Processing math: 100%

Aufgaben:Aufgabe 1.08: Identische Codes: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche
 
(5 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 3: Zeile 3:
 
}}
 
}}
  
[[Datei:P_ID2393__KC_A_1_8_neu.png|right|frame|Zuordnung des betrachteten <br>(6, 3)–Blockcodes]]
+
[[Datei:P_ID2393__KC_A_1_8_neu.png|right|frame|Zuordnung des&nbsp; $(6, 3)$–Blockcodes]]
  
Wir betrachten einen Blockcode C, der durch folgende Generatormatrix beschrieben wird:
+
Wir betrachten einen Blockcode&nbsp; C,&nbsp; der durch folgende Generatormatrix beschrieben wird:
  
 
:G=(001011100110011110).
 
:G=(001011100110011110).
  
Die Zuordnung zwischen den Informationsworten u_ und den Codeworten x_ kann der Tabelle entnommen werden. Man erkennt, dass es sich dabei nicht um einen systematischen Code handelt.
+
Die Zuordnung zwischen den Informationsworten&nbsp; u_&nbsp; und den Codeworten&nbsp; x_&nbsp; kann der Tabelle entnommen werden.&nbsp; Man erkennt,&nbsp; dass es sich dabei nicht um einen systematischen Code handelt.
  
Durch Manipulation der Generatormatrix G lassen sich daraus identische Codes konstruieren. Darunter versteht man Codes mit gleichen Codeworten, jedoch unterschiedlicher Zuordnung u_x_.  
+
Durch Manipulation der Generatormatrix&nbsp; G&nbsp; lassen sich daraus identische Codes konstruieren.&nbsp; Darunter versteht man Codes mit gleichen Codeworten,&nbsp; jedoch unterschiedlicher Zuordnung&nbsp; u_x_.  
  
Folgende Operationen sind erlaubt, um einen identischen Code zu erhalten:
+
Folgende Operationen sind erlaubt,&nbsp; um einen identischen Code zu erhalten:
  
 
*Vertauschen oder Permutieren der Zeilen,
 
*Vertauschen oder Permutieren der Zeilen,
*Multiplizieren aller Zeilen mit einem konstanten Vektor ungleich 0,
+
 
 +
*Multiplizieren aller Zeilen mit einem konstanten Vektor ungleich&nbsp; "$\underline{0}$",
 +
 
 
*Ersetzen einer Zeile durch eine Linearkombination zwischen dieser Zeile und einer anderen.
 
*Ersetzen einer Zeile durch eine Linearkombination zwischen dieser Zeile und einer anderen.
  
  
Für den in der Teilaufgabe (3) gesuchten Code Csys mit Generatormatrix Gsys wird weiter gefordert, dass er systematisch ist.
+
Für den in der Teilaufgabe&nbsp; '''(3)'''&nbsp; gesuchten Code&nbsp; Csys&nbsp; mit Generatormatrix&nbsp; Gsys&nbsp; wird weiter gefordert,&nbsp; dass er systematisch ist.
  
  
  
  
''Hinweise'' :
 
  
*Die Aufgabe gehört zum Kapitel [[Kanalcodierung/Allgemeine_Beschreibung_linearer_Blockcodes|Allgemeine Beschreibung linearer Blockcodes]].
+
Hinweise:
*Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite [[Kanalcodierung/Allgemeine_Beschreibung_linearer_Blockcodes#Systematische_Codes|Systematische Codes]].
+
 
*Bezug genommen wird zudem auf die so genannte ''Singleton–Schranke''. Diese besagt, dass die minimale Hamming–Distanz eines (n,k)–Blockcodes nach oben beschränkt ist: &nbsp; dminnk+1.
+
*Die Aufgabe gehört zum Kapitel&nbsp; [[Kanalcodierung/Allgemeine_Beschreibung_linearer_Blockcodes|"Allgemeine Beschreibung linearer Blockcodes"]].
*Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
+
 
 +
*Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite&nbsp; [[Kanalcodierung/Allgemeine_Beschreibung_linearer_Blockcodes#Systematische_Codes|"Systematische Codes"]].
 +
 
 +
*Bezug genommen wird zudem auf die so genannte&nbsp; "Singleton–Schranke":&
 +
 
 +
*Diese besagt,&nbsp; dass die minimale Hamming–Distanz eines&nbsp; (n,k)–Blockcodes nach oben beschränkt ist: &nbsp; dminnk+1.
 +
  
  
Zeile 38: Zeile 45:
  
