Aufgaben:Aufgabe 1.17: Zum Kanalcodierungstheorem: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche
 
(11 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 5: Zeile 5:
 
}}
 
}}
  
[[Datei:P_ID2412__KC_A_1_16.png|right|frame|Kanalkapazität und Coderaten etablierter Systeme]]
+
[[Datei:P_ID2412__KC_A_1_16.png|right|frame|Kanalkapazität (grün) und Coderaten (rote Punkte) einiger etablierter Systeme]]
  
Die Grafik zeigt maximal zulässige Coderaten $R < C$ gemäß Shannons [[Kanalcodierung/Informationstheoretische_Grenzen_der_Kanalcodierung#Kanalcodierungstheorem_und_Kanalkapazit.C3.A4t|Kanalcodierungstheorem:]]
+
Die Grafik zeigt die maximal zulässige Coderate&nbsp; $R < C$&nbsp; gemäß Shannons&nbsp; [[Kanalcodierung/Informationstheoretische_Grenzen_der_Kanalcodierung#Kanalcodierungstheorem_und_Kanalkapazit.C3.A4t|Kanalcodierungstheorem]]:
  
*Die grüne Grenzkurve gibt die Kanalkapazität $C$ für den AWGN–Kanal unter der Voraussetzung eines binären Eingangssignals („BPSK”) an.
+
*Die grüne Grenzkurve gibt die Kanalkapazität&nbsp; $C$&nbsp; für den AWGN–Kanal unter der Voraussetzung eines binären Eingangssignals&nbsp; („BPSK”)&nbsp; an.
  
*In [[Aufgaben:1.17Z_BPSK–Kanalkapazität|Aufgabe 1.17Z]] wird hierfür eine einfache Näherung angegeben. Mit der zweiten Abszisse
+
*In der&nbsp;  [[Aufgaben:1.17Z_BPSK–Kanalkapazität|Aufgabe 1.17Z]]&nbsp; wird hierfür eine einfache Näherung angegeben.&nbsp; Mit der zweiten Abszisse
 
   
 
   
 
:$$x = \frac {1.6\,{\rm dB} + 10 \cdot {\rm lg} \hspace{0.1cm} E_{\rm B}/N_0 }{1\,{\rm dB}}$$
 
:$$x = \frac {1.6\,{\rm dB} + 10 \cdot {\rm lg} \hspace{0.1cm} E_{\rm B}/N_0 }{1\,{\rm dB}}$$
  
ergibt sich näherungsweise:
+
:ergibt sich näherungsweise:
  
:$$C \approx \hspace{0.15cm} \left\{ \begin{array}{c} 1 - {\rm exp}(- 0.4 \cdot x) \\ \\ 0 \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm f\ddot{u}r\hspace{0.15cm}} x > 0, \\ \\{\rm f\ddot{u}r\hspace{0.15cm}} x < 0. \end{array}$$
+
:$$C \approx \hspace{0.15cm} \left\{ \begin{array}{c} 1 - {\rm e}^{- 0.4 \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} x} \\ \\ 0 \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm f\ddot{u}r\hspace{0.15cm}} x > 0, \\ \\{\rm f\ddot{u}r\hspace{0.15cm}} x < 0. \end{array}$$
 
   
 
   
*Gilt $R < C$, so kann ein Code gefunden werden, der bei unendlich langen Blöcken $(n → ∞)$ zur Fehlerwahrscheinlichkeit 0 führt. Wie dieser Code aussieht, ist durch das Kanalcodierungstheorem nicht festgelegt und spielt für diese Aufgabe auch keine Rolle.
+
*Gilt&nbsp; $R < C$,&nbsp; so kann ein Code gefunden werden,&nbsp; der bei unendlich langen Blöcken&nbsp; $(n → ∞)$&nbsp; zur Fehlerwahrscheinlichkeit &bdquo;Null&rdquo; führt.  
  
 +
*Wie dieser Code aussieht,&nbsp; ist durch das Kanalcodierungstheorem nicht festgelegt und spielt für diese Aufgabe auch keine Rolle.
 +
 +
 +
In die Grafik als Punkte eingezeichnet sind die Kenngrößen etablierter Codiersysteme:
 +
*Die Punkte&nbsp; $\rm X$,&nbsp; $\rm Y$&nbsp; und&nbsp; $\rm Z$&nbsp; markieren drei Hamming–Codes unterschiedlicher Codelängen,&nbsp; nämlich mit&nbsp; $n = 7$,&nbsp; $n = 15$&nbsp; und&nbsp; $n = 31$.
 +
 +
*Das Codiersystem&nbsp; $\rm W$&nbsp; ist durch die Kenngrößen&nbsp; $R = 0.5$&nbsp; und&nbsp; $10 \ · \ \lg {E_{\rm B}/N_0} = 3 {\rm dB}$&nbsp; gekennzeichnet.
  
