Aufgaben:Aufgabe 2.11Z: Nochmals ESB-AM und Hüllkurvendemodulator: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:P_ID1050__Mod_Z_2_10.png|right|frame|Äquivalentes Tiefpass–Signal bei ESB-AM]]
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[[Datei:P_ID1050__Mod_Z_2_10.png|right|frame|Äquivalentes Tiefpass–Signal <br>bei Einseitenband-AM]]
 
Nebenstehende Grafik zeigt die Ortskurve – also die Darstellung des äquivalenten Tiefpass–Signals in der komplexen Ebene – für ein ESB–AM–System.
 
Nebenstehende Grafik zeigt die Ortskurve – also die Darstellung des äquivalenten Tiefpass–Signals in der komplexen Ebene – für ein ESB–AM–System.
  
Weiter ist bekannt, dass die Trägerfrequenz $f_{\rm T} = 100 \ \rm kHz$ beträgt und dass der Kanal ideal ist:
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Weiter ist bekannt, dass die Trägerfrequenz &nbsp;$f_{\rm T} = 100 \ \rm kHz$&nbsp; beträgt und dass der Kanal ideal ist:
 
:$$ r(t) = s(t) \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} r_{\rm TP}(t) = s_{\rm TP}(t) \hspace{0.05cm}.$$
 
:$$ r(t) = s(t) \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} r_{\rm TP}(t) = s_{\rm TP}(t) \hspace{0.05cm}.$$
  
Beim Empfänger wird ein idealer Hüllkurvendemodulator (HKD) eingesetzt. Im Verlauf dieser Aufgabe werden folgende Größen benutzt:
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Beim Empfänger wird ein idealer Hüllkurvendemodulator&nbsp; $\rm (HKD)$&nbsp; eingesetzt.&nbsp;
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In der Aufgabe werden folgende Größen benutzt:
 
*das Seitenband–zu–Träger–Verhältnis
 
*das Seitenband–zu–Träger–Verhältnis
 
:$$\mu = \frac{A_{\rm N}/2}{A_{\rm T}}\hspace{0.05cm},$$
 
:$$\mu = \frac{A_{\rm N}/2}{A_{\rm T}}\hspace{0.05cm},$$
 
*die Hüllkurve
 
*die Hüllkurve
 
:$$a(t) = |s_{\rm TP}(t)| \hspace{0.05cm},$$
 
:$$a(t) = |s_{\rm TP}(t)| \hspace{0.05cm},$$
* die maximale Abweichung $τ_{\rm max}$ der Nulldurchgänge zwischen Sendesignal $s(t)$ und Trägersignal $z(t)$.
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* die maximale Abweichung &nbsp;$τ_{\rm max}$&nbsp; der Nulldurchgänge zwischen Sendesignal &nbsp;$s(t)$&nbsp; und Trägersignal &nbsp;$z(t)$.
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''Hinweise:''  
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Hinweise:''  
*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel [[Modulationsverfahren/Einseitenbandmodulation|Einseitenbandmodulation]].
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel&nbsp; [[Modulationsverfahren/Einseitenbandmodulation|Einseitenbandmodulation]].
*Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite  [[Modulationsverfahren/Einseitenbandmodulation#Seitenband.E2.80.93zu.E2.80.93Tr.C3.A4ger.E2.80.93Verh.C3.A4ltnis|Seitenband-zu-Träger-Verhältnis]].
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*Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite&nbsp;   [[Modulationsverfahren/Einseitenbandmodulation#Seitenband.E2.80.93zu.E2.80.93Tr.C3.A4ger.E2.80.93Verh.C3.A4ltnis|Seitenband-zu-Träger-Verhältnis]].
*Für diese Aufgabe gelten vergleichbare Voraussetzungen wie für die [[Aufgaben:2.11_Hüllkurvendemodulation_eines_ESB-Signals|Aufgabe 2.11]].
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*Für diese Aufgabe gelten vergleichbare Voraussetzungen wie für die &nbsp;[[Aufgaben:2.11_Hüllkurvendemodulation_eines_ESB-Signals|Aufgabe 2.11]].
 
   
 
   
  
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<quiz display=simple>
 
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{Geben Sie das äquivalente TP–Signal $s_{\rm TP}(t)$ in analytischer Form an und beantworten Sie folgende Fragen.
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{Geben Sie das äquivalente TP–Signal &nbsp;$s_{\rm TP}(t)$&nbsp; in analytischer Form an und beantworten Sie folgende Fragen.
 