 
<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
{Geben Sie die Kenngrößen des gegebenen Codes C an.
+
{Geben Sie die Kenngrößen des gegebenen Codes&nbsp; C&nbsp; an.
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
n=  { 6 }
 
n=  { 6 }
Zeile 44: Zeile 51:
 
m=  { 3 }
 
m=  { 3 }
 
R= { 0.5 3% }
 
R= { 0.5 3% }
|C|= { 8 }
+
$|\hspace{0.05cm}\mathcal{C}\hspace{0.05cm}| \hspace{-0.05cm} = \ ${ 8 }
 
dmin=  { 3 }
 
dmin=  { 3 }
  
{Gibt es einen (6, 3)–Blockcode mit größerer Minimaldistanz?
+
{Gibt es einen&nbsp; $(6, 3)$–Blockcode mit größerer Minimaldistanz?
 
|type="()"}
 
|type="()"}
 
+ Ja.
 
+ Ja.
 
- Nein.
 
- Nein.
  
{Wie lautet die Generatormatrix Gsys des identischen systematischen Codes?
+
{Wie lautet die Generatormatrix&nbsp; Gsys&nbsp; des identischen systematischen Codes?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
 
- Die 1. Zeile lautet &nbsp; &bdquo;1 0 1 1 0 1&rdquo;.
 
- Die 1. Zeile lautet &nbsp; &bdquo;1 0 1 1 0 1&rdquo;.
Zeile 65: Zeile 72:
  
  
{Welche Prüfbits hat der systematische Code x_sys=(u1,u2,u3,p1,p2,p3)?
+
{Welche Prüfbits hat der systematische Code&nbsp; $\underline{x}_{\rm sys} = (u_{1},\ u_{2},\ u_{3},\ p_{1},\ p_{2},\ p_{3})$?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
 
+p1=u1u2,
 
+p1=u1u2,
Zeile 77: Zeile 84:
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
'''(1)'''&nbsp; Der vorgegebene Code C wird durch folgende Kenngrößen charakterisiert:
+
'''(1)'''&nbsp; Der vorgegebene Code&nbsp; C&nbsp; wird durch folgende Kenngrößen charakterisiert:
*Bitanzahl der Codeworte: n=6_,
+
*Bitanzahl der Codeworte:&nbsp; n=6_,
*Bitanzahl der Informationsworte: k=3_,
+
 
*Anzahl der Prüfbitgleichungen: $\underline{m = n k = 3}$,
+
*Bitanzahl der Informationsworte:&nbsp; k=3_,
*Coderate: R=k/n=3/6R=0.5_,
+
 
*Anzahl der Codeworte (Codeumfang): |C|=2k|C|=8_,
+
*Anzahl der Prüfbitgleichungen:&nbsp; $\underline{m = n - k = 3}$,
*minimale Hamming–Distanz (siehe Tabelle): d_min=3_.
+
 
 +
*Coderate:&nbsp; R=k/n=3/6R=0.5_,
 +
 
 +
*Anzahl der Codeworte (Codeumfang):&nbsp; |C|=2k|C|=8_,
  
 +
*minimale Hamming–Distanz (siehe Tabelle):&nbsp; d_min=3_.
  
'''(2)'''&nbsp; Richtig ist JA_:
 
*Nach der Singleton–Schranke gilt dminnk+1. Mit n=6 und k=3 erhält man hierfür dmin4. Es kann also durchaus ein (6, 3)–Blockcode mit größerer Minimaldistanz konstruiert werden. Wie ein solcher Code aussieht, wurde freundlicherweise nicht gefragt.
 
  
  
Die Minimaldistanz aller Hamming–Codes ist $d_{\rm min} = 3$, und nur der Sonderfall mit $n = 3undk = 1$ erreicht den Grenzwert. Dagegen erreichen das Maximum entsprechend der Singleton–Schranke:
+
'''(2)'''&nbsp; Richtig ist&nbsp; JA_:
 +
*Nach der Singleton–Schranke gilt&nbsp; $d_{\rm min} ≤ n - k + 1$.&nbsp; Mit&nbsp; $n = 6$&nbsp; und&nbsp; $k = 3&nbsp; erhält man hierfür&nbsp;d_{\rm min} ≤ 4$.
 +
 +
*Es kann also durchaus ein&nbsp; $(6, 3)$–Blockcode mit größerer Minimaldistanz konstruiert werden.&nbsp; Wie ein solcher Code aussieht,&nbsp; wurde freundlicherweise nicht gefragt.
  
