Aufgaben:Aufgabe 2.5: Ternäre Signalübertragung: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''(1)''' Entsprechend der angegebenen Gleichung gilt mit $M = 3$ und $\sigma_d/s_0 = 0.25$: | + | '''(1)''' Entsprechend der angegebenen Gleichung gilt mit $M = 3$ und $\sigma_d/s_0 = 0.25$: |
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\frac{ 2 \cdot (M-1)}{M} \cdot {\rm Q} \left( {\frac{s_0}{(M-1) \cdot | \frac{ 2 \cdot (M-1)}{M} \cdot {\rm Q} \left( {\frac{s_0}{(M-1) \cdot | ||
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− | '''(3)''' Die beiden äußeren Symbole werden jeweils mit der Wahrscheinlichkeit $p = {\rm Q}(s_0/(2 \cdot \sigma_d)) = 0.1587$ verfälscht. | + | '''(3)''' Die beiden äußeren Symbole werden jeweils mit der Wahrscheinlichkeit $p = {\rm Q}(s_0/(2 \cdot \sigma_d)) = 0.1587$ verfälscht. |
− | *Die Verfälschungswahrscheinlichkeit des Symbols $0$ ist doppelt so groß (es wird durch zwei Schwellen begrenzt). | + | *Die Verfälschungswahrscheinlichkeit des Symbols $0$ ist doppelt so groß (es wird durch zwei Schwellen begrenzt). |
* Unter Berücksichtigung der einzelnen Symbolwahrscheinlichkeiten erhält man: | * Unter Berücksichtigung der einzelnen Symbolwahrscheinlichkeiten erhält man: | ||
:$$p_{\rm S} = {1}/{ 4}\cdot p + {1}/{ 2}\cdot 2p +{1}/{ 4}\cdot p = 1.5 \cdot p = 1.5 \cdot 0.1587 | :$$p_{\rm S} = {1}/{ 4}\cdot p + {1}/{ 2}\cdot 2p +{1}/{ 4}\cdot p = 1.5 \cdot p = 1.5 \cdot 0.1587 | ||
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− | '''(4)''' Da das Symbol $0$ häufiger auftritt und zudem in beiden Richtungen verfälscht werden kann, sollten die Schwellen nach außen verschoben werden. | + | '''(4)''' Da das Symbol $0$ häufiger auftritt und zudem in beiden Richtungen verfälscht werden kann, sollten die Schwellen nach außen verschoben werden. |
− | *Die optimale Entscheiderschwelle $E_{\rm +, \ opt}$ ergibt sich aus dem Schnittpunkt der beiden in der Grafik gezeigten Gaußfunktionen. Es muss gelten: | + | *Die optimale Entscheiderschwelle $E_{\rm +, \ opt}$ ergibt sich aus dem Schnittpunkt der beiden in der Grafik gezeigten Gaußfunktionen. Es muss gelten: |
− | [[Datei:P_ID1328__Dig_A_2_5e.png|right|frame|Optimale Schwellen | + | [[Datei:P_ID1328__Dig_A_2_5e.png|right|frame|Optimale Schwellen zur Frage '''(4)''']] |
:$$\frac{ 1/2}{ \sqrt{2\pi} \cdot \sigma_d} \cdot {\rm exp} \left[ - \frac{ E_{\rm +}^2}{2 \cdot \sigma_d^2}\right] | :$$\frac{ 1/2}{ \sqrt{2\pi} \cdot \sigma_d} \cdot {\rm exp} \left[ - \frac{ E_{\rm +}^2}{2 \cdot \sigma_d^2}\right] | ||
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− | '''(5)''' Mit dem näherungsweisen Ergebnis aus '''(4)''' erhält man: | + | '''(5)''' Mit dem näherungsweisen Ergebnis aus Teilaufgabe '''(4)''' erhält man: |
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:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}p_{\rm S} \ = \ = { 1}/{2} \cdot {\rm Q} \left( 2/3 \right)+ {\rm Q} \left( 4/3 | :$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}p_{\rm S} \ = \ = { 1}/{2} \cdot {\rm Q} \left( 2/3 \right)+ {\rm Q} \left( 4/3 | ||
