Aufgaben:Aufgabe 2.4Z: Tiefpass-Einfluss bei Synchrondemodulation: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:P_ID1009__Mod_Z_2_4.png|right|frame|Signale bei ZSB–AM und Synchrondemodulation]]
 
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Wir betrachten das gleiche Übertragungssystem wie in [[Aufgaben:2.4_Frequenz%E2%80%93und_Phasenversatz|Aufgabe 2.4]]. Es wird nun allerdings stets eine perfekte Frequenz– und Phasensynchronisation des Synchrondemodulators (SD) vorausgesetzt.
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Wir betrachten das gleiche Übertragungssystem wie in  [[Aufgaben:Aufgabe_2.4:_Frequenz–_und_Phasenversatz|Aufgabe 2.4]].  Es wird nun allerdings stets eine perfekte Frequenz– und Phasensynchronisation des Synchrondemodulators  $\rm (SD)$  vorausgesetzt.
  
Das Quellensignal $q(t)$, das Sendesignal $s(t)$ sowie das Signal $b(t)$ vor dem Tiefpassfilter innerhalb des Synchrondemodulators sind wie folgt gegeben:
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Das Quellensignal  $q(t)$, das Sendesignal  $s(t)$  sowie das Signal  $b(t)$  vor dem Tiefpassfilter innerhalb des Synchrondemodulators sind wie folgt gegeben:
 
:$$q(t)  =  q_1(t) + q_2(t)\hspace{0.2cm}{\rm mit }$$
 
:$$q(t)  =  q_1(t) + q_2(t)\hspace{0.2cm}{\rm mit }$$
:$$q_1(t)  =  2\,{\rm V} \cdot \cos(2 \pi \cdot 2\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm},$$
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::$$q_1(t)  =  2\,{\rm V} \cdot \cos(2 \pi \cdot 2\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm},$$
:$$q_2(t)  =  1\,{\rm V} \cdot \sin(2 \pi \cdot 5\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm},$$  
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::$$q_2(t)  =  1\,{\rm V} \cdot \sin(2 \pi \cdot 5\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm},$$  
 
:$$s(t)  =  q(t) \cdot \sin(2 \pi \cdot 50\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm},$$
 
:$$s(t)  =  q(t) \cdot \sin(2 \pi \cdot 50\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm},$$
 
:$$b(t)  = s(t) \cdot 2 \cdot \sin(2 \pi \cdot 50\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm}.$$
 
:$$b(t)  = s(t) \cdot 2 \cdot \sin(2 \pi \cdot 50\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm}.$$
  
Die Grafik zeigt oben das Quellensignal $q(t)$ und in der Mitte das Sendesignal $s(t)$.
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Die Grafik zeigt oben das Quellensignal  $q(t)$  und in der Mitte das Sendesignal  $s(t)$.
  
In der letzten Skizze ist das Sinkensignal $v(t)$ dargestellt (violetter Kurvenverlauf). Dieses stimmt offensichtlich nicht mit dem Quellensignal (blau-gestrichelte Kurve) überein. Der Grund für das unerwünschte Ergebnis $v(t) ≠ q(t)$ könnte zum Beispiel ein fehlender oder falsch dimensionierter Tiefpass sein.
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In der letzten Skizze ist das Sinkensignal  $v(t)$  dargestellt (violetter Kurvenverlauf).  
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*Dieses stimmt offensichtlich nicht mit dem Quellensignal (blau-gestrichelte Kurve) überein.  
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*Der Grund für das unerwünschte Ergebnis  $v(t) ≠ q(t)$  könnte zum Beispiel ein fehlender oder falsch dimensionierter Tiefpass sein.
  
In den Teilaufgaben (3) und (4) wird der sogenannte [[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Einige_systemtheoretische_Tiefpassfunktionen#Trapeztiefpass|Trapeztiefpass]] verwendet, dessen Frequenzgang wie folgt lautet:
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In den Teilaufgaben  '''(3)'''  und  '''(4)'''  wird der so genannte  [[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Einige_systemtheoretische_Tiefpassfunktionen#Trapez.E2.80.93Tiefpass|Trapeztiefpass]]  verwendet, dessen Frequenzgang wie folgt lautet:
 
