Aufgaben:Aufgabe 2.3: Binärsignal und Quaternärsignal: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:P_ID1324__Dig_A_2_3.png|right|frame|AKF und LDS von Binärsignal  $\rm (B)$  und Quaternärsignal  $\rm (Q)$]]
Es sollen zwei redundanzfreie Übertragungssysteme '''B''' und '''Q''' jeweils mit bipolaren Amplitudenkoeffizienten $a_{\nu}$ vergleichend gegenübergestellt werden. Beide Systeme erfüllen die erste Nyquistbedingung. Gemäß der Wurzel–Wurzel–Aufteilung ist das Spektrum $G_{d}(f)$ des Detektionsgrundimpulses formgleich mit der spektralen Leistungsdichte ${\it \Phi}_{s}(f)$ des Sendesignals.
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Es sollen zwei redundanzfreie Übertragungssysteme  $\rm B$  und  $\rm Q$  jeweils mit bipolaren Amplitudenkoeffizienten  $a_{\nu}$  vergleichend gegenübergestellt werden.  Beide Systeme erfüllen die erste Nyquistbedingung.  Gemäß der Wurzel–Wurzel–Aufteilung ist das Spektrum  $G_{d}(f)$  des Detektionsgrundimpulses formgleich mit der spektralen Leistungsdichte  ${\it \Phi}_{s}(f)$  des Sendesignals.
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Bekannt sind folgende Eigenschaften der beiden Systeme:
 
Bekannt sind folgende Eigenschaften der beiden Systeme:
*Vom binären System '''B''' ist die spektrale Leistungsdichte ${\it \Phi}_{s}(f)$ am Sender bekannt und in der Grafik zusammen mit den Beschreibungsparametern dargestellt.
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*Vom binären System  $\rm B$  ist die spektrale Leistungsdichte  ${\it \Phi}_{s}(f)$  am Sender bekannt und in der Grafik zusammen mit den Beschreibungsparametern dargestellt.
*Das System '''Q''' benutzt ein NRZ–Rechtecksignal mit den vier möglichen Amplitudenwerten $±s_{0}$ und $±s_{0}/3$, die alle mit gleicher Wahrscheinlichkeit auftreten.
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*${s_{0}}^{2}$ hat die Einheit einer Leistung und gibt die maximale Momentanleistung an, die nur dann auftritt, wenn eines der beiden „äußeren Symbole” gesendet wird.
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*Das System  $\rm Q$  benutzt ein NRZ–Rechtecksignal mit den vier möglichen Amplitudenwerten  $±s_{0}$  und  $±s_{0}/3$,  die alle mit gleicher Wahrscheinlichkeit auftreten.
*Die Beschreibungsparameter von System '''Q''' können der dreieckförmigen AKF in nebenstehender Grafik entnommen werden.
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*Die Beschreibungsparameter von System  $\rm Q$  können der dreieckförmigen AKF in nebenstehender Grafik entnommen werden.
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*${s_{0}}^{2}$  hat die Einheit einer Leistung und gibt die maximale Momentanleistung an,  die nur dann auftritt,  wenn eines der beiden „äußeren Symbole” gesendet wird.
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Hinweise:
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel   [[Digitalsignalübertragung/Grundlagen_der_codierten_Übertragung|"Grundlagen der codierten Übertragung"]].
  
''Hinweise:''
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*Bezug genommen wird auch auf das Kapitel  [[Digitalsignalübertragung/Redundanzfreie_Codierung|"Redundanzfreie Codierung"]].
*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel  [[Digitalsignalübertragung/Grundlagen_der_codierten_Übertragung|Grundlagen der codierten Übertragung]].
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*Bezug genommen wird auch auf das Kapitel [[Digitalsignalübertragung/Redundanzfreie_Codierung|Redundanzfreie Codierung]] .
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*Berücksichtigen Sie,  dass Autokorrelationsfunktion  $\rm (AKF)$  und Leistungsdichtespektrum  $\rm (LDS)$  eines stochastischen Signals stets über die Fouriertransformation zusammenhängen.
*Berücksichtigen Sie, dass Autokorrelationsfunktion (AKF) und Leistungsdichtespektrum (LDS) eines stochastischen Signals stets über die Fouriertransformation zusammenhängen.
 
