Aufgaben:Aufgabe 1.2: Lognormal – Kanalmodell: Unterschied zwischen den Versionen

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===Musterlösung===
 
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'''(1)'''&nbsp; Aus dem $\rm dB$&ndash;Wert $V_0 = 80 \ \rm dB$ folgt der absolute (lineare) Wert $K_0 = 10^8$. Damit beträgt die Empfangsleistung $P_{\rm E} = P_{\rm S}/K_0 = 10 \ {\rm W}/10^8 = 100 \ {\rm nW} > 10 \ \rm pW$. <u>Richtig ist demnach JA</u>.
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'''(1)'''&nbsp; Richtig ist <u>JA</u>:
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*Aus dem $\rm dB$&ndash;Wert $V_0 = 80 \ \rm dB$ folgt der absolute (lineare) Wert $K_0 = 10^8$. Damit beträgt die Empfangsleistung
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:$$P_{\rm E} = P_{\rm S}/K_0 = 10 \ {\rm W}/10^8 = 100 \ {\rm nW} > 10 \ \rm pW.$$  
  
Man kann dieses Problem auch direkt mit den logarithmischen Größen lösen:
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*Man kann dieses Problem auch direkt mit den logarithmischen Größen lösen:
 
:$$10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.15cm} \frac{P_{\rm E}}{1\,\,{\rm mW}} = 10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.15cm} \frac{P_{\rm S}}{1\,\,{\rm mW}} - V_0 = 40\,{\rm dBm} -80\,\,{\rm dB} = -40\,\,{\rm dBm}  
 
:$$10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.15cm} \frac{P_{\rm E}}{1\,\,{\rm mW}} = 10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.15cm} \frac{P_{\rm S}}{1\,\,{\rm mW}} - V_0 = 40\,{\rm dBm} -80\,\,{\rm dB} = -40\,\,{\rm dBm}  
 
   \hspace{0.05cm}.$$
 
   \hspace{0.05cm}.$$
  
Gefordert ist aber lediglich der Grenzwert $&ndash;80 \ \rm dBm$.
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*Gefordert ist aber lediglich der Grenzwert $&ndash;80 \ \rm dBm$.
  
  
'''(2)'''&nbsp; Lognormal&ndash;Fading mit $\sigma_{\rm S} = 0 \ \rm dB$ ist gleichbedeutend mit einer konstanten Empfangslestung $P_{\rm E}$. Gegenüber Teilaufgabe (1) ist diese um $m_{\rm S} = 20 \ \rm dB$ kleiner &nbsp; &#8658; &nbsp; $P_{\rm E} = \ &ndash;60 \ \rm dBm$. Sie ist aber immer noch größer als der vorgegebene Grenzwert ($&ndash;80 \ \rm dBm$). Daraus folgt: Das System ist zu <u>100% funktionsfähig</u>.
 
  
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'''(2)'''&nbsp; Lognormal&ndash;Fading mit $\sigma_{\rm S} = 0 \ \rm dB$ ist gleichbedeutend mit einer konstanten Empfangslestung $P_{\rm E}$.
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*Gegenüber der Teilaufgabe '''(1)''' ist diese um $m_{\rm S} = 20 \ \rm dB$ kleiner &nbsp; &#8658; &nbsp; $P_{\rm E} = \ &ndash;60 \ \rm dBm$.
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*Sie ist aber immer noch größer als der vorgegebene Grenzwert ($&ndash;80 \ \rm dBm$).
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*Daraus folgt: &nbsp; Das System ist (fast) zu <u>100% funktionsfähig</u>. &bdquo;Fast&rdquo; deshalb, weil es bei einer Gaußschen Zufallsgröße immer eine (kleine) Restunsicherheit gibt.
  
'''(3)'''&nbsp; Die Empfangsleistung ist dann zu gering (kleiner als $&ndash;80 \ \rm dBm$), wenn der Leistungsverlust durch den Lognormal&ndash;Term $40 \ \rm dB$ oder mehr beträgt. Der veränderliche Anteil $V_{\rm S}$ darf also nicht größer sein als $20 \ \rm dB$. Daraus folgt:
 
:$${\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})= {\rm Q}\left ( \frac{20\,\,{\rm dB}}{\sigma_{\rm S} = 10\,{\rm dB}}\right )
 
  = {\rm Q}(2) \approx 0.02$$
 
:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}{\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert"})= 1-  0.02 \hspace{0.15cm} \underline{\approx 98\,\%}\hspace{0.05cm}.$$
 
  
Die Grafik verdeutlicht das Ergebnis. Dargestellt ist hier die Wahrscheinlichkeitsdichte $f_{\rm VS}(V_{\rm S})$ des Pfadverlustes durch ''Shadowing'' (Longnormal&ndash;Fading). Die Wahrscheinlichkeit, dass das System ausfällt, ist rot markiert:
 
[[Datei:P_ID2187__Mob_A_1_2c_v1.png|center|frame|Verlust durch Lognormal–Fading]]
 
