Aufgaben:Aufgabe 3.7Z: Error Performance: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. Januar 2018, 15:36 Uhr
Jeder Betreiber von ISDN-Systemen muss gewisse Mindestanforderungen hinsichtlich der Bitfehlerquote (BER) einhalten, die zum Beispiel in der CCITT-Empfehlung G.821 unter dem Namen Error Performance spezifiziert sind.
Rechts sehen Sie einen Auszug aus dieser Empfehlung:
- Diese besagt unter Anderem, dass – über eine ausreichend lange Zeit gemittelt – mindestens 99.8% aller Einsekunden-Intervalle eine Bitfehlerquote kleiner 10−3 (ein Promille) aufweisen müssen.
- Bei einer Bitrate von 64 kbit/s entspricht dies der Bedingung, dass in einer Sekunde (und somit bei N=64000 übertragenen Symbolen) nicht mehr als 64 Bitfehler auftreten dürfen:
- Pr(f≤64)≥0.998.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Gaußverteilte Zufallsgröße.
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
- Gehen Sie für die ersten drei Teilaufgaben stets von der Bitfehlerwahrscheinlichkeit p=10−3 aus. In der gesamten Aufgabe gelte zudem N=64000.
- In der Aufgabe 3.7 wurde darauf hingewiesen, dass unter gewissen Bedingungen – die hier alle erfüllt sind – die Binomialverteilung durch eine Gaußverteilung mit gleichem Mittelwert und gleicher Streuung approximiert werden kann. Verwenden Sie diese Näherung bei der Teilaufgabe (4).
Fragebogen
Musterlösung
- Bei der hier definierten Zufallsgröße f handelt es sich um den klassischen Fall einer binomialverteilten Zufallsgröße, nämlich der Summe über N Binärwerte (0 oder 1).
- Da das Produkt N⋅p=64 und dadurch sehr viel größer als 1 ist, kann die Binomialverteilung mit guter Näherung durch eine Poissonverteilung mit der Rate λ=64 angenähert werden.
(2) Der Mittelwert ergibt sich zu mf=N⋅p=64_ unabhängig davon, ob man von der Binomial- oder der Poissonverteilung ausgeht.
(3) Für die Streuung erhält man σf=√64000⋅10−3⋅0.999≈√64=8_. Der Fehler durch Anwendung der Poissonlverteilung anstelle der Binomialverteilung ist hier kleiner als 0.0005.
(4) Bei einer Gaußschen Zufallsgröße f mit Mittelwert mf=64 ist die Wahrscheinlichkeit Pr(f≤64)≈50%_. Anmerkung: Bei einer kontinuierlichen Zufallsgröße wäre die Wahrscheinlichkeit exakt 0.5. Da f nur ganzzahlige Werte annehmen kann, ist sie hier geringfügig größer.
(5) Mit λ=N⋅p lautet die entsprechende Bedingung:
Q(64−λ√λ)≤0.002bzw.64−λ√λ>2.9.
Der Maximalwert von λ kann nach folgender Gleichung ermittelt werden: λ+2.9⋅√λ−64=0.
Die Lösung dieser quadratischen Gleichung lautet: √λ=−2.9±√8.41+2562=6.68⇒λ=44.6⇒pB, max=44.664000≈0.069%_.
Die zweite Lösung obiger Gleichung ist negativ und muss nicht weiter berücksichtigt werden.