Aufgabe 2.4Z: Kennlinienvermessung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 72: Zeile 72:
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
'''(1)'''  Ist der Eingangsimpuls $x(t)$ rechteckförmig, so ist auch  $x^2(t)$ein Rechteck mit Höhe $A_x^2$ im Bereich von $0$ bis $T_x$ und außerhalb $0$. Auch das gesamte Ausgangssignal $y(t)$ ist somit rechteckförmig mit der Amplitude
+
'''(1)'''&nbsp; Richtig ist nur der <u>Lösungsvorschlag 3</u>:
$$A_y= c_1 \cdot A_x + c_2 \cdot A_x^2 .$$
+
*Ist der Eingangsimpuls $x(t)$ rechteckförmig, so ist auch  $x^2(t)$ ein Rechteck mit Höhe $A_x^2$ im Bereich von $0$ bis $T_x$ und außerhalb $0$.  
 
+
*Auch das gesamte Ausgangssignal $y(t)$ ist somit rechteckförmig mit der Amplitude
Für die Impulsdauer gilt $T_y  = T_x$. Richtig ist somit <u>nur der letzte Lösungsvorschlag</u>.
+
:$$A_y= c_1 \cdot A_x + c_2 \cdot A_x^2 .$$
 +
*Für die Impulsdauer gilt $T_y  = T_x$.  
  
  
 
'''(2)'''&nbsp; Mit den beiden ersten Parametersätzen kann folgendes lineares Gleichungssystem angegeben werden:
 
'''(2)'''&nbsp; Mit den beiden ersten Parametersätzen kann folgendes lineares Gleichungssystem angegeben werden:
$$c_1  \cdot 1\,{\rm V} + c_2 \cdot (1\,{\rm V})^2  = 0.55\,{\rm
+
:$$c_1  \cdot 1\,{\rm V} + c_2 \cdot (1\,{\rm V})^2  = 0.55\,{\rm
 
  V},$$
 
  V},$$
$$c_1  \cdot  2\,{\rm V} + c_2 \cdot (2\,{\rm V})^2  = 1.20\,{\rm
+
:$$c_1  \cdot  2\,{\rm V} + c_2 \cdot (2\,{\rm V})^2  = 1.20\,{\rm
 
  V}.\hspace{0.05cm}$$
 
  V}.\hspace{0.05cm}$$
  
 
Durch Multiplikation der ersten Gleichung mit $-2$ und Addition der beiden Gleichungen erhält man:
 
Durch Multiplikation der ersten Gleichung mit $-2$ und Addition der beiden Gleichungen erhält man:
$$c_2 \cdot 2\,{\rm V}^2  = 0.1\,{\rm
+
:$$c_2 \cdot 2\,{\rm V}^2  = 0.1\,{\rm
 
  V} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} c_2  \hspace{0.15cm}\underline{= 0.05\,{1/\rm
 
  V} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} c_2  \hspace{0.15cm}\underline{= 0.05\,{1/\rm
 
  V}}.$$
 
  V}}.$$
Zeile 96: Zeile 97:
  
  
'''(3)'''&nbsp; Die Angabe eines Klirrfaktors bedingt die Verwendung einer harmonischen Schwingung am Eingang. Ist $X_+(f) = 1 \ {\rm V} \cdot \delta (f - f_0)$, so lautet das Spektrum des analytischen Signals am Ausgang:
+
'''(3)'''&nbsp; Die Angabe eines Klirrfaktors bedingt die Verwendung einer harmonischen Schwingung am Eingang.  
$$ Y_{+}(f)={c_2}/{2}\cdot A_x^2 \cdot \delta(f) + c_1\cdot A_x \cdot \delta(f- f_0)+ {c_2}/{2}\cdot A_x^2 \cdot \delta(f- 2 f_0). $$
+
 