*alle [[Kanalcodierung/Beispiele_binärer_Blockcodes#Wiederholungscodes|Wiederholungscodes]] (''Repetition Codes'', RC) wegen k=1und dmin=n; hierzu gehört auch der (3, 1)–Hamming–Code, der ja bekannterweise identisch ist mit RC (3, 1),
 
  
*alle [[Kanalcodierung/Beispiele_binärer_Blockcodes#Single_Parity.E2.80.93check_Codes|Single Parity–check Codes]] (SPC): $k = n – 1, d_{\rm min} = 2$.
+
Die Minimaldistanz aller Hamming–Codes ist&nbsp; $d_{\rm min} = 3,&nbsp; und nur der Sonderfall mit&nbsp;n = 3&nbsp; und&nbsp;k = 1$&nbsp; erreicht den Grenzwert. Dagegen erreichen das Maximum entsprechend der Singleton–Schranke:
  
 +
*alle&nbsp; [[Kanalcodierung/Beispiele_binärer_Blockcodes#Wiederholungscodes|Wiederholungscodes]]&nbsp; (Repetition Codes,&nbsp; RC)&nbsp; wegen&nbsp; k=1&nbsp; und&nbsp; dmin=n;&nbsp; hierzu gehört auch der&nbsp; (3,1)–Hamming–Code,&nbsp; der ja bekannterweise identisch ist mit dem&nbsp; RC (3, 1),
  
'''(3)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 2 und 3</u>:
+
*alle&nbsp; [[Kanalcodierung/Beispiele_binärer_Blockcodes#Single_Parity.E2.80.93check_Codes|Single Parity–check Codes]]&nbsp; (SPC):&nbsp; k=n1,dmin=2.
*Vertauscht man Zeilen in der Generatormatrix G, so kommt man zu einem identischen Code C. Das heißt: Die Codes C und C beinhalten die genau gleichen Codeworte.  
+
 
*Beispielsweise erhält man nach zyklischem Zeilentausch 21,32 und 13 die neue Matrix
+
 
 +
 
 +
'''(3)'''&nbsp; Richtig sind die&nbsp; <u>Lösungsvorschläge 2 und 3</u>:
 +
*Vertauscht man Zeilen der Generatormatrix G,&nbsp; so kommt man zu einem identischen Code&nbsp; C.&nbsp; Das heißt:&nbsp; C&nbsp; und&nbsp; C&nbsp; beinhalten die genau gleichen Codeworte.
 +
 +
*Beispielsweise erhält man nach zyklischem Zeilentausch&nbsp; $2 \rightarrow 1,\ 3 \rightarrow 2$&nbsp; und&nbsp; 13&nbsp; die neue Matrix
  
 
:G=(100110011110001011).
 
:G=(100110011110001011).
  
*Die erste und die letzte Zeile der neuen Matrix entsprechen schon den Vorgaben eines systematischen Codes, nämlich, dass deren Generatormatrix Gsys mit einer Diagonalmatrix beginnen muss.  
+
*Die erste und die letzte Zeile der neuen Matrix entsprechen schon den Vorgaben eines systematischen Codes,&nbsp; nämlich,&nbsp; dass deren Generatormatrix&nbsp; Gsys&nbsp; mit einer Diagonalmatrix beginnen muss.
*Ersetzt man die Zeile 2 durch die Modulo–2–Summe von Zeile 2 und 3, so erhält man:
+
 +
*Ersetzt man die Zeile 2 durch die Modulo–2–Summe von Zeile 2 und 3,&nbsp; so erhält man:
  
 
:Gsys=(100110010101001011).
 
:Gsys=(100110010101001011).
  
*Dieser systematische Code beinhaltet genau die gleichen Codeworte wie die Codes C und C.
+
*Dieser systematische Code beinhaltet genau die gleichen Codeworte wie die Codes&nbsp; C&nbsp; und&nbsp; C.
  
  
'''(4)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 2</u>:
 
*Wendet man die Gleichung x_sys=u_Gsys auf die obigen Beispiele an, so erkennt man, dass die beiden ersten Aussagen richtig sind, nicht aber die letzte.
 
*Ohne Rechnung kommt man zum gleichen Ergebnis, wenn man berücksichtigt, dass
 
  
:*das systematische Codewort $\underline{x}_{\rm sys}mit\underline{u}$ beginnen muss,
+
'''(4)'''&nbsp; Richtig sind die&nbsp; <u>Lösungsvorschläge 1 und 2</u>:
:*der Code $\mathcal{C}_{\rm sys}$ die gleichen Codeworte beinhaltet wie der vorgegebene Code ''\mathcal{C}''.
+
*Wendet man die Gleichung&nbsp; $\underline{x}_{\rm sys} = \underline{u} \cdot \boldsymbol{\rm G}_{\rm sys}$&nbsp; auf obige Beispiele an,&nbsp; so erkennt man,&nbsp; dass die beiden ersten Aussagen richtig sind,&nbsp; nicht aber die letzte.
  
