Applets:Impulse und Spektren: Unterschied zwischen den Versionen

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K (Tasnad verschob die Seite Impulse & Spektren nach Impulse und Spektren, ohne dabei eine Weiterleitung anzulegen)
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'''Frage an Tasnad und David:
 
'''In der jetzigen Form ist ein Applet sowohl diese Beschreibungsdatei als auch die das zu öffnende HTML5-Programm. Das führt bei der Beschreibung zu Problemen.
 
  
'''Ich verwende jetzt mal Applikation für die Beschreibung und Applet für das HTML5-Programm. Dann könnte der Button  „Applet in neuem TAB öffnen” so bleiben. Zwei andere Begriffe wären mir allerdings lieber.
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==Aufruf des Applets in neuem Fenster==
 
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{{LntAppletLink|spektrum|Applet in neuem Tab öffnen}}  
'''Bitte linksbündig'''
 
{{LntAppletLink|spektrum}}
 
  
 
==Programmbeschreibung==
 
==Programmbeschreibung==
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Dargestellt werden impulsförmige symmetrische Zeitsignale &nbsp; &rArr; &nbsp; &bdquo;Impulse&rdquo; x(t) und die dazugehörigen Spektralfunktionen X(f), nämlich  
 
Dargestellt werden impulsförmige symmetrische Zeitsignale &nbsp; &rArr; &nbsp; &bdquo;Impulse&rdquo; x(t) und die dazugehörigen Spektralfunktionen X(f), nämlich  
 
*Gaußimpuls (englisch: ''Gaussian pulse''),  
 
*Gaußimpuls (englisch: ''Gaussian pulse''),  
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Weiter ist zu beachten:
 
Weiter ist zu beachten:
* Dargestellt werden x(t) bzw. X(f) für bis zu zwei Parametersätzen in jeweils einem Diagramm.
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* Die Funktionen x(t) bzw. X(f) werden für bis zu zwei Parametersätzen in jeweils einem Diagramm dargestellt.
 
* Die roten Kurven und Zahlenangaben gelten für den linken Parametersatz, die blauen für den rechten Parametersatz.
 
* Die roten Kurven und Zahlenangaben gelten für den linken Parametersatz, die blauen für den rechten Parametersatz.
 
* Die Abszissen t (Zeit) und f (Frequenz) sowie die Ordinaten x(t) (Signalwerte) bzw. X(f)  (Spektralwerte) sind jeweils normiert.  
 
* Die Abszissen t (Zeit) und f (Frequenz) sowie die Ordinaten x(t) (Signalwerte) bzw. X(f)  (Spektralwerte) sind jeweils normiert.  
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Soll mit dieser Einstellung ein Rechteckimpuls mit A=K=3 V und Δt=T=2 ms nachgebildet werden, dann sind alle Signalwerte mit K=3 V und alle Spektralwerte mit KT=0.006 V/Hz zu multiplizieren. Der maximale Spektralwert ist dann X(f=0)=0.006 V/Hz und die erste Nullstelle liegt bei f=1/T=0.5 kHz.}}
 
Soll mit dieser Einstellung ein Rechteckimpuls mit A=K=3 V und Δt=T=2 ms nachgebildet werden, dann sind alle Signalwerte mit K=3 V und alle Spektralwerte mit KT=0.006 V/Hz zu multiplizieren. Der maximale Spektralwert ist dann X(f=0)=0.006 V/Hz und die erste Nullstelle liegt bei f=1/T=0.5 kHz.}}
 
==Zur Handhabung des Programms==
 
'''Fehlt noch!
 
'''Wie im alten Programm mit Grafik
 
  
  
 
==Theoretischer Hintergrund==
 
==Theoretischer Hintergrund==
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===Zusammenhang x(t)X(f)===
 
===Zusammenhang x(t)X(f)===
 
*Der Zusammenhang zwischen Zeitfunktion x(t) und dem Spektrum X(f) ist durch das [[Signaldarstellung/Fouriertransformation_und_-rücktransformation#Das_erste_Fourierintegral|erste Fourierintegral]] gegeben:
 
*Der Zusammenhang zwischen Zeitfunktion x(t) und dem Spektrum X(f) ist durch das [[Signaldarstellung/Fouriertransformation_und_-rücktransformation#Das_erste_Fourierintegral|erste Fourierintegral]] gegeben:
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:x(t)=+X(f)cos(2πft)df     X(f)=+x(t)cos(2πft)dt.
 
