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Aufgaben:Aufgabe 3.7Z: Error Performance: Unterschied zwischen den Versionen

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'''(1)'''&nbsp; <u>Beide Aussagen</u> sind richtig:  
 
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*Bei der hier definierten Zufallsgröße  f&nbsp; handelt es sich um den klassischen Fall einer binomialverteilten Zufallsgr&ouml;&szlig;e, n&auml;mlich der Summe &uuml;ber N Bin&auml;rwerte ($0oder1$).  
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*Bei der hier definierten Zufallsgröße  f&nbsp; handelt es sich um den klassischen Fall einer binomialverteilten Zufallsgr&ouml;&szlig;e:&nbsp; Summe &uuml;ber&nbsp; N&nbsp; Bin&auml;rwerte&nbsp; $(0oder1)$.  
*Da das Produkt &nbsp;Np=64&nbsp; und dadurch sehr viel gr&ouml;&szlig;er als 1 ist, kann die Binomialverteilung mit guter N&auml;herung durch eine Poissonverteilung mit der Rate λ=64 angen&auml;hert werden.
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*Da das Produkt &nbsp;Np=64&nbsp; und dadurch sehr viel gr&ouml;&szlig;er als&nbsp; 1&nbsp; ist,  
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*kann die Binomialverteilung mit guter N&auml;herung durch eine Poissonverteilung mit der Rate&nbsp; λ=64&nbsp; angen&auml;hert werden.
  
  
'''(2)'''&nbsp; Der Mittelwert ergibt sich zu &nbsp;mf=Np=64_&nbsp; unabh&auml;ngig davon, ob man von der Binomial- oder der Poissonverteilung ausgeht.
 
  
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'''(2)'''&nbsp; Der Mittelwert ergibt sich zu &nbsp;mf=Np=64_&nbsp; unabh&auml;ngig davon, ob man von der Binomial&ndash; oder der Poissonverteilung ausgeht.
  
'''(3)'''&nbsp; F&uuml;r die Streuung erh&auml;lt man &nbsp; σf=640001030.99964=8_. Der Fehler durch Anwendung der Poissonlverteilung anstelle der Binomialverteilung ist hier kleiner als 0.05%.
 
  
  
'''(4)'''&nbsp; Bei einer Gau&szlig;schen Zufallsgr&ouml;&szlig;e f&nbsp; mit Mittelwert &nbsp;mf=64&nbsp; ist die Wahrscheinlichkeit Pr(f64)50%_. &nbsp; <i>Anmerkung:</i>
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'''(3)'''&nbsp; F&uuml;r die Streuung erh&auml;lt man &nbsp;
*Bei einer kontinuierlichen Zufallsgr&ouml;&szlig;e w&auml;re die Wahrscheinlichkeit exakt $0.5$.  
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* Der Fehler durch Anwendung der Poissonlverteilung anstelle der Binomialverteilung ist hier kleiner als&nbsp; 0.05%.
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'''(4)'''&nbsp; Bei einer Gau&szlig;schen Zufallsgr&ouml;&szlig;e f&nbsp; mit Mittelwert &nbsp;mf=64&nbsp; ist die Wahrscheinlichkeit&nbsp; Pr(f64)50%_. &nbsp; Anmerkung:  
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*Bei einer kontinuierlichen Zufallsgr&ouml;&szlig;e w&auml;re die Wahrscheinlichkeit exakt $50\%$.  
 
*Da f&nbsp; nur ganzzahlige Werte annehmen kann, ist sie hier geringf&uuml;gig gr&ouml;&szlig;er.
 
*Da f&nbsp; nur ganzzahlige Werte annehmen kann, ist sie hier geringf&uuml;gig gr&ouml;&szlig;er.
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Der Maximalwert von λ&nbsp; kann nach folgender Gleichung ermittelt werden:
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Die L&ouml;sung dieser quadratischen Gleichung ist somit:
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Die zweite Lösung ist negativ und muss nicht weiter berücksichtigt werden.
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*Die zweite Lösung ist negativ und muss nicht weiter berücksichtigt werden.
 
