Aufgaben:Aufgabe 2.4Z: Fehlerwahrscheinlichkeiten beim Oktalsystem: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein jeder der gleichwahrscheinlichen Amplitudenkoeffizienten &nbsp;$a_{\mu}$&nbsp; mit &nbsp;$1 ≤ \mu ≤ 8$&nbsp; kann nur in die unmittelbaren Nachbarkoeffizienten &nbsp;$a_{\mu–1}$&nbsp; bzw. &nbsp;$a_{\mu+1}$&nbsp; verfälscht werden und zwar in beiden Richtungen mit der gleichen Wahrscheinlichkeit &nbsp;$p = 0.01$.
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Hierzu einige Beispiele:
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Die Zuordnung von jeweils drei binären Quellensymbolen in einen oktalen Amplitudenkoeffizienten geschieht alternativ entsprechend
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*der zweiten Spalte in der angegebenen Tabelle,&nbsp; die „zufällig” – ohne Strategie – generiert wurde,
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Für die beiden Zuordnungen „Zufall” und „Gray” sollen berechnet werden:
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*die Symbolfehlerwahrscheinlichkeit &nbsp;$p_{\rm S}$,&nbsp; die in beiden Fällen gleich ist; &nbsp; $p_{\rm S}$&nbsp; gibt die mittlere Verfälschungswahrscheinlichkeit eines Amplitudenkoeffizienten &nbsp;$a_{\mu}$&nbsp; an;
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*die Bitfehlerwahrscheinlichkeit  &nbsp;$p_{\rm B}$&nbsp; bezogen auf die&nbsp; (decodierten)&nbsp; Binärsymbole.
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Hinweise:
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel&nbsp;  [[Digitalsignalübertragung/Grundlagen_der_codierten_Übertragung|"Grundlagen der codierten Übertragung"]].
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*Bezug genommen wird auch auf das Kapitel&nbsp; [[Digitalsignalübertragung/Redundanzfreie_Codierung|"Redundanzfreie Codierung"]] .
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{Welchem Amplitudenkoeffizienten &nbsp;$a_{ \mu}$&nbsp; entsprechen beim Graycode die binären Folgen &nbsp;$\rm {LHH}$&nbsp; bzw. &nbsp;$\rm {HLL}$? <br>Bitte Index &nbsp;$ \mu$&nbsp;  eingeben &nbsp;$(1 <  \mu < 8)$.
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'''(1)'''&nbsp; Entsprechend der Beschreibung auf der Angabenseite steht
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*$\rm LHH$&nbsp; für den Amplitudenkoeffizienten&nbsp; $a_{3}$  &nbsp; &rArr; &nbsp; $\underline{\mu =3}$.
'''(3)'''&nbsp;
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*$\rm HLL$&nbsp; für für den Amplitudenkoeffizienten&nbsp; $a_{8}$  &nbsp; &rArr; &nbsp; $\underline{\mu =8}$.
'''(4)'''&nbsp;
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'''(5)'''&nbsp;
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'''(6)'''&nbsp;
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'''(2)'''&nbsp; Die äußeren Koeffizienten&nbsp; $(a_{1}$&nbsp; und&nbsp; $a_{8})$&nbsp; werden jeweils mit der Wahrscheinlichkeit&nbsp; $p = 1 \%$&nbsp; verfälscht,&nbsp; &nbsp;<br>die&nbsp; $M – 2 = 6$&nbsp; inneren mit der doppelten Wahrscheinlichkeit&nbsp; $(2p= 2 \%)$.&nbsp; Durch Mittelung erhält man:
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:$$p_{\rm S} = \frac{2 \cdot 1 + 6 \cdot 2} { 8} \cdot p\hspace{0.15cm}\underline { = 1.75 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$
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'''(3)'''&nbsp; Jeder Übertragungsfehler&nbsp; (Symbolfehler)&nbsp; hat beim Graycode genau einen Bitfehler zur Folge.&nbsp; Da jedoch jedes Oktalsymbol drei Binärzeichen beinhaltet,&nbsp; gilt
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:$$p_{\rm B} ={p_{\rm S}}/ { 3}\hspace{0.15cm}\underline { = 0.583 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$
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'''(4)'''&nbsp; Von den insgesamt sieben möglichen Übergängen (jeweils in beiden Richtungen) führen zu
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*einem Fehler: &nbsp; &nbsp; $\rm HLH \ \Leftrightarrow \ LLH$,
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*zwei Fehlern: &nbsp; &nbsp;&nbsp; $\rm HLL \ \Leftrightarrow \ HHH$, &nbsp;  &nbsp; $\rm LLL \ \Leftrightarrow \ LHH$, &nbsp;  &nbsp; $\rm HHL \ \Leftrightarrow \ HLH$, &nbsp;  &nbsp; $\rm LLH \ \Leftrightarrow \ LHL$,
 +
*drei Fehlern: &nbsp;&nbsp; &nbsp;&nbsp; $\rm HHH \ \Leftrightarrow \ LLL$, &nbsp;  &nbsp; $\rm LHH \ \Leftrightarrow \ HHL$.
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Daraus folgt:
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:$$p_{\rm B} = \frac{p} { 3} \cdot \frac{1 + 4 \cdot 2 + 2 \cdot 3} { 7} = \frac{15} { 21} \cdot p \hspace{0.15cm}\underline { = 0.714 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$
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{{ML-Fuß}}
 
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Aktuelle Version vom 17. Mai 2022, 15:54 Uhr

Oktale „Zufallscodierung” und Graycodierung

Es wird ein Digitalsystem mit  $M = 8$  Amplitudenstufen  ("Oktalsystem")&nbsp betrachtet,&nbsp dessen  $M – 1 = 7$  Entscheiderschwellen genau bei den jeweiligen Intervallmitten liegen.

