Digitalsignalübertragung/Grundlagen der codierten Übertragung: Unterschied zwischen den Versionen

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Wir gehen von einer <i>M</i>&ndash;stufigen digitalen Nachrichtenquelle aus, die das Quellensignal
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Ist das <i>&nu;</i>&ndash;te Folgenelement gleich <i>a<sub>&mu;</sub></i>, so kann dessen Informationsgehalt mit der Wahrscheinlichkeit <i>p<sub>&nu;&mu;</sub></i> = Pr(<i>a<sub>&nu;</sub></i> = <i>a<sub>&mu;</sub></i>) wie folgt berechnet werden:
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:<math>H =  \lim_{N \to \infty} \frac{1}{N} \cdot \sum_{\nu = 1}^N  I_\nu  =
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Natürlich kann die Entropie auch durch Scharmittelung berechnet werden.
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Sind die Folgenelemente <i>a<sub>&nu;</sub></i> statistisch voneinander unabhängig, so sind die Auftrittswahrscheinlichkeiten <i>p<sub>&nu;&mu;</sub></i> = <i>p<sub>&mu;</sub></i> unabhängig von <i>&nu;</i> und man erhält in diesem Sonderfall für die Entropie:
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:<math>H =    \sum_{\mu = 1}^M  p_{ \mu} \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm} \frac{1}{p_{ \mu}}\hspace{0.05cm}.</math><br>
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Bestehen dagegen statistische Bindungen zwischen benachbarten Amplitudenkoeffizienten <i>a<sub>&nu;</sub></i>, so muss zur Entropieberechnung die kompliziertere Definitionsgleichung herangezogen werden.<br>
  
  
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Version vom 20. Dezember 2016, 18:00 Uhr


Informationsgehalt – Entropie – Redundanz (1)


Wir gehen von einer M–stufigen digitalen Nachrichtenquelle aus, die das Quellensignal

\(q(t) = \sum_{(\nu)} a_\nu \cdot {\rm \delta} ( t - \nu \cdot T)\hspace{0.3cm}{\rm mit}\hspace{0.3cm}a_\nu \in \{ a_1, ... , a_\mu , ... , a_{ M}\}\)

abgibt. Die Quellensymbolfolge 〈qν〉 ist auf die Folge 〈aν〉 der dimensionslosen Amplitudenkoeffizienten abgebildet. Vereinfachend wird zunächst für die Zeitlaufvariable ν = 1, ... , N gesetzt, während der Vorratsindex μ stets Werte zwischen 1 und M annehmen kann.

Ist das ν–te Folgenelement gleich aμ, so kann dessen Informationsgehalt mit der Wahrscheinlichkeit pνμ = Pr(aν = aμ) wie folgt berechnet werden: \[I_\nu = \log_2 \frac{1}{p_{\nu \mu}}= {\rm ld} \frac{1}{p_{\nu \mu}} \hspace{1cm}{\rm (Einheit: \hspace{0.15cm}bit)}\hspace{0.05cm}.\]
Der Logarithmus zur Basis 2  ⇒  log2 wird oft auch mit „ld(x)”  ⇒  Logarithmus dualis bezeichnet. Bei der numerischen Auswertung wird die Hinweiseinheit „bit” hinzugefügt. Mit dem Zehner-Logarithmus lg(x) bzw. dem natürlichen Logarithmus ln(x) gilt: \[{\rm log_2}(x) = \frac{{\rm lg}(x)}{{\rm lg}(2)}= \frac{{\rm ln}(x)}{{\rm ln}(2)}\hspace{0.05cm}.\]
Nach dieser auf C. E. Shannon zurückgehenden Definition von Information ist der Informationsgehalt eines Symbols umso größer, je kleiner dessen Auftrittswahrscheinlichkeit ist.

: Die Entropie ist der mittlere Informationsgehalt eines Folgenelements (Symbols). Diese wichtige informationstheoretische Größe lässt sich als Zeitmittelwert wie folgt ermitteln:

\[H = \lim_{N \to \infty} \frac{1}{N} \cdot \sum_{\nu = 1}^N I_\nu = \lim_{N \to \infty} \frac{1}{N} \cdot \sum_{\nu = 1}^N \hspace{0.1cm}{\rm log_2}\hspace{0.05cm} \frac{1}{p_{\nu \mu}} \hspace{1cm}{\rm (Einheit: \hspace{0.15cm}bit)}\hspace{0.05cm}.\]
Natürlich kann die Entropie auch durch Scharmittelung berechnet werden.


Sind die Folgenelemente aν statistisch voneinander unabhängig, so sind die Auftrittswahrscheinlichkeiten pνμ = pμ unabhängig von ν und man erhält in diesem Sonderfall für die Entropie: \[H = \sum_{\mu = 1}^M p_{ \mu} \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm} \frac{1}{p_{ \mu}}\hspace{0.05cm}.\]
Bestehen dagegen statistische Bindungen zwischen benachbarten Amplitudenkoeffizienten aν, so muss zur Entropieberechnung die kompliziertere Definitionsgleichung herangezogen werden.


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