 +
Ist $X_+(f) = 1 \ {\rm V} \cdot \delta (f - f_0)$, so lautet das Spektrum des analytischen Signals am Ausgang:
 +
:$$ Y_{+}(f)={c_2}/{2}\cdot A_x^2 \cdot \delta(f) + c_1\cdot A_x \cdot \delta(f- f_0)+ {c_2}/{2}\cdot A_x^2 \cdot \delta(f- 2 f_0). $$
  
Die Diracfunktion bei $f = 0$  folgt aus der trigonometrischen Umformung $\cos^2(\alpha) = 1/2 + 1/2 \cdot \cos(\alpha).$  
+
Die Diracfunktion bei $f = 0$  folgt aus der trigonometrischen Umformung $\cos^2(\alpha) = 1/2 + 1/2 \cdot \cos(\alpha).$
 +
 
Mit $A_1 = c_1 \cdot A_x =  0.5 \ {\rm V} $ und  $A_2 = (c_2/2) \cdot A_x^2 =  0.025 \ {\rm V}^2 $
 
Mit $A_1 = c_1 \cdot A_x =  0.5 \ {\rm V} $ und  $A_2 = (c_2/2) \cdot A_x^2 =  0.025 \ {\rm V}^2 $
 
ergibt sich somit für den Klirrfaktor:
 
ergibt sich somit für den Klirrfaktor:
$$K= \frac{A_2}{A_1}= \frac{c_2/2 \cdot A_x}{c_1 }= \frac{0.025}{0.5}  \hspace{0.15cm}\underline{= 5 \%}.$$
+
:$$K= \frac{A_2}{A_1}= \frac{c_2/2 \cdot A_x}{c_1 }= \frac{0.025}{0.5}  \hspace{0.15cm}\underline{= 5 \%}.$$
  
  
Zeile 109: Zeile 113:
  
 
'''(5)'''&nbsp; Nun lautet das Ausgangssignal:
 
'''(5)'''&nbsp; Nun lautet das Ausgangssignal:
$$y(t)=  c_1\cdot A_x \cdot \left( 1 - {|\hspace{0.05cm}t\hspace{0.05cm}|}/{T_x}\right) +\hspace{0.1cm}
+
:$$y(t)=  c_1\cdot A_x \cdot \left( 1 - {|\hspace{0.05cm}t\hspace{0.05cm}|}/{T_x}\right) +\hspace{0.1cm}
 
  {c_2}\cdot A_x^2 \cdot \left( 1 - {|\hspace{0.05cm}t\hspace{0.05cm}|}/{T_x}\right)^2.$$
 
  {c_2}\cdot A_x^2 \cdot \left( 1 - {|\hspace{0.05cm}t\hspace{0.05cm}|}/{T_x}\right)^2.$$
  
 
Zum Zeitpunkt $t = 0$ bzw. $t = T_x/2$ treten folgende Werte auf:
 
Zum Zeitpunkt $t = 0$ bzw. $t = T_x/2$ treten folgende Werte auf:
$$y(t=0) = c_1\cdot A_x  + {c_2}\cdot A_x^2  \hspace{0.15cm}\underline{= 1.95\,{\rm
+
:$$y(t=0) = c_1\cdot A_x  + {c_2}\cdot A_x^2  \hspace{0.15cm}\underline{= 1.95\,{\rm
 
  V}},$$
 
  V}},$$
$$y(t=T_x/2) =  c_1\cdot A_x \cdot {1}/{2} + \hspace{0.1cm}{c_2}\cdot A_x^2 \cdot {1}/{4}= 0.75\,{\rm
+
:$$y(t=T_x/2) =  c_1\cdot A_x \cdot {1}/{2} + \hspace{0.1cm}{c_2}\cdot A_x^2 \cdot {1}/{4}= 0.75\,{\rm
 
  V}+ 0.1125\,{\rm  V} \hspace{0.15cm}\underline{ = 0.8625\,{\rm
 
  V}+ 0.1125\,{\rm  V} \hspace{0.15cm}\underline{ = 0.8625\,{\rm
 
  V}}.$$
 
  V}}.$$

Version vom 8. März 2018, 16:42 Uhr

Vorgegebene Kennlinie $y(x)$

Von einem nichtlinearen System ist bekannt, dass die Kennlinie wie folgt dargestellt werden kann:

$$y(t) = c_1 \cdot x(t) + c_2 \cdot x^2(t).$$

Da die Verzerrungen nichtlinear sind, ist kein Frequenzgang $H(f)$ angebbar.

