Aufgaben:Aufgabe 1.7: Systemwirkungsgrade: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Empfänger eines binären Nachrichtenübertragungssystems mit Symboldauer  $T$  besteht aus einem Integrator, der durch die Impulsantwort
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Der Empfänger eines binären Nachrichtenübertragungssystems mit Symboldauer  $T$  besteht aus einem Integrator,  der durch die Impulsantwort
 
:$$h_{\rm E}(t)  =  \left\{ \begin{array}{c} 1/T  \\
 
:$$h_{\rm E}(t)  =  \left\{ \begin{array}{c} 1/T  \\
 
  0 \\  \end{array} \right.\quad
 
  0 \\  \end{array} \right.\quad
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  |t| > T/2 \\
 
  |t| > T/2 \\
 
\end{array}$$
 
\end{array}$$
beschreibbar ist. Danach folgt ein Schwellenwertentscheider mit optimalen Parametern.
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beschreibbar ist.  Danach folgt ein Schwellenwertentscheider mit optimalen Parametern.
  
Der Sendegrundimpuls  $g_{s}(t)$  gemäß der Grafik ist im Allgemeinen trapezförmig und wird durch die Zeit  $T_{1}$  parametrisiert:  
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Der Sendegrundimpuls  $g_{s}(t)$  gemäß der Grafik sei im Allgemeinen trapezförmig und wird durch die Zeit  $T_{1}$  parametrisiert:  
*Für  $T_{1} = 0$  ergibt sich ein Dreieckimpuls, für  $T_{1} = T$  das NRZ–Rechteck.  
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*Für  $T_{1} = 0$  ergibt sich ein Dreieckimpuls,  für  $T_{1} = T$  das NRZ–Rechteck.  
*Die absolute Impulsdauer  $T_{\rm S}$  ist stets gleich der Symboldauer  $T$, also dem Abstand zweier Sendeimpulse.
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*Die absolute Impulsdauer  $T_{\rm S}$  ist stets gleich der Symboldauer  $T$,   also dem Abstand zweier Sendeimpulse.
  
  
Das Signal–zu–Rausch–Leistungsverhältnis (SNR) vor dem Schwellenwertentscheider kann unter der Voraussetzung, dass keine Impulsinterferenzen auftreten, wie folgt berechnet werden:
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Das Signal–zu–Rausch–Leistungsverhältnis  $\rm (SNR)$  vor dem Schwellenwertentscheider kann unter der Voraussetzung,  dass keine Impulsinterferenzen auftreten,  wie folgt berechnet werden:
 
:$$\rho_d = {g_0^2}/{\sigma_d^2}\hspace{0.05cm}.$$
 
:$$\rho_d = {g_0^2}/{\sigma_d^2}\hspace{0.05cm}.$$
 
Hierbei ist  $g_{0} = g_{d}(t = 0)$  der Maximalwert des Detektionsgrundimpulses und
 
Hierbei ist  $g_{0} = g_{d}(t = 0)$  der Maximalwert des Detektionsgrundimpulses und
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Im Laufe dieser Aufgabe werden folgende Größen verwendet:
 
Im Laufe dieser Aufgabe werden folgende Größen verwendet:
*$\rho_{d,\rm\hspace{0.05cm} max | L}$  ist das maximale SNR unter der Nebenbedingung der Leistungsbegrenzung.
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*$\rho_{d,\rm\hspace{0.08cm} max \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} L}$  ist das maximale SNR unter der Nebenbedingung der Leistungsbegrenzung.
*$\rho_{d,\rm\hspace{0.05cm} max | A}$  ist das maximale SNR bei Spitzenwertbegrenzung (Amplitudenbegrenzung).
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*$\rho_{d,\rm\hspace{0.08cm} max \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} A}$  ist das maximale SNR bei Spitzenwertbegrenzung  ("Amplitudenbegrenzung").
  
