Aufgaben:Aufgabe 2.1: Wahlnachfrage: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. März 2017, 18:21 Uhr

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Zu einer Bürgermeisterwahl treten die drei Kandidaten A, B und C an. Gewählt ist derjenige Kandidat, der mehr als 50% der abgegebenen Stimmen erhält. Gelingt dies im ersten Wahlgang keinem der drei Bewerber, so kommt es zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen zu einer Stichwahl.
Direkt nach Schließung der Wahllokale wird das Ergebnis einer Wahlnachfrage vorgelegt:
Kandidat A: 48%, Kandidat B: 30%, Kandidat C: 22%.
Diese Nachfrage basiert auf einer Umfrage unter lediglich N = 2000 der insgesamt N ' = 800.000 Wählerinnen und Wähler. Gehen Sie bei der Beantwortung der nachfolgenden Fragen von folgenden Voraussetzungen aus:
  • Die bei der Wahl von den Kandidaten A, B und C tatsächlich erzielten Stimmen können als die Wahrscheinlichkeiten pA, pB und pC aufgefasst werden, obwohl auch diese selbst als relative Häufigkeiten (bezogen auf N ') ermittelt werden.
  • Die 2000 ausgewählten Wähler repräsentieren die gesamte Wählerschaft im statistischen Sinne ideal und haben bei der Wahlnachfrage wahrheitsgemäß geantwortet.
  • Nach dem Bernoullischen Gesetz der großen Zahlen sollen die Ergebnisse dieser Nachfrage als relative Häufigkeiten aufgefasst werden: hA = 0.48, hB = 0.3, hC = 0.22.
Hinweis: Die Aufgabe bezieht sich auf das Kapitel 2.1. Diese Thematik ist in dem folgenden Lernvideo zusammengefasst:

Fragebogen

1

Wen erwarten Sie nach dieser Nachfrage als zukünftigen Bürgermeister?

Kandidat A
Kandidat B
Kandidat C

2

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine Stichwahl erforderlich sein wird? Geben Sie hierfür die obere Schranke an.

Maximum: $Pr(keine\ Stichwahl)$ =

3

Wir setzen nun voraus, dass der Kandidat A tatsächlich genau 48% der Stimmen erhält. Wie groß ist damit höchstens die Wahrscheinlichkeit, dass Kandidat C die Stichwahl erreicht?

Maximum: $Pr(C\ in\ Stichwahl)$ =


Musterlösung

1.  Man sollte dieser Nachfrage zumindest glauben, dass Kandidat A wahrscheinlich gewinnt.
2.  Die Wahrscheinlichkeit, dass die Nachfrage (hA) vom endgültigen Ergebnis (pA) betragsmäßig um mehr als 2% abweicht, ist nach dem Bernouillischen Gesetz der großen Zahlen mit N = 2000:
$$Pr(|h_A - p_A| \geq 0.02) \leq \frac{1}{4 \cdot 2000\cdot 0.02^2} = 0.3125.$$
Diese Wahrscheinlichkeit beinhaltet die beiden Fälle, dass pA ≤ 46% und pA ≥ 50% ist. Nur im letzten Fall gibt es keine Stichwahl:
$$\rm Pr(keine\hspace{0.1cm}Stichwahl)\le 15.6 \%\hspace{0.15cm}\underline{= 0.156}.$$
3.  Mit ε = 4% (ergibt sich aus 0.26 – 0.22) liefert das Gesetz der großen Zahlen:
$$\rm Pr\left(|\it h_{\rm C}-p_{\rm C}|\ge \rm 0.04\right)\le\rm\frac{1}{4\cdot 2000\cdot 0.04^2}=0.078.$$
Daraus folgt: Die Wahrscheinlichkeit, dass Kandidat C mindestens 26% der Stimmen erhält, ist nicht größer als 3.9%.
Da pA = 0.48 fest vorausgesetzt wurde, gilt in diesem Fall gleichzeitig pB ≤ 0.26. Da es sich hier um kontinuierliche Zufallsgrößen handelt, sind (pC ≥ 0.26; pB ≤ 0.26) und (pC > 0.26; pB < 0.26) gleich. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass C die Stichwahl) erreicht, ebenfalls auf 3.9% beschränkt:
$$\rm Pr(C\hspace{0.1cm}erreicht\hspace{0.1cm}Stichwahl)\le 3.9 \%\hspace{0.15cm}\underline{= 0.039}.$$

Category:Aufgaben zu Stochastische Signaltheorie|^2.1 Wahrscheinlichkeit und relative Häufigkeit^