*Für u_=(0,1,0) lautet somit das Codewort (0,1,0,?,?,?). Ein Vergleich mit der Codetabelle von C auf der Angabenseite führt zum Ergebnis $\underline{x}_{\rm sys} = (0, 1, 0, 1, 0, 1)$.
+
*Ohne Rechnung kommt man zum gleichen Ergebnis,&nbsp; wenn man berücksichtigt,&nbsp; dass
  
 +
:*das systematische Codewort&nbsp; x_sys&nbsp; mit&nbsp; u_&nbsp; beginnen muss,
 +
:*der Code&nbsp; Csys&nbsp; die gleichen Codeworte beinhaltet wie der vorgegebene Code&nbsp; C.
  
'''(5)'''&nbsp; Richtig ist nur die <u>Aussage 1</u>. Die Angaben für p2 und p3 sind dagegen genau vertauscht.
+
*Für&nbsp; u_=(0,1,0)&nbsp; lautet somit das Codewort&nbsp; (0,1,0,?,?,?).&nbsp;
 +
 
 +
*Ein Vergleich mit der Codetabelle von&nbsp; C&nbsp; auf der Angabenseite führt zu&nbsp; x_sys=(0,1,0,1,0,1).
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''(5)'''&nbsp; Richtig ist nur die&nbsp; <u>Aussage 1</u>.&nbsp; Die Angaben für&nbsp; p2&nbsp; und&nbsp; p3&nbsp; sind dagegen genau vertauscht.
 
*Bei systematischer Codierung besteht folgender Zusammenhang zwischen Generator– und Prüfmatrix:  
 
*Bei systematischer Codierung besteht folgender Zusammenhang zwischen Generator– und Prüfmatrix:  
  
Zeile 131: Zeile 154:
 
:Gsys=(100110010101001011)Hsys=(110100101010011001).
 
:Gsys=(100110010101001011)Hsys=(110100101010011001).
  
 
+
*Daraus ergeben sich Prüfgleichungen (siehe Grafik):
Daraus ergeben sich Prüfgleichungen (siehe Grafik):
 
 
:u1u2p1 = 0p1=u1u2,
 
:u1u2p1 = 0p1=u1u2,
 
:u1u3p2 = 0p2=u1u3,
 
:u1u3p2 = 0p2=u1u3,

Aktuelle Version vom 10. Juli 2022, 17:41 Uhr

Zuordnung des  (6,3)–Blockcodes

Wir betrachten einen Blockcode  C,  der durch folgende Generatormatrix beschrieben wird:

G=(001011100110011110).

Die Zuordnung zwischen den Informationsworten  u_  und den Codeworten  x_  kann der Tabelle entnommen werden.  Man erkennt,  dass es sich dabei nicht um einen systematischen Code handelt.

Durch Manipulation der Generatormatrix  G  lassen sich daraus identische Codes konstruieren.  Darunter versteht man Codes mit gleichen Codeworten,  jedoch unterschiedlicher Zuordnung  u_x_.

Folgende Operationen sind erlaubt,  um einen identischen Code zu erhalten:

  • Vertauschen oder Permutieren der Zeilen,
  • Multiplizieren aller Zeilen mit einem konstanten Vektor ungleich  "0_",
  • Ersetzen einer Zeile durch eine Linearkombination zwischen dieser Zeile und einer anderen.


Für den in der Teilaufgabe  (3)  gesuchten Code  Csys  mit Generatormatrix  Gsys  wird weiter gefordert,  dass er systematisch ist.



Hinweise:

  • Bezug genommen wird zudem auf die so genannte  "Singleton–Schranke":&
  • Diese besagt,  dass die minimale Hamming–Distanz eines  (n,k)–Blockcodes nach oben beschränkt ist:   dminnk+1.



Fragebogen

1

Geben Sie die Kenngrößen des gegebenen Codes  C  an.

n= 

k= 

m= 

R= 

|C|= 

dmin= 

2

Gibt es einen  (6,3)–Blockcode mit größerer Minimaldistanz?

Ja.
Nein.

3

Wie lautet die Generatormatrix  Gsys  des identischen systematischen Codes?