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Version vom 21. November 2019, 18:58 Uhr

frame<Auszug aus der CCITT-Empfehlung G.821: Error Performance

Jeder Betreiber von ISDN-Systemen muss gewisse Mindestanforderungen hinsichtlich der Bitfehlerquote (BER) einhalten, die zum Beispiel in der  CCITT-Empfehlung G.821  unter dem Namen „Error Performance” spezifiziert sind.

Rechts sehen Sie einen Auszug aus dieser Empfehlung:

  • Diese besagt unter Anderem,  dass – über eine ausreichend lange Zeit gemittelt – mindestens  99.8%  aller Einsekunden-Intervalle eine Bitfehlerquote kleiner als  103  (ein Promille) aufweisen müssen.
  • Bei einer Bitrate von  64 kbit/s  entspricht dies der Bedingung, dass in einer Sekunde  (und somit bei  N=64000  übertragenen Symbolen)  nicht mehr als  64  Bitfehler auftreten dürfen:
Pr(f64)0.998.




Hinweise:

  • Gehen Sie für die ersten drei Teilaufgaben stets von der Bitfehlerwahrscheinlichkeit  p=103  aus.
  • In der gesamten Aufgabe gelte zudem N=64000.
  • Unter gewissen Bedingungen – die hier alle erfüllt sind – kann die Binomialverteilung durch eine Gaußverteilung mit gleichem Mittelwert und gleicher Streuung approximiert werden kann.
  • Verwenden Sie diese Näherung bei der Teilaufgabe  (4).



Fragebogen

1

Welche der folgenden Aussagen treffen hinsichtlich der Zufallsgröße f  zu?

Die Zufallsgröße f  ist binomialverteilt.
f  kann durch eine Poissonverteilung angenähert werden.

2

Welcher Mittelwert ergibt sich für die Zufallsgröße f?

mf = 

3

Wie groß ist die Streuung?  Verwenden Sie geeignete Näherungen.

σf = 

4

Berechnen Sie Wahrscheinlichkeit, dass nicht mehr als  64  Bitfehler auftreten.  Verwenden Sie hierzu die Gaußnäherung.

Pr(f64) = 

 %

5

Wie groß darf die Bitfehlerwahrscheinlichkeit  pB, max  höchstens sein, damit die Bedingung „64 (oder mehr) Bitfehler nur in höchstens 0.2% der Einsekunden-Intervalle ” eingehalten werden kann?  Es gilt  Q(2.9)0.002.

pB, max = 

 %


Musterlösung

(1)  Beide Aussagen sind richtig:

  • Bei der hier definierten Zufallsgröße f  handelt es sich um den klassischen Fall einer binomialverteilten Zufallsgröße:  Summe über  N  Binärwerte  (0 oder 1).
  • Da das Produkt  Np=64  und dadurch sehr viel größer als  1  ist,
  • kann die Binomialverteilung mit guter Näherung durch eine Poissonverteilung mit der Rate  λ=64  angenähert werden.


(2)  Der Mittelwert ergibt sich zu  mf=Np=64_  unabhängig davon, ob man von der Binomial– oder der Poissonverteilung ausgeht.


(3)  Für die Streuung erhält man  

σf=640001030.99964=8_.
  • Der Fehler durch Anwendung der Poissonlverteilung anstelle der Binomialverteilung ist hier kleiner als  0.05%.


(4)  Bei einer Gaußschen Zufallsgröße f  mit Mittelwert  mf=64  ist die Wahrscheinlichkeit  Pr(f64)50%_.   Anmerkung:

  • Bei einer kontinuierlichen Zufallsgröße wäre die Wahrscheinlichkeit exakt 50%.
  • Da f  nur ganzzahlige Werte annehmen kann, ist sie hier geringfügig größer.


(5)  Mit  λ=Np  lautet die entsprechende Bedingung:

Q(64λλ)0.002bzw.64λλ>2.9.
  • Der Maximalwert von  λ  kann nach folgender Gleichung ermittelt werden:
λ+2.9λ64=0.
  • Die Lösung dieser quadratischen Gleichung ist somit:
λ=2.9±8.41+2562=6.68λ=44.6pB, max=44.6640000.069%_.
  • Die zweite Lösung ist negativ und muss nicht weiter berücksichtigt werden.