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- Es handelt sich um eine OSB–AM.
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- Es handelt sich um eine OSB–AM&nbsp; (nur oberes Seitenband).
+ Es handelt sich um eine USB–AM.
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+ Es handelt sich um eine USB–AM&nbsp; (nur unteres Seitenband).
- Das Nachrichtensignal $q(t)$ ist cosinusförmig.
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- Das Nachrichtensignal &nbsp;$q(t)$&nbsp; ist cosinusförmig.
+ Das Nachrichtensignal $q(t)$ ist sinusförmig.
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+ Das Nachrichtensignal &nbsp;$q(t)$&nbsp; ist sinusförmig.
  
{Geben Sie die Amplitude $A_{\rm N}$ und Frequenz $f_{\rm N}$ des Quellensignals an. Berücksichtigen Sie, dass es sich um eine ESB–AM handelt.
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{Geben Sie die Amplitude &nbsp;$A_{\rm N}$&nbsp; und die Frequenz &nbsp;$f_{\rm N}$&nbsp; des Quellensignals an.&nbsp; Berücksichtigen Sie,&nbsp; dass es sich um eine Einseitenbandmodulation handelt.
 
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$A_{\rm N} \ = \ $ { 2 3% } $\ \rm V$
 
$A_{\rm N} \ = \ $ { 2 3% } $\ \rm V$
 
$f_{\rm N} \ = \ $ { 5 3% } $\ \rm kHz$  
 
$f_{\rm N} \ = \ $ { 5 3% } $\ \rm kHz$  
  
{Welcher Wert ergibt sich für das Seitenband–zu–Träger–Verhältnis $μ$? Verwenden Sie diese Größe zur Beschreibung von $s_{\rm TP}(t)$.
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{Welcher Wert ergibt sich für das Seitenband–zu–Träger–Verhältnis&nbsp; $μ$?&nbsp; Verwenden Sie diese Größe zur Beschreibung von &nbsp;$s_{\rm TP}(t)$.
 
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$μ \ = \ $ { 1 3% }  
 
$μ \ = \ $ { 1 3% }  
  
{Berechnen Sie den zeitlichen Verlauf der Hüllkurve $a(t)$. Welche Werte treten bei $t = 50 \ \rm μs$, $t = 100 \ \rm μs$ und $t = 150 \ \rm μs$ auf?
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{Berechnen Sie den zeitlichen Verlauf der Hüllkurve &nbsp;$a(t)$.&nbsp; Welche Werte treten bei &nbsp;$t = 50 \ \rm &micro; s$, &nbsp;$t = 100 \ \rm &micro; s$&nbsp; und &nbsp;$t = 150 \ \rm &micro; s$&nbsp; auf?
 
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$a(t = 50 \ \rm μs) \hspace{0.32cm} = \ $ { 2 3% } $\ \rm V$  
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$a(t = 50 \ \rm &micro; s) \hspace{0.32cm} = \ $ { 2 3% } $\ \rm V$  
$a(t = 100 \ \rm μs) \ = \ $ { 1.414 3% } $\ \rm V$
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$a(t = 100 \ \rm &micro; s) \ = \ $ { 1.414 3% } $\ \rm V$
$a(t = 150 \ \rm μs) \ = \ $ { 0. } $\ \rm V$
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$a(t = 150 \ \rm &micro; s) \ = \ $ { 0. } $\ \rm V$
  
{Um welche Zeitdifferenz $τ_{\rm max}$ (betragsmäßig) sind die Nulldurchgänge von $s(t)$ gegenüber $z(t)$ maximal verschoben?   
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{Um welche Zeitdifferenz&nbsp; $τ_{\rm max}$&nbsp; sind die Nulldurchgänge von &nbsp;$s(t)$&nbsp; gegenüber &nbsp;$z(t)$&nbsp; (betragsmäßig)&nbsp; maximal verschoben?   
 
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$τ_{\rm max} \ = \ $ { 2.5 3% } $\ \rm μs$
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$τ_{\rm max} \ = \ $ { 2.5 3% } $\ \rm &micro; s$
 
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*Das äquivalente TP–Signal lautet:
 
*Das äquivalente TP–Signal lautet:
 
:$$ s_{\rm TP}(t) = 1\,{\rm V} + {\rm j}\cdot 1\,{\rm V}\cdot {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.03cm}\cdot \hspace{0.03cm}\omega_{\rm N}\cdot \hspace{0.03cm}\hspace{0.03cm}t} \hspace{0.05cm}.$$
 
:$$ s_{\rm TP}(t) = 1\,{\rm V} + {\rm j}\cdot 1\,{\rm V}\cdot {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.03cm}\cdot \hspace{0.03cm}\omega_{\rm N}\cdot \hspace{0.03cm}\hspace{0.03cm}t} \hspace{0.05cm}.$$
*Die Ortskurve ist ein Kreis mit dem Mittelpunkt bei $A_{\rm T}  = 1 \ \rm V$.  
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*Die Ortskurve ist ein Kreis mit dem Mittelpunkt bei&nbsp; $A_{\rm T}  = 1 \ \rm V$.  
 