:x(t)=+X(f)cos(2πft)df     X(f)=+x(t)cos(2πft)dt.
 
*x(t) und X(f) haben unterschiedliche Einheiten, z. B. x(t) in V, X(f) in V/Hz.
 
*x(t) und X(f) haben unterschiedliche Einheiten, z. B. x(t) in V, X(f) in V/Hz.
*Der Zusammenhang zwischen diesem Modul &bdquo;Impulse & Spektren&rdquo;  und dem ähnlich aufgebauten Applet [[Tiefpässe im Zeit- und Frequenzbereich]] basiert auf dem [[Signaldarstellung/Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation#Vertauschungssatz|Vertauschungssatz]].
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*Der Zusammenhang zwischen diesem Modul &bdquo;Impulse & Spektren&rdquo;  und dem ähnlich aufgebauten Applet [[Frequenzgang & Impulsantwort]] basiert auf dem [[Signaldarstellung/Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation#Vertauschungssatz|Vertauschungssatz]].
 
*Alle Zeiten sind auf eine Normierungszeit T normiert und alle Frequenzen auf 1/T die Spektralwerte X(f) müssen noch mit der Normierungszeit T multipliziert werden.
 
*Alle Zeiten sind auf eine Normierungszeit T normiert und alle Frequenzen auf 1/T die Spektralwerte X(f) müssen noch mit der Normierungszeit T multipliziert werden.
  
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===Gaussian Pulse Gaußimpuls===
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===Gaußimpuls  &nbsp; &nbsp; Gaussian Pulse ===
 
 
'''Ab hier überarbeiten hinsichtlich Kursiv'''
 
  
*Die Zeitfunktion mit der Höhe K und der (äquivalenten) Dauer Δt lautet:  
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*Die Zeitfunktion des Gaußimpulses mit der Höhe K und der (äquivalenten) Dauer Δt lautet:  
x(t)=Keπ(t/Δt)2.
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:$$x(t)=K\cdot {\rm e}^{-\pi\cdot(t/\Delta t)^2}.$$
 
*Die äquivalente Zeitdauer Δt ergibt sich aus dem flächengleichen Rechteck.
 
*Die äquivalente Zeitdauer Δt ergibt sich aus dem flächengleichen Rechteck.
*Der Wert bei t=$\Delta t/2istumdenFaktor0.456kleineralsderWertbeit=0$.
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*Der Wert bei $t = \Delta t/2$ ist um den Faktor $0.456$ kleiner als der Wert bei t=0.
 
*Für die Spektralfunktion erhält man gemäß der Fouriertransformation:
 
*Für die Spektralfunktion erhält man gemäß der Fouriertransformation:
X(f)=KΔteπ(fΔt)2.
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:$$X(f)=K\cdot \Delta t \cdot {\rm e}^{-\pi(f\cdot \Delta t)^2} .$$
*Je kleiner die äquivalente Zeitdauer Δt ist, um so breiter und niedriger ist das Spektrum (Reziprozitätsgesetz von Bandbreite und Impulsdauer).
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*Je kleiner die äquivalente Zeitdauer Δt ist, um so breiter und niedriger ist das Spektrum &nbsp; &rArr; &nbsp;  [[Signaldarstellung/Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation#Reziprozit.C3.A4tsgesetz_von_Zeitdauer_und_Bandbreite|Reziprozitätsgesetz von Bandbreite und Impulsdauer]].
*Sowohl x(t) als auch X(f) sind zu keinem f- bzw. t-Wert exakt gleich Null.
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*Sowohl x(t) als auch X(f) sind zu keinem f- bzw. t-Wert exakt gleich Null.
*Praktisch ist der Gaußimpuls in Zeit und Frequenz begrenzt. Zum Beispiel ist x(t) bereits bei t=1.5Δt auf 1% des Maximums abgefallen.
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*Für praktische Anwendungen kann der Gaußimpuls jedoch  in Zeit und Frequenz als begrenzt angenommen werden. Zum Beispiel ist x(t) bereits bei t=1.5Δt auf 1% des Maximums abgefallen.
  
