Aufgaben:Aufgabe 1.2Z: Pulscodemodulation: Unterschied zwischen den Versionen

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{{quiz-Header|Buchseite=Signaldarstellung/Prinzip der Nachrichtenübertragung}}
 
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==Zusatzaufgabe zu [[Signaldarstellung/Klassifizierung_von_Signalen|Klassifizierung von Signalen]]==
 
  
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Alle modernen Nachrichtenübertragungssysteme sind digital. Das Prinzip der digitalen Übertragung von Sprachsignalen geht auf Reeves zurück, der die sogenannte ''Pulscodemodulation'' (PCM) bereits 1938 erfunden hat.
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Alle modernen Nachrichtenübertragungssysteme sind digital. Das Prinzip der digitalen Übertragung von Sprachsignalen geht auf  [https://de.wikipedia.org/wiki/Alec_Reeves Alec Reeves]  zurück, der die so genannte  ''Pulscodemodulation''  $\rm (PCM)$  bereits 1938 erfunden hat.
  
Rechts sehen Sie das (vereinfachte) Blockschaltbild des PCM-Senders mit den drei Funktionseinheiten:
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Rechts sehen Sie das (vereinfachte) Blockschaltbild des PCM–Senders mit drei Funktionseinheiten:
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* Das bandbegrenzte Sprachsignal  ${q(t)}$  wird abgetastet, wobei das  [[Signaldarstellung/Zeitdiskrete_Signaldarstellung#Das_Abtasttheorem|Abtasttheorem]]  zu beachten ist, und ergibt das abgetastete Signal  $q_{\rm A}(t)$.
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* Jeder Abtastwert  $q_{\rm A}(t)$  wird auf einen von  $M = 2^N$  quantisierten Werten abgebildet und führt zum quantisierten Signal  $q_{\rm Q}(t)$.
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* Jeder einzelne Quantisierungswert wird durch eine Codefolge von  $N$  Binärsymbolen dargestellt und ergibt das codierte Signal  $q_{\rm C}(t)$.
  
:* Das bandbegrenzte Sprachsignal $\text{q(t)}$ wird abgetastet, wobei das Abtasttheorem zu beachten ist, und ergibt das Signal $q_A(t)$.
 
  
:* Jeder Abtastwert $q_A(t)$ wird auf einen von $M = 2^N$ quantisierten Werten abgebildet; das dazugehörige Signal nennen wir $q_Q(t)$.
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In dieser Aufgabe sollen nur die verschiedenen Signale des PCM–Senders klassifiziert werden.  Spätere Aufgaben behandeln weitere Eigenschaften der Pulscodemodulation.
  
:* Jeder einzelne Quantisierungswert wird durch eine Codefolge von $\text{N}$ Binärsymbolen dargestellt und ergibt das codierte Signal $q_C(t)$.
 
  
In dieser Aufgabe sollen nur die verschiedenen Signale des PCM-Senders klassifiziert werden. Spätere Aufgaben behandeln weitere Eigenschaften der Pulscodemodulation.
 
  
<b>Hinweis:</b> Die Aufgabe bezieht sich auf den Lehrstoff von [http://www.lntwww.de/Signaldarstellung/Klassifizierung_von_Signalen Klassifizierung von Signalen]
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''Hinweis:'' &nbsp; Die Aufgabe gehört zum Kapitel&nbsp; [[Signaldarstellung/Klassifizierung_von_Signalen|Klassifizierung von Signalen]].
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===Fragebogen===
 
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{Welche der Aussagen sind für das Quellensignal $\text{q(t)}$ zutreffend?
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+ Im Normalbetrieb ist $\text{q(t)}$ ein stochastisches Signal.
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+ Ein deterministisches Quellensignal ist nur bei Testbetrieb oder für theoretische Untersuchungen sinnvoll.
- $\text{q(t)}$ ist ein zeitdiskretes Signal.
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- $q_A(t)$ ist ein wertdiskretes Signal.
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+ Je größer die maximale Frequenz des Nachrichtensignals ist, desto größer muss die Abtastrate gewählt werden.
 
+ Je größer die maximale Frequenz des Nachrichtensignals ist, desto größer muss die Abtastrate gewählt werden.
  
  
{Welche Aussagen sind für das quantisierte Signal $q_Q(t)$ zutreffend, wenn $N = 8$ zugrunde gelegt wird?
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+ $q_Q(t)$ ist ein zeitdiskretes Signal.
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+ $q_Q(t)$ ist wertdiskret mit $M = 256$ möglichen Werten.
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+ $q_{\rm Q}(t)$&nbsp; ist wertdiskret mit&nbsp; $M = 256$&nbsp; möglichen Werten.
- $q_Q(t)$ ist ein Binärsignal.
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- $q_{\rm Q}(t)$&nbsp; ist ein Binärsignal.
  