 
   
 
   
  
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{Welche Symboldauer $T$ hat das Binärsystem ('''B''') mit Nyquisteigenschaft?
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{Welche Symboldauer &nbsp;$T$&nbsp; hat das Binärsystem &nbsp;$\rm B$&nbsp; mit Nyquisteigenschaft?
 
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$T \ = \ $ { 5 3% } $\ \rm ns$
 
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{Wie groß ist die (äquivalente) Bitrate des Binärsystems  '''B'''?
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{Wie groß ist die (äquivalente) Bitrate &nbsp;$R_{\rm B}$&nbsp; des Binärsystems  &nbsp;$\rm B$&nbsp;?
 
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$R_{\rm B} \ = \ $ { 200 3% } $\ \rm Mbit/s$
 
$R_{\rm B} \ = \ $ { 200 3% } $\ \rm Mbit/s$
  
  
{Welche Leistung besitzt das Sendesignal des Binärsystems  '''B'''?
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$P_{\rm S} \ = \ $ { 200 3% } $\ \rm mW$
 
$P_{\rm S} \ = \ $ { 200 3% } $\ \rm mW$
  
{Welche Aussagen sind bezüglich des Binärsystems  ('''B''') zutreffend?
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+ Die AKF $\varphi_{s}(\tau)$ des Sendesignals ist $\rm si^{2}$–förmig.
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+ Die AKF &nbsp;$\varphi_{s}(\tau)$&nbsp; des Sendesignals ist &nbsp;$\rm si^{2}$–förmig.
+ Die Energie–AKF $\varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau)$ des Grundimpulses ist $\rm si^{2}$–förmig.
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+ Die Energie–AKF &nbsp;$\varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau)$&nbsp; des Grundimpulses ist &nbsp;$\rm si^{2}$–förmig.
- Der Sendegrundimpuls $g_{s}(t)$ selbst ist $\rm si^{2}$–förmig.
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- Der Sendegrundimpuls &nbsp;$g_{s}(t)$&nbsp; selbst ist &nbsp;$\rm si^{2}$–förmig.
  
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$T \ = \ $ { 10 3% } $\ \rm ns$
 
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{Wie groß ist die äquivalente Bitrate des Quaternärsystems  '''Q'''?
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$R_{\rm B} \ = \ $ { 200 3% } $\ \rm Mbit/s$  
 
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{Welche Leistung &nbsp;$P_{\rm S}$&nbsp; besitzt das Sendesignal des Quaternärsystems  &nbsp;$\rm Q$&nbsp;?
 
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{Welche maximale momentane Sendeleistung tritt beim Quaternärsystems  '''Q''' auf?
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{Welche maximale momentane Sendeleistung tritt beim Quaternärsystems  &nbsp;$\rm Q$&nbsp; auf?
 
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===Musterlösung===
 
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'''(1)'''&nbsp; Die Nyquistfrequenz $f_{\rm Nyq} = 100 \ \rm MHz$ kann aus der Grafik abgelesen werden. Daraus folgt entsprechend den Eigenschaften von Nyquistsystemen:
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'''(1)'''&nbsp; Die Nyquistfrequenz&nbsp; $f_{\rm Nyq} = 100 \ \rm MHz$&nbsp; kann aus der Grafik abgelesen werden.&nbsp; Daraus folgt entsprechend den Eigenschaften von Nyquistsystemen:
 
:$$f_{\rm Nyq} = \frac{1 } {2 \cdot T} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} T = \frac{1 } {2 \cdot f_{\rm Nyq}} \hspace{0.15cm}\underline{ =5\,{\rm ns}}\hspace{0.05cm}.$$
 
:$$f_{\rm Nyq} = \frac{1 } {2 \cdot T} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} T = \frac{1 } {2 \cdot f_{\rm Nyq}} \hspace{0.15cm}\underline{ =5\,{\rm ns}}\hspace{0.05cm}.$$
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'''(2)'''&nbsp; Beim Binärsystem ist die Bitrate gleichzeitig der Informationsfluss und es gilt:
 
'''(2)'''&nbsp; Beim Binärsystem ist die Bitrate gleichzeitig der Informationsfluss und es gilt:
 
:$$R_{\rm B} = {1 }/ { T} \hspace{0.15cm}\underline {= 200\,{\rm Mbit/s}}= 2 \cdot f_{\rm Nyq} \cdot{\rm bit}/{\rm Hz}\hspace{0.05cm}.$$
 