  
 
Mit diesen Definitionen lassen sich die Systemwirkungsgrade angeben:
 
Mit diesen Definitionen lassen sich die Systemwirkungsgrade angeben:
:$$\eta_{\rm L}  = \ \frac{\rho_d}{\rho_{d, \hspace{0.05cm}{\rm max \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm}
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:$$\eta_{\rm L}  = \ \frac{\rho_d}{\rho_{d, \hspace{0.08cm}{\rm max \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm}
 
  L}}}\hspace{0.05cm},$$
 
  L}}}\hspace{0.05cm},$$
:$$\eta_{\rm A} = \ \frac{\rho_d}{\rho_{d, \hspace{0.05cm}{\rm max\hspace{0.05cm} |
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:$$\eta_{\rm A} = \ \frac{\rho_d}{\rho_{d, \hspace{0.08cm}{\rm max\hspace{0.05cm} |
 
\hspace{0.05cm} A}}} = {1}/{C_{\rm S}^2}\cdot \eta_{\rm L} \hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm} A}}} = {1}/{C_{\rm S}^2}\cdot \eta_{\rm L} \hspace{0.05cm}.$$
  
Hierbei bezeichnet der ''Crestfaktor''  $C_{\rm S}$  das Verhältnis zwischen dem Maximalwert und dem Effektivwert (Wurzel aus der Leistung) des Sendesignals  $s(t)$.
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Hierbei bezeichnet der  "Crestfaktor"  $C_{\rm S}$  das Verhältnis zwischen dem Maximalwert und dem Effektivwert (Wurzel aus der Leistung) des Sendesignals  $s(t)$.
  
  
  
  
 
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Hinweise:  
 
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel   [[Digitalsignalübertragung/Optimierung_der_Basisbandübertragungssysteme|"Optimierung der Basisbandübertragungssysteme"]].
''Hinweise:''
 
*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel   [[Digitalsignalübertragung/Optimierung_der_Basisbandübertragungssysteme|Optimierung der Basisbandübertragungssysteme]].
 
 
   
 
   
 
*Verwenden Sie zur Lösung der Aufgabe folgende Zahlenwerte:
 
*Verwenden Sie zur Lösung der Aufgabe folgende Zahlenwerte:
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<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
  
{Berechnen Sie die Impulsenergie &nbsp;$E_{\rm B}$&nbsp; in Abhängigkeit von &nbsp;$T_{1}$. Welche Werte ergeben sich für &nbsp;$T_{1} = 0$ , &nbsp;$T_{1} = T/2$&nbsp; und &nbsp;$T_{1} = T$?
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{Berechnen Sie die Impulsenergie &nbsp;$E_{\rm B}$&nbsp; in Abhängigkeit von &nbsp;$T_{1}$.&nbsp; Welche Werte ergeben sich für &nbsp;$T_{1} = 0$ , &nbsp;$T_{1} = T/2$&nbsp; und &nbsp;$T_{1} = T$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$T_{1} = 0\text{:} \hspace{0.75cm}  E_{\rm B} \ = \ $ { 1 3% } $\ \cdot 10^{-8} \, \rm Ws$
 
$T_{1} = 0\text{:} \hspace{0.75cm}  E_{\rm B} \ = \ $ { 1 3% } $\ \cdot 10^{-8} \, \rm Ws$
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===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
'''(1)'''&nbsp; Zur Vereinfachung der Berechnungen setzen wir $T_1' = T_1/2$ und $T_2' = (T – T_1)/2$.  
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'''(1)'''&nbsp; Zur Vereinfachung der Berechnungen setzen wir&nbsp; $T_1' = T_1/2$&nbsp; und&nbsp; $T_2' = (T – T_1)/2$.  
 
