Aufgaben:Aufgabe 2.4Z: Fehlerwahrscheinlichkeiten beim Oktalsystem: Unterschied zwischen den Versionen

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K (Textersetzung - „*Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.“ durch „ “)
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[[Datei:P_ID1326__Dig_Z_2_4.png|right|frame|Oktale „Zufallscodierung” und Graycodierung]]
 
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Es wird ein Digitalsystem mit $M = 8$ Amplitudenstufen (Oktalsystem) betrachtet, dessen $M – 1 = 7$ Entscheiderschwellen genau bei den jeweiligen Intervallmitten liegen.  
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Es wird ein Digitalsystem mit  $M = 8$  Amplitudenstufen (Oktalsystem) betrachtet, dessen  $M – 1 = 7$  Entscheiderschwellen genau bei den jeweiligen Intervallmitten liegen.  
  
Ein jeder der gleichwahrscheinlichen Amplitudenkoeffizienten $a_{\mu}$ mit $(1 ≤ \mu ≤ 8)$ kann nur in die unmittelbaren Nachbarkoeffizienten $a_{\mu–1}$ bzw. $a_{\mu+1}$ verfälscht werden und zwar in beiden Richtungen mit der gleichen Wahrscheinlichkeit $p = 0.01$. Hierzu einige Beispiele:
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Ein jeder der gleichwahrscheinlichen Amplitudenkoeffizienten  $a_{\mu}$  mit  $1 ≤ \mu ≤ 8$  kann nur in die unmittelbaren Nachbarkoeffizienten  $a_{\mu–1}$  bzw.  $a_{\mu+1}$  verfälscht werden und zwar in beiden Richtungen mit der gleichen Wahrscheinlichkeit  $p = 0.01$. Hierzu einige Beispiele:
*$a_5$ geht mit der gleichen Wahrscheinlichkeit $p = 0.01$ in den Koeffizienten $a_4$ über und mit der gleichen Wahrscheinlichkeit in den Koeffizienten $a_6$.
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*$a_5$  geht mit der Wahrscheinlichkeit  $p = 0.01$  in den Koeffizienten $a_4$ über und mit der gleichen Wahrscheinlichkeit  $p = 0.01$  in den Koeffizienten  $a_6$.
*$a_8$ wird mit der Wahrscheinlichkeit $p = 0.01$ in den Koeffizienten $a_7$ verfälscht. In die andere Richtung ist keine Verfälschung möglich.
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*$a_8$  wird mit der Wahrscheinlichkeit  $p = 0.01$  in den Koeffizienten  $a_7$  verfälscht. In die andere Richtung ist keine Verfälschung möglich.
  
  
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Angegeben ist der Graycode für $M = 4$. Bei $M = 8$ sind die beiden letzten Binärzeichen an der gestrichelt eingezeichneten Linie zu spiegeln. Für die ersten vier Amplitudenkoeffizienten ist an der ersten Stelle ein '''L''' zu ergänzen, für $a_{5}, ..., a_{8}$ das Binärsymbol '''H'''.
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Angegeben ist der Graycode für  $M = 4$. Bei  $M = 8$  sind die beiden letzten Binärzeichen an der gestrichelt eingezeichneten Linie zu spiegeln. Für die ersten vier Amplitudenkoeffizienten ist an der ersten Stelle ein '''L''' zu ergänzen, für  $a_{5}, ..., a_{8}$  das Binärsymbol '''H'''.
  
 
Für die beiden Zuordnungen „Zufall” und „Gray” sollen berechnet werden:
 
