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Aufgaben:Aufgabe 1.08: Identische Codes: Unterschied zwischen den Versionen

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Wir betrachten einen Blockcode C, der durch folgende Generatormatrix beschrieben wird:
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Wir betrachten einen Blockcode $\mathcal{C}$, der durch folgende Generatormatrix beschrieben wird:
  
 
:{ \boldsymbol{\rm G}} = \begin{pmatrix} 0 &0 &1 &0 &1 &1\\ 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &1 &1 &1 &0 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.
 
:{ \boldsymbol{\rm G}} = \begin{pmatrix} 0 &0 &1 &0 &1 &1\\ 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &1 &1 &1 &0 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.
  
Die Zuordnung zwischen den Informationsworten \underline{u} und den Codeworten \underline{x} kann der beiliegenden Tabelle entnommen werden. Man erkennt, dass es sich dabei nicht um einen systematischen Code handelt.
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Die Zuordnung zwischen den Informationsworten \underline{u} und den Codeworten \underline{x} kann der Tabelle entnommen werden. Man erkennt, dass es sich dabei nicht um einen systematischen Code handelt.
  
Durch Manipulation der Generatormatrix \boldsymbol {\rm G} lassen sich daraus identische Codes konstruieren. Darunter versteht man Codes mit gleichen Codeworten, jedoch unterschiedlicher Zuordnung $\underline{u} \rightarrow \underline{u}$. Folgende Operationen sind erlaubt, um einen identischen Code zu erhalten:
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Durch Manipulation der Generatormatrix \boldsymbol {\rm G} lassen sich daraus identische Codes konstruieren. Darunter versteht man Codes mit gleichen Codeworten, jedoch unterschiedlicher Zuordnung $\underline{u} \rightarrow \underline{x}$.  
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Folgende Operationen sind erlaubt, um einen identischen Code zu erhalten:
  
 
*Vertauschen oder Permutieren der Zeilen,
 
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*Ersetzen einer Zeile durch eine Linearkombination zwischen dieser Zeile und einer anderen.
 
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Für den in der Teilaufgabe 3) gesuchten Code C_{\rm sys} \Rightarrow Generatormatrix \boldsymbol{\rm G}_{\rm sys} wird weiter gefordert, dass er systematisch ist.
 
  
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Für den in der Teilaufgabe (3) gesuchten Code \mathcal{C}_{\rm sys} mit Generatormatrix \boldsymbol{\rm G}_{\rm sys} wird weiter gefordert, dass er systematisch ist.
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*Die Aufgabe gehört zum Kapitel [[Kanalcodierung/Allgemeine_Beschreibung_linearer_Blockcodes|Allgemeine Beschreibung linearer Blockcodes]].
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*Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite [[Kanalcodierung/Allgemeine_Beschreibung_linearer_Blockcodes#Systematische_Codes|Systematische Codes]].
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*Bezug genommen wird zudem auf die so genannte ''Singleton–Schranke''. Diese besagt, dass die minimale Hamming–Distanz eines (n, k)–Blockcodes nach oben beschränkt ist: &nbsp; d_{\rm min} \le n - k +1.
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*Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein
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Die Aufgabe bezieht sich vorwiegend auf die Seite [[Kanalcodierung/Allgemeine_Beschreibung_linearer_Blockcodes#Systematische_Codes|Systematische Codes]] im Kapitel [[Kanalcodierung/Allgemeine_Beschreibung_linearer_Blockcodes|Allgemeine Beschreibung linearer
 
Blockcodes]]1.4. Bezug genommen wird zudem auf die so genannte ''Singleton–Schranke''. Diese besagt, dass die minimale Hamming–Distanz eines (n, k)–Blockcodes nach oben beschränkt ist:
 
:d_{\rm min} \le n - k +1.
 
  
  
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<quiz display=simple>
 
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{Geben Sie die Kenngrößen des gegebenen Codes C an.
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{Geben Sie die Kenngrößen des gegebenen Codes $\mathcal{C}$ an.
 