  
'''(4)'''&nbsp; Aus der Verfügbarkeitswahrscheinlichkeit $99.9  \%$ folgt die Ausfallwahrscheinlichkeit $10^{\rm &ndash;3} \approx \ {\rm Q}(3)$. Verringert man den entfernungsabhängigen Pfadverlust $V_0$ um $10 \ \rm dB$ auf $\underline {70 \ \rm dB}$, so kommt es erst dann zu einem Ausfall, wenn $V_{\rm S} &#8805; 50 \ \rm dB$ ist. Damit wäre genau die geforderte Zuverlässigkeit erreicht, wie die folgende Rechnung zeigt:  
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'''(3)'''&nbsp; Die Empfangsleistung ist dann zu gering (kleiner als $&ndash;80 \ \rm dBm$), wenn der Leistungsverlust durch den Lognormal&ndash;Term $40 \ \rm dB$ oder mehr beträgt.
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*Der veränderliche Anteil $V_{\rm S}$ darf also nicht größer sein als $20 \ \rm dB$.
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*Daraus folgt:
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:$${\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})= {\rm Q}\left ( \frac{20\,\,{\rm dB}}{\sigma_{\rm S} = 10\,{\rm dB}}\right )
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  = {\rm Q}(2) \approx 0.02\hspace{0.3cm}
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\Rightarrow \hspace{0.3cm}{\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert"})= 1-  0.02 \hspace{0.15cm} \underline{\approx 98\,\%}\hspace{0.05cm}.$$
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[[Datei:P_ID2187__Mob_A_1_2c_v1.png|right|frame|Verlust durch Lognormal–Fading]]
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Die Grafik verdeutlicht das Ergebnis.
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*Dargestellt ist hier die Wahrscheinlichkeitsdichte $f_{\rm VS}(V_{\rm S})$ des Pfadverlustes durch ''Shadowing'' (Longnormal&ndash;Fading).
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*Die Wahrscheinlichkeit, dass das System ausfällt, ist rot markiert:
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<br clear=all>
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'''(4)'''&nbsp; Aus der Verfügbarkeitswahrscheinlichkeit $99.9  \%$ folgt die Ausfallwahrscheinlichkeit $10^{\rm &ndash;3} \approx \ {\rm Q}(3)$.  
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*Verringert man den entfernungsabhängigen Pfadverlust $V_0$ um $10 \ \rm dB$ auf $\underline {70 \ \rm dB}$, so kommt es erst dann zu einem Ausfall, wenn $V_{\rm S} &#8805; 50 \ \rm dB$ ist.  
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*Damit wäre genau die geforderte Zuverlässigkeit erreicht, wie die folgende Rechnung zeigt:  
 
:$${\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})=
 
:$${\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})=
 
   {\rm Q}\left ( \frac{120-70-20}{10}\right  )  
 
   {\rm Q}\left ( \frac{120-70-20}{10}\right  )  

Version vom 28. März 2019, 14:49 Uhr

WDF des Lognormal–Fadings

Wir betrachten eine Mobilfunkzelle im städtischen Bereich und ein Fahrzeug, das sich näherungsweise in einem festen Abstand  $d_0$  von der Basisstation aufhält. Beispielsweise bewegt es sich auf einem Kreisbogen um die Basisstation.

Somit ist der gesamte Pfadverlust durch folgende Gleichung beschreibbar:

$$V_{\rm P} = V_{\rm 0} + V_{\rm S} \hspace{0.05cm}.$$
  • $V_0$  berücksichtigt den entfernungsabhängigen Pfadverlust, der mit  $V_0 = 80 \ \rm dB$  als konstant angenommen wird.
  • Der Verlust  $V_{\rm S}$  ist auf Abschattungen (Shadowing) zurückzuführen, der durch die Lognormal–Verteilung mit der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
$$f_{V{\rm S}}(V_{\rm S}) = \frac {1}{ \sqrt{2 \pi }\cdot \sigma_{\rm S}} \cdot {\rm exp } \left [ - \frac{ (V_{\rm S}- m_{\rm S})^2}{2 \cdot \sigma_{\rm S}^2} \right ] \hspace{0.05cm}$$
ausreichend genau beschrieben wird (siehe Grafik). Es gelten folgende Zahlenwerte:
$$m_{\rm S} = 20\,\,{\rm dB}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} \sigma_{\rm S} = 10\,\,{\rm dB}\hspace{0.15cm}{\rm bzw.}\hspace{0.15cm}\sigma_{\rm S} = 0\,\,{\rm dB}\hspace{0.15cm}{\rm (Teilaufgabe\hspace{0.15cm} 2)}\hspace{0.05cm}.$$

Gehen Sie außerdem von folgenden einfachen Annahmen aus:

  • Die Sendeleistung beträgt  $P_{\rm S} = 10 \ \rm W$  (oder $40 \ \rm dBm$).
  • Die Empfangsleistung soll mindestens  $P_{\rm E} = 10 \ \rm pW$  (umgerechnet: $–80 \ \rm dBm$) betragen.