:$$H_{\rm E}(f) = \left\{ \begin{array}{l} \hspace{0.25cm}1 \\ \frac{f_2 -|f|}{f_2 -f_1} \\ \hspace{0.25cm} 0 \\ \end{array} \right.\quad \quad \begin{array}{*{10}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{20}c} {\hspace{0.94cm}\left| \hspace{0.005cm} f\hspace{0.05cm} \right| < f_1,} \\ {f_1 \le \left| \hspace{0.005cm}f\hspace{0.05cm} \right| \le f_2,} \\ {\hspace{0.94cm}\left|\hspace{0.005cm} f \hspace{0.05cm} \right| > f_2.} \\ \end{array}$$
 
:$$H_{\rm E}(f) = \left\{ \begin{array}{l} \hspace{0.25cm}1 \\ \frac{f_2 -|f|}{f_2 -f_1} \\ \hspace{0.25cm} 0 \\ \end{array} \right.\quad \quad \begin{array}{*{10}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{20}c} {\hspace{0.94cm}\left| \hspace{0.005cm} f\hspace{0.05cm} \right| < f_1,} \\ {f_1 \le \left| \hspace{0.005cm}f\hspace{0.05cm} \right| \le f_2,} \\ {\hspace{0.94cm}\left|\hspace{0.005cm} f \hspace{0.05cm} \right| > f_2.} \\ \end{array}$$
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''Hinweise:''  
 
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel [[Modulationsverfahren/Synchrondemodulation|Synchrondemodulation]].
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel&nbsp; [[Modulationsverfahren/Synchrondemodulation|Synchrondemodulation]].
*Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite  [[Modulationsverfahren/Synchrondemodulation#Blockschaltbild_und_Zeitbereichsdarstellung|Blockschaltbild und Zeitbereichsdarstellung]].
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*Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite&nbsp; [[Modulationsverfahren/Synchrondemodulation#Blockschaltbild_und_Zeitbereichsdarstellung|Blockschaltbild und Zeitbereichsdarstellung]].
*Im Gegensatz zur [[Aufgaben:2.4_Frequenz%E2%80%93und_Phasenversatz|Aufgabe 2.4]] beschreiben hier $f_1$ und $f_2$ nicht  Signalfrequenzen, sondern beziehen sich auf das Tiefpassfilter.
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*Im Gegensatz zur &nbsp;[[Aufgaben:Aufgabe_2.4:_Frequenz–_und_Phasenversatz|Aufgabe 2.4]]&nbsp; beschreiben hier &nbsp;$f_1$&nbsp; und &nbsp;$f_2$&nbsp; nicht  Signalfrequenzen, sondern beziehen sich auf das Tiefpassfilter.
*Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
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{Welche Aussagen sind über das Filter $H_{\rm E}(f)$ möglich, das zur Gewinnung des auf der Angabenseite dargestellten Sinkensignals benutzt wurde?
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{Welche Aussagen sind über das Filter &nbsp;$H_{\rm E}(f)$&nbsp; möglich,&nbsp; das zur Gewinnung des auf der Angabenseite dargestellten Sinkensignals benutzt wurde?
 
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+ Die obere Grenzfrequenz ist zu hoch.
 
+ Die obere Grenzfrequenz ist zu hoch.
 
- Die obere Grenzfrequenz ist zu niedrig.
 
- Die obere Grenzfrequenz ist zu niedrig.
- Die untere Grenzfrequenz ist ungleich $0$.
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- Die untere Grenzfrequenz ist ungleich Null.
  
{Mit welchen der nachfolgend aufgeführten Tiefpassfunktionen ist eine ideale Demodulation – das heißt $v(t) = q(t)$ – prinzipiell möglich?
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{Mit welchen der nachfolgend aufgeführten Tiefpassfunktionen ist eine ideale Demodulation – das heißt&nbsp; $v(t) = q(t)$&nbsp; – prinzipiell möglich?
 
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+ Rechtecktiefpass,
 
+ Rechtecktiefpass,
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- Spalttiefpass.
 
- Spalttiefpass.
  
{Wie ist die untere Eckfrequenz $f_1$ eines Trapeztiefpasses mindestens zu wählen, damit keine Verzerrungen entstehen?
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{Wie ist die untere Eckfrequenz &nbsp;$f_1$&nbsp; eines Trapeztiefpasses mindestens zu wählen,&nbsp; damit keine Verzerrungen entstehen?
 
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$f_{\text{1, min}} \ = \ $ { 5 3 % } $\ \text{kHz}$
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$f_{\text{1, min}} \ = \ $ { 5 3% } $\ \text{kHz}$
  
{Wie groß darf die obere Eckfrequenz $f_2$ des Trapeztiefpasses höchstens sein, damit keine Verzerrungen entstehen?
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{Wie groß darf die obere Eckfrequenz &nbsp;$f_2$&nbsp; des Trapeztiefpasses höchstens sein,&nbsp; damit keine Verzerrungen entstehen?
 
