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Aufgabe 1.4: Maximum–Likelihood–Entscheidung

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Modell zur Maximum–Likelihood–Decodierung

Wir betrachten das digitale Übertragungssystem entsprechend der Grafik. Berücksichtigt sind dabei:

  • ein systematischer (5, 2)–Blockcode C mit den Codeworten
x_0 = (0,0,0,0,0), x_1 = (0,1,0,1,0), x_2 = (1,0,1,0,1), x_3 = (1,1,1,1,1);
  • ein digitales (binäres) Kanalmodell, das den Vektor x_GF(25) in den Vektor y_GF(25) verfälscht;
  • ein Maximum–Likelihood–Decoder mit der Entscheidungsregel
z_=argmax

In der Gleichung bezeichnet d_{\rm H} (\underline{y}, \ \underline{x_{i}}) die Hamming–Distanz zwischen Empfangswort \underline{y} und dem (möglicherweise) gesendeten Codewort \underline{x_{i}}.


Hinweise:


Fragebogen

1

Es sei \underline{y} = (1, 0, 0, 0, 1). Welche Entscheidungen erfüllen das ML–Kriterium?

\underline{z} = \underline{x}_{0} = (0, 0, 0, 0, 0),
\underline{z} = \underline{x}_{1} = (0, 1, 0, 1, 0),
\underline{z} = \underline{x}_{2} = (1, 0, 1, 0, 1),
\underline{z} = \underline{x}_{3} = (1, 1, 1, 1, 1).

2

Es sei \underline{y} = (0, 0, 0, 1, 0). Welche Entscheidungen erfüllen das ML–Kriterium?

\underline{z} = \underline{x}_{0} = (0, 0, 0, 0, 0),
\underline{z} = \underline{x}_{1} = (0, 1, 0, 1, 0),
\underline{z} = \underline{x}_{2} = (1, 0, 1, 0, 1),
\underline{z} = \underline{x}_{3} = (1, 1, 1, 1, 1).

3

Welche Entscheidung trifft der ML–Decoder für \underline{y} = (1, 0, 1, 1, 1), wenn ihm mitgeteilt wird, dass die beiden letzten Symbole eher unsicher sind?

\underline{z} = \underline{x}_{0} = (0, 0, 0, 0, 0),
\underline{z} = \underline{x}_{1} = (0, 1, 0, 1, 0),
\underline{z} = \underline{x}_{2} = (1, 0, 1, 0, 1),
\underline{z} = \underline{x}_{3} = (1, 1, 1, 1, 1).

4

Zu welchem Informationswort v = (v_{1}, v_{2}) führt die Entscheidung gemäß der letzten Teilaufgabe?

v_{1} =

v_{2} =


Musterlösung

(1)  Die Hamming–Distanzen zwischen dem spezifischen Empfangswort \underline{y} = (1, 0, 0, 0, 1) und den vier möglichen Codeworten \underline{x}_{i} ergeben sich wie folgt:

d_{\rm H}(\underline{y}, \hspace{0.05cm}\underline{x}_0) = 2\hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm} d_{\rm H}(\underline{y}, \hspace{0.05cm}\underline{x}_1) = 4\hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm} d_{\rm H}(\underline{y}, \hspace{0.05cm}\underline{x}_2) = 1\hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm} d_{\rm H}(\underline{y}, \hspace{0.05cm}\underline{x}_3) = 3\hspace{0.05cm}.

Entschieden wird sich für die Folge mit der geringsten Hamming–Distanz ⇒ Antwort 3.

(2)  Für \underline{y} = (0, 0, 0, 1, 0) sind Antwort 1und Antwort 2 richtig, wie die folgende Rechnung zeigt:

d_{\rm H}(\underline{y}, \hspace{0.05cm}\underline{x}_0) = 1\hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm} d_{\rm H}(\underline{y}, \hspace{0.05cm}\underline{x}_1) = 1\hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm} d_{\rm H}(\underline{y}, \hspace{0.05cm}\underline{x}_2) = 4\hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm} d_{\rm H}(\underline{y}, \hspace{0.05cm}\underline{x}_3) = 4\hspace{0.05cm}.

(3)  Entsprechend der Hamming–Distanz wäre eine Entscheidung zugunsten von x_{2} genau so möglich wie für x_{3}, wenn der Vektor \underline{y} = (1, 0, 1, 1, 1) empfangen wird:

d_{\rm H}(\underline{y}, \hspace{0.05cm}\underline{x}_0) = 4\hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm} d_{\rm H}(\underline{y}, \hspace{0.05cm}\underline{x}_1) = 4\hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm} d_{\rm H}(\underline{y}, \hspace{0.05cm}\underline{x}_2) = 1\hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm} d_{\rm H}(\underline{y}, \hspace{0.05cm}\underline{x}_3) = 1\hspace{0.05cm}.

Der Empfangsvektor y unterscheidet sich von x_{2} bezüglich des vierten Bits und von x_{3} im zweiten Bit. Da das vierte Bit unsicherer ist als das zweite, wird er sich für x_{2} entscheiden ⇒ Antwort 3.

(4)  Da es sich hier um einen systematischen Code handelt, ist die Entscheidung für \underline{z} = (1, 0, 1, 0, 1) gleichbedeutend mit der Entscheidung \upsilon_{1} \ \underline{ = 1}, \upsilon_{2} \ \underline{= 0}. Es ist nicht sicher, dass u = (1, 0) tatsächlich gesendet wurde, aber die Wahrscheinlichkeit ist angesichts des Empfangsvektors \underline{y} = (1, 0, 1, 1, 1) hierfür am größten.