*Damit ergibt sich für die Sendeimpulsenergie:
 
*Damit ergibt sich für die Sendeimpulsenergie:
 
:$$E_{\rm B} =
 
:$$E_{\rm B} =
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  3}= s_0^2  \cdot \left [\frac{T}{6} + \frac{T_1}{3}\right ]\hspace{0.3cm}
 
  3}= s_0^2  \cdot \left [\frac{T}{6} + \frac{T_1}{3}\right ]\hspace{0.3cm}
 
\hspace{0.3cm}\Rightarrow E_{\rm B}  = {s_0^2}/{3}\cdot  \left (T + 2 \cdot T_1 \right )\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.3cm}\Rightarrow E_{\rm B}  = {s_0^2}/{3}\cdot  \left (T + 2 \cdot T_1 \right )\hspace{0.05cm}.$$
*Mit den angegebenen Werten ${s_{0}}^{2} = 10 \ \rm mW$ und $T = 3\ \rm &micro; s$ erhält man:
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*Mit den angegebenen Werten&nbsp; ${s_{0}}^{2} = 10 \ \rm mW$&nbsp; und&nbsp; $T = 3\ \rm &micro; s$&nbsp; erhält man:
 
:$$T_1 = 0\text{:} \hspace{0.75cm} {E_{\rm B}}  = \ 1/3 \cdot{s_0^2 \cdot T}= 1/3 \cdot {10^{-2}\,{\rm W} \cdot 3 \cdot 10^{-6}\,{\rm s}} \hspace{0.1cm}\underline {=  1 \cdot 10^{-8}\,{\rm
 
:$$T_1 = 0\text{:} \hspace{0.75cm} {E_{\rm B}}  = \ 1/3 \cdot{s_0^2 \cdot T}= 1/3 \cdot {10^{-2}\,{\rm W} \cdot 3 \cdot 10^{-6}\,{\rm s}} \hspace{0.1cm}\underline {=  1 \cdot 10^{-8}\,{\rm
 
  Ws}}\hspace{0.05cm},$$
 
  Ws}}\hspace{0.05cm},$$
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'''(2)'''&nbsp; Der Systemwirkungsgrad bei Leistungsbegrenzung ist maximal $(\eta_{\rm L} = 1)$, wenn der Sendegrundimpuls $g_{s}(t)$ formgleich mit der Impulsantwort $h_{\rm E}(t)$ ist. Dies trifft hier für den NRZ–Sendeimpuls zu: &nbsp;  $T_1/T \ \underline{= 1}$.
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'''(2)'''&nbsp; Der Systemwirkungsgrad bei Leistungsbegrenzung ist maximal&nbsp; $(\eta_{\rm L} = 1)$,&nbsp; wenn der Sendegrundimpuls&nbsp; $g_{s}(t)$&nbsp; formgleich mit der Impulsantwort&nbsp; $h_{\rm E}(t)$ ist.&nbsp;
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*Dies trifft hier für den NRZ–Sendeimpuls zu: &nbsp;  $T_1/T \ \underline{= 1}$.
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'''(3)'''&nbsp; Unter der in Teilaufgabe '''(2)''' genannten Bedingung erhält man das maximale SNR:
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'''(3)'''&nbsp; Unter der in Teilaufgabe&nbsp; '''(2)'''&nbsp; genannten Bedingung erhält man das maximale SNR:
 
:$$\rho_{d, \hspace{0.05cm}{\rm max  \hspace{0.05cm}|  \hspace{0.05cm}
 
:$$\rho_{d, \hspace{0.05cm}{\rm max  \hspace{0.05cm}|  \hspace{0.05cm}
 
  L}}= \frac{2 \cdot E_{\rm B}}{N_0} = \frac{2 \cdot 3 \cdot 10^{-8}\,{\rm Ws}}{3 \cdot 10^{-10}\,{\rm
 