:$$R_{\rm B} = {1 }/ { T} \hspace{0.15cm}\underline {= 200\,{\rm Mbit/s}}= 2 \cdot f_{\rm Nyq} \cdot{\rm bit}/{\rm Hz}\hspace{0.05cm}.$$
  
'''(3)'''&nbsp; Die Sendeleistung ist gleich dem Integral über $\it \Phi_{s}(f)$ und kann als Dreiecksfläche berechnet werden:
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'''(3)'''&nbsp; Die Sendeleistung ist gleich dem Integral über&nbsp; $\it \Phi_{s}(f)$&nbsp; und kann als Dreiecksfläche berechnet werden:
 
:$$P_{\rm S} = \ \int_{-\infty}^{+\infty} {\it \Phi}_s(f) \,{\rm d} f = 10^{-9} \frac{\rm W}{\rm Hz} \cdot 200\,\,{\rm MHz} \hspace{0.15cm}\underline { = 200\,\,{\rm mW}}.$$
 
:$$P_{\rm S} = \ \int_{-\infty}^{+\infty} {\it \Phi}_s(f) \,{\rm d} f = 10^{-9} \frac{\rm W}{\rm Hz} \cdot 200\,\,{\rm MHz} \hspace{0.15cm}\underline { = 200\,\,{\rm mW}}.$$
  
'''(4)'''&nbsp; Richtig sind die <u>beiden ersten Aussagen</u>:  
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*Die Fourierrücktransformierte des Leistungsdichtespektrums $\it \Phi_{s}(f)$ ergibt die $\rm si^{2}$–förmige AKF $\varphi_{s}(\tau)$. Allgemein gilt zudem folgender Zusammenhang:
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'''(4)'''&nbsp; Richtig sind die&nbsp; <u>beiden ersten Aussagen</u>:  
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*Die Fourierrücktransformierte des Leistungsdichtespektrums&nbsp; ${\it \Phi}_{s}(f)$&nbsp; ergibt die&nbsp; $\rm si^{2}$–förmige AKF&nbsp; $\varphi_{s}(\tau)$.&nbsp; Allgemein gilt zudem folgender Zusammenhang:
 
:$$ \varphi_s(\tau) = \sum_{\lambda = -\infty}^{+\infty}{1}/{T} \cdot \varphi_a(\lambda)\cdot \varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau - \lambda \cdot T)\hspace{0.05cm}.$$
 
:$$ \varphi_s(\tau) = \sum_{\lambda = -\infty}^{+\infty}{1}/{T} \cdot \varphi_a(\lambda)\cdot \varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau - \lambda \cdot T)\hspace{0.05cm}.$$
*Bei einem redundanzfreien Binärsystem gilt jedoch $\varphi_{a}(\lambda = 0) = 1$, während alle anderen diskreten AKF–Werte $\varphi_{a}(\lambda \neq 0)$ gleich $0$ sind. Somit hat auch die Energie–AKF einen $\rm si^{2}$–förmigen Verlauf (''Hinweis:'' Energie–AKF und Energie–LDS werden in diesem Tutorial jeweils mit Punkt versehen):
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*Bei einem redundanzfreien Binärsystem gilt jedoch &nbsp;$\varphi_{a}(\lambda = 0) = 1$,&nbsp; während alle anderen diskreten AKF–Werte &nbsp;$\varphi_{a}(\lambda \neq 0)$&nbsp; gleich&nbsp; $0$&nbsp; sind.&nbsp; Somit hat auch die Energie–AKF einen&nbsp; $\rm si^{2}$–förmigen Verlauf (Hinweis: &nbsp; Energie–AKF und Energie–LDS werden in diesem Tutorial jeweils mit Punkt versehen):
 
:$$\varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau ) = T \cdot \varphi_s(\tau) \hspace{0.05cm}.$$
 
:$$\varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau ) = T \cdot \varphi_s(\tau) \hspace{0.05cm}.$$
*Dagegen trifft die letzte Aussage nicht zu. Für die folgende Begründung nehmen wir vereinfachend an, dass $g_{s}(t)$ symmetrisch sei und somit $G_{s}(f)$ reell ist. Dann gilt:
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*Die letzte Aussage trifft nicht zu.&nbsp; Für die folgende Begründung nehmen wir vereinfachend an,&nbsp; dass&nbsp; $g_{s}(t)$&nbsp; symmetrisch sei und somit&nbsp; $G_{s}(f)$&nbsp; reell ist.&nbsp; Dann gilt:
 