  
{Welche Aussagen sind für das codierte Signal $q_C(t)$ zutreffend, wenn $N = 8$ zugrunde gelegt wird?
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+ $q_C(t)$ ist ein zeitdiskretes Signal.
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- $q_C(t)$ ist ein wertdiskretes Signal mit $M = 8$ möglichen Werten.
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- $q_{\rm C}(t)$&nbsp; ist ein wertdiskretes Signal mit&nbsp; $M = 8$&nbsp; möglichen Werten.
+ $q_C(t)$ ist ein Binärsignal.
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+ $q_{\rm C}(t)$&nbsp; ist ein Binärsignal.
- Bei Abtastung im Abstand $T_A$ beträgt die Bitdauer $T_B = T_A$.
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- Bei Abtastung im Abstand&nbsp; $T_{\rm A}$&nbsp; beträgt die Bitdauer&nbsp; $T_{\rm B} = T_{\rm A}$.
+ Bei Abtastung im Abstand $T_A$ beträgt die Bitdauer $T_B = T_A/8$.
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+ Bei Abtastung im Abstand&nbsp; $T_{\rm A}$&nbsp; beträgt die Bitdauer&nbsp; $T_{\rm B} = T_{\rm A}/8$.
  
  
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===Musterlösung===
 
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'''1.'''  Das Quellensignal $\text{q(t)}$ ist analog, also ''wert- und zeitkontinuierlich''. Im Allgemeinen macht es keinen Sinn, ein deterministisches Signal zu Übertragen. Für die mathematische Beschreibung eignet sich allerdings ein deterministisches Quellensignal - wie zum Beispiel ein periodisches Signal - besser als ein Zufallssignal. Deterministische Signale werden auch für den Testbetrieb herangezogen, um erkannte Fehlfunktionen rekonstruieren zu können. Richtig sind also die <u>Lösungsvorschläge 1, 2 und 4</u>.
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'''(1)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1, 2 und 4</u>:
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*Das Quellensignal&nbsp; ${q(t)}$&nbsp; ist analog, also wert- und zeitkontinuierlich.  
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*Im Allgemeinen macht es keinen Sinn, ein deterministisches Signal zu übertragen.  
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*Für die mathematische Beschreibung eignet sich ein deterministisches Quellensignal &ndash; wie zum Beispiel ein periodisches Signal &ndash; besser als ein Zufallssignal.  
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*Deterministische Signale werden auch für den Testbetrieb herangezogen, um erkannte Fehlfunktionen rekonstruieren zu können.  
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'''(2)'''&nbsp;  Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 2 und 3</u>:
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*Das Signal&nbsp; $q_{\rm A}(t)$&nbsp; nach der Abtastung ist weiterhin wertkontinuierlich , aber nun zeitdiskret.
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*Die Abtastfrequenz&nbsp; $f_{\rm A}$&nbsp; ist dabei durch das so genannte&nbsp; Abtasttheorem&nbsp; vorgegeben.
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*Je größer die maximale Frequenz&nbsp; $f_{\rm N,\,max}$&nbsp; des Nachrichtensignals ist, desto größer muss&nbsp; $f_{\rm A} ≥ 2 \cdot f_{\rm N,\,max}$&nbsp; gewählt werden.
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'''(3)'''&nbsp;  Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 3</u>:
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*Das quantisierte Signal&nbsp; $q_{\rm Q}(t)$&nbsp; ist zeit- und wertdiskret, wobei die Stufenzahl&nbsp; $M = 2^8 = 256$&nbsp; beträgt.
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*Ein Binärsignal ist dagegen ein wertdiskretes Signal mit der Stufenzahl&nbsp; $M = 2$.  
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'''2.'''  Das Signal $q_A(t)$ nach der Abtastung ist weiterhin ''wertkontinuierlich'', aber nun ''zeitdiskret''. Die Abtastfrequenz $f_A$ ist dabei durch das so genannte ''Abtasttheorem'' vorgegeben. Je größer die maximale Frequenz $f_\text{N,max}$ des Nachrichtensignals ist, desto größer muss $f_A$ gewählt werden ($f_A$ ≥ $2 \cdot f_\text{N,max}$). Richtig sind also die <u>Lösungsvorschläge 2 und 3</u>.
 
  
'''3.'''  Das quantisierte Signal $q_Q(t)$ ist zeit- und wertdiskret, wobei die Stufenzahl $M = 2^8 = 256$ beträgt. Ein Binärsignal ist dagegen ein wertdiskretes Signal mit der Stufenzahl $M = 2$. Richtig sind also die <u>Lösungsvorschläge 1 und 3</u>.
 
  
'''4.'''  Das codierte Signal $q_C(t)$ ist ein Binärsignal (Stufenzahl $M = 2$) mit der Bitdauer $T_B = T_A/8$. Richtig sind hier die <u>Lösungsvorschläge 1, 3 und 5</u>.
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'''(4)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1, 3 und 5</u>:
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*Das codierte Signal&nbsp; $q_{\rm C}(t)$&nbsp; ist binär&nbsp; $($Stufenzahl&nbsp; $M = 2)$&nbsp; mit Bitdauer&nbsp; $T_{\rm B} = T_{\rm A}/8$.  
 