In die Grafik eingezeichnet sind die Kenngrößen etablierter Codiersysteme. Die roten Punkte <b><span style="color: rgb(204, 0, 0);">\mathbf{X}</span></b>, <b><span style="color: rgb(204, 0, 0);">\mathbf{Y}</span></b> und <b><span style="color: rgb(204, 0, 0);">\mathbf{Z}</span></b> markieren drei Hamming–Codes unterschiedlicher Codelängen, nämlich mit $n = 7$, $n = 15$ und $n = 31$. Das Codiersystem <b><span style="color: rgb(204, 0, 0);">W</span></b> ist durch die Kenngrößen $R = 0.5$ und $10 \ · \ \lg {E_{\rm B}/N_0} = 3 {\rm dB}$ gekennzeichnet.
 
  
  
''Hinweise:''
+
 
*Die Aufgabe gehört zum Themengebiet von Kapitel  [[Kanalcodierung/Informationstheoretische_Grenzen_der_Kanalcodierung|Informationstheoretische Grenzen der Kanalcodierung]].  
+
 
* Die informationstheoretische Grenze „Kanalkapazität” bezieht sich auf die Fehlerwahrscheinlichkeit $0$. Die eingezeichneten Punkte realer Übertragungssysteme ergeben sich dagegen unter der Annahme $\rm BER = 10^{–5}$.
+
Hinweise:  
* Sollte die Eingabe des Zahlenwertes &bdquo;0&rdquo; erforderlich sein, so geben Sie bitte &bdquo;0.&rdquo; ein.
+
*Die Aufgabe gehört zum Themengebiet von Kapitel&nbsp; [[Kanalcodierung/Informationstheoretische_Grenzen_der_Kanalcodierung|"Informationstheoretische Grenzen der Kanalcodierung"]].
 +
 +
* Die informationstheoretische Grenze&nbsp; "Kanalkapazität"&nbsp; bezieht sich auf die Fehlerwahrscheinlichkeit&nbsp; $\rm BER =0$.
 +
 +
*Die eingezeichneten Punkte realer Übertragungssysteme ergeben sich dagegen unter der Annahme&nbsp; $\rm BER = 10^{–5}$.
 +
  
  
Zeile 35: Zeile 46:
 
===Fragebogen===
 
===Fragebogen===
 
<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
{Welche der roten Punkte gehören zu welchem Hamming–Code? ''Hinweis:'' Die Grafik wurde für $\rm BER = 10^{–5}$ erstellt.
+
{Welche der Punkte gehören zu welchem Hamming–Code?&nbsp; Hinweis: &nbsp; Die Grafik wurde für&nbsp; $\rm BER = 10^{–5}$&nbsp; erstellt.
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
+ ${\boldsymbol{\rm X}}$ bezeichnet den $(7, 4, 3)$–Hamming–Code.
+
+ $\rm X$&nbsp; bezeichnet den&nbsp; $(7, 4, 3)$–Hamming–Code.
+ ${\boldsymbol{\rm Y}}$ bezeichnet den $(15, 11, 3)$–Hamming–Code.
+
+ $\rm Y$&nbsp; bezeichnet den&nbsp; $(15, 11, 3)$–Hamming–Code.
+ ${\boldsymbol{\rm Z}}$ bezeichnet den $(31, 15, 3)$–Hamming–Code.
+
+ $\rm Z$&nbsp; bezeichnet den&nbsp; $(31, 26, 3)$–Hamming–Code.
  
{In welche Richtung werden sich die Punkte ${\boldsymbol{\rm X}}$, ${\boldsymbol{\rm Y}}$ und ${\boldsymbol{\rm Z}}$ verschieben, wenn die Grafik für BER $= 10^{–10}$ erstellt werden soll?
+
{In welche Richtung(en) werden sich die Punkte&nbsp; $\rm X$,&nbsp; $\rm Y$&nbsp; und&nbsp; $\rm Z$&nbsp; verschieben,&nbsp; wenn die Grafik für&nbsp; $\rm BER = 10^{–10}$&nbsp; erstellt werden soll?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
 
- Nach links,
 
- Nach links,
Zeile 47: Zeile 58:
 
- nach oben.
 
- nach oben.
  