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*$E_+ = 1 \, –0.0673 \ \underline{= 0.327} \approx 1/3$. | *$E_+ = 1 \, –0.0673 \ \underline{= 0.327} \approx 1/3$. | ||
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*Es gilt weiterhin $E_{–} = \, –E_+$. | *Es gilt weiterhin $E_{–} = \, –E_+$. | ||
− | '''(7)''' Ähnlich wie in der Musterlösung zur Teilaufgabe '''(5)''' erhält man nun: | + | '''(7)''' Ähnlich wie in der Musterlösung zur Teilaufgabe '''(5)''' erhält man nun: |
:$$p_{\rm S} \ = \ 0.4 \cdot {\rm Q} \left( 4/3 \right)+ 2 \cdot 0.2 \cdot{\rm Q} \left( 2/3 | :$$p_{\rm S} \ = \ 0.4 \cdot {\rm Q} \left( 4/3 \right)+ 2 \cdot 0.2 \cdot{\rm Q} \left( 2/3 | ||
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− | Diskussion des Ergebnisses: | + | <u>Diskussion des Ergebnisses:</u> |
− | *Es ergibt sich demnach eine kleinere Symbolfehlerwahrscheinlichkeit ( | + | *Es ergibt sich demnach eine kleinere Symbolfehlerwahrscheinlichkeit $(17.4 \ \%$ gegenüber $21.2 \ \%)$ als bei gleichwahrscheinlichen Amplitudenkoeffizienten. |
− | *Allerdings liegt nun keine redundanzfreie Codierung mehr vor, auch wenn die Amplitudenkoefiizienten statistisch voneinander unabhängig sind. | + | |
− | *Während bei gleichwahrscheinlichen Ternärsymbolen die Entropie $H = {\rm log}_2(3) = 1.585 \ {\rm bit/Ternärsymbol}$ beträgt | + | *Allerdings liegt nun keine redundanzfreie Codierung mehr vor, auch wenn die Amplitudenkoefiizienten statistisch voneinander unabhängig sind. |
− | :$$H \ = \ 0.2 \cdot {\rm log_2} (5) + 2 \cdot 0.4 \cdot {\rm log_2} (2.5)= 0.2 \cdot 2.322 + 0.8 \cdot 1.322 \hspace{0.15cm}\underline {\approx 1.522\,\, {\rm | + | |
+ | *Während bei gleichwahrscheinlichen Ternärsymbolen | ||
+ | :*die Entropie $H = {\rm log}_2(3) = 1.585 \ {\rm bit/Ternärsymbol}$ beträgt | ||
+ | :*woraus die äquivalente Bitrate gemäß $R_{\rm B} = H/T$ berechnet werden kann, | ||
+ | :*gilt hier mit den Wahrscheinlichkeiten $p_0 = 0.2$ und $p_{–} = p_+ = 0.4$: | ||
+ | ::$$H \ = \ 0.2 \cdot {\rm log_2} (5) + 2 \cdot 0.4 \cdot {\rm log_2} (2.5)= 0.2 \cdot 2.322 + 0.8 \cdot 1.322 \hspace{0.15cm}\underline {\approx 1.522\,\, {\rm | ||
bit/Tern\ddot{a}rsymbol}} | bit/Tern\ddot{a}rsymbol}} | ||
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− | *Die äquivalente Bitrate ist also um $4 \ \%$ kleiner, als sie für $M = 3$ maximal möglich wäre. | + | *Das bedeutet: Die äquivalente Bitrate ist also um $4 \ \%$ kleiner, als sie für $M = 3$ maximal möglich wäre. |
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Aktuelle Version vom 17. Mai 2022, 16:20 Uhr
Betrachtet wird ein ternäres Übertragungssystem $(M = 3)$ mit den möglichen Amplitudenwerten $-s_0$, $0$ und $+s_0$.
- Bei der Übertragung addiert sich dem Signal ein additives Gaußsches Rauschen mit dem Effektivwert $\sigma_d$.
- Die Rückgewinnung des dreistufigen Digitalsignals beim Empfängers geschieht mit Hilfe von zwei Entscheiderschwellen bei $E_{–}$ bzw. $E_{+}$.