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$f_{\text{2, max}} \ = \ $ { 95 3% } $\ \text{kHz}$
 
$f_{\text{2, max}} \ = \ $ { 95 3% } $\ \text{kHz}$
  
  
{Welche Grenzfrequenz $f_{\rm G}$ eines idealen, rechteckförmigen Tiefpasses würden Sie wählen, wenn Rauschstörungen nicht zu vernachlässigen sind?
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{Welche Grenzfrequenz &nbsp;$f_{\rm G}$&nbsp; eines idealen, rechteckförmigen Tiefpasses würden Sie wählen,&nbsp; wenn Rauschstörungen nicht zu vernachlässigen sind?
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- $f_{\rm G} = 4 \ \rm kHz$,
 
- $f_{\rm G} = 4 \ \rm kHz$,
 
+ $f_{\rm G} = 6 \ \rm kHz$,
 
+ $f_{\rm G} = 6 \ \rm kHz$,
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===Musterlösung===
 
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{{ML-Kopf}}
 
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'''1.'''Das dargestellte Sinkensignal $υ(t)$ stimmt exakt mit dem als Gleichung gegebenen Signal $b(t)$ überein und enthält somit auch Anteile um die doppelte Trägerfrequenz. Das Filter $H_E(f)$ fehlt entweder ganz oder dessen obere Grenzfrequenz $f_O$ ist zu hoch ⇒ Richtig ist die erste Aussage.
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'''(1)'''&nbsp; Richtig ist die&nbsp; <u>erste Aussage</u>:
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*Das dargestellte Sinkensignal&nbsp; $v(t)$&nbsp; stimmt exakt mit dem als Gleichung gegebenen Signal&nbsp; $b(t)$&nbsp; überein und enthält somit auch Anteile um die doppelte Trägerfrequenz.  
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*Das Filter&nbsp; $H_{\rm E}(f)$&nbsp; fehlt entweder ganz oder dessen obere Grenzfrequenz&nbsp; $f_2$&nbsp; ist zu hoch.
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*Bezüglich der unteren Grenzfrequenz&nbsp; $f_1$&nbsp; ist nur die Aussage möglich,&nbsp; dass diese kleiner ist als die kleinste im Signal&nbsp; $b(t)$&nbsp; vorkommende Frequenz&nbsp; $\text{(2 kHz)}$.
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*Ob ein Gleichanteil durch das Filter entfernt wird oder nicht,&nbsp; ist unklar,&nbsp; da ein solcher im Signal&nbsp; $b(t)$&nbsp; nicht enthalten ist.
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'''(2)'''&nbsp; Richtig sind die&nbsp; <u>Aussagen 1 und 3</u>:
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*Voraussetzung für eine verzerrungsfreie Demodulation ist,&nbsp; dass bis zu einer bestimmten Frequenz&nbsp; $f_1$&nbsp; alle Spektralanteile gleich und möglichst ungedämpft übertragen werden und alle Anteile bei Frequenzen&nbsp; $f > f_2$&nbsp; vollständig unterdrückt werden.
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*Der Rechteck– und der Trapeztiefpass erfüllen diese Bedingung.
  
Bezüglich der unteren Grenzfrequenz $f_U$ ist nur die Aussage möglich, dass diese kleiner ist als die kleinste im Signal $b(t)$ vorkommende Frequenz (2 kHz). Ob ein Gleichanteil durch das Filter entfernt wird oder nicht, ist unklar, da ein solcher im Signal $b(t)$ nicht enthalten ist.
 
  
  
'''2.'''Voraussetzung für eine verzerrungsfreie Demodulation ist, dass bis zu einer bestimmten Frequenz $f_1$ alle Spektralanteile gleich und möglichst ungedämpft übertragen werden und alle Anteile bei Frequenzen $f > f_2$ vollständig unterdrückt werden. Der Rechteck– und der Trapeztiefpass erfüllen diese Bedingung.
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'''(3)'''&nbsp; Sichergestellt werden muss,&nbsp; dass der&nbsp; $\text{5 kHz}$–Anteil noch im Durchlassbereich liegt:
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:$$f_{\text{1, min}}\hspace{0.15cm}\underline{ =5 \ \rm kHz}.$$
  
  
'''3.'''Sichergestellt werden muss, dass der 5 kHz–Anteil noch im Durchlassbereich liegt: $f_{1, min} = 5 kHz$.
 