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|type="{}"}
n \ = \ { 6 3% }
+
$n \hspace{0.3cm} = \ $ { 6 }
k \ = \ { 3 3% }
+
$k \hspace{0.3cm} = \ $ { 3 }
$|C| \ = \ ${ 8 3% }
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$m \hspace{0.15cm} = \ $ { 3 }
R \ = \ { 0.5 3% }
+
$R \hspace{0.15cm} = \ ${ 0.5 3% }
$m \ = \ $ { 3 3% }
+
$|\mathcal{C}| \hspace{0.1cm} = \ ${ 8 }
d_{\rm min} = { 3 3% }
+
$d_{\rm min} \hspace{0.01cm} = \ $ { 3 }
  
 
{Gibt es einen (6, 3)–Blockcode mit größerer Minimaldistanz?
 
{Gibt es einen (6, 3)–Blockcode mit größerer Minimaldistanz?
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|type="()"}
 
+ Ja.
 
+ Ja.
 
- Nein.
 
- Nein.
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{Wie lautet die Generatormatrix {\boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys} des identischen systematischen Codes?
 
{Wie lautet die Generatormatrix {\boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys} des identischen systematischen Codes?
 
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- Die 1. Zeile lautet $„1 \ 0 \ 1 \ 1 \ 0 \ 1”$.
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- Die 1. Zeile lautet &nbsp; &bdquo;$1 \ 0 \ 1 \ 1 \ 0 \ 1$&rdquo;.
+ Die 2. Zeile lautet $„0 \ 1 \ 0 \ 1 \ 0 \ 1”$.
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+ Die 2. Zeile lautet &nbsp;  &bdquo;$0 \ 1 \ 0 \ 1 \ 0 \ 1$&rdquo;.
+ Die 3. Zeile lautet $„0 \ 0 \ 1 \ 0 \ 1 \ 1”$.
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+ Die 3. Zeile lautet &nbsp;  &bdquo;$0 \ 0 \ 1 \ 0 \ 1 \ 1$&rdquo;.
  
 
{Welche Zuordnungen ergeben sich bei dieser Codierung?
 
{Welche Zuordnungen ergeben sich bei dieser Codierung?
 
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+ $\underline{u} = (0, 0, 0)  \Rightarrow   \underline{x}_{\rm sys} = (0, 0, 0, 0, 0, 0)$.
+
+ $\underline{u} = (0, 0, 0)  \ \Rightarrow \underline{x}_{\rm sys} = (0, 0, 0, 0, 0, 0)$.
+ $\underline{u} = (0, 0, 1)   \Rightarrow   \underline{x}_{\rm sys}= (0, 0, 1, 0, 0, 1)$.
+
+ $\underline{u} = (0, 0, 1) \ \Rightarrow \underline{x}_{\rm sys}= (0, 0, 1, 0, 0, 1)$.
- $\underline{u} = (0, 1, 0)   \Rightarrow   \underline{x}_{\rm sys} = (0, 1, 0, 1, 1, 0)$.
+
- $\underline{u} = (0, 1, 0) \Rightarrow \ \underline{x}_{\rm sys} = (0, 1, 0, 1, 1, 0)$.
  
  

Version vom 15. Dezember 2017, 14:46 Uhr

Zuordnung des betrachteten
(6, 3)–Blockcodes

Wir betrachten einen Blockcode \mathcal{C}, der durch folgende Generatormatrix beschrieben wird:

{ \boldsymbol{\rm G}} = \begin{pmatrix} 0 &0 &1 &0 &1 &1\\ 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &1 &1 &1 &0 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.

Die Zuordnung zwischen den Informationsworten \underline{u} und den Codeworten \underline{x} kann der Tabelle entnommen werden. Man erkennt, dass es sich dabei nicht um einen systematischen Code handelt.

Durch Manipulation der Generatormatrix \boldsymbol {\rm G} lassen sich daraus identische Codes konstruieren. Darunter versteht man Codes mit gleichen Codeworten, jedoch unterschiedlicher Zuordnung \underline{u} \rightarrow \underline{x}.

