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Aufgaben:Aufgabe 1.7: Codierung bei B–ISDN: Unterschied zwischen den Versionen

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'''(1)'''&nbsp;  Richtig ist <u>Lösungsvorschlag 2</u>, wie ein Vergleich der Signalverläufe c(t) und b(t) zeigt.
 
'''(1)'''&nbsp;  Richtig ist <u>Lösungsvorschlag 2</u>, wie ein Vergleich der Signalverläufe c(t) und b(t) zeigt.
  
'''(2)'''&nbsp; Die Symboldauer (Bitdauer) von q(t) beträgt Tq=1/Rq=0.488 μs_.
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Die Symboldauer Tc des AMI–Codes (und des HDB3–Codes) ist genau so groß. Dagegen ist die Symboldauer (Bitdauer) nach der 1T2B–Codierung nur halb so groß: Tb=Tc/2=0.244 μs_.
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'''(2)'''&nbsp; Die Symboldauer (Bitdauer) von q(t) beträgt &nbsp; Tq=1/Rq=0.488 μs_.
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*Die Symboldauer des AMI–Codes (und des HDB3–Codes) ist genau so groß: &nbsp; Tc=0.488 μs_.
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*Dagegen ist die Symboldauer (Bitdauer) nach der 1T2B–Codierung nur halb so groß: Tb=Tc/2=0.244 μs_.
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'''(3)'''&nbsp; Mit der angegebenen Gleichung ergibt sich mit Mq=2,Mc=3 und Tc=Tq:
 
'''(3)'''&nbsp; Mit der angegebenen Gleichung ergibt sich mit Mq=2,Mc=3 und Tc=Tq:
:$$r_{\rm HDB3} = 1 - \frac{T_c \cdot {\rm ld}\hspace{0.1cm}(M_q)}{T_q \cdot {\rm ld}\hspace{0.1cm}(M_c)} = 1 - \frac{1}{{\rm ld}\hspace{0.1cm}(3)} \hspace{0.15cm}\underline{= 36.9\,\%} \hspace{0.05cm}.$$
+
:$$r_{\rm HDB3} = 1 - \frac{T_c \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_q)}{T_q \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_c)} = 1 - \frac{1}{{\rm log_2}\hspace{0.1cm}(3)} \hspace{0.15cm}\underline{= 36.9\,\%} \hspace{0.05cm}.$$
  
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'''(4)'''&nbsp; Passt man die Gleichung an den 1T2B&ndash;Code an, so erhält man mit Mc=3,Mb=2,Tb=Tc/2:
:$$r_{\rm 1T2B} = 1 - \frac{T_b \cdot {\rm ld}\hspace{0.1cm}(M_c)}{T_c \cdot {\rm ld}\hspace{0.1cm}(M_b)} = 1 - \frac{{\rm ld}\hspace{0.1cm}(3)}{2} \hspace{0.15cm}\underline{= 20.7\,\%} \hspace{0.05cm}.$$
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:$$r_{\rm 1T2B} = 1 - \frac{T_b \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_c)}{T_c \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_b)} = 1 - \frac{{\rm log_2}\hspace{0.1cm}(3)}{2} \hspace{0.15cm}\underline{= 20.7\,\%} \hspace{0.05cm}.$$
  
'''(5)'''&nbsp; Die Redundanz erhält man, wenn man die angegebene Gleichung auf das Eingangssignal q(t) und das Ausgangssignal c(t) bezieht. Mit Mq=Mb=2 und Tb=Tq/2 folgt daraus:
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'''(5)'''&nbsp; Die resultierende Redundanz beider Codes erhält man, wenn man die angegebene Gleichung auf das Eingangssignal q(t) und das Ausgangssignal c(t) bezieht. Mit Mq=Mb=2 und Tb=Tq/2 folgt daraus:
:$$r_{\rm HDB3+1T2B} = 1 - \frac{T_b \cdot {\rm ld}\hspace{0.1cm}(M_q)}{T_q \cdot {\rm ld}\hspace{0.1cm}(M_b)} = 1 - \frac{T_b}{T_q} \hspace{0.15cm}\underline{= 50\,\%} \hspace{0.05cm}.$$
+
:$$r_{\rm HDB3+1T2B} = 1 - \frac{T_b \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_q)}{T_q \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_b)} = 1 - \frac{T_b}{T_q} \hspace{0.15cm}\underline{= 50\,\%} \hspace{0.05cm}.$$
 
