Aufgabe 2.2: xDSL–Varianten: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''(1)''' | + | '''(1)''' Die Grafik zeigt ADSL $\Rightarrow$ <u>Lösungsvorschlag 1</u>. Bei VDSL ist der DSLAM (''Digital Subscriber Line Access Multiplexer'') in den Kabelverzweiger verlegt. |
− | '''(2)''' <u> | + | '''(2)''' Der Glasfaser–Abschlusspunkt liegt bei DSL stets im DSLAM. Nur in der ADSL–Variante befindet sich der DSLAM in der Ortsvermittlungsstelle. |
+ | Dagegen ist der DSLAM in der VDSL–Variante im Kabelverzweiger (oder für die VDSL(2)– Variante im Outdoor DSLAM neben dem Kabelverzweiger) untergebracht, um die „Last Mile” (Länge der Kupferleitung) zu reduzieren und somit höhere Datenraten zu erreichen. Der Glasfaserabschluss befindet sich beim Endkunden nur dann, wenn FttH– oder FttB–Technologien eingesetzt werden. Es handelt sich dann allerdings nicht mehr um DSL. Richtig ist somit allein <u>der Lösungsvorschlag 2</u>. | ||
− | '''(3)''' | + | '''(3)''' Der <u>Splitter</u> beinhaltet je ein Tief– und Hochpassfilter und kann damit die niedrigen Frequenzen (Telefonsignal) von den höheren Frequenzen (xDSL–Signal) trennen. |
− | + | '''(4)''' Richtig sind die <u>Aussagen 1 und 3</u>: Bei ADSL–Systemen werden tatsächlich stets $32 \ \rm kbit/s$ für Verwaltungsdaten reserviert. Dagegen kann bei ADSL2 die Länge des Overheads zwischen $4$ und $32 \ \rm kbit/s$ variieren. Bei einer Reduzierung erreicht man eine höhere Nutzdatenrate. | |
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+ | Die Aussage 3 ist richtig: Durch die Aufnahme von ''Seamless Rate Adaption'' in den Standard kann ein eventueller Verlust der Synchronisation bei einer Variation der Kanalgüte vermieden werden. | ||
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+ | Dagegen ist die letzte Aussage falsch. Die maximal erreichbare Datenrate beträgt bei VDSL(2) zwar (theoretisch) $250 \ \rm Mbit/s$. Die Datenrate sinkt aber bei einer Entfernung von $500 \ \rm m$ auf bis zu $100 \ \rm Mbit/s$. Bei $2000 \ \rm m$ Kupferleitung beträgt sie sogar weniger als $10 \ \rm Mbit/s$. ADSL2+ erreicht dagegen maximal „nur” $ 25 \ \rm Mbit/s$, aber die Datenrate nimmt bei größerer Entfernung deutlich langsamer ab als VDSL(2) und beträgt bei $2000 \ \rm m$ ungefähr noch $15 \ \rm Mbit/s$. Der „Schnittpunkt” liegt bei ungefähr $1500 \ \rm m$. | ||
Version vom 17. Dezember 2017, 17:41 Uhr
„xDSL” ist ein sehr weit gefasster Oberbegriff, der eine ganze Reihe verschiedener Systemvarianten für schnellen Internetzugang beinhaltet:
- $\color{red}{\boldsymbol{\rm ADSL}}$: Asymmetric Digital Subscriber Line,
- die Erweiterungen $\color{red}{\boldsymbol{\rm ADSL2}}$ und $\color{red}{\boldsymbol{\rm ADSL2+}}$,
- $\color{red}{\boldsymbol{\rm VDSL}}$: Very high–speed Digital Subscriber Line, in Deutschland das System VDSL(2).
Die Aufgabe beinhaltet einige Fragestellungen zu den drei oben genannten Systemvarianten. Die Grafik zeigt die Ortsvermittlungsstelle sowie den Kabelverzweiger einer der oben genannten Varianten.
Hinweis:
Die Aufgabe gehört zum Themengebiet von Kapitel xDSL–Systeme.
Fragebogen
Musterlösung
(2) Der Glasfaser–Abschlusspunkt liegt bei DSL stets im DSLAM. Nur in der ADSL–Variante befindet sich der DSLAM in der Ortsvermittlungsstelle. Dagegen ist der DSLAM in der VDSL–Variante im Kabelverzweiger (oder für die VDSL(2)– Variante im Outdoor DSLAM neben dem Kabelverzweiger) untergebracht, um die „Last Mile” (Länge der Kupferleitung) zu reduzieren und somit höhere Datenraten zu erreichen. Der Glasfaserabschluss befindet sich beim Endkunden nur dann, wenn FttH– oder FttB–Technologien eingesetzt werden. Es handelt sich dann allerdings nicht mehr um DSL. Richtig ist somit allein der Lösungsvorschlag 2.
(3) Der Splitter beinhaltet je ein Tief– und Hochpassfilter und kann damit die niedrigen Frequenzen (Telefonsignal) von den höheren Frequenzen (xDSL–Signal) trennen.
(4) Richtig sind die Aussagen 1 und 3: Bei ADSL–Systemen werden tatsächlich stets $32 \ \rm kbit/s$ für Verwaltungsdaten reserviert. Dagegen kann bei ADSL2 die Länge des Overheads zwischen $4$ und $32 \ \rm kbit/s$ variieren. Bei einer Reduzierung erreicht man eine höhere Nutzdatenrate.
Die Aussage 3 ist richtig: Durch die Aufnahme von Seamless Rate Adaption in den Standard kann ein eventueller Verlust der Synchronisation bei einer Variation der Kanalgüte vermieden werden.
Dagegen ist die letzte Aussage falsch. Die maximal erreichbare Datenrate beträgt bei VDSL(2) zwar (theoretisch) $250 \ \rm Mbit/s$. Die Datenrate sinkt aber bei einer Entfernung von $500 \ \rm m$ auf bis zu $100 \ \rm Mbit/s$. Bei $2000 \ \rm m$ Kupferleitung beträgt sie sogar weniger als $10 \ \rm Mbit/s$. ADSL2+ erreicht dagegen maximal „nur” $ 25 \ \rm Mbit/s$, aber die Datenrate nimmt bei größerer Entfernung deutlich langsamer ab als VDSL(2) und beträgt bei $2000 \ \rm m$ ungefähr noch $15 \ \rm Mbit/s$. Der „Schnittpunkt” liegt bei ungefähr $1500 \ \rm m$.