Folgende Operationen sind erlaubt, um einen identischen Code zu erhalten:

  • Vertauschen oder Permutieren der Zeilen,
  • Multiplizieren aller Zeilen mit einem konstanten Vektor ungleich 0,
  • Ersetzen einer Zeile durch eine Linearkombination zwischen dieser Zeile und einer anderen.


Für den in der Teilaufgabe (3) gesuchten Code \mathcal{C}_{\rm sys} mit Generatormatrix \boldsymbol{\rm G}_{\rm sys} wird weiter gefordert, dass er systematisch ist.



Hinweise :

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel Allgemeine Beschreibung linearer Blockcodes.
  • Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite Systematische Codes.
  • Bezug genommen wird zudem auf die so genannte Singleton–Schranke. Diese besagt, dass die minimale Hamming–Distanz eines (n, k)–Blockcodes nach oben beschränkt ist:   d_{\rm min} \le n - k +1.
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein



Fragebogen

1

Geben Sie die Kenngrößen des gegebenen Codes \mathcal{C} an.

n \hspace{0.3cm} = \

k \hspace{0.3cm} = \

m \hspace{0.15cm} = \

R \hspace{0.15cm} = \

|\mathcal{C}| \hspace{0.1cm} = \

d_{\rm min} \hspace{0.01cm} = \

2

Gibt es einen (6, 3)–Blockcode mit größerer Minimaldistanz?

Ja.
Nein.

3

Wie lautet die Generatormatrix {\boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys} des identischen systematischen Codes?

Die 1. Zeile lautet   „1 \ 0 \ 1 \ 1 \ 0 \ 1”.
Die 2. Zeile lautet   „0 \ 1 \ 0 \ 1 \ 0 \ 1”.
Die 3. Zeile lautet   „0 \ 0 \ 1 \ 0 \ 1 \ 1”.

4

Welche Zuordnungen ergeben sich bei dieser Codierung?

\underline{u} = (0, 0, 0) \ \Rightarrow \ \underline{x}_{\rm sys} = (0, 0, 0, 0, 0, 0).
\underline{u} = (0, 0, 1) \ \Rightarrow \ \underline{x}_{\rm sys}= (0, 0, 1, 0, 0, 1).
\underline{u} = (0, 1, 0) \ \Rightarrow \ \underline{x}_{\rm sys} = (0, 1, 0, 1, 1, 0).

5

Welche Prüfbits hat der systematische Code \underline{x}_{\rm sys} = (u_{1}, u_{2}, u_{3}, p_{1}, p_{2}, p_{3})?

p_{1} = u_{1} \oplus u_{2},
p_{2} = u_{2} \oplus u_{3},
p_{3} = u_{1} \oplus u_{3}.


Musterlösung

(1)  Der vorgegebene Code C wird durch folgende Kenngrößen charakterisiert:

  • Bitanzahl der Codeworte: \underline{n = 6},
  • Bitanzahl der Informationsworte: \underline{k = 3},
  • Anzahl der Codeworte (Codeumfang): |C| = 2^k \Rightarrow \underline{|C| = 8},
  • Coderate: R = k/n = 3/6 \Rightarrow \underline{R = 1/2},
  • Anzahl der Prüfbitgleichungen: \underline{m = n – k = 3},
  • minimale Hamming–Distanz (siehe Tabelle): \underline{d}_{\rm min} \underline{= 3}.


(2)  Nach der Singleton–Schranke gilt d_{\rm min} ≤ n – k + 1. Mit n = 6 und k = 3 erhält man hierfür d_{\rm min} ≤ 4. Es kann also durchaus ein (6, 3)–Blockcode mit größerer Minimaldistanz konstruiert werden \Rightarrow \underline{\rm JA}. Wie ein solcher Code aussieht, wurde freundlicherweise nicht gefragt.