*Da die Drehung im Uhrzeigersinn erfolgt, handelt es sich um eine USB–AM.  
 
*Da die Drehung im Uhrzeigersinn erfolgt, handelt es sich um eine USB–AM.  
*Der sich drehende (grüne) Zeiger zeigt zum Starzeitpunkt $t = 0$ in Richtung der imaginären Achse. Daraus folgt, dass für das Quellensignal gelten wird: &nbsp; $q(t) = A_{\rm N} \cdot \sin(\omega_{\rm N} \cdot t).$
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*Der sich drehende (grüne) Zeiger zeigt zum Starzeitpunkt&nbsp; $t = 0$&nbsp; in Richtung der imaginären Achse.  
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*Daraus folgt, dass für das Quellensignal gelten wird: &nbsp; $q(t) = A_{\rm N} \cdot \sin(\omega_{\rm N} \cdot t).$
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'''(2)'''&nbsp; Bei der USB wird nur das untere Seitenband mit der Zeigerlänge&nbsp; $A_{\rm N}/2 = 1  \ \rm V$&nbsp; übertragen.
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*Daraus ergibt sich&nbsp; $A_{\rm N}\hspace{0.15cm}\underline { = 2 \ \rm V}$.
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*Für eine Umdrehung in der Ortskurve benötigt der Zeiger die Zeit&nbsp; $200 \ \rm &micro; s$.
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*Der Kehrwert hiervon ist die Frequenz&nbsp; $f_{\rm N}\hspace{0.15cm}\underline { = 5 \ \rm kHz}$.
  
'''(2)'''&nbsp; Bei der USB wird nur das untere Seitenband mit der Zeigerlänge $A_{\rm N}/2 = 1  \ \rm V$ übertragen. Daraus ergibt sich $A_{\rm N}\hspace{0.15cm}\underline { = 2 \ \rm V}$.
 
<br>Für eine Umdrehung in der Ortskurve benötigt der Zeiger die Zeit $200 \ \rm μs$. Der Kehrwert hiervon ist die Frequenz $n_{\rm N}\hspace{0.15cm}\underline { = 5 \ \rm kHz}$.
 
  
  
'''(3)'''&nbsp; Entsprechend der Definition auf der Angabenseite und den Ergebnissen der Teilaufgaben (1) und (2) gilt:
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'''(3)'''&nbsp; Entsprechend der Definition auf der Angabenseite und den Ergebnissen der Teilaufgaben&nbsp; '''(1)'''&nbsp; und&nbsp; '''(2)'''&nbsp; gilt:
 
:$$ \mu = \frac{A_{\rm N}/2}{A_{\rm T}}\hspace{0.15cm}\underline {= 1}\hspace{0.05cm}.$$
 
:$$ \mu = \frac{A_{\rm N}/2}{A_{\rm T}}\hspace{0.15cm}\underline {= 1}\hspace{0.05cm}.$$
Damit kann für das äquivalente TP–Signal auch geschrieben werden:
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*Damit kann für das äquivalente TP–Signal auch geschrieben werden:
 
:$$s_{\rm TP}(t) = A_{\rm T} \cdot \left( 1 + {\rm j} \cdot \mu \cdot {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.03cm}\cdot \hspace{0.03cm}\omega_{\rm N}\cdot \hspace{0.03cm}\hspace{0.03cm}t} \right),\hspace{0.3cm}{\rm hier}\hspace{0.15cm}\mu = 1 \hspace{0.05cm}.$$
 
:$$s_{\rm TP}(t) = A_{\rm T} \cdot \left( 1 + {\rm j} \cdot \mu \cdot {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.03cm}\cdot \hspace{0.03cm}\omega_{\rm N}\cdot \hspace{0.03cm}\hspace{0.03cm}t} \right),\hspace{0.3cm}{\rm hier}\hspace{0.15cm}\mu = 1 \hspace{0.05cm}.$$
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'''(4)'''&nbsp; Spaltet man die komplexe Exponentialfunktion mit dem Satz von Euler nach Real– und Imaginärteil auf, so erhält man:
 