  
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'''(4)'''&nbsp; Alle Spektralanteile in der Umgebung der doppelten Trägerfrequenz – genauer gesagt zwischen&nbsp; $\text{95 kHz}$&nbsp; und&nbsp; $\text{ 105 kHz}$&nbsp; – müssen vollständig unterdrückt werden:
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:$$f_{\text{2, max}}\hspace{0.15cm}\underline{ =95 \ \rm kHz}.$$
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*Ansonsten würde es zu nichtlinearen Verzerrungen kommen.
  
'''4.'''Alle Spektralanteile in der Umgebung der doppelten Trägerfrequenz – genauer gesagt zwischen 95 kHz und 105 kHz – müssen vollständig unterdrückt werden: $f_{2, max} = 95 kHz$. Ansonsten würde es zu nichtlinearen Verzerrungen kommen.
 
  
  
'''5.'''Die Grenzfrequenz $f_G = 4 kHz$ hätte (lineare) Verzerrungen zur Folge, da dann der 5 kHz–Anteil abgeschnitten würde. Zu bevorzugen ist der Tiefpass mit $f_G = 6 kHz$, da mit $f_G = 10 kHz$ dem Nutzsignal $υ(t)$ mehr Rauschanteile überlagert wären ⇒ Lösungsvorschlag 2.
+
'''(5)'''&nbsp; Richtig ist der <u>Lösungsvorschlag 2</u>:
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*Die Grenzfrequenz}&nbsp; $f_{\rm G} = \text{ 4 kHz}$&nbsp; hätte (lineare) Verzerrungen zur Folge,&nbsp; da dann der&nbsp; $\text{5 kHz}$–Anteil abgeschnitten würde.  
 +
*Zu bevorzugen ist der Tiefpass mit der Grenzfrequenz&nbsp; $f_{\rm G} = \text{6 kHz}$,&nbsp; da mit&nbsp; $f_{\rm G} = \text{10 kHz}$&nbsp; dem Nutzsignal $v(t)$&nbsp; mehr Rauschanteile überlagert wären.
  
 
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Aktuelle Version vom 6. Dezember 2021, 12:45 Uhr

Signale bei ZSB–AM und Synchrondemodulation

Wir betrachten das gleiche Übertragungssystem wie in  Aufgabe 2.4.  Es wird nun allerdings stets eine perfekte Frequenz– und Phasensynchronisation des Synchrondemodulators  $\rm (SD)$  vorausgesetzt.

Das Quellensignal  $q(t)$, das Sendesignal  $s(t)$  sowie das Signal  $b(t)$  vor dem Tiefpassfilter innerhalb des Synchrondemodulators sind wie folgt gegeben:

$$q(t) = q_1(t) + q_2(t)\hspace{0.2cm}{\rm mit }$$
$$q_1(t) = 2\,{\rm V} \cdot \cos(2 \pi \cdot 2\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm},$$
$$q_2(t) = 1\,{\rm V} \cdot \sin(2 \pi \cdot 5\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm},$$
$$s(t) = q(t) \cdot \sin(2 \pi \cdot 50\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm},$$
$$b(t) = s(t) \cdot 2 \cdot \sin(2 \pi \cdot 50\,{\rm kHz} \cdot t)\hspace{0.05cm}.$$

Die Grafik zeigt oben das Quellensignal  $q(t)$  und in der Mitte das Sendesignal  $s(t)$.

In der letzten Skizze ist das Sinkensignal  $v(t)$  dargestellt (violetter Kurvenverlauf).

  • Dieses stimmt offensichtlich nicht mit dem Quellensignal (blau-gestrichelte Kurve) überein.
  • Der Grund für das unerwünschte Ergebnis  $v(t) ≠ q(t)$  könnte zum Beispiel ein fehlender oder falsch dimensionierter Tiefpass sein.


