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Aufgaben:Aufgabe 4.3: Algebraische und Modulo-Summe: Unterschied zwischen den Versionen

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{Bestehen statistische Abhängigkeiten innerhalb der Folge mν?
 
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+ Die Folgenelemente mν sind statistisch unabhängig.
 
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- Es bestehen statistische Bindungen innerhalb der Folge mν.
 
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{Bestehen innerhalb der Folge aν statistische Abhängigkeiten?
 
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- Die Folgenelemente aν sind statistisch unabhängig.
 
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+ Es bestehen statistische Bindungen innerhalb der Folge aν.
 
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===Musterlösung===
 
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'''(1)'''  Aus der Tabelle auf der Angabenseite ist ersichtlich, dass bei der Modulo-2-Summe die beiden Werte 0 und 1 mit gleicher Wahrscheinlichkeit auftreten:    Pr(mν=0)=Pr(mν=1)=0.5_
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'''(1)'''  Aus der Tabelle auf der Angabenseite ist ersichtlich, dass bei der Modulo-2-Summe die beiden Werte 0 und 1 mit gleicher Wahrscheinlichkeit auftreten:  
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'''(2)'''  Die Tabelle zeigt, dass bei jeder Vorbelegung   ⇒    (xν1,xν2)=(0,0),(0,1),(1,0),(1,1)    die Werte mν=0 bzw. mν=1  mit gleicher Wahrscheinlichkeit auftreten. Anders ausgedrückt:    
 
'''(2)'''  Die Tabelle zeigt, dass bei jeder Vorbelegung   ⇒    (xν1,xν2)=(0,0),(0,1),(1,0),(1,1)    die Werte mν=0 bzw. mν=1  mit gleicher Wahrscheinlichkeit auftreten. Anders ausgedrückt:    
 
Pr(mν|mν1)=Pr(mν).
 
Pr(mν|mν1)=Pr(mν).
Dies entspricht genau der Definition der <u>statistischen Unabh&auml;ngigkeit</u>.
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Dies entspricht genau der Definition der &bdquo;statistischen Unabh&auml;ngigkeit&rdquo; &nbsp; &rArr; &nbsp; <u>Antwort 1</u>.
  
[[Datei:P_ID224__Sto_A_4_3_c.png|right|2D-WDF zwischen <i>x</i> und <i>m</i>]]
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'''(3)'''&nbsp; Richtig sind <u>der zweite und der letzte Lösungsvorschlag</u>.
 
'''(3)'''&nbsp; Richtig sind <u>der zweite und der letzte Lösungsvorschlag</u>.
*Die 2D&ndash;WDF besteht aus vier Diracfunktionen, jeweils mit dem Gewicht 1/4. Man erh&auml;lt dieses Ergebnis beispielsweise durch Auswertung der Tabelle auf der Angabenseite.
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*Die 2D&ndash;WDF besteht aus vier Diracfunktionen, jeweils mit dem Gewicht 1/4.  
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*Man erh&auml;lt dieses Ergebnis beispielsweise durch Auswertung der Tabelle auf der Angabenseite.
 
*Da fxm(xν,mν) gleich dem Produkt fx(xν)fm(mν)  ist, sind die Gr&ouml;&szlig;en xν  und mν statistisch unabh&auml;ngig.  
 
*Da fxm(xν,mν) gleich dem Produkt fx(xν)fm(mν)  ist, sind die Gr&ouml;&szlig;en xν  und mν statistisch unabh&auml;ngig.  
*Statistisch unabh&auml;ngige Zufallsgr&ouml;&szlig;en sind aber natürlich auch linear statistisch unabh&auml;ngig, also mit Sicherheit unkorreliert.  
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*Statistisch unabh&auml;ngige Zufallsgr&ouml;&szlig;en sind aber auch linear statistisch unabh&auml;ngig, also mit Sicherheit unkorreliert.
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'''(4)'''&nbsp; Innerhalb der Folge aν der algebraischen Summe gibt es statistische Bindungen &nbsp; &#8658; &nbsp; <u>Antwort 2</u>.
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*Man erkennt dies daran, dass die unbedingte Wahrscheinlichkeit Pr(aν=0)=1/8 ist,
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*w&auml;hrend zum Beispiel Pr(aν=0|aν1=3)=0  ist.
  