Zum gleichen Ergebnis kommt man über die Rechnung
 
Zum gleichen Ergebnis kommt man über die Rechnung
:$$1-r_{\rm HDB3+1T2B} \ = \ (1-r_{\rm HDB3}) \cdot (1-r_{\rm 1T2B}) =$$
+
:$$1-r_{\rm HDB3+1T2B} \ = \ (1-r_{\rm HDB3}) \cdot (1-r_{\rm 1T2B}) =(1- 1 +\frac{1}{{\rm log_2}\hspace{0.1cm}(3)}) \cdot (1-1+ \frac{{\rm log_2}\hspace{0.1cm}(3)}{2}) = 50\,\% \hspace{0.05cm}.$$
:$$\hspace{2.7cm} \ = \ (1- 1 +\frac{1}{{\rm ld}\hspace{0.1cm}(3)}) \cdot (1-1+ \frac{{\rm ld}\hspace{0.1cm}(3)}{2}) = 50\,\% \hspace{0.05cm}.$$
 
 
:rHDB3+1T2B=50%.
 
:rHDB3+1T2B=50%.
  

Version vom 19. Dezember 2017, 16:49 Uhr

HDB3- und 1T2B-Codierung

Bei herkömmlichem ISDN über Kupferleitungen wird der HDB3–Code verwendet – siehe Aufgabe 1.5: Dieser wurde vom so genannten AMI–Code abgeleitet,

  • ist wie dieser ein Pseudoternärcode,
  • vermeidet aber mehr als drei aufeinander folgende „0”–Symbole,
  • indem die strenge AMI–Codierregel bei längeren Nullfolgen bewusst verletzt wird.


Die Grafik zeigt das HDB3–codierte Signal c(t), das sich aus dem binären redundanzfreien Quellensignal q(t) ergibt. Da im Quellensignal nicht mehr als drei aufeinanderfolgende Nullen auftreten, ist c(t) identisch mit dem AMI–codierten Signal.

Das Ende der 1990–Jahre geplante Breitband–ISDN sollte Datenraten bis 155 Mbit/s bereitstellen im Vergleich zu 144 kbit/s des herkömmlichen ISDN mit zwei B–Kanälen und einem D–Kanal. Um diese hohe Datenrate zu erreichen, musste

  • zum einen eine neuere Technik (ATM) verwendet werden,
  • zum zweiten aber auch das Übertragungsmedium gewechselt werden, von der Kupferleitung zur Glasfaser.


Da das HDB3–codierte Signal c(t) ∈ \{–1, 0, +1\} aber mittels Licht nicht übertragen werden kann, war eine zweite Codierung erforderlich. Der hierfür vorgesehene 1T2B–Code ersetzt jedes Ternärsymbol durch zwei Binärsymbole. Das untere Diagramm zeigt beispielhaft das Binärsignal b(t) ∈ \{0, 1\}, das sich nach dieser 1T2B–Codierung aus dem Signal c(t) ergibt.

Gehen Sie bei dieser Aufgabe davon aus, dass die Bitrate des redundanzfreien Quellensignals q(t) gleich R_{q} = 2.048 \ \rm Mbit/s beträgt. Die jeweiligen Symboldauern der Signale q(t), c(t) und b(t) werden mit T_{q}, T_{c} und T_{b} bezeichnet.

Die äquivalente Bitrate des pseudoternären Signals c(t) ist R_{c} = {\rm log_2}(3)/T_{c}, woraus mit der (echten) Bitrate R_{q} = 1/T_{q} des Quellensignals die relative Redundanz des AMI– bzw. HDB3–Codes berechnet werden kann:

r_{\rm HDB3} = \frac{R_c - R_q}{R_c}= 1 - \frac{T_c \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_q)}{T_q \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_c)} \hspace{0.05cm}.

Für den 1T2B–Code kann eine ähnliche Gleichung aufgestellt werden, ebenso wie für die beiden Codes in Kombination.