Die Minimaldistanz aller Hamming–Codes ist d_{\rm min} = 3, und nur der Sonderfall mit n = 3 und k = 1 erreicht den Grenzwert. Dagegen erreichen das Maximum entsprechend der Singleton–Schranke:

  • alle Wiederholungscodes (Repetition Codes, RC) wegen k = 1und d_{\rm min} = n; hierzu gehört auch der (3, 1)–Hamming–Code, der ja bekannterweise identisch ist mit RC (3, 1),


(3)  Vertauscht man Zeilen in der Generatormatrix \boldsymbol {\rm G}, so kommt man zu einem identischen Code C'. Das heißt: Die Codes C und C' beinhalten die genau gleichen Codeworte. Beispielsweise erhält man nach zyklischem Zeilentausch 2 \rightarrow 1, 3 \rightarrow 2 und 1 \rightarrow 3 die neue Matrix

{ \boldsymbol{\rm G}}' = \begin{pmatrix} 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &1 &1 &1 &0\\ 0 &0 &1 &0 &1 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.

Die erste und die letzte Zeile der neuen Matrix entsprechen schon den Vorgaben eines systematischen Codes, nämlich, dass deren Generatormatrix { \boldsymbol{\rm G}_{\rm sys}} mit einer Diagonalmatrix beginnen muss. Ersetzt man die Zeile 2 durch die Modulo–2–Summe von Zeile 2 und 3, so erhält man:

{ \boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys} = \begin{pmatrix} 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &0 &1 &0 &1\\ 0 &0 &1 &0 &1 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.

Auch dieser systematische Code beinhaltet genau die gleichen Codeworte wie die Codes C und C'. Richtig sind die Lösungsvorschläge 2 und 3.


(4)  Wendet man die Gleichung \underline{x}_{\rm sys} = \underline{u} \cdot \boldsymbol{\rm G}_{\rm sys} auf die obigen Beispiele an, so erkennt man, dass die beiden ersten Aussagen richtig sind, nicht aber die letzte. Ohne Rechnung kommt man zum gleichen Ergebnis, wenn man berücksichtigt, dass

  • das systematische Codewort \underline{x}_{\rm sys} mit \underline{u} beginnen muss,
  • der Code C_{\rm sys} die gleichen Codeworte beinhaltet wie der vorgegebene Code C.


Für \underline{u} = (0, 1, 0) lautet somit das Codewort (0, 1, 0, ?, ?, ?). Ein Vergleich mit der Codetabelle von C auf der Angabenseite führt zum Ergebnis \underline{x}_{\rm sys} = (0, 1, 0, 1, 0, 1).


(5)  Bei systematischer Codierung besteht folgender Zusammenhang zwischen Generator– und Prüfmatrix:

{ \boldsymbol{\rm G}} =\left({ \boldsymbol{\rm I}}_k \: ; \:{ \boldsymbol{\rm P}} \right) \hspace{0.3cm}\Leftrightarrow \hspace{0.3cm} { \boldsymbol{\rm H}} =\left({ \boldsymbol{\rm P}}^{\rm T}\: ; \:{ \boldsymbol{\rm I}}_m \right) \hspace{0.05cm}.

Angewendet auf das aktuelle Beispiel erhält man so:

{ \boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys} = \begin{pmatrix} 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &0 &1 &0 &1\\ 0 &0 &1 &0 &1 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} { \boldsymbol{\rm H}}_{\rm sys} = \begin{pmatrix} 1 &1 &0 &1 &0 &0\\ 1 &0 &1 &0 &1 &0\\ 0 &1 &1 &0 &0 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.

Daraus ergeben sich Prüfgleichungen (siehe Grafik):

Schaubild der Prüfgleichungen
Formel: u_1 \oplus u_2 \oplus p_1 \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm}0 \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} p_1 = u_1 \oplus u_2 \hspace{0.05cm},\\ u_1 \oplus u_3 \oplus p_2 \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} 0 \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} p_2 = u_1 \oplus u_3 \hspace{0.05cm},\\ u_2 \oplus u_3 \oplus p_3 \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} 0 \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} p_3 = u_2 \oplus u_3 \hspace{0.05cm}.


\Rightarrow Richtig ist nur die Aussage 1. Die Angaben für p_{2} und p_{3} sind dagegen genau vertauscht.