- Zunächst werden die Auftrittswahrscheinlichkeiten der drei Eingangssymbole als gleichwahrscheinlich angenommen:
- $$p_{\rm -} = {\rm Pr}(-s_0) = {1}/{ 3}, \hspace{0.15cm} p_{\rm 0} = {\rm Pr}(0) = {1}/{ 3}, \hspace{0.15cm} p_{\rm +} = {\rm Pr}(+s_0) ={1}/{ 3}\hspace{0.05cm}.$$
- Die Entscheiderschwellen liegen vorerst mittig bei $E_{–} = \, –s_0/2$ und $E_{+} = +s_0/2$.
- Ab Teilaufgabe (3) sind die Symbolwahrscheinlichkeiten $p_{–} = p_+ = 1/4$ und $p_0 = 1/2$, wie in der Grafik dargestellt.
- Dafür soll durch Variation der Entscheiderschwellen $E_{–}$ und $E_+$ die Symbolfehlerwahrscheinlichkeit $p_{\rm S}$ minimiert werden.
Hinweise:
- Die Aufgabe bezieht sich auf das Kapitel "Redundanzfreie Codierung".
- Für die Symbolfehlerwahrscheinlichkeit $p_{\rm S}$ eines $M$–stufigen Nachrichtenübertragungssystems gilt
- mit gleichwahrscheinlichen Eingangssymbolen
- und Schwellenwerten genau in der Mitte zwischen zwei benachbarten Amplitudenstufen:
- $$p_{\rm S} = \frac{ 2 \cdot (M-1)}{M} \cdot {\rm Q} \left( {\frac{s_0}{(M-1) \cdot \sigma_d}}\right) \hspace{0.05cm}.$$
- Die Fehlerwahrscheinlichkeitswerte können Sie mit unserem HTML5/JavaScript–Applet Komplementäre Gaußsche Fehlerfunktionen numerisch ermitteln.
- Verwenden Sie zur Überprüfung der Ergebnisse das SWF–Berechnungsmodul Symbolfehlerwahrscheinlichkeit von Digitalsystemen
Fragebogen
Musterlösung
- $$p_{\rm S} = \frac{ 2 \cdot (M-1)}{M} \cdot {\rm Q} \left( {\frac{s_0}{(M-1) \cdot \sigma_d}}\right)= {4}/{ 3}\cdot {\rm Q}(2) ={4}/{ 3}\cdot 0.0228\hspace{0.15cm}\underline {\approx 3 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$
(2) Bei doppeltem Rauscheffektivwert nimmt auch die Fehlerwahrscheinlichkeit signifikant zu:
- $$p_{\rm S} = {4}/{ 3}\cdot {\rm Q}(1)= {4}/{ 3}\cdot 0.1587 \hspace{0.15cm}\underline {\approx 21.2 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$
(3) Die beiden äußeren Symbole werden jeweils mit der Wahrscheinlichkeit $p = {\rm Q}(s_0/(2 \cdot \sigma_d)) = 0.1587$ verfälscht.
- Die Verfälschungswahrscheinlichkeit des Symbols $0$ ist doppelt so groß (es wird durch zwei Schwellen begrenzt).
- Unter Berücksichtigung der einzelnen Symbolwahrscheinlichkeiten erhält man:
- $$p_{\rm S} = {1}/{ 4}\cdot p + {1}/{ 2}\cdot 2p +{1}/{ 4}\cdot p = 1.5 \cdot p = 1.5 \cdot 0.1587 \hspace{0.15cm}\underline {\approx 23.8 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$
(4) Da das Symbol $0$ häufiger auftritt und zudem in beiden Richtungen verfälscht werden kann, sollten die Schwellen nach außen verschoben werden.
