.135\%} \hspace{0.05cm}.$$


(3)  Die mittleren Fehlerwahrscheinlichkeiten lauten mit  $g_0 = 0.4$  und  $g_1 = g_{\rm –1} = 0.3$  $\text{(System C)}$:

$$p_{\rm SE } \ \approx \ {1}/{4} \cdot{\rm Q}(0) \hspace{0.15cm}\underline {= 12.5\%} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}{\rm geschlossenes }\hspace{0.15cm}{\rm Auge } \hspace{0.05cm},$$
$$ p_{\rm DFE } \ \approx \ {1}/{2} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.4-0.3}{0.2} \right)= {1}/{2} \cdot {\rm Q}(0.5) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 15\% \hspace{0.05cm}},$$
$$ p_{\rm ML } \ \approx \ {\rm Q}\left( \frac{0.4}{0.2} \right) = {\rm Q}(2) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 2.27\%} \hspace{0.05cm}.$$
  • Interessant ist – und nicht etwa ein Rechenfehler –, dass die DFE schlechter ist als der herkömmliche Schwellenwertentscheider,  wenn die Fehlerwahrscheinlichkeit $10\%$ oder mehr beträgt.
  • Siehe dazu auch die Musterlösung zur Teilaufgabe  (4).


(4)  Bei System  $\text{D}$  ergibt sich auch für den DFE–Empfänger ein geschlossenes Auge.

  • Die Fehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm DFE}$  ist größer als  $p_{\rm SE}$,  da nun die ungünstigste Symbolfolge häufiger auftritt. Nach der angegebenen einfachen Näherung gilt:
$$p_{\rm SE } = {1}/{4} \cdot{\rm Q}(0) = 0.125\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm} p_{\rm DFE } = {1}/{2} \cdot{\rm Q}(0) \hspace{0.15cm}\underline {= 0.250} \hspace{0.05cm}.$$
  • Bei exakter Rechnung erhält man dagegen:
$$p_{\rm SE } \ = \ {1}/{4} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.3-0.4-0.3}{0.2}\right) + {1}/{4} \cdot{\rm Q}\left( \frac{0.3-0.4+0.3}{0.2}\right)+ \ {1}/{4} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.3+0.4-0.3}{0.2}\right) +{1}/{4} \cdot{\rm Q}\left( \frac{0.3+0.4+0.3}{0.2}\right)$$
$$ \Rightarrow \hspace{0.3cm}p_{\rm SE } \ = \ {1}/{4} \cdot \left[ {\rm Q}(-2) + {\rm Q}(1) +{\rm Q}(2) +{\rm Q}(5) \right] ={1}/{4} \cdot \left[ 1+ {\rm Q}(1) +{\rm Q}(5) \right] \hspace{0.05cm}.$$
  • Wegen  ${\rm Q}(–2) + {\rm Q}(2) = 1$  und  ${\rm Q}(5) \approx 0$  erhält man daraus  $p_{\rm SE} \approx 25.5\%$.
  • Entsprechend gilt für den DFE–Empfänger:
$$p_{\rm DFE } \ = \ {1}/{2} \cdot {\rm Q}\left( \frac{0.3-0.4}{0.2}\right) + {1}/{2} \cdot{\rm Q}\left( \frac{0.3+0.4}{0.2}\right)= \ {1}/{2} \cdot \left[ {\rm Q}(-0.5) + {\rm Q}(3.5) \right] \approx\frac{1- {\rm Q}(0.5)}{2}\hspace{0.15cm}\underline {= 35\%} \hspace{0.05cm}.$$
  • Dagegen beträgt die Fehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm ML}$  eines Maximum–Likelihood–Empfängers weiterhin ${\rm Q}(2) \hspace{0.15cm} \underline {= 2.27\%}$.
  • Die Reihenfolge der Detektionsgrundimpulswerte ist für die Fehlerwahrscheinlichkeit des Viterbi–Empfängers  (nahezu)  nicht von Bedeutung.