:$${\it \Phi}_{s}(f) = {1 }/ { T} \cdot |G_s(f)|^2\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}G_s(f) = \sqrt{{ T} \cdot {\it \Phi}_{s}(f)}\hspace{0.4cm} \bullet\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\circ \hspace{0.4cm}g_s(t) \hspace{0.05cm}.$$
 
:$${\it \Phi}_{s}(f) = {1 }/ { T} \cdot |G_s(f)|^2\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}G_s(f) = \sqrt{{ T} \cdot {\it \Phi}_{s}(f)}\hspace{0.4cm} \bullet\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\circ \hspace{0.4cm}g_s(t) \hspace{0.05cm}.$$
*Aufgrund der Quadratwurzel in der obigen Gleichung ist der Sendegrundimpuls $g_{s}(t)$ nicht $\rm si^{2}$–förmig im Gegensatz zum Detektionsgrundimpuls $g_{d}(t)$, der formgleich mit der Energie–AKF $\varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau)$ und damit $\rm si^{2}$–förmig ist. Gleichzeitig gilt $\varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau) = g_{s}(\tau) ∗ g_{s}(–\tau)$.
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*Aufgrund der Quadratwurzel in der obigen Gleichung ist der Sendegrundimpuls&nbsp; $g_{s}(t)$&nbsp; nicht $\rm si^{2}$–förmig im Gegensatz zum Detektionsgrundimpuls $g_{d}(t)$,&nbsp; der formgleich mit der Energie–AKF $\varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau)$&nbsp; und damit&nbsp; $\rm si^{2}$–förmig ist.&nbsp; Gleichzeitig gilt&nbsp; $\varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau) = g_{s}(\tau) ∗ g_{s}(–\tau)$.
  
  
'''(5)'''&nbsp; Die AKF $\varphi_{s}(\tau)$ ist auf den Bereich $|\tau| ≤ T$ begrenzt, wenn der Sendegrundimpuls ein NRZ–Rechteck ist. Somit ergibt sich aus der Grafik die Symboldauer $T \underline{= 10 \ \rm ns}$.
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'''(5)'''&nbsp; Die AKF&nbsp; $\varphi_{s}(\tau)$&nbsp; ist auf den Bereich&nbsp; $|\tau| ≤ T$&nbsp; begrenzt,&nbsp; wenn der Sendegrundimpuls ein NRZ–Rechteck ist.&nbsp; Aus der Grafik ergibt sich die Symboldauer&nbsp; $T \underline{= 10 \ \rm ns}$.
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'''(6)'''&nbsp; Beim Quaternärsignal ergibt sich wegen der doppelten Symboldauer der gleiche Informationsfluss wie beim obigen Binärsignal:
 
'''(6)'''&nbsp; Beim Quaternärsignal ergibt sich wegen der doppelten Symboldauer der gleiche Informationsfluss wie beim obigen Binärsignal:
 
:$$R_{\rm B} = {{\rm log_2(4)} }/ { T} \hspace{0.15cm}\underline {= 200\,\,{\rm Mbit/s}}\hspace{0.05cm}.$$
 
:$$R_{\rm B} = {{\rm log_2(4)} }/ { T} \hspace{0.15cm}\underline {= 200\,\,{\rm Mbit/s}}\hspace{0.05cm}.$$
  
'''(7)'''&nbsp; Die Sendeleistung ist gleich dem AKF–Wert bei $\tau = 0$ und kann aus der Grafik abgelesen werden:
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'''(7)'''&nbsp; Die Sendeleistung ist gleich dem AKF–Wert bei&nbsp; $\tau = 0$&nbsp; und kann aus der Grafik abgelesen werden:
 
:$$P_{\rm S} = \hspace{0.15cm}\underline {100\,\,{\rm mW}}.$$
 
:$$P_{\rm S} = \hspace{0.15cm}\underline {100\,\,{\rm mW}}.$$
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'''(8)'''&nbsp; Beim redundanzfreien Quaternärsignal mit NRZ–Rechteckimpulsen gilt für die mittlere Sendeleistung:
 
'''(8)'''&nbsp; Beim redundanzfreien Quaternärsignal mit NRZ–Rechteckimpulsen gilt für die mittlere Sendeleistung:

Aktuelle Version vom 16. Mai 2022, 15:04 Uhr

AKF und LDS von Binärsignal  $\rm (B)$  und Quaternärsignal  $\rm (Q)$

Es sollen zwei redundanzfreie Übertragungssysteme  $\rm B$  und  $\rm Q$  jeweils mit bipolaren Amplitudenkoeffizienten  $a_{\nu}$  vergleichend gegenübergestellt werden.  Beide Systeme erfüllen die erste Nyquistbedingung.  Gemäß der Wurzel–Wurzel–Aufteilung ist das Spektrum  $G_{d}(f)$  des Detektionsgrundimpulses formgleich mit der spektralen Leistungsdichte  ${\it \Phi}_{s}(f)$  des Sendesignals.