- Die optimale Entscheiderschwelle $E_{\rm +, \ opt}$ ergibt sich aus dem Schnittpunkt der beiden in der Grafik gezeigten Gaußfunktionen. Es muss gelten:
- $$\frac{ 1/2}{ \sqrt{2\pi} \cdot \sigma_d} \cdot {\rm exp} \left[ - \frac{ E_{\rm +}^2}{2 \cdot \sigma_d^2}\right] = \frac{ 1/4}{ \sqrt{2\pi} \cdot \sigma_d} \cdot {\rm exp} \left[ - \frac{ (s_0 -E_{\rm +})^2}{2 \cdot \sigma_d^2}\right]$$
- $$\Rightarrow \hspace{0.3cm} {\rm exp} \left[ \frac{ (s_0 -E_{\rm +})^2 - E_{\rm +}^2}{2 \cdot \sigma_d^2}\right]= {1}/{ 2} \Rightarrow \hspace{0.3cm} {\rm exp} \left[ \frac{ 1 -2 \cdot E_{\rm +}/s_0}{2 \cdot \sigma_d^2/s_0^2}\right]= {1}/{ 2}$$
- $$\Rightarrow \hspace{0.3cm}\frac{ E_{\rm +}}{s_0}= \frac{1} { 2}+ \frac{\sigma_d^2} {s_0^2} \cdot {\rm ln}(2)\hspace{0.15cm}\underline {=0.673}\hspace{0.15cm}\approx {2}/ {3} \hspace{0.05cm}.$$
(5) Mit dem näherungsweisen Ergebnis aus Teilaufgabe (4) erhält man:
- $$p_{\rm S} \ = \ { 1}/{4} \cdot {\rm Q} \left( {\frac{s_0/3}{ \sigma_d}}\right)+ 2 \cdot { 1}/{2} \cdot {\rm Q} \left( {\frac{2s_0/3}{ \sigma_d}}\right) +{ 1}/{4} \cdot {\rm Q} \left( {\frac{s_0/3}{ \sigma_d}}\right)$$
- $$\Rightarrow \hspace{0.3cm}p_{\rm S} \ = \ = { 1}/{2} \cdot {\rm Q} \left( 2/3 \right)+ {\rm Q} \left( 4/3 \right)= { 1}/{2} \cdot 0.251 + 0.092 \hspace{0.15cm}\underline {\approx 21.7 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$
(6) Nach ähnlicher Rechnung wie unter Punkt (4) erhält man
- $E_+ = 1 \, –0.0673 \ \underline{= 0.327} \approx 1/3$.
- Es gilt weiterhin $E_{–} = \, –E_+$.
(7) Ähnlich wie in der Musterlösung zur Teilaufgabe (5) erhält man nun:
- $$p_{\rm S} \ = \ 0.4 \cdot {\rm Q} \left( 4/3 \right)+ 2 \cdot 0.2 \cdot{\rm Q} \left( 2/3 \right)+0.4 \cdot {\rm Q} \left( 4/3 \right)$$
- $$\Rightarrow \hspace{0.3cm}p_{\rm S} \ = \ 0.4 \cdot (0.092 + 0.251 + 0.092) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 17.4 \,\%} \hspace{0.05cm}.$$
Diskussion des Ergebnisses:
- Es ergibt sich demnach eine kleinere Symbolfehlerwahrscheinlichkeit $(17.4 \ \%$ gegenüber $21.2 \ \%)$ als bei gleichwahrscheinlichen Amplitudenkoeffizienten.
- Allerdings liegt nun keine redundanzfreie Codierung mehr vor, auch wenn die Amplitudenkoefiizienten statistisch voneinander unabhängig sind.
- Während bei gleichwahrscheinlichen Ternärsymbolen
- die Entropie $H = {\rm log}_2(3) = 1.585 \ {\rm bit/Ternärsymbol}$ beträgt
- woraus die äquivalente Bitrate gemäß $R_{\rm B} = H/T$ berechnet werden kann,
- gilt hier mit den Wahrscheinlichkeiten $p_0 = 0.2$ und $p_{–} = p_+ = 0.4$:
- $$H \ = \ 0.2 \cdot {\rm log_2} (5) + 2 \cdot 0.4 \cdot {\rm log_2} (2.5)= 0.2 \cdot 2.322 + 0.8 \cdot 1.322 \hspace{0.15cm}\underline {\approx 1.522\,\, {\rm bit/Tern\ddot{a}rsymbol}} \hspace{0.05cm}.$$
- Das bedeutet: Die äquivalente Bitrate ist also um $4 \ \%$ kleiner, als sie für $M = 3$ maximal möglich wäre.