Aufgabe 1.2: Signalklassifizierung

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A1.2 Signalklassifizierung

P ID341 Sig A 1 2.png

Nebenstehend sind drei Signalverläufe dargestellt:

  • Das Signal \(x_1(t)\) wird genau zum Zeitpunkt t = 0 eingeschaltet und besitzt für t > 0 den Wert 1V.
  • Das rote Signal \(x_2(t)\) ist für t < 0 identisch 0, springt bei t = 0 auf 1 V an und fällt danach mit der Zeitkonstanten 1 ms ab.
Für t > 0 gilt:

\[x_2(t) = 1V \cdot e^{- \frac{|t|}{1ms}}\]

  • Entsprechend gilt für das grün dargestellte Signal für alle Werte von t:

\[x_3(t) = 1V \cdot e^{- \frac{|t|}{1ms}}\]


Diese drei Signale sollen nun von Ihnen nach den folgenden Kriterien klassifiziert werden:

  • deterministisch bzw. stochastisch,
  • kausal bzw. akausal,
  • energiebegrenzt bzw. leistungsbegrenzt,
  • wertkontinuierlich bzw. wertdiskret,
  • zeitkontinuierlich bzw. zeitdiskret.


Fragebogen zu "A1.2 Signalklassifizierung"

1

Welche der nachfolgenden Aussagen sind zutreffend?

Alle hier betrachteten Signale sind deterministisch.
Alle hier betrachteten Signale sind von stochastischer Natur.
Es handelt sich stets um zeitkontinuierliche Signale.
Es handelt sich stets um wertkontinuierliche Signale.

2

Welche Signale sind gemäß der Definition im Theorieteil kausal?

\(x_1(t)\)
\(x_2(t)\)
\(x_3(t)\)

3

Berechnen Sie die auf den Einheitswiderstand R = 1 Ω bezogene Energie \(E_2\) des Signals \(x_2(t)\). Wie groß ist die Leistung \(P_2\) dieses Signals?

\(E_2 = \)

· 10 ^ (

) V²s
\(P_2 = \)

· 10 ^(

) Vs

4

Welche der Signale besitzen eine endliche Energie?

\(x_1(t)\)
\(x_2(t)\)
\(x_3(t)\)


Musterlösung zu "A1.1 Musiksignale"

1. Alle Signale können in analytischer Form vollständig beschrieben werden; sie sind deshalb auch deterministisch. Alle Signale sind außerdem für alle Zeiten t eindeutig definiert, nicht nur zu gewissen Zeitpunkten. Deshalb handelt es sich stets um zeitkontinuierliche Signale. Die Signalamplituden von \(x_2(t)\) und \(x_3(t)\) können alle beliebigen Werte zwischen 0 und 1 V annehmen; sie sind deshalb wertkontinuierlich. Dagegen sind beim Signal \(x_1(t)\) nur die zwei Signalwerte 0 V und 1 V möglich, und es liegt ein wertdiskretes Signal vor. Zutreffend sind also die Lösungsvorschläge 1 und 3.


2. Ein Signal bezeichnet man als kausal, wenn es für Zeiten t < 0 nicht existiert bzw. identisch 0 ist. Dies gilt für die beiden ersten Signale \(x_1(t)\) und \(x_2(t)\). Dagegen gehört \(x_3(t)\) zur Klasse der akausalen Signale.


3. Nach der allgemeinen Definition gilt\[E_2 = \lim_{T_M \to \infty}\int_{-\frac{T_M}{2}}^{\frac{T_M}{2}} x_2^{2}(t)dt\]

Im vorliegenden Fall ist die untere Integrationsgrenze 0 und es kann auf die Grenzwertbildung verzichtet werden. Man erhält\[E_2 = \int_{0}^{\infty}(1V)^{2} \cdot e^{-\frac{2t}{1ms}} dt = 5 \cdot 10^{-4} V^{2}s \]

Bei endlicher Energie ist die zugehörige Leistung stets verschwindend klein. Daraus folgt P2 = 0.


4. Wie bereits unter Punkt 3. berechnet wurde, besitzt \(x_2(t)\) eine endliche Energie\[E_2 = 5 \cdot 10^{-4} V^2s\].

Die Energie des Signals \(x_3(t)\) ist doppelt so groß, da nun der Zeitbereich t < 0 den gleichen Beitrag liefert wie der Zeitbereich t > 0. Also ist

\(E_3 = 10^{-3} V^2s\)

⇒ Richtig sind die Lösungsvorschläge 2 und 3.

Beim Signal \(x_1(t)\) divergiert das Energieintegral\[E_1 \rightarrow \infty\].

Dieses Signal weist eine endliche Leistung auf

\(P_1 = 0.5 V^2\)

und ist dementsprechend leistungsbegrenzt. Das Ergebnis berücksichtigt, dass das Signal in der Hälfte der Zeit (t < 0) identisch 0 ist.