Aufgaben:Aufgabe 1.3Z: Exponentiell abfallende Impulsantwort: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. August 2016, 15:34 Uhr
Gemessen wurde die Impulsantwort h(t) eines LZI–Systems, die für alle Zeiten t < 0 identisch 0 ist und für t > 0 entsprechend einer Exponentialfunktion abfällt: h(t)=1T⋅e−t/T. Der Funktionsparameter sei T= 1 ms. In der Teilaufgabe 3) ist nach der 3dB–Grenzfrequenz fG gefragt, die wie folgt implizit definiert ist: |H(f=fG)|=1√2⋅|H(f=0)|. Hinweis: Diese Aufgabe bezieht sich auf die theoretischen Grundlagen von Kapitel 1.2. Gegeben ist das folgende bestimmte Integral: ∫∞011+x2dx=π2.
Fragebogen
Musterlösung
2. Dieser Frequenzgang kann mit Real– und Imaginärteil auch wie folgt geschrieben werden: 
H(f)=11+(2πfT)2−j⋅2πfT1+(2πfT)2.
Die Impulsantwort an der Stelle t= 0 ist gleich dem Integral über H(f). Da der Imaginärteil ungerade ist, muss nur über den Realteil integriert werden. Unter Ausnutzung der Symmetrieeigenschaft erhält man: 
h(t=0)=2⋅∫∞011+(2πfT)2df=1πT⋅∫∞011+x2dx.
Unter Benutzung des angegebenen bestimmten Integrals mit dem Resultat π/2 ergibt sich: 
h(t=0)= \frac{1}{2 T} \hspace{0.15cm}\underline{= {\rm 500\cdot 1/s}}.
Dieses Ergebnis zeigt auch, dass die Impulsantwort bei t = 0 gleich dem Mittelwert aus dem links- und rechtsseitigen Grenzwert ist. 
3. Der Amplitudengang lautet bei dieser Aufgabe bzw. allgemein mit der 3dB-Grenzfrequenz: 
|H(f)|  =  \frac{1}{\sqrt{1+(2\pi fT)^2}} = \frac{1}{\sqrt{1+(f/f_{\rm G})^2}}.
Durch Koeffizientenvergleich erhält man: 
f_{\rm G} =   \frac{1}{2\pi T} \hspace{0.15cm}\underline{= {\rm 159 \hspace{0.1cm} Hz}}.
4. Wegen h(t) = 0 für t < 0 ist das System tatsächlich kausal. Es handelt sich um einen Tiefpass erster Ordnung. Dagegen müsste ein Hochpass folgende Bedingung erfüllen: 
H(f = 0) = \int_{-\infty}^{+\infty}h(t) \hspace{0.15cm}{\rm d}t = 0.
H(f) ist eine komplexe Funktion. Der Phasengang lautet (siehe Aufgabe Z1.1): 
b(f) = \arctan {f}/{f_{\rm G}}.
Für die Frequenz f = f_{\rm G} erhält man b(f = f_{\rm G}) = π/4 = 45°. 
Liegt am Eingang ein Cosinussignal der Frequenz f_{\rm G} an, so ergibt sich für das Ausgangssignal: y(t) = K \cdot \cos( 2 \pi f_{\rm G} t - 45^{\circ}). Dieses Signal ist zwar eine harmonische Schwingung, aber kein Cosinussignal. Richtig ist somit \rm \underline{\: nur \: der \: erste \: Lösungsvorschlag}.