  L}}= \frac{2 \cdot E_{\rm B}}{N_0} = \frac{2 \cdot 3 \cdot 10^{-8}\,{\rm Ws}}{3 \cdot 10^{-10}\,{\rm
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'''(4)'''&nbsp; Allgemein gilt $g_{d}(t) = g_{s}(t) ∗ h_{\rm E}(t)$. Für $t = 0$ ergibt sich  mit $T_1 = T/2$ hierfür die Trapezfläche:
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'''(4)'''&nbsp; Allgemein gilt&nbsp; $g_{d}(t) = g_{s}(t) ∗ h_{\rm E}(t)$.&nbsp; Für&nbsp; $t = 0$&nbsp; ergibt sich&nbsp; mit&nbsp; $T_1 = T/2$&nbsp; hierfür die Trapezfläche:
 
:$$g_0 = g_d(t=0) = \frac{1}{T} \cdot \int_{-\infty}^{+\infty}g_s(t) \,{\rm d} t = \frac{T + T_1}{2} \cdot s_0 = 0.75 \cdot 0.1 \cdot \sqrt{\rm W} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.075 \,\sqrt{\rm W}} \hspace{0.05cm}.$$
 
:$$g_0 = g_d(t=0) = \frac{1}{T} \cdot \int_{-\infty}^{+\infty}g_s(t) \,{\rm d} t = \frac{T + T_1}{2} \cdot s_0 = 0.75 \cdot 0.1 \cdot \sqrt{\rm W} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.075 \,\sqrt{\rm W}} \hspace{0.05cm}.$$
  
  
'''(5)'''&nbsp; Mit $T_1 = T/2$ (trapezförmige Sendeimpulse) erhält man für das Signal–zu–Rausch–Verhältnis:
+
'''(5)'''&nbsp; Mit&nbsp; $T_1 = T/2$&nbsp; (trapezförmige Sendeimpulse)&nbsp; erhält man für das Signal–zu–Rausch–Verhältnis:
 
:$$\rho_d = \frac{g_0^2}{\sigma_d^2}\hspace{0.3cm}{\rm mit}\hspace{0.3cm} g_0^2=0.075^2\, {\rm W},\hspace{0.1cm} \sigma_d^2 = \frac{N_0}{2 \cdot T} = 5 \cdot 10^{-5}\,{\rm W}\hspace{0.3cm}
 
:$$\rho_d = \frac{g_0^2}{\sigma_d^2}\hspace{0.3cm}{\rm mit}\hspace{0.3cm} g_0^2=0.075^2\, {\rm W},\hspace{0.1cm} \sigma_d^2 = \frac{N_0}{2 \cdot T} = 5 \cdot 10^{-5}\,{\rm W}\hspace{0.3cm}
 
\Rightarrow \hspace{0.3cm}\rho_d = \frac{0.075^2\, {\rm W}}{5 \cdot 10^{-5}\,{\rm W}} = 112.5 \hspace{0.05cm}.$$
 
\Rightarrow \hspace{0.3cm}\rho_d = \frac{0.075^2\, {\rm W}}{5 \cdot 10^{-5}\,{\rm W}} = 112.5 \hspace{0.05cm}.$$
*Somit ergibt sich für den Systemwirkungsgrad bei Leistungsbegrenzung mit dem Ergebnis aus '''(3)''':
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*Somit ergibt sich für den Systemwirkungsgrad bei Leistungsbegrenzung mit dem Ergebnis aus&nbsp; '''(3)''':
 
:$$\eta_{\rm L} = \frac{\rho_d}{\rho_{d, \hspace{0.05cm}{\rm max \hspace{0.05cm} | \hspace{0.05cm} L}}}= \frac{112.5}{200}\hspace{0.1cm}\underline {= 0.5625 }\hspace{0.05cm}.$$
 
:$$\eta_{\rm L} = \frac{\rho_d}{\rho_{d, \hspace{0.05cm}{\rm max \hspace{0.05cm} | \hspace{0.05cm} L}}}= \frac{112.5}{200}\hspace{0.1cm}\underline {= 0.5625 }\hspace{0.05cm}.$$
 
*Aufgrund der Fehlanpassung ist $\eta_{\rm L} < 1$.
 
*Aufgrund der Fehlanpassung ist $\eta_{\rm L} < 1$.
  
