Aufgabe 2.7Z: Huffman-Codierung für Zweiertupel einer Ternärquelle

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Huffman–Baum für Ternärquelle

Wir betrachten den gleichen Sachverhalt wie in der Aufgabe A2.7: Der Huffman–Algorithmus führt zu einem besseren Ergebnis, das heißt zu einer kleineren mittleren Codewortlänge $L_{\rm M}$, wenn man ihn nicht auf einzelne Symbole anwendet, sondern vorher $k$–Tupel bildet. Dadurch erhöht man den Symbolumfang von $M$ auf $M' = M^k$.

Für die hier betrachtete Nachrichtenquelle gilt:

  • Symbolumfang: $M = 3$,
  • Symbolvorrat: $\{$X, Y, Z$\}$,
  • Wahrscheinlichkeiten: $p_{\rm X} = 0.7$, $p_{\rm Y} = 0.2$, $p_{\rm Z} = 0.1$,
  • Entropie: $H = 1.157 \ \rm bit/Ternärsymbol$.


Die Grafik zeigt den Huffman–Baum, wenn man den Huffman–Algorithmus auf Einzelsymbole anwendet, also den Fall $k= 1$. In der Teilaufgabe (2) sollen Sie den entsprechenden Huffman–Code angeben, wenn vorher Zweiertupel gebildet werden ($k=2$).


Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel Entropiecodierung nach Huffman.
  • Insbesondere wird auf die Seite Anwendung der Huffman-Codierung auf k-Tupel Bezug genommen.
  • Eine vergleichbare Aufgabenstellung mit binären Eingangssymbolen wird in der Aufgabe 2.7 behandelt.
  • Bezeichnen Sie die möglichen Zweiertupel mit     XX = A,  XY = B,  XZ = C,   YX = D,  YY = E,  YZ = F,  ZX = G,  ZY = H,  ZZ = I .
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.


Fragebogen

1

Wie groß ist die mittlere Codewortlänge, wenn der Huffman–Algorithmus direkt auf die ternären Quellensymbole X, Y und Z angewendet wird?

$k = 1:\ L_M$ =

bit/Quellensymbol

2

Wie groß sind die Tupel–Wahrscheinlichkeiten? Insbesondere:

$p_A = Pr(XX)$ =

$p_B = Pr(XY)$ =

$p_C = Pr(XZ)$ =

3

Wie groß ist die mittlere Codewortlänge, wenn man erst Zweiertupel bildet und darauf den Huffman–Algorithmus anwendet.

$k = 2:\ L_M$ =

bit/Quellensymbol

4

Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend, wenn man mehr als zwei Ternärzeichen zusammenfasst (k >2)?

LM fällt monoton mit steigendem k ab.
LM ändert sich nicht, wenn man k erhöht.
Für k = 3 erhält man LM = 1.05 bit/Quellensymbol.


Musterlösung

1.  Die mittlere Codewortlänge ergibt sich mit pX = 0.7, LX = 1, pY = 0.2, LY = 2, pZ = 0.1, LZ = 2 zu

$$L_{\rm M} = p_{\rm X} \cdot 1 + (p_{\rm Y} + p_{\rm Z}) \cdot 2 \hspace{0.15cm}\underline{= 1.3\,\,{\rm bit/Quellensymbol}}\hspace{0.05cm}. $$

Dieser Wert liegt noch deutlich über der Quellenentropie H = 1.157 bit/Quellensymbol.

2.  Es gibt M ′ = M 2 = 32 = 9 Zweiertupel mit folgenden Wahrscheinlichkeiten:

pA = Pr(XX) = 0.49,   pB = Pr(XY) = 0.14,    pC = Pr(XZ) = 0.07,
pD = Pr(YX) = 0.14,    pE = Pr(YY) = 0.04,    pF = Pr(YZ) = 0.02,
pG = Pr(YX) = 0.07,    pH = Pr(YY) = 0.02,    pI = Pr(YZ) = 0.01.

3.  Die Grafik zeigt den Huffman–Baum für die Anwendung mit k = 2. Huffman–Baum für Ternärquelle und Zweiertupel Damit erhält man

  • für die einzelnen Zweiertupels folgende Binärcodierungen:
XX = A0,   XY = B111,   XZ = C1011,    YX = D110,   YY = E1000,
YZ = F10010,    ZX = G1010,   ZY = H100111,   ZZ = I100110 .
  • für die mittlere Codewortlänge:
$$L_{\rm M}' \hspace{0.2cm} = \hspace{0.2cm} 0.49 \cdot 1 + (0.14 + 0.14) \cdot 3 + (0.07 + 0.04 + 0.07) \cdot 4 + \\ \hspace{0.2cm} + \hspace{0.2cm}0.02 \cdot 5 + (0.02 + 0.01) \cdot 6 = 2.33\,\,{\rm bit/Zweiertupel}$$
$$\Rightarrow\hspace{0.3cm}L_{\rm M} = {L_{\rm M}'}/{2}\hspace{0.15cm}\underline{ = 1.165\,\,{\rm bit/Quellensymbol}}\hspace{0.05cm}.$$

4.  Richtig ist Aussage 1, auch wenn LM mit wachsendem k nur sehr langsam abfällt.

  • Die letzte Aussage ist falsch, da LM auch für k → ∞ nicht kleiner sein kann als H = 1.157 bit/Quellensymbol.
  • Aber auch die zweite Aussage ist falsch: Da mit k = 2 weiterhin LM > H gilt, führt k = 3 zu einer Verbesserung.