Loading [MathJax]/jax/output/HTML-CSS/fonts/TeX/fontdata.js

Aufgaben:Aufgabe 5.3Z: Zero-Padding: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 80: Zeile 80:
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
 
'''(1)'''&nbsp;  Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 3</u>:
 
'''(1)'''&nbsp;  Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 3</u>:
*Bereits mit N=128 ist TP=1.28T, also größer als die Breite des Rechtecks.  
+
*Bereits mit&nbsp; N=128&nbsp; ist&nbsp; TP=1.28T, also größer als die Breite des Rechtecks.  
 
*Somit spielt hier der Abbruchfehler überhaupt keine Rolle.  
 
*Somit spielt hier der Abbruchfehler überhaupt keine Rolle.  
*Der MQF–Wert wird allein durch den Aliasingfehler bestimmt.  
+
*Der&nbsp; MQF–Wert wird allein durch den Aliasingfehler bestimmt.  
*Die Zahlenwerte bestätigen eindeutig, dass MQF (nahezu) unabhängig von N ist.  
+
*Die Zahlenwerte bestätigen eindeutig, dass&nbsp; MQF&nbsp; (nahezu) unabhängig von&nbsp; N&nbsp; ist.  
  
  
'''(2)'''&nbsp;  Aus TA/T=0.01 folgt fPT=100. Die Stützwerte von X(f) liegen also im Bereich –50 ≤ f \cdot T < +50. Für den Abstand zweier Abtastwerte im Frequenzbereich gilt f_{\rm A} = f_{\rm P}/N. Daraus ergeben sich folgende Ergebnisse:  
+
 
*N = 128: &nbsp; f_{\rm A} \cdot T \; \underline{\approx 0.780},
+
'''(2)'''&nbsp;  Aus&nbsp; T_{\rm A}/T = 0.01&nbsp; folgt&nbsp; f_{\rm P} \cdot T = 100.  
*N = 512: &nbsp; f_{\rm A} \cdot T \; \underline{\approx 0.195}.
+
*Die Stützwerte von&nbsp; X(f) liegen also im Bereich&nbsp; –50 ≤ f \cdot T < +50.  
 +
*Für den Abstand zweier Abtastwerte im Frequenzbereich gilt&nbsp; f_{\rm A} = f_{\rm P}/N. Daraus ergeben sich folgende Ergebnisse:  
 +
:*N = 128: &nbsp; f_{\rm A} \cdot T \; \underline{\approx 0.780},
 +
:*N = 512: &nbsp; f_{\rm A} \cdot T \; \underline{\approx 0.195}.
 +
 
  
  
 
'''(3)'''&nbsp;  Richtig ist die <u>erste Aussage</u>:
 
'''(3)'''&nbsp;  Richtig ist die <u>erste Aussage</u>:
*Für N = 128 ergibt sich für das Produkt \text{MQF} \cdot f_{\rm A} \approx 4.7 \cdot 10^{-6}/T. Für N = 512 ist das Produkt etwa um den Faktor 4 kleiner.  
+
*Für&nbsp; N = 128&nbsp; ergibt sich für das Produkt&nbsp; \text{MQF} \cdot f_{\rm A} \approx 4.7 \cdot 10^{-6}/T. Für&nbsp; N = 512&nbsp; ist das Produkt etwa um den Faktor&nbsp; 4&nbsp; kleiner.  
 
*Das heißt: &nbsp; Durch „Zero–Padding” wird keine größere DFT-Genauigkeit erzielt, dafür aber eine feinere „Auflösung” des Frequenzbereichs.  
 
*Das heißt: &nbsp; Durch „Zero–Padding” wird keine größere DFT-Genauigkeit erzielt, dafür aber eine feinere „Auflösung” des Frequenzbereichs.  
*Das Produkt \text{MQF} \cdot f_{\rm A} berücksichtigt diese Tatsache; es sollte stets möglichst klein sein.  
+
*Das Produkt&nbsp; \text{MQF} \cdot f_{\rm A}&nbsp; berücksichtigt diese Tatsache; es sollte stets möglichst klein sein.  
 +
 
  
  
 
'''(4)'''&nbsp;  Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 4</u>:
 