Zur Bestimmung des dimensionslosen Koeffizienten $c_1$ sowie des quadratischen Koeffizienten $c_2$ werden nun verschiedene Rechteckimpulse $x(t)$ – jeweils gekennzeichnet durch ihre Amplituden $A_x$ und Breiten $T_x$ – an den Eingang gelegt und jeweils die Impulsamplitude $A_y$ am Ausgang gemessen.

Die ersten drei Versuchen ergeben folgende Werte:

  • $A_x = 1 \ {\rm V}, \; \; T_x = 8 \ {\rm ms}$ :   $A_y = 0.55 \ {\rm V}$,
  • $A_x = 2 \ {\rm V}, \; \; T_x = 4 \ {\rm ms}$ :   $A_y = 1.20 \ {\rm V}$,
  • $A_x = 3 \ {\rm V}, \; \; T_x = 2 \ {\rm ms}$ :   $A_y = 1.95 \ {\rm V}$.

Bei den Teilaufgaben (3) und (4) sei das Eingangssignal $x(t)$ eine harmonische Schwingung, da nur für eine solche ein Klirrfaktor angebbar ist.

Dagegen wird für die Teilaufgabe (5) ein Dreieckimpuls mit Amplitude $A_x = 3 \ {\rm V}$ und der einseitigen Impulsdauer $T_x = 2 \ {\rm ms}$ betrachtet:

$$x(t) = A_x \cdot \left[ 1 - {|t|}/{T_x}\right] $$




Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel Nichtlineare Verzerrungen.
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
  • Im Fragenkatalog werden folgende Abkürzungen benutzt:
$$y_1(t) = c_1 \cdot x(t), \hspace{0.5cm} y_2(t) = c_2 \cdot x^2(t).$$


Fragebogen

1

Welche Aussagen treffen für den Ausgangsimpuls $y(t)$ zu, wenn am Eingang ein Rechteckimpuls $x(t)$ mit Amplitude $A_x$ und Dauer $T_x$ anliegt?

Der Ausgangsimpuls $y(t)$ ist dreieckförmig.
Die Amplituden am Eingang und Ausgang sind gleich   ⇒   $A_y = A_x$.
Die Impulsdauer wird durch das System nicht verändert   ⇒   $T_y = T_x$.

2

Berechnen Sie die beiden ersten (dimensionslosen) Koeffizienten der Taylorreihe.

$c_1 \ = \ $

$c_2 \ = \ $

$\ \rm 1/V$

3

Welcher Klirrfaktor $K$ wird mit dem Testsignal $x(t) = 1 \ {\rm V} \cdot \cos(\omega_0 \cdot t)$ gemessen?   ⇒   $A_x = 1\ \rm V$.

$K \ = \ $

$\ \%$

4

Welcher Klirrfaktor wird mit dem Testsignal $x(t) = 3 \ {\rm V} \cdot \cos(\omega_0 \cdot t)$ gemessen?   ⇒   $A_x = 3\ \rm V$.

$K \ = \ $

$\ \%$

5

Welcher Ausgangsimpuls $y(t)$ ergibt sich bei dreieckförmigem Eingangsimpuls? Wie lauten die Signalwerte bei $ t = 0$ und $ t = T_x/2$?

$y(t = 0) \ = \ $

$\ \rm V$
$y(t = T_x/2) \ = \ $

$\ \rm V$


Musterlösung

(1)  Richtig ist nur der Lösungsvorschlag 3:

  • Ist der Eingangsimpuls $x(t)$ rechteckförmig, so ist auch $x^2(t)$ ein Rechteck mit Höhe $A_x^2$ im Bereich von $0$ bis $T_x$ und außerhalb $0$.
  • Auch das gesamte Ausgangssignal $y(t)$ ist somit rechteckförmig mit der Amplitude
$$A_y= c_1 \cdot A_x + c_2 \cdot A_x^2 .$$
  • Für die Impulsdauer gilt $T_y = T_x$.