  
'''(6)'''&nbsp; Mit dem Maximalwert $s_{0}$ und dem Ergebnis der Teilaufgabe '''(1)''' gilt:
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'''(6)'''&nbsp; Mit dem Maximalwert&nbsp; $s_{0}$&nbsp; und dem Ergebnis der Teilaufgabe&nbsp; '''(1)'''&nbsp; gilt:
 
:$$s_{\rm eff} = \sqrt{{ E_{\rm B}}/{T}}= \sqrt{{ 2/3 \cdot s_{0}^2}} \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}C_{\rm S} ={ s_{\rm 0}}/{s_{\rm eff}}= \sqrt{{ 3}/{2}}\hspace{0.1cm}\underline { \approx 1.225}\hspace{0.05cm}.$$
 
:$$s_{\rm eff} = \sqrt{{ E_{\rm B}}/{T}}= \sqrt{{ 2/3 \cdot s_{0}^2}} \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}C_{\rm S} ={ s_{\rm 0}}/{s_{\rm eff}}= \sqrt{{ 3}/{2}}\hspace{0.1cm}\underline { \approx 1.225}\hspace{0.05cm}.$$
  
  
'''(7)'''&nbsp; Der Systemwirkungsgrad bei Spitzenwertbegrenzung ist kleiner als der bei Leistungsbegrenzung, da hier neben der Fehlanpassung auch das nicht optimale Sendesignal (zu kleine Energie) eine Rolle spielt:
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'''(7)'''&nbsp; Der Systemwirkungsgrad bei Spitzenwertbegrenzung ist kleiner als der bei Leistungsbegrenzung, <br> &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; da hier neben der Fehlanpassung auch das nicht optimale Sendesignal (zu kleine Energie) eine Rolle spielt:
 
:$$\eta_{\rm A} = \frac{1}{C_{\rm S}^2}\cdot \eta_{\rm L} = \frac{ 2}{3} \cdot 0.5625 =\hspace{0.1cm}\underline {  0.375} \hspace{0.05cm}.$$
 
:$$\eta_{\rm A} = \frac{1}{C_{\rm S}^2}\cdot \eta_{\rm L} = \frac{ 2}{3} \cdot 0.5625 =\hspace{0.1cm}\underline {  0.375} \hspace{0.05cm}.$$
  

Aktuelle Version vom 4. Mai 2022, 14:34 Uhr


Sendegrundimpuls „Trapez”

Der Empfänger eines binären Nachrichtenübertragungssystems mit Symboldauer  $T$  besteht aus einem Integrator,  der durch die Impulsantwort

$$h_{\rm E}(t) = \left\{ \begin{array}{c} 1/T \\ 0 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{20}c} \hspace{0.05cm}|t| < T/2 \hspace{0.05cm}, \\ |t| > T/2 \\ \end{array}$$

beschreibbar ist.  Danach folgt ein Schwellenwertentscheider mit optimalen Parametern.

Der Sendegrundimpuls  $g_{s}(t)$  gemäß der Grafik sei im Allgemeinen trapezförmig und wird durch die Zeit  $T_{1}$  parametrisiert:

  • Für  $T_{1} = 0$  ergibt sich ein Dreieckimpuls,  für  $T_{1} = T$  das NRZ–Rechteck.
  • Die absolute Impulsdauer  $T_{\rm S}$  ist stets gleich der Symboldauer  $T$,   also dem Abstand zweier Sendeimpulse.


Das Signal–zu–Rausch–Leistungsverhältnis  $\rm (SNR)$  vor dem Schwellenwertentscheider kann unter der Voraussetzung,  dass keine Impulsinterferenzen auftreten,  wie folgt berechnet werden:

$$\rho_d = {g_0^2}/{\sigma_d^2}\hspace{0.05cm}.$$

Hierbei ist  $g_{0} = g_{d}(t = 0)$  der Maximalwert des Detektionsgrundimpulses und

$$\sigma_d^2 = {N_0}/{2} \cdot \int_{-\infty}^{+\infty}|h_{\rm E}(t)|^2 \,{\rm d} t = \frac{N_0}{2 \cdot T}$$

die Rauschleistung nach dem Empfangsfilter bei AWGN–Rauschen an seinem Eingang.