'''(4)'''&nbsp;  Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 4</u>:
*Wegen T_{\rm A} \cdot f_{\rm A} \cdot N = 1 ergibt sich bei konstantem N immer dann ein kleinerer f_{\rm A}–Wert, wenn man T_{\rm A} vergrößert.  
+
*Wegen&nbsp; T_{\rm A} \cdot f_{\rm A} \cdot N = 1&nbsp; ergibt sich bei konstantem&nbsp; N&nbsp; immer dann ein kleinerer&nbsp; f_{\rm A}–Wert, wenn man T_{\rm A} vergrößert.  
*Aus der Tabelle auf der Angabenseite erkennt man, dass damit der mittlere quadratische Fehler MQF signifikant (etwa um den Faktor 400) vergrößert wird.  
+
*Aus der Tabelle auf der Angabenseite erkennt man, dass damit der mittlere quadratische Fehler&nbsp; $\rm (MQF)$&nbsp; signifikant&nbsp; $($etwa um den Faktor&nbsp; $400)$&nbsp; vergrößert wird.  
*Der Effekt geht auf den Aliasingfehler zurück, da durch den Übergang von T_{\rm A}/T = 0.01 auf T_{\rm A}/T = 0.05 die Frequenzperiode um den Faktor 5 kleiner wird.  
+
*Der Effekt geht auf den Aliasingfehler zurück, da durch den Übergang von&nbsp; T_{\rm A}/T = 0.01&nbsp; auf&nbsp; T_{\rm A}/T = 0.05&nbsp; die Frequenzperiode um den Faktor&nbsp; 5&nbsp; kleiner wird.  
*Der Abbruchfehler spielt dagegen  beim Rechteckimpuls weiterhin keine Rolle, solange T_{\rm P} = N \cdot T_{\rm A} größer ist als die Impulsdauer T.  
+
*Der Abbruchfehler spielt dagegen  beim Rechteckimpuls weiterhin keine Rolle, solange&nbsp; T_{\rm P} = N \cdot T_{\rm A}&nbsp; größer ist als die Impulsdauer&nbsp; T.  
 +
 
  
  
 
'''(5)'''&nbsp;  <u>Alle Aussagen treffen zu</u>:
 
'''(5)'''&nbsp;  <u>Alle Aussagen treffen zu</u>:
* Mit den Parameterwerten N = 64 und T_{\rm A}/T = 0.01 tritt ein extrem großer Abbruchfehler auf.  
+
* Mit den Parameterwerten&nbsp; N = 64&nbsp; und&nbsp; T_{\rm A}/T = 0.01&nbsp; tritt ein extrem großer Abbruchfehler auf.  
*Alle Zeitkoeffizienten sind hier 1, so dass die DFT fälschlicherweise ein Gleichsignal anstelle der Rechteckfunktion interpretiert.
+
*Alle Zeitkoeffizienten sind hier&nbsp; 1, so dass die DFT fälschlicherweise ein Gleichsignal anstelle der Rechteckfunktion interpretiert.
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}
  

Version vom 15. Oktober 2019, 11:14 Uhr

\rm MQF–Werte als Funktion von  T_{\rm A} /T  und  N

Wir betrachten die DFT eines Rechteckimpulses  x(t)  der Höhe  A =1  und der Dauer  T. Damit hat die Spektralfunktion  X(f)  einen  \sin(f)/f–förmigen Verlauf.

Für diesen Sonderfall soll der Einfluss des DFT–Parameters  N  analysiert werden, wobei der Stützstellenabstand im Zeitbereich stets  T_{\rm A} = 0.01T  bzw.  T_{\rm A} = 0.05T  betragen soll.

Nebenstehend sind für unterschiedliche Werte von  N  die sich ergebenden Werte für den mittleren quadratischen Fehler  (MQF) der Stützwerte im Frequenzbereich angegeben:

{\rm MQF} = \frac{1}{N}\cdot \sum_{\mu = 0 }^{N-1} \left|X(\mu \cdot f_{\rm A})-\frac{D(\mu)}{f_{\rm A}}\right|^2 \hspace{0.05cm}.

Für  T_A/T = 0.01  sind somit stets  101  der DFT–Koeffizienten  d(ν)  von Null verschieden.

  • Davon besitzen  99  den Wert  1  und die beiden Randkoeffizienten sind jeweils gleich  0.5.
  • Vergrößert man  N, so wird das DFT–Koeffizientenfeld mit Nullen aufgefüllt.
  • Man spricht dann von „Zero–Padding”.





Hinweise:



Fragebogen

1

Welche Aussagen können aus den angegebenen MQF-Werten  (gültig für  T_{\rm A}/T = 0.01  und  N ≥ 128)  abgeleitet werden?

Der  \rm MQF–Wert ist hier nahezu unabhängig von  N.
Der  \rm MQF–Wert wird durch den Abbruchfehler bestimmt.
Der  \rm MQF–Wert wird durch den Aliasingfehler bestimmt.

2

Es gelte  T_{\rm A}/T = 0.01. Wie groß ist der Abstand  f_{\rm A}  benachbarter Abtastwerte im Frequenzbereich für  N = 128  und  N = 512?