(2)  Mit den beiden ersten Parametersätzen kann folgendes lineares Gleichungssystem angegeben werden:

$$c_1 \cdot 1\,{\rm V} + c_2 \cdot (1\,{\rm V})^2 = 0.55\,{\rm V},$$
$$c_1 \cdot 2\,{\rm V} + c_2 \cdot (2\,{\rm V})^2 = 1.20\,{\rm V}.\hspace{0.05cm}$$

Durch Multiplikation der ersten Gleichung mit $-2$ und Addition der beiden Gleichungen erhält man:

$$c_2 \cdot 2\,{\rm V}^2 = 0.1\,{\rm V} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} c_2 \hspace{0.15cm}\underline{= 0.05\,{1/\rm V}}.$$

Der Linearkoeffizient ist somit $c_1 \hspace{0.15cm}\underline{= 0.5}.$

Der dritte Parametersatz kann genutzt werden, um das Ergebnis zu kontrollieren:

$$c_1 \cdot 3\,{\rm V} + c_2 \cdot (3\,{\rm V})^2 = 0.5 \cdot 3\,{\rm V}+ 0.05 \ {1}/{\rm V}\cdot 9\,{\rm V}^2 = 1.95\,{\rm V}.$$


(3)  Die Angabe eines Klirrfaktors bedingt die Verwendung einer harmonischen Schwingung am Eingang.

Ist $X_+(f) = 1 \ {\rm V} \cdot \delta (f - f_0)$, so lautet das Spektrum des analytischen Signals am Ausgang:

$$ Y_{+}(f)={c_2}/{2}\cdot A_x^2 \cdot \delta(f) + c_1\cdot A_x \cdot \delta(f- f_0)+ {c_2}/{2}\cdot A_x^2 \cdot \delta(f- 2 f_0). $$

Die Diracfunktion bei $f = 0$ folgt aus der trigonometrischen Umformung $\cos^2(\alpha) = 1/2 + 1/2 \cdot \cos(\alpha).$

Mit $A_1 = c_1 \cdot A_x = 0.5 \ {\rm V} $ und $A_2 = (c_2/2) \cdot A_x^2 = 0.025 \ {\rm V}^2 $ ergibt sich somit für den Klirrfaktor:

$$K= \frac{A_2}{A_1}= \frac{c_2/2 \cdot A_x}{c_1 }= \frac{0.025}{0.5} \hspace{0.15cm}\underline{= 5 \%}.$$


(4)  Entsprechend der Musterlösung zur letzten Teilaufgabe ist $K$ proportional zu $A_x$. Deshalb erhält man nun $K \hspace{0.15cm}\underline{= 15 \%}.$


(5)  Nun lautet das Ausgangssignal:

$$y(t)= c_1\cdot A_x \cdot \left( 1 - {|\hspace{0.05cm}t\hspace{0.05cm}|}/{T_x}\right) +\hspace{0.1cm} {c_2}\cdot A_x^2 \cdot \left( 1 - {|\hspace{0.05cm}t\hspace{0.05cm}|}/{T_x}\right)^2.$$

Zum Zeitpunkt $t = 0$ bzw. $t = T_x/2$ treten folgende Werte auf:

$$y(t=0) = c_1\cdot A_x + {c_2}\cdot A_x^2 \hspace{0.15cm}\underline{= 1.95\,{\rm V}},$$
$$y(t=T_x/2) = c_1\cdot A_x \cdot {1}/{2} + \hspace{0.1cm}{c_2}\cdot A_x^2 \cdot {1}/{4}= 0.75\,{\rm V}+ 0.1125\,{\rm V} \hspace{0.15cm}\underline{ = 0.8625\,{\rm V}}.$$