Hinweise:

  • Für das komplementäre Gaußsche Fehlerintegral können Sie folgende (grobe) Näherungen verwenden:
$${\rm Q}(1) \approx 0.16\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} {\rm Q}(2) \approx 0.02\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} {\rm Q}(3) \approx 10^{-3}\hspace{0.05cm}.$$


Fragebogen

1

Wäre  $P_{\rm E}$  ohne Berücksichtigung des Lognormal–Fadings ausreichend?

Ja,
Nein.

2

Die Lognormal–Parameter seien  $m_{\rm S} = 20 \, \rm dB$  und  $\sigma_{\rm S} = 0 \, \rm dB$. In wieviel Prozent der Zeit funktioniert das System?

${\rm Pr(System \ funktioniert)} \ = \ $

$\ \%$

3

Welche Wahrscheinlichkeit ergibt sich mit  $m_{\rm S} = 20 \ \rm dB$  und  $\sigma_{\rm S} = 10 \ \rm dB$?

${\rm Pr(System \ funktioniert)}\ = \ $

$\ \%$

4

Wie groß darf  $V_0$  maximal sein, damit die Zuverlässigkeit zu  $99.9\%$  erreicht wird?

$V_0 \ = \ $

$\ \rm dB$


Musterlösung

(1)  Richtig ist JA:

  • Aus dem $\rm dB$–Wert $V_0 = 80 \ \rm dB$ folgt der absolute (lineare) Wert $K_0 = 10^8$. Damit beträgt die Empfangsleistung
$$P_{\rm E} = P_{\rm S}/K_0 = 10 \ {\rm W}/10^8 = 100 \ {\rm nW} > 10 \ \rm pW.$$
  • Man kann dieses Problem auch direkt mit den logarithmischen Größen lösen:
$$10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.15cm} \frac{P_{\rm E}}{1\,\,{\rm mW}} = 10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.15cm} \frac{P_{\rm S}}{1\,\,{\rm mW}} - V_0 = 40\,{\rm dBm} -80\,\,{\rm dB} = -40\,\,{\rm dBm} \hspace{0.05cm}.$$
  • Gefordert ist aber lediglich der Grenzwert $–80 \ \rm dBm$.


(2)  Lognormal–Fading mit $\sigma_{\rm S} = 0 \ \rm dB$ ist gleichbedeutend mit einer konstanten Empfangslestung $P_{\rm E}$.

  • Gegenüber der Teilaufgabe (1) ist diese um $m_{\rm S} = 20 \ \rm dB$ kleiner   ⇒   $P_{\rm E} = \ –60 \ \rm dBm$.
  • Sie ist aber immer noch größer als der vorgegebene Grenzwert ($–80 \ \rm dBm$).
  • Daraus folgt:   Das System ist (fast) zu 100% funktionsfähig. „Fast” deshalb, weil es bei einer Gaußschen Zufallsgröße immer eine (kleine) Restunsicherheit gibt.


(3)  Die Empfangsleistung ist dann zu gering (kleiner als $–80 \ \rm dBm$), wenn der Leistungsverlust durch den Lognormal–Term $40 \ \rm dB$ oder mehr beträgt.

  • Der veränderliche Anteil $V_{\rm S}$ darf also nicht größer sein als $20 \ \rm dB$.
  • Daraus folgt:
$${\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})= {\rm Q}\left ( \frac{20\,\,{\rm dB}}{\sigma_{\rm S} = 10\,{\rm dB}}\right ) = {\rm Q}(2) \approx 0.02\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}{\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert"})= 1- 0.02 \hspace{0.15cm} \underline{\approx 98\,\%}\hspace{0.05cm}.$$
Verlust durch Lognormal–Fading

Die Grafik verdeutlicht das Ergebnis.

  • Dargestellt ist hier die Wahrscheinlichkeitsdichte $f_{\rm VS}(V_{\rm S})$ des Pfadverlustes durch Shadowing (Longnormal–Fading).
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass das System ausfällt, ist rot markiert:


(4)  Aus der Verfügbarkeitswahrscheinlichkeit $99.9 \%$ folgt die Ausfallwahrscheinlichkeit $10^{\rm –3} \approx \ {\rm Q}(3)$.

  • Verringert man den entfernungsabhängigen Pfadverlust $V_0$ um $10 \ \rm dB$ auf $\underline {70 \ \rm dB}$, so kommt es erst dann zu einem Ausfall, wenn $V_{\rm S} ≥ 50 \ \rm dB$ ist.
  • Damit wäre genau die geforderte Zuverlässigkeit erreicht, wie die folgende Rechnung zeigt:
$${\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})= {\rm Q}\left ( \frac{120-70-20}{10}\right ) = {\rm Q}(3) \approx 0.001 \hspace{0.05cm}.$$