'''(4)'''&nbsp; Spaltet man die komplexe Exponentialfunktion mit dem Satz von Euler nach Real– und Imaginärteil auf, so erhält man:
:$$s_{\rm TP}(t) = A_{\rm T} \cdot \left( 1 + \sin(\omega_{\rm N}\cdot t) + {\rm j} \cos(\omega_{\rm N}\cdot t)\right) \hspace{0.05cm}.$$
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:$$s_{\rm TP}(t) = A_{\rm T} \cdot \big( 1 + \sin(\omega_{\rm N}\cdot t) + {\rm j} \cos(\omega_{\rm N}\cdot t)\big) \hspace{0.05cm}.$$
  
Durch Anwendung des &bdquo;Satzes von Pythagoras&rdquo; kann hierfür auch geschrieben werden:
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*Durch Anwendung des &bdquo;Satzes von Pythagoras&rdquo; kann hierfür auch geschrieben werden:
 
:$$a(t)  =  |s_{\rm TP}(t)| = A_{\rm T} \cdot \sqrt{ (1 + \sin(\omega_{\rm N}\cdot t))^2 + \cos^2(\omega_{\rm N}\cdot t)} =
 
:$$a(t)  =  |s_{\rm TP}(t)| = A_{\rm T} \cdot \sqrt{ (1 + \sin(\omega_{\rm N}\cdot t))^2 + \cos^2(\omega_{\rm N}\cdot t)} =
 
   A_{\rm T} \cdot \sqrt{ 2 + 2 \cdot \sin(2\omega_{\rm N}\cdot t)} \hspace{0.05cm}.$$
 
   A_{\rm T} \cdot \sqrt{ 2 + 2 \cdot \sin(2\omega_{\rm N}\cdot t)} \hspace{0.05cm}.$$
Die abgefragten Werte lauten mit $A_{\rm T}  = 1\ \rm  V$:
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*Die abgefragten Werte lauten mit&nbsp; $A_{\rm T}  = 1\ \rm  V$:
:$$ a(t = 50\,{\rm \mu s}) \hspace{0.15cm}\underline {= 2\,{\rm V}},\hspace{0.3cm}a(t = 100\,{\rm \mu s}) \hspace{0.15cm}\underline {= 1.414\,{\rm V}},\hspace{0.3cm}a(t = 150\,{\rm \mu s}) \hspace{0.15cm}\underline {= 0} \hspace{0.05cm}.$$
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:$$ a(t = 50\,{\rm &micro; s}) \hspace{0.15cm}\underline {= 2\,{\rm V}},\hspace{0.3cm}a(t = 100\,{\rm &micro; s}) \hspace{0.15cm}\underline {= 1.414\,{\rm V}},\hspace{0.3cm}a(t = 150\,{\rm &micro; s}) \hspace{0.15cm}\underline {= 0} \hspace{0.05cm}.$$
Diese Ergebnisse können auch direkt aus der Grafik auf der Angabenseite abgelesen werden.
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*Diese Ergebnisse können auch direkt aus der Grafik auf der Angabenseite abgelesen werden.
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'''(5)'''&nbsp; Ein Hinweis für die Lage der Nulldurchgänge von $s(t)$ gegenüber dem durch das Trägersignal $z(t)$ vorgegebenen Raster liefert die Phasenfunktion $ϕ(t)$.  
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'''(5)'''&nbsp; Ein Hinweis für die Lage der Nulldurchgänge von&nbsp; $s(t)$&nbsp; gegenüber dem durch das Trägersignal&nbsp; $z(t)$&nbsp; vorgegebenen Raster liefert die Phasenfunktion&nbsp; $ϕ(t)$.  
*Bei der gegebenen Ortskurve können diese Werte zwischen $±π/2\  (±90^\circ)$ annehmen.  
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*Bei der gegebenen Ortskurve können diese Werte zwischen&nbsp; $±π/2\  (±90^\circ)$&nbsp; annehmen.  
*Diese Maximalwerte treten zum Beispiel im Bereich um $t ≈ 150 \ \rm  μs$ auf, da hier ein Phasensprung stattfindet.  
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*Diese Maximalwerte treten zum Beispiel im Bereich um&nbsp; $t ≈ 150 \ \rm  &micro; s$&nbsp; auf, da hier ein Phasensprung stattfindet.  
*Der Zusammenhang zwischen $τ_{\rm max}$ und $\Delta ϕ_{\rm max}$ lautet:
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*Der Zusammenhang zwischen&nbsp; $τ_{\rm max}$&nbsp; und&nbsp; $\Delta ϕ_{\rm max}$&nbsp; lautet:
:$$ \tau_{\rm max} = \frac {\Delta \phi_{\rm max}}{2 \pi }\cdot \frac{1 }{f_{\rm T}} = \frac {1}{4}\cdot 10\,{\rm \mu s} \hspace{0.15cm}\underline {= 2.5\,{\rm \mu s}} \hspace{0.05cm}.$$
+
:$$ \tau_{\rm max} = \frac {\Delta \phi_{\rm max}}{2 \pi }\cdot \frac{1 }{f_{\rm T}} = \frac {1}{4}\cdot 10\,{\rm &micro; s} \hspace{0.15cm}\underline {= 2.5\,{\rm&micro; s}} \hspace{0.05cm}.$$
  