{Bis zu welcher Coderate $R_{\rm max}$ könnte man ein System mit gleichem $E_{\rm B}/N_{0}$ wie System <b>W</b> betreiben?
+
{Bis zu welcher Coderate&nbsp; $R_{\rm max}$&nbsp; könnte man ein System mit gleichem&nbsp; $E_{\rm B}/N_{0} = 3 \ {\rm dB}$ &nbsp; wie System &nbsp;$\rm W$&nbsp; betreiben?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$\ E_{\rm B}/N_{0} = 3 \ {\rm dB} \text{:} \hspace{0.2cm} R_{\rm max} \ = \ $ {  0.84 3% }
+
$R_{\rm max} \ = \ $ {  0.84 3% }
  
{Um welchen Faktor $A$ könnte die Sendeleistung von System <b>W</b> entsprechend der Kanalkapazitätskurve $C$ herabgesetzt werden?
+
{Um welchen Faktor &nbsp;$A > 1$&nbsp; könnte die Sendeleistung von System &nbsp;$\rm W$&nbsp; nach der Kanalkapazitätskurve mit&nbsp; $ R = 0.5$&nbsp; herabgesetzt werden?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$\ R = 0.5 \text{:} \hspace{0.2cm} A ({\rm größer} \ 1!) \ = \ $ { 1.94 3% }
+
$A \ = \ $ { 1.94 3% }
 
</quiz>
 
</quiz>
  
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
'''(1)'''&nbsp; Richtig sind <u>alle Lösungsvorschläge</u>. Dies erkennt man bereits an den Raten: ${\boldsymbol{\rm Z}}$ hat eine größere Rate als ${\boldsymbol{\rm Y}}$ und ${\boldsymbol{\rm Y}}$ eine größere Rate als ${\boldsymbol{\rm X}}$. Da zudem der Hamming–Code $(31,15,3)$ &nbsp;⇒&nbsp; Code Z die größte Codewortlänge n aufweist, benötigt er trotz größerer Coderate $R$  für ${\rm BER} = 10^{–5}$ ein geringeres $E_{\rm B}/N_{0}$.
+
'''(1)'''&nbsp; Richtig sind&nbsp; <u>alle Lösungsvorschläge</u>:
 +
*Aus der Grafik erkennt man bereits,&nbsp; dass die Rate von &nbsp;$\rm Z$&nbsp; größer ist als die Rate von &nbsp;$\rm Y$&nbsp;  und die Rate von &nbsp;$\rm Y$&nbsp; größer ist als die Rate von &nbsp;$\rm X$.
 +
 +
*Die tatsächlichen Raten dieser drei Systeme sind&nbsp; $R_{\rm X} = 4/7 = 0.571$,&nbsp; $R_{\rm Y} = 11/15 = 0.733$&nbsp; und&nbsp; $R_{\rm Z} = 26/31 = 0.839$.
  
 +
*Da zudem der&nbsp; $(31, 26, 3)$–Hamming–Code &nbsp; ⇒ &nbsp; Code &nbsp;$\rm Z$&nbsp; die größte Codewortlänge&nbsp; $n$&nbsp; aufweist,&nbsp; benötigt er trotz größerer Coderate&nbsp; $R$&nbsp;  für&nbsp; ${\rm BER} = 10^{–5}$&nbsp; ein geringeres&nbsp; $E_{\rm B}/N_{0}$&nbsp; als die beiden anderen Hamming–Codes.
  
'''(2)'''&nbsp; Richtig ist <u>die Antwort 2</u>. Für eine kleinere Bitfehlerrate benötigt man stets ein größeres $E_{\rm B}/N_{0}$. Eine vertikale Verschiebung gibt es nicht, da sich auch mit BER $= 10^{–10}$ an den Coderaten nichts ändert.
 
  
  
'''(3)'''&nbsp; Für den logarithmierten AWGN–Parameter $10 · \lg {E_{\rm B}/N_0} = 3 \ {\rm dB}$ ergibt sich die vorne angegebene Hilfsgröße $x = 1.6 + 3 = 4.6.$ Damit erhält man:
+
'''(2)'''&nbsp; Richtig ist&nbsp; <u>die Antwort 2</u>:
 +
*Für eine kleinere Bitfehlerrate benötigt man stets ein größeres&nbsp; $E_{\rm B}/N_{0}$.
 