Bekannt sind folgende Eigenschaften der beiden Systeme:

  • Vom binären System  $\rm B$  ist die spektrale Leistungsdichte  ${\it \Phi}_{s}(f)$  am Sender bekannt und in der Grafik zusammen mit den Beschreibungsparametern dargestellt.
  • Das System  $\rm Q$  benutzt ein NRZ–Rechtecksignal mit den vier möglichen Amplitudenwerten  $±s_{0}$  und  $±s_{0}/3$,  die alle mit gleicher Wahrscheinlichkeit auftreten.
  • Die Beschreibungsparameter von System  $\rm Q$  können der dreieckförmigen AKF in nebenstehender Grafik entnommen werden.
  • ${s_{0}}^{2}$  hat die Einheit einer Leistung und gibt die maximale Momentanleistung an,  die nur dann auftritt,  wenn eines der beiden „äußeren Symbole” gesendet wird.



Hinweise:

  • Berücksichtigen Sie,  dass Autokorrelationsfunktion  $\rm (AKF)$  und Leistungsdichtespektrum  $\rm (LDS)$  eines stochastischen Signals stets über die Fouriertransformation zusammenhängen.



Fragebogen

1

Welche Symboldauer  $T$  hat das Binärsystem  $\rm B$  mit Nyquisteigenschaft?

$T \ = \ $

$\ \rm ns$

2

Wie groß ist die (äquivalente) Bitrate  $R_{\rm B}$  des Binärsystems  $\rm B$ ?

$R_{\rm B} \ = \ $

$\ \rm Mbit/s$

3

Welche Leistung besitzt das Sendesignal des Binärsystems  $\rm B$ ?

$P_{\rm S} \ = \ $

$\ \rm mW$

4

Welche Aussagen sind bezüglich des Binärsystems  $\rm B$  zutreffend?

Die AKF  $\varphi_{s}(\tau)$  des Sendesignals ist  $\rm si^{2}$–förmig.
Die Energie–AKF  $\varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau)$  des Grundimpulses ist  $\rm si^{2}$–förmig.
Der Sendegrundimpuls  $g_{s}(t)$  selbst ist  $\rm si^{2}$–förmig.

5

Welche Symboldauer  $T$  weist das Quaternärsystem  $\rm Q$  auf?

$T \ = \ $

$\ \rm ns$

6

Wie groß ist die äquivalente Bitrate  $R_{\rm B}$  des Quaternärsystems  $\rm Q$ ?

$R_{\rm B} \ = \ $

$\ \rm Mbit/s$

7

Welche Leistung  $P_{\rm S}$  besitzt das Sendesignal des Quaternärsystems  $\rm Q$ ?

$P_{\rm S} \ = \ $

$\ \rm mW$

8

Welche maximale momentane Sendeleistung tritt beim Quaternärsystems  $\rm Q$  auf?

${s_{0}}^{2} \ = \ $

$\ \rm mW$


Musterlösung

(1)  Die Nyquistfrequenz  $f_{\rm Nyq} = 100 \ \rm MHz$  kann aus der Grafik abgelesen werden.  Daraus folgt entsprechend den Eigenschaften von Nyquistsystemen:

$$f_{\rm Nyq} = \frac{1 } {2 \cdot T} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} T = \frac{1 } {2 \cdot f_{\rm Nyq}} \hspace{0.15cm}\underline{ =5\,{\rm ns}}\hspace{0.05cm}.$$


(2)  Beim Binärsystem ist die Bitrate gleichzeitig der Informationsfluss und es gilt:

$$R_{\rm B} = {1 }/ { T} \hspace{0.15cm}\underline {= 200\,{\rm Mbit/s}}= 2 \cdot f_{\rm Nyq} \cdot{\rm bit}/{\rm Hz}\hspace{0.05cm}.$$