Ein jeder der gleichwahrscheinlichen Amplitudenkoeffizienten  $a_{\mu}$  mit  $1 ≤ \mu ≤ 8$  kann nur in die unmittelbaren Nachbarkoeffizienten  $a_{\mu–1}$  bzw.  $a_{\mu+1}$  verfälscht werden und zwar in beiden Richtungen mit der gleichen Wahrscheinlichkeit  $p = 0.01$.

Hierzu einige Beispiele:

  • $a_5$  geht mit der Wahrscheinlichkeit  $p = 0.01$  in den Koeffizienten&nbsp $a_4$&nbsp über und mit der gleichen Wahrscheinlichkeit  $p = 0.01$  in den Koeffizienten  $a_6$.
  • $a_8$  wird mit der Wahrscheinlichkeit  $p = 0.01$  in den Koeffizienten  $a_7$  verfälscht.&nbsp In die andere Richtung ist keine Verfälschung möglich.


Die Zuordnung von jeweils drei binären Quellensymbolen in einen oktalen Amplitudenkoeffizienten geschieht alternativ entsprechend

  • der zweiten Spalte in der angegebenen Tabelle,  die „zufällig” – ohne Strategie – generiert wurde,
  • der Graycodierung,  die in Spalte 3 nur unvollständig angegeben ist und noch ergänzt werden soll.


Angegeben ist der Graycode für  $M = 4$.  Bei  $M = 8$  sind die beiden letzten Binärzeichen an der gestrichelt eingezeichneten Linie zu spiegeln.  Für die ersten vier Amplitudenkoeffizienten ist an der ersten Stelle ein  $\rm L$  zu ergänzen,  für  $a_{5}, ..., a_{8}$  das Binärsymbol  $\rm H$.

Für die beiden Zuordnungen „Zufall” und „Gray” sollen berechnet werden:

  • die Symbolfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm S}$,  die in beiden Fällen gleich ist;   $p_{\rm S}$  gibt die mittlere Verfälschungswahrscheinlichkeit eines Amplitudenkoeffizienten  $a_{\mu}$  an;
  • die Bitfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm B}$  bezogen auf die  (decodierten)  Binärsymbole.



Hinweise:



Fragebogen

1

Welchem Amplitudenkoeffizienten  $a_{ \mu}$  entsprechen beim Graycode die binären Folgen  $\rm {LHH}$  bzw.  $\rm {HLL}$?
Bitte Index  $ \mu$  eingeben  $(1 < \mu < 8)$.

$ \rm {LHH}\text{:}\hspace{0.4cm} \mu \ = \ $

$ \rm {HLL}\text{:}\hspace{0.45cm} \mu \ = \ $

2

Berechnen Sie die Symbolfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm S}$.

$p_{\rm S} \ = \ $

$\ \%$

3

Berechnen Sie die Bitfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm B}$  für den  Graycode.

$p_{\rm B} \ = \ $

$\ \%$

4

Berechnen Sie die Bitfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm B}$  für den  Zufallscode.

$p_{\rm B} \ = \ $

$\ \%$


Musterlösung

(1)  Entsprechend der Beschreibung auf der Angabenseite steht

  • $\rm LHH$  für den Amplitudenkoeffizienten  $a_{3}$   ⇒   $\underline{\mu =3}$.
  • $\rm HLL$  für für den Amplitudenkoeffizienten  $a_{8}$   ⇒   $\underline{\mu =8}$.


(2)  Die äußeren Koeffizienten  $(a_{1}$  und  $a_{8})$  werden jeweils mit der Wahrscheinlichkeit  $p = 1 \%$  verfälscht,   
die  $M – 2 = 6$  inneren mit der doppelten Wahrscheinlichkeit  $(2p= 2 \%)$.  Durch Mittelung erhält man:

$$p_{\rm S} = \frac{2 \cdot 1 + 6 \cdot 2} { 8} \cdot p\hspace{0.15cm}\underline { = 1.75 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$


(3)  Jeder Übertragungsfehler  (Symbolfehler)  hat beim Graycode genau einen Bitfehler zur Folge.  Da jedoch jedes Oktalsymbol drei Binärzeichen beinhaltet,  gilt

$$p_{\rm B} ={p_{\rm S}}/ { 3}\hspace{0.15cm}\underline { = 0.583 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$


(4)  Von den insgesamt sieben möglichen Übergängen (jeweils in beiden Richtungen) führen zu

  • einem Fehler:     $\rm HLH \ \Leftrightarrow \ LLH$,
  • zwei Fehlern:      $\rm HLL \ \Leftrightarrow \ HHH$,     $\rm LLL \ \Leftrightarrow \ LHH$,     $\rm HHL \ \Leftrightarrow \ HLH$,     $\rm LLH \ \Leftrightarrow \ LHL$,
  • drei Fehlern:       $\rm HHH \ \Leftrightarrow \ LLL$,     $\rm LHH \ \Leftrightarrow \ HHL$.


Daraus folgt:

$$p_{\rm B} = \frac{p} { 3} \cdot \frac{1 + 4 \cdot 2 + 2 \cdot 3} { 7} = \frac{15} { 21} \cdot p \hspace{0.15cm}\underline { = 0.714 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$