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}

Aktuelle Version vom 18. Februar 2022, 17:24 Uhr

Äquivalentes Tiefpass–Signal
bei Einseitenband-AM

Nebenstehende Grafik zeigt die Ortskurve – also die Darstellung des äquivalenten Tiefpass–Signals in der komplexen Ebene – für ein ESB–AM–System.

Weiter ist bekannt, dass die Trägerfrequenz  $f_{\rm T} = 100 \ \rm kHz$  beträgt und dass der Kanal ideal ist:

$$ r(t) = s(t) \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} r_{\rm TP}(t) = s_{\rm TP}(t) \hspace{0.05cm}.$$

Beim Empfänger wird ein idealer Hüllkurvendemodulator  $\rm (HKD)$  eingesetzt. 

In der Aufgabe werden folgende Größen benutzt:

  • das Seitenband–zu–Träger–Verhältnis
$$\mu = \frac{A_{\rm N}/2}{A_{\rm T}}\hspace{0.05cm},$$
  • die Hüllkurve
$$a(t) = |s_{\rm TP}(t)| \hspace{0.05cm},$$
  • die maximale Abweichung  $τ_{\rm max}$  der Nulldurchgänge zwischen Sendesignal  $s(t)$  und Trägersignal  $z(t)$.



Hinweise:



Fragebogen

1

Geben Sie das äquivalente TP–Signal  $s_{\rm TP}(t)$  in analytischer Form an und beantworten Sie folgende Fragen.

Es handelt sich um eine OSB–AM  (nur oberes Seitenband).
Es handelt sich um eine USB–AM  (nur unteres Seitenband).
Das Nachrichtensignal  $q(t)$  ist cosinusförmig.
Das Nachrichtensignal  $q(t)$  ist sinusförmig.

2

Geben Sie die Amplitude  $A_{\rm N}$  und die Frequenz  $f_{\rm N}$  des Quellensignals an.  Berücksichtigen Sie,  dass es sich um eine Einseitenbandmodulation handelt.

$A_{\rm N} \ = \ $

$\ \rm V$
$f_{\rm N} \ = \ $

$\ \rm kHz$

3

Welcher Wert ergibt sich für das Seitenband–zu–Träger–Verhältnis  $μ$?  Verwenden Sie diese Größe zur Beschreibung von  $s_{\rm TP}(t)$.

$μ \ = \ $

4

Berechnen Sie den zeitlichen Verlauf der Hüllkurve  $a(t)$.  Welche Werte treten bei  $t = 50 \ \rm µ s$,  $t = 100 \ \rm µ s$  und  $t = 150 \ \rm µ s$  auf?

$a(t = 50 \ \rm µ s) \hspace{0.32cm} = \ $

$\ \rm V$
$a(t = 100 \ \rm µ s) \ = \ $

$\ \rm V$
$a(t = 150 \ \rm µ s) \ = \ $

$\ \rm V$

5

Um welche Zeitdifferenz  $τ_{\rm max}$  sind die Nulldurchgänge von  $s(t)$  gegenüber  $z(t)$  (betragsmäßig)  maximal verschoben?