In den Teilaufgaben  (3)  und  (4)  wird der so genannte  Trapeztiefpass  verwendet, dessen Frequenzgang wie folgt lautet:

$$H_{\rm E}(f) = \left\{ \begin{array}{l} \hspace{0.25cm}1 \\ \frac{f_2 -|f|}{f_2 -f_1} \\ \hspace{0.25cm} 0 \\ \end{array} \right.\quad \quad \begin{array}{*{10}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{20}c} {\hspace{0.94cm}\left| \hspace{0.005cm} f\hspace{0.05cm} \right| < f_1,} \\ {f_1 \le \left| \hspace{0.005cm}f\hspace{0.05cm} \right| \le f_2,} \\ {\hspace{0.94cm}\left|\hspace{0.005cm} f \hspace{0.05cm} \right| > f_2.} \\ \end{array}$$





Hinweise:



Fragebogen

1

Welche Aussagen sind über das Filter  $H_{\rm E}(f)$  möglich,  das zur Gewinnung des auf der Angabenseite dargestellten Sinkensignals benutzt wurde?

Die obere Grenzfrequenz ist zu hoch.
Die obere Grenzfrequenz ist zu niedrig.
Die untere Grenzfrequenz ist ungleich Null.

2

Mit welchen der nachfolgend aufgeführten Tiefpassfunktionen ist eine ideale Demodulation – das heißt  $v(t) = q(t)$  – prinzipiell möglich?

Rechtecktiefpass,
Gaußtiefpass,
Trapeztiefpass,
Spalttiefpass.

3

Wie ist die untere Eckfrequenz  $f_1$  eines Trapeztiefpasses mindestens zu wählen,  damit keine Verzerrungen entstehen?

$f_{\text{1, min}} \ = \ $

$\ \text{kHz}$

4

Wie groß darf die obere Eckfrequenz  $f_2$  des Trapeztiefpasses höchstens sein,  damit keine Verzerrungen entstehen?

$f_{\text{2, max}} \ = \ $

$\ \text{kHz}$

5

Welche Grenzfrequenz  $f_{\rm G}$  eines idealen, rechteckförmigen Tiefpasses würden Sie wählen,  wenn Rauschstörungen nicht zu vernachlässigen sind?

$f_{\rm G} = 4 \ \rm kHz$,
$f_{\rm G} = 6 \ \rm kHz$,
$f_{\rm G} = 10 \ \rm kHz$.


Musterlösung

(1)  Richtig ist die  erste Aussage:

  • Das dargestellte Sinkensignal  $v(t)$  stimmt exakt mit dem als Gleichung gegebenen Signal  $b(t)$  überein und enthält somit auch Anteile um die doppelte Trägerfrequenz.
  • Das Filter  $H_{\rm E}(f)$  fehlt entweder ganz oder dessen obere Grenzfrequenz  $f_2$  ist zu hoch.
  • Bezüglich der unteren Grenzfrequenz  $f_1$  ist nur die Aussage möglich,  dass diese kleiner ist als die kleinste im Signal  $b(t)$  vorkommende Frequenz  $\text{(2 kHz)}$.
  • Ob ein Gleichanteil durch das Filter entfernt wird oder nicht,  ist unklar,  da ein solcher im Signal  $b(t)$  nicht enthalten ist.


(2)  Richtig sind die  Aussagen 1 und 3:

  • Voraussetzung für eine verzerrungsfreie Demodulation ist,  dass bis zu einer bestimmten Frequenz  $f_1$  alle Spektralanteile gleich und möglichst ungedämpft übertragen werden und alle Anteile bei Frequenzen  $f > f_2$  vollständig unterdrückt werden.
  • Der Rechteck– und der Trapeztiefpass erfüllen diese Bedingung.


(3)  Sichergestellt werden muss,  dass der  $\text{5 kHz}$–Anteil noch im Durchlassbereich liegt:

$$f_{\text{1, min}}\hspace{0.15cm}\underline{ =5 \ \rm kHz}.$$


(4)  Alle Spektralanteile in der Umgebung der doppelten Trägerfrequenz – genauer gesagt zwischen  $\text{95 kHz}$  und  $\text{ 105 kHz}$  – müssen vollständig unterdrückt werden:

$$f_{\text{2, max}}\hspace{0.15cm}\underline{ =95 \ \rm kHz}.$$
  • Ansonsten würde es zu nichtlinearen Verzerrungen kommen.


(5)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 2:

  • Die Grenzfrequenz}  $f_{\rm G} = \text{ 4 kHz}$  hätte (lineare) Verzerrungen zur Folge,  da dann der  $\text{5 kHz}$–Anteil abgeschnitten würde.
  • Zu bevorzugen ist der Tiefpass mit der Grenzfrequenz  $f_{\rm G} = \text{6 kHz}$,  da mit  $f_{\rm G} = \text{10 kHz}$  dem Nutzsignal $v(t)$  mehr Rauschanteile überlagert wären.