===Rectangular  Pulse  Rechteckimpuls===
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===Rechteckimpuls  &nbsp; &nbsp;  Rectangular  Pulse  ===
 
*Die Zeitfunktion mit der Höhe K und der (äquivalenten) Dauer Δt lautet:
 
*Die Zeitfunktion mit der Höhe K und der (äquivalenten) Dauer Δt lautet:
  
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*Für die Frequenz f=±F/2 erhält man die Spektralwerte KΔt/2.
 
*Für die Frequenz f=±F/2 erhält man die Spektralwerte KΔt/2.
 
*Der asymptotische Abfall von X(f) verläuft in diesem Sonderfall mit 1/f3.
 
*Der asymptotische Abfall von X(f) verläuft in diesem Sonderfall mit 1/f3.
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==Vorschlag für die Versuchsdurchführung==
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&bdquo;Rot&rdquo; bezieht sich stets auf den ersten Parametersatz &nbsp; &rArr; &nbsp; x1(t) X1(f) und &bdquo;Blau&rdquo; den zweiten &nbsp; &rArr; &nbsp; x2(t) X2(f).
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'''(1)''' &nbsp; Vergleichen Sie den roten Gaußimpuls (A1=1,Δt1=1)  mit dem blauen Rechteckimpuls (A2=1,Δt2=1)  &nbsp; &rArr; &nbsp; Voreinstellung.
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<br>Welche Unterschiede erkennt man im Zeit- und im Frequenzbereich?}}
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*Der Gaußimpuls reicht sowohl im Zeit&ndash; als auch im Frequenzbereich theoretisch bis ins Unendliche. Praktisch sind aber x1(t) für |t|>1.5 und X1(t) für |f|>1.5 nahezu Null.
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*Der Rechteckimpuls ist zeitlich steng begrenzt: x2(|t|0.5)0, während  X2(f) in einem sehr viel größeren Bereich als X1(f) betragsmäßige Anteile besitzt.
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*Es gilt X1(f=0)=X2(f=0), weil das Integral über den Gaußimpuls x1(t) wie das  Integral über den Rechteckimpuls x2(t).
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'''(2)''' &nbsp; Vergleichen Sie den roten Gaußimpuls (A1=1,Δt1=1)  mit dem blauen Rechteckimpuls (A2=1,Δt2) und variieren Sie Δt2 zwischen 0.5 und 2. Interpretieren Sie die dargestellten Graphen.}}
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*Man erkennt das [[Signaldarstellung/Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation#Reziprozit.C3.A4tsgesetz_von_Zeitdauer_und_Bandbreite|Reziprozitätsgesetz von Bandbreite und Impulsdauer]]. Je größer die äquivalente Impulsdauer Δt2 ist, um so höher und schmäler ist die Spektralfunktion X2(f).
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*Da bei jeder Einstellung von Δt2 die Zeitsignalwerte bei t=0
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{{BlaueBox|TEXT= 
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'''(3)''' &nbsp; Wählen Sie die Voreinstellung  &nbsp; &rArr; &nbsp; &bdquo;Recall&rdquo;  und variieren Sie A1 im gesamten möglichen Bereich 0A11:}}
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Die Periodendauer T0=2.0 ms &nbsp; bleibt erhalten mit Ausnahme von A1=0. Dann gilt aufgrund der zweiten Schwingung  T0=0.4 ms.
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'''(4)''' &nbsp; Wählen Sie die Voreinstellung  &nbsp; &rArr; &nbsp; &bdquo;Recall&rdquo; und ändern Sie f2=0.2:}}
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Die Periodendauer ist T0=5.0 ms &nbsp; wegen &nbsp; ggt(2.0,0.2)=0.2.
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'''(5)''' &nbsp; Wählen Sie die Voreinstellung  &nbsp; &rArr; &nbsp; &bdquo;Recall&rdquo; und ändern Sie f1=0.2. Speichern Sie diese Einstellung mit &bdquo;Store&rdquo;:}}
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Die Periodendauer ist T0=10.0 ms &nbsp; wegen &nbsp; ggt(0.2,2.5)=0.1.
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'''(6)''' &nbsp; Wählen Sie die letzte Einstellung  &nbsp; &rArr; &nbsp; &bdquo;Recall&rdquo; und ändern Sie f2=0.6. Speichern Sie diese Einstellung mit &bdquo;Store&rdquo;:}}
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Die Periodendauer ist T0=5.0 ms &nbsp; wegen &nbsp; ggt(0.2,0.6)=0.2.
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'''(7)''' &nbsp; Wie groß ist bei gleicher Einstellung der maximale Signalwert xmax:}}
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Der maximale Signalwert wird mit xmax=1.39 V angegeben.
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'''(8)''' &nbsp; Wählen Sie die letzte Einstellung  &nbsp; &rArr; &nbsp; &bdquo;Recall&rdquo; und ändern Sie φ2=0 Summe zweier Cosinusschwingungen:}}
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Der maximale Signalwert ist nun mit xmax=1.5 V, also gleich A1+A2.
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'''(9)''' &nbsp; Wählen Sie die vorletzte Einstellung  &nbsp; &rArr; &nbsp; &bdquo;Recall&rdquo; und ändern Sie φ1=90 Summe zweier Sinusschwingungen:}}
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Der maximale Signalwert ist nun mit xmax=1.08 V, also ungleich A1+A2.
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==Zur Handhabung der Applet-Variante 1==
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==Über die Autoren==
 