'''(4)'''&nbsp; Innerhalb der Folge aν der algebraischen Summe gibt es statistische Bindungen &nbsp; &#8658; &nbsp; <u>Vorschlag 2</u>. Man erkennt dies daran, dass die unbedingte Wahrscheinlichkeit Pr(aν=0)=1/8 ist , w&auml;hrend zum Beispiel Pr(aν=0|aν1=3)=0  ist.
 
  
[[Datei:P_ID225__Sto_A_4_3_e.png|right|2D-WDF zwischen <i>a</i> und <i>m</i>]]
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'''(5)'''&nbsp; Richtig sind <u>der erste und der letzte Lösungsvorschlag</u>:
 
'''(5)'''&nbsp; Richtig sind <u>der erste und der letzte Lösungsvorschlag</u>:
*Wie bei der Teilaufgabe (3) erh&auml;lt man wieder vier Diracfunktionen, diesmal aber nicht mit jeweils gleichem Impulsgewicht 1/4.
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*Wie bei der Teilaufgabe '''(3)''' gibt es wieder vier Diracfunktionen, diesmal aber nicht mit gleichen Impulsgewichten 1/4.
*Die zweidimensionale WDF l&auml;sst sich somit nicht als Produkt der zwei Randwahrscheinlichkeitsdichten schreiben. Das bedeutet aber, dass statistische Bindungen zwischen aν  und mν bestehen m&uuml;ssen.
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*Die zweidimensionale WDF l&auml;sst sich somit nicht als Produkt der zwei Randwahrscheinlichkeitsdichten schreiben.  
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*Das bedeutet aber, dass statistische Bindungen zwischen aν  und mν bestehen m&uuml;ssen.
 
*F&uuml;r den gemeinsamen Erwartungswert erh&auml;lt man:
 
*F&uuml;r den gemeinsamen Erwartungswert erh&auml;lt man:
:E[am]=1800+3820+3811+1831=34.
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:$${\rm E}\big[a\cdot m \big] = \rm \frac{1}{8}\cdot 0 \cdot 0 +\frac{3}{8}\cdot 2 \cdot 0 +\frac{3}{8}\cdot 1 \cdot 1 + \frac{1}{8}\cdot 3 \cdot 1 = \frac{3}{4}.$$
*Mit den linearen Mittelwerten E[a]=1.5 und E[m]=0.5 folgt damit f&uuml;r die Kovarianz:
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*Mit den linearen Mittelwerten ${\rm E}\big[a \big] = 1.5$ &nbsp;und&nbsp; E[m]=0.5 folgt damit f&uuml;r die Kovarianz:
:μam=E[am]E[a]E[m]=0.751.50.5=0.
+
:$$\mu_{am}= {\rm E}\big[ a\cdot m \big] - {\rm E}\big[ a \big]\cdot {\rm E} \big[ m \big] = \rm 0.75-1.5\cdot 0.5 = \rm 0.$$
*Damit ist auch der Korrelationskoeffizient ρam=0. Das heißt: Die vorhandenen Abh&auml;ngigkeiten sind nichtlinear.  
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*Damit ist auch der Korrelationskoeffizient ρam=0. Das heißt: &nbsp; Die vorhandenen Abh&auml;ngigkeiten sind nichtlinear.  
 
*Die Größen aν und mν sind zwar statistisch abhängig, trotzdem aber unkorreliert.  
 
*Die Größen aν und mν sind zwar statistisch abhängig, trotzdem aber unkorreliert.  
 
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Version vom 15. August 2018, 16:19 Uhr

Algebraische Summe und Modulo-2-Summe

Ein „getakteter” Zufallsgenerator liefert eine Folge xν von binären Zufallszahlen.

  • Es wird nun vorausgesetzt, dass die Binärzahlen 0 und 1 mit gleichen Wahrscheinlichkeiten auftreten und dass die einzelnen Zufallszahlen nicht statistisch voneinander abhängen.
  • Die Zufallszahlen xν{0,1} werden in die erste Speicherstelle eines Schieberegisters eingetragen und mit jeden Takt um eine Stelle nach unten verschoben.


Aus den Inhalten des dreistelligen Schieberegisters werden zwei neue Zufallsfolgen aν und mν gebildet. Hierbei bezeichnet:

  • aν  die algebraische Summe:
aν=xν+xν1+xν2,
  • mν  die Modulo-2-Summe:
mν=xνxν1xν2.