Im Laufe dieser Aufgabe werden folgende Größen verwendet:

  • $\rho_{d,\rm\hspace{0.08cm} max \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} L}$  ist das maximale SNR unter der Nebenbedingung der Leistungsbegrenzung.
  • $\rho_{d,\rm\hspace{0.08cm} max \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} A}$  ist das maximale SNR bei Spitzenwertbegrenzung  ("Amplitudenbegrenzung").


Mit diesen Definitionen lassen sich die Systemwirkungsgrade angeben:

$$\eta_{\rm L} = \ \frac{\rho_d}{\rho_{d, \hspace{0.08cm}{\rm max \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} L}}}\hspace{0.05cm},$$
$$\eta_{\rm A} = \ \frac{\rho_d}{\rho_{d, \hspace{0.08cm}{\rm max\hspace{0.05cm} | \hspace{0.05cm} A}}} = {1}/{C_{\rm S}^2}\cdot \eta_{\rm L} \hspace{0.05cm}.$$

Hierbei bezeichnet der  "Crestfaktor"  $C_{\rm S}$  das Verhältnis zwischen dem Maximalwert und dem Effektivwert (Wurzel aus der Leistung) des Sendesignals  $s(t)$.



Hinweise:

  • Verwenden Sie zur Lösung der Aufgabe folgende Zahlenwerte:
$$s_0^2 = 10\,{\rm mW},\hspace{0.2cm}T = 3\,{\rm{ µ s}}, \hspace{0.2cm}N_0 = 3 \cdot 10^{-10}\,{\rm W/Hz}\hspace{0.05cm}.$$


Fragebogen

1

Berechnen Sie die Impulsenergie  $E_{\rm B}$  in Abhängigkeit von  $T_{1}$.  Welche Werte ergeben sich für  $T_{1} = 0$ ,  $T_{1} = T/2$  und  $T_{1} = T$?

$T_{1} = 0\text{:} \hspace{0.75cm} E_{\rm B} \ = \ $

$\ \cdot 10^{-8} \, \rm Ws$
$T_{1} = T/2\text{:}\hspace{0.2cm} E_{\rm B} \ = \ $

$\ \cdot 10^{-8} \, \rm Ws$
$T_{1} = T\text{:}\hspace{0.65cm} E_{\rm B} \ = \ $

$\ \cdot 10^{-8} \, \rm Ws$

2

Welcher Wert  $T_{1}$  führt bei Leistungsbegrenzung zum maximal möglichen SNR?

$T_{1}/T \ = \ $

3

Wie groß ist somit das maximale SNR bei Leistungsbegrenzung?

$\rho_{d,\hspace{0.05cm}\rm max \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} L} \ = \ $

4

Wie groß ist der Detektionsgrundimpuls  $g_{d}(t)$  in Impulsmitte für  $T_{1} = T/2$?

$g_{0} \ = \ $

$\ \rm \sqrt{W}$

5

Berechnen Sie den Systemwirkungsgrad  $\eta_{\rm L}$  bei Leistungsbegrenzung  $(T_{1} = T/2)$.

$\eta_{\rm L} \ = \ $

6

Berechnen Sie den Crestfaktor  $(T_{1} = T/2)$.

$C_{\rm S} \ = \ $

7

Berechnen Sie den Systemwirkungsgrad bei Spitzenwertbegrenzung  $(T_{1} = T/2)$.

$\eta_{\rm A} \ = \ $


Musterlösung

(1)  Zur Vereinfachung der Berechnungen setzen wir  $T_1' = T_1/2$  und  $T_2' = (T – T_1)/2$.