Die 1. Zeile lautet   „1 0 1 1 0 1”.
Die 2. Zeile lautet   „0 1 0 1 0 1”.
Die 3. Zeile lautet   „0 0 1 0 1 1”.

4

Welche Zuordnungen ergeben sich bei dieser Codierung?

u_=(0,0,0)  x_sys=(0,0,0,0,0,0).
u_=(0,0,1)  x_sys=(0,0,1,0,0,1).
u_=(0,1,0)  x_sys=(0,1,0,1,1,0).

5

Welche Prüfbits hat der systematische Code  x_sys=(u1, u2, u3, p1, p2, p3)?

p1=u1u2,
p2=u2u3,
p3=u1u3.


Musterlösung

(1)  Der vorgegebene Code  C  wird durch folgende Kenngrößen charakterisiert:

  • Bitanzahl der Codeworte:  n=6_,
  • Bitanzahl der Informationsworte:  k=3_,
  • Anzahl der Prüfbitgleichungen:  m=nk=3_,
  • Coderate:  R=k/n=3/6R=0.5_,
  • Anzahl der Codeworte (Codeumfang):  |C|=2k|C|=8_,
  • minimale Hamming–Distanz (siehe Tabelle):  d_min=3_.


(2)  Richtig ist  JA_:

  • Nach der Singleton–Schranke gilt  dminnk+1.  Mit  n=6  und  k=3  erhält man hierfür  dmin4.
  • Es kann also durchaus ein  (6,3)–Blockcode mit größerer Minimaldistanz konstruiert werden.  Wie ein solcher Code aussieht,  wurde freundlicherweise nicht gefragt.


Die Minimaldistanz aller Hamming–Codes ist  dmin=3,  und nur der Sonderfall mit  n=3  und  k=1  erreicht den Grenzwert. Dagegen erreichen das Maximum entsprechend der Singleton–Schranke:

  • alle  Wiederholungscodes  (Repetition Codes,  RC)  wegen  k=1  und  dmin=n;  hierzu gehört auch der  (3,1)–Hamming–Code,  der ja bekannterweise identisch ist mit dem  RC (3, 1),


(3)  Richtig sind die  Lösungsvorschläge 2 und 3:

  • Vertauscht man Zeilen der Generatormatrix G,  so kommt man zu einem identischen Code  C.  Das heißt:  C  und  C  beinhalten die genau gleichen Codeworte.
  • Beispielsweise erhält man nach zyklischem Zeilentausch  21, 32  und  13  die neue Matrix
G=(100110011110001011).
  • Die erste und die letzte Zeile der neuen Matrix entsprechen schon den Vorgaben eines systematischen Codes,  nämlich,  dass deren Generatormatrix  Gsys  mit einer Diagonalmatrix beginnen muss.
  • Ersetzt man die Zeile 2 durch die Modulo–2–Summe von Zeile 2 und 3,  so erhält man:
Gsys=(100110010101001011).
  • Dieser systematische Code beinhaltet genau die gleichen Codeworte wie die Codes  C  und  C.


(4)  Richtig sind die  Lösungsvorschläge 1 und 2:

  • Wendet man die Gleichung  x_sys=u_Gsys  auf obige Beispiele an,  so erkennt man,  dass die beiden ersten Aussagen richtig sind,  nicht aber die letzte.
  • Ohne Rechnung kommt man zum gleichen Ergebnis,  wenn man berücksichtigt,  dass
  • das systematische Codewort  x_sys  mit  u_  beginnen muss,
  • der Code  Csys  die gleichen Codeworte beinhaltet wie der vorgegebene Code  C.
  • Für  u_=(0,1,0)  lautet somit das Codewort  (0,1,0,?,?,?)
  • Ein Vergleich mit der Codetabelle von  C  auf der Angabenseite führt zu  x_sys=(0,1,0,1,0,1).


(5)  Richtig ist nur die  Aussage 1.  Die Angaben für  p2  und  p3  sind dagegen genau vertauscht.

  • Bei systematischer Codierung besteht folgender Zusammenhang zwischen Generator– und Prüfmatrix:
G=(Ik;P)H=(PT;Im).
Schaubild der Prüfgleichungen
  • Angewendet auf das aktuelle Beispiel erhält man so:
Gsys=(100110010101001011)Hsys=(110100101010011001).
  • Daraus ergeben sich Prüfgleichungen (siehe Grafik):
u1u2p1 = 0p1=u1u2,
u1u3p2 = 0p2=u1u3,
u2u3p3 = 0p3=u2u3.