   
 
   
:$$R_{\rm max} = C (x = 4.6)= 1 - {\rm exp}(- 0.4 \cdot 4.6) \hspace{0.15cm} \underline{= 0.84} \hspace{0.05cm}.$$
+
*Eine vertikale Verschiebung gibt es nicht,&nbsp; da sich auch mit&nbsp; $\rm BER = 10^{–10}$&nbsp; an den Coderaten nichts ändert.
 +
 
  
  
'''(4)'''&nbsp;  Entsprechend der vorgegebenen Gleichung gilt nun:
+
'''(3)'''&nbsp; Für den logarithmierten AWGN–Parameter&nbsp; $10 · \lg {E_{\rm B}/N_0} = 3 \ {\rm dB}$&nbsp; ergibt sich die vorne angegebene Hilfsgröße&nbsp; $x = 1.6 + 3 = 4.6.$&nbsp; Damit erhält man:
:$$1 - {\rm exp}(- 0.4 \cdot x) = 0.5 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} x = \frac{-{\rm ln}(0.5)}{-0.4} = 1.73$$
+
   
 +
:$$R_{\rm max} = C (x = 4.6)= 1 - {\rm e}^{- 0.4 \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} 4.6} \hspace{0.15cm} \underline{= 0.84} \hspace{0.05cm}.$$
 +
 
  
:$$\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} 10 \cdot {\rm lg} \hspace{0.1cm} E_{\rm B}/N_0 = 1.73 - 1.6 = 0.13 \,{\rm dB}\hspace{0.05cm}.$$ 
 
  
$10 · \lg {E_{\rm B}/N_0}$ könnte demnach um $3 \ \rm dB - 0.13 \ dB = 2.87 \ dB$ herabgesetzt werden, also um den Faktor
+
'''(4)'''&nbsp;  Entsprechend der vorgegebenen Gleichung gilt nun:
 +
:$$1 -  {\rm e}^{- 0.4 \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} x} = 0.5 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} x = \frac{-{\rm ln}(0.5)}{-0.4} = 1.73\hspace{0.3cm}
 +
\Rightarrow \hspace{0.3cm} 10 \cdot {\rm lg} \hspace{0.1cm} E_{\rm B}/N_0 = 1.73 - 1.6 = 0.13 \,{\rm dB}\hspace{0.05cm}.$
  
:$$A = 10^{0.287}\hspace{0.15cm} \underline{= 1.94} \hspace{0.05cm}.$$
+
*$10 · \lg {E_{\rm B}/N_0}$&nbsp; könnte demnach um&nbsp; $3 \ \rm dB - 0.13 \ dB = 2.87 \ dB$&nbsp; herabgesetzt werden,&nbsp; also um den Faktor&nbsp; $A = 10^{0.287}\hspace{0.15cm} \underline{= 1.94} \hspace{0.05cm}.$
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}
  
  
  
[[Category:Aufgaben zu  Kanalcodierung|^1.7 Informationstheoretische Grenzen der Kanalcodierung^]]
+
[[Category:Aufgaben zu  Kanalcodierung|^1.7 Informationstheoretische Grenzen^]]

Aktuelle Version vom 28. September 2022, 16:40 Uhr

Kanalkapazität (grün) und Coderaten (rote Punkte) einiger etablierter Systeme

Die Grafik zeigt die maximal zulässige Coderate  $R < C$  gemäß Shannons  Kanalcodierungstheorem:

  • Die grüne Grenzkurve gibt die Kanalkapazität  $C$  für den AWGN–Kanal unter der Voraussetzung eines binären Eingangssignals  („BPSK”)  an.
  • In der  Aufgabe 1.17Z  wird hierfür eine einfache Näherung angegeben.  Mit der zweiten Abszisse
$$x = \frac {1.6\,{\rm dB} + 10 \cdot {\rm lg} \hspace{0.1cm} E_{\rm B}/N_0 }{1\,{\rm dB}}$$
ergibt sich näherungsweise:
$$C \approx \hspace{0.15cm} \left\{ \begin{array}{c} 1 - {\rm e}^{- 0.4 \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} x} \\ \\ 0 \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm f\ddot{u}r\hspace{0.15cm}} x > 0, \\ \\{\rm f\ddot{u}r\hspace{0.15cm}} x < 0. \end{array}$$
  • Gilt  $R < C$,  so kann ein Code gefunden werden,  der bei unendlich langen Blöcken  $(n → ∞)$  zur Fehlerwahrscheinlichkeit „Null” führt.
  • Wie dieser Code aussieht,  ist durch das Kanalcodierungstheorem nicht festgelegt und spielt für diese Aufgabe auch keine Rolle.