  • Damit ergibt sich für die Sendeimpulsenergie:
$$E_{\rm B} = \int_{-\infty}^{+\infty}g_s^2(t) \,{\rm d} t = 2 \cdot \int_{0}^{T_1\hspace{0.0cm}'}g_s^2(t) \,{\rm d} t\hspace{0.2cm}+ \hspace{0.2cm}2 \cdot \int_{T_1\hspace{0.0cm}'}^{T/2}g_s^2(t) \,{\rm d} t \hspace{0.05cm}.$$
  • Entsprechend dieser Aufteilung kann auch geschrieben werden:
$${E_{\rm B}}/{2} = s_0^2 \cdot T_1\hspace{0.0cm}' + E_2 \hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm}{\rm mit}\hspace{0.3cm} E_{\rm 2} = \ \int_{T_1\hspace{0.0cm}'}^{T/2}g_s^2(t) \,{\rm d} t = s_0^2 \cdot \int_{0}^{T_2\hspace{0.0cm}'}\left ( 1 - \frac {t}{T_2\hspace{0.0cm}'}\right )^2 \,{\rm d} t $$
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}E_{\rm 2} = \ s_0^2 \cdot \left [ \int_{0}^{T_2\hspace{0.0cm}'}\,\,{\rm d} t- \frac {2}{T_2\hspace{0.0cm}'} \cdot \int_{0}^{T_2\hspace{0.0cm}'}t \,\,{\rm d} t + \frac {1}{(T_2\hspace{0.0cm}'\hspace{0.02cm})^2} \cdot \int_{0}^{T_2\hspace{0.0cm}'}t^2 \,\,{\rm d} t\right ] = \ s_0^2 \cdot \left [ {T_2\hspace{0.0cm}'} - \frac {2}{T_2\hspace{0.0cm}'} \cdot \frac {(T_2\hspace{0.0cm}'\hspace{0.02cm})^2}{2} + \frac {1}{(T_2\hspace{0.0cm}'\hspace{0.02cm})^2} \cdot \frac {(T_2\hspace{0.0cm}'\hspace{0.02cm})^3}{3}\right ] = s_0^2 \cdot\frac {T_2\hspace{0.0cm}'\hspace{0.02cm}}{3} \hspace{0.05cm}.$$
  • Eingesetzt in obige Gleichung erhält man:
$${E_{\rm B}}/{2} = s_0^2 \cdot \frac {T_1}{2}+ s_0^2 \cdot \frac {T-T_1}{2 \cdot 3}= s_0^2 \cdot \left [\frac{T}{6} + \frac{T_1}{3}\right ]\hspace{0.3cm} \hspace{0.3cm}\Rightarrow E_{\rm B} = {s_0^2}/{3}\cdot \left (T + 2 \cdot T_1 \right )\hspace{0.05cm}.$$
  • Mit den angegebenen Werten  ${s_{0}}^{2} = 10 \ \rm mW$  und  $T = 3\ \rm µ s$  erhält man:
$$T_1 = 0\text{:} \hspace{0.75cm} {E_{\rm B}} = \ 1/3 \cdot{s_0^2 \cdot T}= 1/3 \cdot {10^{-2}\,{\rm W} \cdot 3 \cdot 10^{-6}\,{\rm s}} \hspace{0.1cm}\underline {= 1 \cdot 10^{-8}\,{\rm Ws}}\hspace{0.05cm},$$
$$T_1 = T/2\text{:} \hspace{0.2cm} {E_{\rm B}} = \ 2/3 \cdot{ s_0^2 \cdot T}= \hspace{2.6cm}\text{...} \hspace{1.4cm}\hspace{0.1cm}\underline {= 2 \cdot 10^{-8}\,{\rm Ws}} \hspace{0.05cm},$$
$$T_1 = T\text{:} \hspace{0.65cm} {E_{\rm B}} = \ { s_0^2 \cdot T}= \hspace{3.65cm}\text{...} \hspace{1.4cm}\hspace{0.1cm}\underline {= 3 \cdot 10^{-8}\,{\rm Ws}} \hspace{0.05cm}.$$


(2)  Der Systemwirkungsgrad bei Leistungsbegrenzung ist maximal  $(\eta_{\rm L} = 1)$,  wenn der Sendegrundimpuls  $g_{s}(t)$  formgleich mit der Impulsantwort  $h_{\rm E}(t)$ ist. 