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Aktuelle Version vom 9. April 2021, 14:14 Uhr


Komponenten der Pulscodemodulation

Alle modernen Nachrichtenübertragungssysteme sind digital. Das Prinzip der digitalen Übertragung von Sprachsignalen geht auf  Alec Reeves  zurück, der die so genannte  Pulscodemodulation  $\rm (PCM)$  bereits 1938 erfunden hat.

Rechts sehen Sie das (vereinfachte) Blockschaltbild des PCM–Senders mit drei Funktionseinheiten:

  • Das bandbegrenzte Sprachsignal  ${q(t)}$  wird abgetastet, wobei das  Abtasttheorem  zu beachten ist, und ergibt das abgetastete Signal  $q_{\rm A}(t)$.
  • Jeder Abtastwert  $q_{\rm A}(t)$  wird auf einen von  $M = 2^N$  quantisierten Werten abgebildet und führt zum quantisierten Signal  $q_{\rm Q}(t)$.
  • Jeder einzelne Quantisierungswert wird durch eine Codefolge von  $N$  Binärsymbolen dargestellt und ergibt das codierte Signal  $q_{\rm C}(t)$.


In dieser Aufgabe sollen nur die verschiedenen Signale des PCM–Senders klassifiziert werden.  Spätere Aufgaben behandeln weitere Eigenschaften der Pulscodemodulation.




Hinweis:   Die Aufgabe gehört zum Kapitel  Klassifizierung von Signalen.


Fragebogen

1

Welche der Aussagen sind für das Quellensignal  ${q(t)}$  zutreffend?

Im Normalbetrieb ist  ${q(t)}$  ein stochastisches Signal.
Ein deterministisches Quellensignal ist nur bei Testbetrieb oder für theoretische Untersuchungen sinnvoll.
${q(t)}$  ist ein zeitdiskretes Signal.
${q(t)}$  ist ein wertkontinuierliches Signal.

2

Welche der Aussagen treffen für das abgetastete Signal  $q_{\rm A}(t)$  zu?

$q_{\rm A}(t)$  ist ein wertdiskretes Signal.
$q_{\rm A}(t)$  ist ein zeitdiskretes Signal.
Je größer die maximale Frequenz des Nachrichtensignals ist, desto größer muss die Abtastrate gewählt werden.

3

Welche Aussagen sind für das quantisierte Signal  $q_{\rm Q}(t)$  zutreffend, wenn  $N = 8$  zugrunde gelegt wird?

$q_{\rm Q}(t)$  ist ein zeitdiskretes Signal.
$q_{\rm Q}(t)$  ist wertdiskret mit  $M = 8$  möglichen Werten.
$q_{\rm Q}(t)$  ist wertdiskret mit  $M = 256$  möglichen Werten.
$q_{\rm Q}(t)$  ist ein Binärsignal.

4

Welche Aussagen sind für das codierte Signal  $q_{\rm C}(t)$  zutreffend, wenn  $N = 8$  zugrunde gelegt wird?

$q_{\rm C}(t)$  ist ein zeitdiskretes Signal.
$q_{\rm C}(t)$  ist ein wertdiskretes Signal mit  $M = 8$  möglichen Werten.
$q_{\rm C}(t)$  ist ein Binärsignal.
Bei Abtastung im Abstand  $T_{\rm A}$  beträgt die Bitdauer  $T_{\rm B} = T_{\rm A}$.
Bei Abtastung im Abstand  $T_{\rm A}$  beträgt die Bitdauer  $T_{\rm B} = T_{\rm A}/8$.


Musterlösung

(1)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1, 2 und 4:

  • Das Quellensignal  ${q(t)}$  ist analog, also wert- und zeitkontinuierlich.
  • Im Allgemeinen macht es keinen Sinn, ein deterministisches Signal zu übertragen.
  • Für die mathematische Beschreibung eignet sich ein deterministisches Quellensignal – wie zum Beispiel ein periodisches Signal – besser als ein Zufallssignal.
  • Deterministische Signale werden auch für den Testbetrieb herangezogen, um erkannte Fehlfunktionen rekonstruieren zu können.


(2)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 2 und 3:

  • Das Signal  $q_{\rm A}(t)$  nach der Abtastung ist weiterhin wertkontinuierlich , aber nun zeitdiskret.
  • Die Abtastfrequenz  $f_{\rm A}$  ist dabei durch das so genannte  Abtasttheorem  vorgegeben.
  • Je größer die maximale Frequenz  $f_{\rm N,\,max}$  des Nachrichtensignals ist, desto größer muss  $f_{\rm A} ≥ 2 \cdot f_{\rm N,\,max}$  gewählt werden.


(3)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 3:

  • Das quantisierte Signal  $q_{\rm Q}(t)$  ist zeit- und wertdiskret, wobei die Stufenzahl  $M = 2^8 = 256$  beträgt.
  • Ein Binärsignal ist dagegen ein wertdiskretes Signal mit der Stufenzahl  $M = 2$.



(4)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1, 3 und 5:

  • Das codierte Signal  $q_{\rm C}(t)$  ist binär  $($Stufenzahl  $M = 2)$  mit Bitdauer  $T_{\rm B} = T_{\rm A}/8$.