N = 128:     f_{\rm A} \cdot T \ = \

N = 512:     f_{\rm A} \cdot T \ = \

3

Was sagt das Produkt  \text{MQF} \cdot f_{\rm A}  hinsichtlich der DFT–Qualität aus?

Das Produkt  \text{MQF} \cdot f_{\rm A}  berücksichtigt die Genauigkeit und die Dichte der DFT–Werte.
Das Produkt  \text{MQF} \cdot f_{\rm A}  sollte möglichst groß sein.

4

Es wird nun  N = 128  fest vorgegeben. Welche Aussagen gelten für den Vergleich der DFT–Ergebnisse mit  T_{\rm A}/T = 0.01  und  T_{\rm A}/T = 0.05 ?

Mit  T_{\rm A}/T = 0.05  erhält man eine feinere Frequenzauflösung.
Mit  T_{\rm A}/T = 0.05  ist der  \rm MQF–Wert kleiner.
Mit  T_{\rm A}/T = 0.05  nimmt der Einfluss des Abbruchfehlers ab.
Mit  T_{\rm A}/T = 0.05  wächst der Einfluss des Aliasingfehlers.

5

Nun gelte  N = 64. Welche Aussagen treffen für den Vergleich der DFT–Ergebnisse mit  T_{\rm A}/T = 0.01  und  T_{\rm A}/T = 0.05  zu?

Mit  T_{\rm A}/T = 0.05  erhält man eine feinere Frequenzauflösung.
Mit  T_{\rm A}/T = 0.05  ist der  \rm MQF–Wert kleiner.
Mit  T_{\rm A}/T = 0.05  nimmt der Einfluss des Abbruchfehlers ab.
Mit  T_{\rm A}/T = 0.05  wächst der Einfluss des Aliasingfehlers.


Musterlösung

(1)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 3:

  • Bereits mit  N = 128  ist  T_{\rm P} = 1.28 \cdot T, also größer als die Breite des Rechtecks.
  • Somit spielt hier der Abbruchfehler überhaupt keine Rolle.
  • Der  \rm MQF–Wert wird allein durch den Aliasingfehler bestimmt.
  • Die Zahlenwerte bestätigen eindeutig, dass  \rm MQF  (nahezu) unabhängig von  N  ist.


(2)  Aus  T_{\rm A}/T = 0.01  folgt  f_{\rm P} \cdot T = 100.

  • Die Stützwerte von  X(f) liegen also im Bereich  –50 ≤ f \cdot T < +50.
  • Für den Abstand zweier Abtastwerte im Frequenzbereich gilt  f_{\rm A} = f_{\rm P}/N. Daraus ergeben sich folgende Ergebnisse:
  • N = 128:   f_{\rm A} \cdot T \; \underline{\approx 0.780},
  • N = 512:   f_{\rm A} \cdot T \; \underline{\approx 0.195}.


(3)  Richtig ist die erste Aussage:

  • Für  N = 128  ergibt sich für das Produkt  \text{MQF} \cdot f_{\rm A} \approx 4.7 \cdot 10^{-6}/T. Für  N = 512  ist das Produkt etwa um den Faktor  4  kleiner.
  • Das heißt:   Durch „Zero–Padding” wird keine größere DFT-Genauigkeit erzielt, dafür aber eine feinere „Auflösung” des Frequenzbereichs.
  • Das Produkt  \text{MQF} \cdot f_{\rm A}  berücksichtigt diese Tatsache; es sollte stets möglichst klein sein.


(4)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 4:

  • Wegen  T_{\rm A} \cdot f_{\rm A} \cdot N = 1  ergibt sich bei konstantem  N  immer dann ein kleinerer  f_{\rm A}–Wert, wenn man T_{\rm A} vergrößert.
  • Aus der Tabelle auf der Angabenseite erkennt man, dass damit der mittlere quadratische Fehler  \rm (MQF)  signifikant  (etwa um den Faktor  400)  vergrößert wird.
  • Der Effekt geht auf den Aliasingfehler zurück, da durch den Übergang von  T_{\rm A}/T = 0.01  auf  T_{\rm A}/T = 0.05  die Frequenzperiode um den Faktor  5  kleiner wird.
  • Der Abbruchfehler spielt dagegen beim Rechteckimpuls weiterhin keine Rolle, solange  T_{\rm P} = N \cdot T_{\rm A}  größer ist als die Impulsdauer  T.


(5)  Alle Aussagen treffen zu:

  • Mit den Parameterwerten  N = 64  und  T_{\rm A}/T = 0.01  tritt ein extrem großer Abbruchfehler auf.
  • Alle Zeitkoeffizienten sind hier  1, so dass die DFT fälschlicherweise ein Gleichsignal anstelle der Rechteckfunktion interpretiert.