Für die beiden Zuordnungen „Zufall” und „Gray” sollen berechnet werden:
*die ''Symbolfehlerwahrscheinlichkeit'' $p_{\rm S}$, die in beiden Fällen gleich ist; diese Größe gibt die mittlere Verfälschungswahrscheinlichkeit eines Amplitudenkoeffizienten $a_{\mu}$ an,
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*die ''Symbolfehlerwahrscheinlichkeit''  $p_{\rm S}$, die in beiden Fällen gleich ist; $p_{\rm S}$  gibt die mittlere Verfälschungswahrscheinlichkeit eines Amplitudenkoeffizienten  $a_{\mu}$  an;
*die ''Bitfehlerwahrscheinlichkeit'' $p_{\rm B}$ bezogen auf die (decodierten) Binärsymbole.
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*die ''Bitfehlerwahrscheinlichkeit''  $p_{\rm B}$  bezogen auf die (decodierten) Binärsymbole.
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel  [[Digitalsignalübertragung/Grundlagen_der_codierten_Übertragung|Grundlagen der codierten Übertragung]].
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel  [[Digitalsignalübertragung/Grundlagen_der_codierten_Übertragung|Grundlagen der codierten Übertragung]].
*Bezug genommen wird auch auf das Kapitel [[Digitalsignalübertragung/Redundanzfreie_Codierung|Redundanzfreie Codierung]] .
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*Bezug genommen wird auch auf das Kapitel  [[Digitalsignalübertragung/Redundanzfreie_Codierung|Redundanzfreie Codierung]] .
 
   
 
   
  
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{Welchem Amplitudenkoeffizienten $a_{ \mu}$ entsprechen beim Graycode die binären Folgen „LHH” bzw. „HLL”? <br>Bitte Index $ \mu$  eingeben $(1 <  \mu < 8)$.
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{Welchem Amplitudenkoeffizienten &nbsp;$a_{ \mu}$&nbsp; entsprechen beim Graycode die binären Folgen &nbsp;$\rm {LHH}$&nbsp; bzw. &nbsp;$\rm {HLL}$? <br>Bitte Index &nbsp;$ \mu$&nbsp; eingeben &nbsp;$(1 <  \mu < 8)$.
 
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$ \rm {LHH}\text{:}\hspace{0.4cm}  \mu  \ = \ $ { 3 3% }  
 
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$ \rm {HLL}\text{:}\hspace{0.45cm}  \mu  \ = \ $ { 8 3% }  
  
{Berechnen Sie die Symbolfehlerwahrscheinlichkeit.
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{Berechnen Sie die Symbolfehlerwahrscheinlichkeit &nbsp;$p_{\rm S}$.
 
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$p_{\rm S} \ = \ $ { 1.75 3% } $\ \%$
 
$p_{\rm S} \ = \ $ { 1.75 3% } $\ \%$
  
{Berechnen Sie die Bitfehlerwahrscheinlichkeit für den '''Graycode'''.
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{Berechnen Sie die Bitfehlerwahrscheinlichkeit &nbsp;$p_{\rm B}$&nbsp; für den <u>Graycode</u>.
 
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$p_{\rm B} \ = \ $ { 0.583 3% } $\ \%$
 
$p_{\rm B} \ = \ $ { 0.583 3% } $\ \%$
  
{Berechnen Sie die Bitfehlerwahrscheinlichkeit für den '''Zufallscode'''.
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{Berechnen Sie die Bitfehlerwahrscheinlichkeit &nbsp;$p_{\rm B}$&nbsp; für den <u>Zufallscode</u>.
 
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$p_{\rm B} \ = \ $ { 0.714 3% } $\ \%$
 
$p_{\rm B} \ = \ $ { 0.714 3% } $\ \%$

Version vom 12. Februar 2019, 10:46 Uhr

Oktale „Zufallscodierung” und Graycodierung

Es wird ein Digitalsystem mit  $M = 8$  Amplitudenstufen (Oktalsystem) betrachtet, dessen  $M – 1 = 7$  Entscheiderschwellen genau bei den jeweiligen Intervallmitten liegen.

Ein jeder der gleichwahrscheinlichen Amplitudenkoeffizienten  $a_{\mu}$  mit  $1 ≤ \mu ≤ 8$  kann nur in die unmittelbaren Nachbarkoeffizienten  $a_{\mu–1}$  bzw.  $a_{\mu+1}$  verfälscht werden und zwar in beiden Richtungen mit der gleichen Wahrscheinlichkeit  $p = 0.01$. Hierzu einige Beispiele:

  • $a_5$  geht mit der Wahrscheinlichkeit  $p = 0.01$  in den Koeffizienten $a_4$ über und mit der gleichen Wahrscheinlichkeit  $p = 0.01$  in den Koeffizienten  $a_6$.
  • $a_8$  wird mit der Wahrscheinlichkeit  $p = 0.01$  in den Koeffizienten  $a_7$  verfälscht. In die andere Richtung ist keine Verfälschung möglich.