In die Grafik als Punkte eingezeichnet sind die Kenngrößen etablierter Codiersysteme:

  • Die Punkte  $\rm X$,  $\rm Y$  und  $\rm Z$  markieren drei Hamming–Codes unterschiedlicher Codelängen,  nämlich mit  $n = 7$,  $n = 15$  und  $n = 31$.
  • Das Codiersystem  $\rm W$  ist durch die Kenngrößen  $R = 0.5$  und  $10 \ · \ \lg {E_{\rm B}/N_0} = 3 {\rm dB}$  gekennzeichnet.



Hinweise:

  • Die informationstheoretische Grenze  "Kanalkapazität"  bezieht sich auf die Fehlerwahrscheinlichkeit  $\rm BER =0$.
  • Die eingezeichneten Punkte realer Übertragungssysteme ergeben sich dagegen unter der Annahme  $\rm BER = 10^{–5}$.



Fragebogen

1

Welche der Punkte gehören zu welchem Hamming–Code?  Hinweis:   Die Grafik wurde für  $\rm BER = 10^{–5}$  erstellt.

$\rm X$  bezeichnet den  $(7, 4, 3)$–Hamming–Code.
$\rm Y$  bezeichnet den  $(15, 11, 3)$–Hamming–Code.
$\rm Z$  bezeichnet den  $(31, 26, 3)$–Hamming–Code.

2

In welche Richtung(en) werden sich die Punkte  $\rm X$,  $\rm Y$  und  $\rm Z$  verschieben,  wenn die Grafik für  $\rm BER = 10^{–10}$  erstellt werden soll?

Nach links,
nach rechts,
nach oben.

3

Bis zu welcher Coderate  $R_{\rm max}$  könnte man ein System mit gleichem  $E_{\rm B}/N_{0} = 3 \ {\rm dB}$   wie System  $\rm W$  betreiben?

$R_{\rm max} \ = \ $

4

Um welchen Faktor  $A > 1$  könnte die Sendeleistung von System  $\rm W$  nach der Kanalkapazitätskurve mit  $ R = 0.5$  herabgesetzt werden?

$A \ = \ $


Musterlösung

(1)  Richtig sind  alle Lösungsvorschläge:

  • Aus der Grafik erkennt man bereits,  dass die Rate von  $\rm Z$  größer ist als die Rate von  $\rm Y$  und die Rate von  $\rm Y$  größer ist als die Rate von  $\rm X$.
  • Die tatsächlichen Raten dieser drei Systeme sind  $R_{\rm X} = 4/7 = 0.571$,  $R_{\rm Y} = 11/15 = 0.733$  und  $R_{\rm Z} = 26/31 = 0.839$.
  • Da zudem der  $(31, 26, 3)$–Hamming–Code   ⇒   Code  $\rm Z$  die größte Codewortlänge  $n$  aufweist,  benötigt er trotz größerer Coderate  $R$  für  ${\rm BER} = 10^{–5}$  ein geringeres  $E_{\rm B}/N_{0}$  als die beiden anderen Hamming–Codes.


(2)  Richtig ist  die Antwort 2:

  • Für eine kleinere Bitfehlerrate benötigt man stets ein größeres  $E_{\rm B}/N_{0}$.
  • Eine vertikale Verschiebung gibt es nicht,  da sich auch mit  $\rm BER = 10^{–10}$  an den Coderaten nichts ändert.


(3)  Für den logarithmierten AWGN–Parameter  $10 · \lg {E_{\rm B}/N_0} = 3 \ {\rm dB}$  ergibt sich die vorne angegebene Hilfsgröße  $x = 1.6 + 3 = 4.6.$  Damit erhält man:

$$R_{\rm max} = C (x = 4.6)= 1 - {\rm e}^{- 0.4 \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} 4.6} \hspace{0.15cm} \underline{= 0.84} \hspace{0.05cm}.$$


(4)  Entsprechend der vorgegebenen Gleichung gilt nun:

$$1 - {\rm e}^{- 0.4 \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} x} = 0.5 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} x = \frac{-{\rm ln}(0.5)}{-0.4} = 1.73\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} 10 \cdot {\rm lg} \hspace{0.1cm} E_{\rm B}/N_0 = 1.73 - 1.6 = 0.13 \,{\rm dB}\hspace{0.05cm}.$$
  • $10 · \lg {E_{\rm B}/N_0}$  könnte demnach um  $3 \ \rm dB - 0.13 \ dB = 2.87 \ dB$  herabgesetzt werden,  also um den Faktor  $A = 10^{0.287}\hspace{0.15cm} \underline{= 1.94} \hspace{0.05cm}.$