  • Dies trifft hier für den NRZ–Sendeimpuls zu:   $T_1/T \ \underline{= 1}$.


(3)  Unter der in Teilaufgabe  (2)  genannten Bedingung erhält man das maximale SNR:

$$\rho_{d, \hspace{0.05cm}{\rm max \hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm} L}}= \frac{2 \cdot E_{\rm B}}{N_0} = \frac{2 \cdot 3 \cdot 10^{-8}\,{\rm Ws}}{3 \cdot 10^{-10}\,{\rm W/Hz}}\hspace{0.1cm}\underline {= 200} \hspace{0.05cm}.$$


(4)  Allgemein gilt  $g_{d}(t) = g_{s}(t) ∗ h_{\rm E}(t)$.  Für  $t = 0$  ergibt sich  mit  $T_1 = T/2$  hierfür die Trapezfläche:

$$g_0 = g_d(t=0) = \frac{1}{T} \cdot \int_{-\infty}^{+\infty}g_s(t) \,{\rm d} t = \frac{T + T_1}{2} \cdot s_0 = 0.75 \cdot 0.1 \cdot \sqrt{\rm W} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.075 \,\sqrt{\rm W}} \hspace{0.05cm}.$$


(5)  Mit  $T_1 = T/2$  (trapezförmige Sendeimpulse)  erhält man für das Signal–zu–Rausch–Verhältnis:

$$\rho_d = \frac{g_0^2}{\sigma_d^2}\hspace{0.3cm}{\rm mit}\hspace{0.3cm} g_0^2=0.075^2\, {\rm W},\hspace{0.1cm} \sigma_d^2 = \frac{N_0}{2 \cdot T} = 5 \cdot 10^{-5}\,{\rm W}\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}\rho_d = \frac{0.075^2\, {\rm W}}{5 \cdot 10^{-5}\,{\rm W}} = 112.5 \hspace{0.05cm}.$$
  • Somit ergibt sich für den Systemwirkungsgrad bei Leistungsbegrenzung mit dem Ergebnis aus  (3):
$$\eta_{\rm L} = \frac{\rho_d}{\rho_{d, \hspace{0.05cm}{\rm max \hspace{0.05cm} | \hspace{0.05cm} L}}}= \frac{112.5}{200}\hspace{0.1cm}\underline {= 0.5625 }\hspace{0.05cm}.$$
  • Aufgrund der Fehlanpassung ist $\eta_{\rm L} < 1$.


(6)  Mit dem Maximalwert  $s_{0}$  und dem Ergebnis der Teilaufgabe  (1)  gilt:

$$s_{\rm eff} = \sqrt{{ E_{\rm B}}/{T}}= \sqrt{{ 2/3 \cdot s_{0}^2}} \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}C_{\rm S} ={ s_{\rm 0}}/{s_{\rm eff}}= \sqrt{{ 3}/{2}}\hspace{0.1cm}\underline { \approx 1.225}\hspace{0.05cm}.$$


(7)  Der Systemwirkungsgrad bei Spitzenwertbegrenzung ist kleiner als der bei Leistungsbegrenzung,
          da hier neben der Fehlanpassung auch das nicht optimale Sendesignal (zu kleine Energie) eine Rolle spielt:

$$\eta_{\rm A} = \frac{1}{C_{\rm S}^2}\cdot \eta_{\rm L} = \frac{ 2}{3} \cdot 0.5625 =\hspace{0.1cm}\underline { 0.375} \hspace{0.05cm}.$$