Die Zuordnung von jeweils drei binären Quellensymbolen in einen oktalen Amplitudenkoeffizienten geschieht alternativ entsprechend

  • der zweiten Spalte in der angegebenen Tabelle, die „zufällig” – ohne Strategie – generiert wurde,
  • der Graycodierung, die in Spalte 3 nur unvollständig angegeben ist und noch ergänzt werden soll.


Angegeben ist der Graycode für  $M = 4$. Bei  $M = 8$  sind die beiden letzten Binärzeichen an der gestrichelt eingezeichneten Linie zu spiegeln. Für die ersten vier Amplitudenkoeffizienten ist an der ersten Stelle ein L zu ergänzen, für  $a_{5}, ..., a_{8}$  das Binärsymbol H.

Für die beiden Zuordnungen „Zufall” und „Gray” sollen berechnet werden:

  • die Symbolfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm S}$, die in beiden Fällen gleich ist; $p_{\rm S}$  gibt die mittlere Verfälschungswahrscheinlichkeit eines Amplitudenkoeffizienten  $a_{\mu}$  an;
  • die Bitfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm B}$  bezogen auf die (decodierten) Binärsymbole.




Hinweise:



Fragebogen

1

Welchem Amplitudenkoeffizienten  $a_{ \mu}$  entsprechen beim Graycode die binären Folgen  $\rm {LHH}$  bzw.  $\rm {HLL}$?
Bitte Index  $ \mu$  eingeben  $(1 < \mu < 8)$.

$ \rm {LHH}\text{:}\hspace{0.4cm} \mu \ = \ $

$ \rm {HLL}\text{:}\hspace{0.45cm} \mu \ = \ $

2

Berechnen Sie die Symbolfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm S}$.

$p_{\rm S} \ = \ $

$\ \%$

3

Berechnen Sie die Bitfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm B}$  für den Graycode.

$p_{\rm B} \ = \ $

$\ \%$

4

Berechnen Sie die Bitfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm B}$  für den Zufallscode.

$p_{\rm B} \ = \ $

$\ \%$


Musterlösung

(1)  Entsprechend der Beschreibung auf der Angabenseite steht

  • „LHH” für den Amplitudenkoeffizienten $a_{3}$   ⇒   $(\mu =3)$ und
  • und „HLL” für für den Amplitudenkoeffizienten $a_{8}$   ⇒   $(\mu =8)$.


(2)  Die äußeren Koeffizienten ($a_{1}$ und $a_{8}$) werden jeweils mit der Wahrscheinlichkeit $p = 1 \%$ verfälscht, die $M – 2 = 6$ inneren mit der doppelten Wahrscheinlichkeit $(2p= 2 \%)$. Durch Mittelung erhält man:

$$p_{\rm S} = \frac{2 \cdot 1 + 6 \cdot 2} { 8} \cdot p\hspace{0.15cm}\underline { = 1.75 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$

(3)  Jeder Übertragungsfehler (Symbolfehler) hat beim Graycode genau einen Bitfehler zur Folge. Da jedoch jedes Oktalsymbol drei Binärzeichen beinhaltet, gilt

$$p_{\rm B} ={p_{\rm S}}/ { 3}\hspace{0.15cm}\underline { = 0.583 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$

(4)  Von den insgesamt sieben möglichen Übergängen (jeweils in beiden Richtungen) führen zu

  • einem Fehler:     HLH $\Leftrightarrow$ LLH,
  • zwei Fehlern:     HLL $\Leftrightarrow$ HHH, LLL $\Leftrightarrow$ LHH, HHL $\Leftrightarrow$ HLH, LLH $\Leftrightarrow$ LHL,
  • drei Fehlern:     HHH $\Leftrightarrow$ LLL, LHH $\Leftrightarrow$ HHL.


Daraus folgt:

$$p_{\rm B} = \frac{p} { 3} \cdot \frac{1 + 4 \cdot 2 + 2 \cdot 3} { 7} = \frac{15} { 21} \cdot p \hspace{0.15cm}\underline { = 0.714 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$