(3)  Die Sendeleistung ist gleich dem Integral über  $\it \Phi_{s}(f)$  und kann als Dreiecksfläche berechnet werden:

$$P_{\rm S} = \ \int_{-\infty}^{+\infty} {\it \Phi}_s(f) \,{\rm d} f = 10^{-9} \frac{\rm W}{\rm Hz} \cdot 200\,\,{\rm MHz} \hspace{0.15cm}\underline { = 200\,\,{\rm mW}}.$$


(4)  Richtig sind die  beiden ersten Aussagen:

  • Die Fourierrücktransformierte des Leistungsdichtespektrums  ${\it \Phi}_{s}(f)$  ergibt die  $\rm si^{2}$–förmige AKF  $\varphi_{s}(\tau)$.  Allgemein gilt zudem folgender Zusammenhang:
$$ \varphi_s(\tau) = \sum_{\lambda = -\infty}^{+\infty}{1}/{T} \cdot \varphi_a(\lambda)\cdot \varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau - \lambda \cdot T)\hspace{0.05cm}.$$
  • Bei einem redundanzfreien Binärsystem gilt jedoch  $\varphi_{a}(\lambda = 0) = 1$,  während alle anderen diskreten AKF–Werte  $\varphi_{a}(\lambda \neq 0)$  gleich  $0$  sind.  Somit hat auch die Energie–AKF einen  $\rm si^{2}$–förmigen Verlauf (Hinweis:   Energie–AKF und Energie–LDS werden in diesem Tutorial jeweils mit Punkt versehen):
$$\varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau ) = T \cdot \varphi_s(\tau) \hspace{0.05cm}.$$
  • Die letzte Aussage trifft nicht zu.  Für die folgende Begründung nehmen wir vereinfachend an,  dass  $g_{s}(t)$  symmetrisch sei und somit  $G_{s}(f)$  reell ist.  Dann gilt:
$${\it \Phi}_{s}(f) = {1 }/ { T} \cdot |G_s(f)|^2\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}G_s(f) = \sqrt{{ T} \cdot {\it \Phi}_{s}(f)}\hspace{0.4cm} \bullet\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\circ \hspace{0.4cm}g_s(t) \hspace{0.05cm}.$$
  • Aufgrund der Quadratwurzel in der obigen Gleichung ist der Sendegrundimpuls  $g_{s}(t)$  nicht $\rm si^{2}$–förmig im Gegensatz zum Detektionsgrundimpuls $g_{d}(t)$,  der formgleich mit der Energie–AKF $\varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau)$  und damit  $\rm si^{2}$–förmig ist.  Gleichzeitig gilt  $\varphi^{^{\bullet}}_{gs}(\tau) = g_{s}(\tau) ∗ g_{s}(–\tau)$.


(5)  Die AKF  $\varphi_{s}(\tau)$  ist auf den Bereich  $|\tau| ≤ T$  begrenzt,  wenn der Sendegrundimpuls ein NRZ–Rechteck ist.  Aus der Grafik ergibt sich die Symboldauer  $T \underline{= 10 \ \rm ns}$.


(6)  Beim Quaternärsignal ergibt sich wegen der doppelten Symboldauer der gleiche Informationsfluss wie beim obigen Binärsignal:

$$R_{\rm B} = {{\rm log_2(4)} }/ { T} \hspace{0.15cm}\underline {= 200\,\,{\rm Mbit/s}}\hspace{0.05cm}.$$


(7)  Die Sendeleistung ist gleich dem AKF–Wert bei  $\tau = 0$  und kann aus der Grafik abgelesen werden:

$$P_{\rm S} = \hspace{0.15cm}\underline {100\,\,{\rm mW}}.$$


(8)  Beim redundanzfreien Quaternärsignal mit NRZ–Rechteckimpulsen gilt für die mittlere Sendeleistung:

$$P_{\rm S} = {1}/ { 4} \cdot \left [ (-s_0)^2 + (-s_0/3)^2 + (+s_0/3)^2 +(+s_0)^2 \right ] = {5}/ { 9} \cdot s_0^2$$
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}s_0^2 = {9}/ {5} \cdot P_{\rm S} = {9}/ {5} \cdot 100\,\,{\rm mW}\hspace{0.15cm}\underline { = 180\,\,{\rm mW}}\hspace{0.05cm}.$$