Dieser Sachverhalt ist in der nachfolgenden Tabelle nochmals dargestellt:

Tabelle zur Momentenberechnung



Hinweis:   Die Aufgabe gehört zum Kapitel Zweidimensionale Zufallsgrößen.



Fragebogen

1

Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeiten der Zufallsgröße mν. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Modulo-2-Summe gleich 0 ist?

Pr(mν=0) = 

2

Bestehen statistische Abhängigkeiten innerhalb der Folge mν?

Die Folgenelemente mν sind statistisch unabhängig.
Es bestehen statistische Bindungen innerhalb der Folge mν.

3

Ermitteln Sie die Verbund-WDF fxm(xν,mν). Bewerten Sie aufgrund des Resultats die folgenden Aussagen (zutreffend oder nicht).

Die Zufallsgrößen xν und mν sind statistisch abhängig.
Die Zufallsgrößen xν und mν sind statistisch unabhängig.
Die Zufallsgrößen xν und mν sind korreliert.
Die Zufallsgrößen xν und mν sind unkorreliert.

4

Bestehen innerhalb der Folge aν statistische Abhängigkeiten?

Die Folgenelemente aν sind statistisch unabhängig.
Es bestehen statistische Bindungen innerhalb der Folge aν.

5

Ermitteln Sie die 2D-WDF fam(aν,mν) und den Korrelationskoeffizienten ρam. Welche der folgenden Aussagen treffen zu?

Die Zufallsgrößen aν und mν sind statistisch abhängig.
Die Zufallsgrößen aν und mν sind statistisch unabhängig.
Die Zufallsgrößen aν und mν sind korreliert.
Die Zufallsgrößen aν und mν sind unkorreliert.


Musterlösung

(1)  Aus der Tabelle auf der Angabenseite ist ersichtlich, dass bei der Modulo-2-Summe die beiden Werte 0 und 1 mit gleicher Wahrscheinlichkeit auftreten:

Pr(mν=0)=Pr(mν=1)=0.5_.


(2)  Die Tabelle zeigt, dass bei jeder Vorbelegung   ⇒   (xν1,xν2)=(0,0),(0,1),(1,0),(1,1)   die Werte mν=0 bzw. mν=1 mit gleicher Wahrscheinlichkeit auftreten. Anders ausgedrückt:   Pr(mν|mν1)=Pr(mν). Dies entspricht genau der Definition der „statistischen Unabhängigkeit”   ⇒   Antwort 1.


2D-WDF von x und m

(3)  Richtig sind der zweite und der letzte Lösungsvorschlag.

  • Die 2D–WDF besteht aus vier Diracfunktionen, jeweils mit dem Gewicht 1/4.
  • Man erhält dieses Ergebnis beispielsweise durch Auswertung der Tabelle auf der Angabenseite.
  • Da fxm(xν,mν) gleich dem Produkt fx(xν)fm(mν) ist, sind die Größen xν und mν statistisch unabhängig.
  • Statistisch unabhängige Zufallsgrößen sind aber auch linear statistisch unabhängig, also mit Sicherheit unkorreliert.


(4)  Innerhalb der Folge aν der algebraischen Summe gibt es statistische Bindungen   ⇒   Antwort 2.

  • Man erkennt dies daran, dass die unbedingte Wahrscheinlichkeit Pr(aν=0)=1/8 ist,
  • während zum Beispiel Pr(aν=0|aν1=3)=0 ist.


2D-WDF von a und m

(5)  Richtig sind der erste und der letzte Lösungsvorschlag:

  • Wie bei der Teilaufgabe (3) gibt es wieder vier Diracfunktionen, diesmal aber nicht mit gleichen Impulsgewichten 1/4.
  • Die zweidimensionale WDF lässt sich somit nicht als Produkt der zwei Randwahrscheinlichkeitsdichten schreiben.
  • Das bedeutet aber, dass statistische Bindungen zwischen aν und mν bestehen müssen.
  • Für den gemeinsamen Erwartungswert erhält man:
E[am]=1800+3820+3811+1831=34.
  • Mit den linearen Mittelwerten E[a]=1.5  und  E[m]=0.5 folgt damit für die Kovarianz:
μam=E[am]E[a]E[m]=0.751.50.5=0.
  • Damit ist auch der Korrelationskoeffizient ρam=0. Das heißt:   Die vorhandenen Abhängigkeiten sind nichtlinear.
  • Die Größen aν und mν sind zwar statistisch abhängig, trotzdem aber unkorreliert.