$τ_{\rm max} \ = \ $

$\ \rm µ s$


Musterlösung

(1)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 2 und 4:

  • Das äquivalente TP–Signal lautet:
$$ s_{\rm TP}(t) = 1\,{\rm V} + {\rm j}\cdot 1\,{\rm V}\cdot {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.03cm}\cdot \hspace{0.03cm}\omega_{\rm N}\cdot \hspace{0.03cm}\hspace{0.03cm}t} \hspace{0.05cm}.$$
  • Die Ortskurve ist ein Kreis mit dem Mittelpunkt bei  $A_{\rm T} = 1 \ \rm V$.
  • Da die Drehung im Uhrzeigersinn erfolgt, handelt es sich um eine USB–AM.
  • Der sich drehende (grüne) Zeiger zeigt zum Starzeitpunkt  $t = 0$  in Richtung der imaginären Achse.
  • Daraus folgt, dass für das Quellensignal gelten wird:   $q(t) = A_{\rm N} \cdot \sin(\omega_{\rm N} \cdot t).$


(2)  Bei der USB wird nur das untere Seitenband mit der Zeigerlänge  $A_{\rm N}/2 = 1 \ \rm V$  übertragen.

  • Daraus ergibt sich  $A_{\rm N}\hspace{0.15cm}\underline { = 2 \ \rm V}$.
  • Für eine Umdrehung in der Ortskurve benötigt der Zeiger die Zeit  $200 \ \rm µ s$.
  • Der Kehrwert hiervon ist die Frequenz  $f_{\rm N}\hspace{0.15cm}\underline { = 5 \ \rm kHz}$.


(3)  Entsprechend der Definition auf der Angabenseite und den Ergebnissen der Teilaufgaben  (1)  und  (2)  gilt:

$$ \mu = \frac{A_{\rm N}/2}{A_{\rm T}}\hspace{0.15cm}\underline {= 1}\hspace{0.05cm}.$$
  • Damit kann für das äquivalente TP–Signal auch geschrieben werden:
$$s_{\rm TP}(t) = A_{\rm T} \cdot \left( 1 + {\rm j} \cdot \mu \cdot {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.03cm}\cdot \hspace{0.03cm}\omega_{\rm N}\cdot \hspace{0.03cm}\hspace{0.03cm}t} \right),\hspace{0.3cm}{\rm hier}\hspace{0.15cm}\mu = 1 \hspace{0.05cm}.$$


(4)  Spaltet man die komplexe Exponentialfunktion mit dem Satz von Euler nach Real– und Imaginärteil auf, so erhält man:

$$s_{\rm TP}(t) = A_{\rm T} \cdot \big( 1 + \sin(\omega_{\rm N}\cdot t) + {\rm j} \cos(\omega_{\rm N}\cdot t)\big) \hspace{0.05cm}.$$
  • Durch Anwendung des „Satzes von Pythagoras” kann hierfür auch geschrieben werden:
$$a(t) = |s_{\rm TP}(t)| = A_{\rm T} \cdot \sqrt{ (1 + \sin(\omega_{\rm N}\cdot t))^2 + \cos^2(\omega_{\rm N}\cdot t)} = A_{\rm T} \cdot \sqrt{ 2 + 2 \cdot \sin(2\omega_{\rm N}\cdot t)} \hspace{0.05cm}.$$
  • Die abgefragten Werte lauten mit  $A_{\rm T} = 1\ \rm V$:
$$ a(t = 50\,{\rm µ s}) \hspace{0.15cm}\underline {= 2\,{\rm V}},\hspace{0.3cm}a(t = 100\,{\rm µ s}) \hspace{0.15cm}\underline {= 1.414\,{\rm V}},\hspace{0.3cm}a(t = 150\,{\rm µ s}) \hspace{0.15cm}\underline {= 0} \hspace{0.05cm}.$$
  • Diese Ergebnisse können auch direkt aus der Grafik auf der Angabenseite abgelesen werden.


(5)  Ein Hinweis für die Lage der Nulldurchgänge von  $s(t)$  gegenüber dem durch das Trägersignal  $z(t)$  vorgegebenen Raster liefert die Phasenfunktion  $ϕ(t)$.

  • Bei der gegebenen Ortskurve können diese Werte zwischen  $±π/2\ (±90^\circ)$  annehmen.
  • Diese Maximalwerte treten zum Beispiel im Bereich um  $t ≈ 150 \ \rm µ s$  auf, da hier ein Phasensprung stattfindet.
  • Der Zusammenhang zwischen  $τ_{\rm max}$  und  $\Delta ϕ_{\rm max}$  lautet:
$$ \tau_{\rm max} = \frac {\Delta \phi_{\rm max}}{2 \pi }\cdot \frac{1 }{f_{\rm T}} = \frac {1}{4}\cdot 10\,{\rm µ s} \hspace{0.15cm}\underline {= 2.5\,{\rmµ s}} \hspace{0.05cm}.$$