Hinweise:


Fragebogen

1

Welche Zuordnung hat der hier verwendete 1T2B–Code?

c(t) = +1 \Rightarrow b(t) = 10, \hspace{1cm}c(t) = 0 \Rightarrow b(t) = 00, \hspace{1cm}c(t) = -1 \Rightarrow b(t) = 01,
c(t) = +1 \Rightarrow b(t) = 11, \hspace{1cm}c(t) = 0 \Rightarrow b(t) = 01, \hspace{1cm}c(t) = -1 \Rightarrow b(t) = 00,
c(t) = +1 \Rightarrow b(t) = 01, \hspace{1cm}c(t) = 0 \Rightarrow b(t) = 11, \hspace{1cm}c(t) = -1 \Rightarrow b(t) = 10.

2

Wie groß sind die Symboldauern von q(t), c(t) und b(t)?

T_{q} \ = \

\ \rm \mu s
T_{c} \ = \

\ \rm \mu s
T_{b} \ = \

\ \rm \mu s

3

Berechnen Sie die relative Redundanz des HDB3–Codes.

r_{\rm HDB3} \ = \

\ \%

4

Berechnen Sie die relative Redundanz des 1T2B–Codes.

r_{\rm 1T2B} \ = \

\ \%

5

Welche relative Redundanz besitzt das Signal b(t), also die Kombination aus HDB3–Code und 1T2B–Code?

r_{\rm HDB3+1T2B} \ = \

\ \%


Musterlösung

(1)  Richtig ist Lösungsvorschlag 2, wie ein Vergleich der Signalverläufe c(t) und b(t) zeigt.


(2)  Die Symboldauer (Bitdauer) von q(t) beträgt   T_{q} \underline{ = 1/R_{q} = 0.488 \ \rm \mu s}.

  • Die Symboldauer des AMI–Codes (und des HDB3–Codes) ist genau so groß:   T_{c} \underline{ = 0.488 \ \rm \mu s}.
  • Dagegen ist die Symboldauer (Bitdauer) nach der 1T2B–Codierung nur halb so groß: T_{b} = T_{c}/2 \underline{= 0.244 \ \rm \mu s}.


(3)  Mit der angegebenen Gleichung ergibt sich mit M_{q} = 2, M_{c} = 3 und T_{c} = T_{q}:

r_{\rm HDB3} = 1 - \frac{T_c \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_q)}{T_q \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_c)} = 1 - \frac{1}{{\rm log_2}\hspace{0.1cm}(3)} \hspace{0.15cm}\underline{= 36.9\,\%} \hspace{0.05cm}.

(4)  Passt man die Gleichung an den 1T2B–Code an, so erhält man mit M_{c} = 3, M_{b} = 2, T_{b} = T_{c}/2:

r_{\rm 1T2B} = 1 - \frac{T_b \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_c)}{T_c \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_b)} = 1 - \frac{{\rm log_2}\hspace{0.1cm}(3)}{2} \hspace{0.15cm}\underline{= 20.7\,\%} \hspace{0.05cm}.

(5)  Die resultierende Redundanz beider Codes erhält man, wenn man die angegebene Gleichung auf das Eingangssignal q(t) und das Ausgangssignal c(t) bezieht. Mit M_{q} = M_{b} = 2 und T_{b} = T_{q}/2 folgt daraus:

r_{\rm HDB3+1T2B} = 1 - \frac{T_b \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_q)}{T_q \cdot {\rm log_2}\hspace{0.1cm}(M_b)} = 1 - \frac{T_b}{T_q} \hspace{0.15cm}\underline{= 50\,\%} \hspace{0.05cm}.

Zum gleichen Ergebnis kommt man über die Rechnung

1-r_{\rm HDB3+1T2B} \ = \ (1-r_{\rm HDB3}) \cdot (1-r_{\rm 1T2B}) =(1- 1 +\frac{1}{{\rm log_2}\hspace{0.1cm}(3)}) \cdot (1-1+ \frac{{\rm log_2}\hspace{0.1cm}(3)}{2}) = 50\,\% \hspace{0.05cm}.
\Rightarrow \hspace{0.3cm}r_{\rm HDB3+1T2B}= 50\,\% \hspace{0.05cm}.