==Über die Autoren==
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*2017 wurde &bdquo;Impulse & Spektren&rdquo;  von [[David Jobst]] im Rahmen seiner Ingenieurspraxis (Betreuer: [[Biografien_und_Bibliografien/An_LNTwww_beteiligte_Mitarbeiter_und_Dozenten#Tasn.C3.A1d_Kernetzky.2C_M.Sc._.28am_LNT_seit_2014.29|Tasnád Kernetzky]])  auf  &bdquo;HTML5&rdquo; umgesetzt und neu gestaltet.
 
*2017 wurde &bdquo;Impulse & Spektren&rdquo;  von [[David Jobst]] im Rahmen seiner Ingenieurspraxis (Betreuer: [[Biografien_und_Bibliografien/An_LNTwww_beteiligte_Mitarbeiter_und_Dozenten#Tasn.C3.A1d_Kernetzky.2C_M.Sc._.28am_LNT_seit_2014.29|Tasnád Kernetzky]])  auf  &bdquo;HTML5&rdquo; umgesetzt und neu gestaltet.
  
 
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==Nochmalige Aufrufmöglichkeit des Applets in neuem Fenster==
{{LntAppletLink|spektrum}}
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{{LntAppletLink|spektrum|Applet in neuem Tab öffnen}}

Version vom 13. Oktober 2017, 16:39 Uhr

Aufruf des Applets in neuem Fenster

Applet in neuem Tab öffnen

Programmbeschreibung


Dargestellt werden impulsförmige symmetrische Zeitsignale   ⇒   „Impulse” x(t) und die dazugehörigen Spektralfunktionen X(f), nämlich

  • Gaußimpuls (englisch: Gaussian pulse),
  • Rechteckimpuls (englisch: Rectangular pulse),
  • Dreieckimpuls (englisch: Triangular pulse),
  • Trapezimpuls (englisch: Trapezoidal pulse),
  • Cosinus–Rolloff–Impuls (englisch: Cosine-rolloff pulse).


Das aufzurufende Applet verwendet die englischen Begriffe im Gegensatz zu dieser deutschen Beschreibung. Die englische Beschreibung finden Sie unter Pulses & Spectra.


Weiter ist zu beachten:

  • Die Funktionen x(t) bzw. X(f) werden für bis zu zwei Parametersätzen in jeweils einem Diagramm dargestellt.
  • Die roten Kurven und Zahlenangaben gelten für den linken Parametersatz, die blauen für den rechten Parametersatz.
  • Die Abszissen t (Zeit) und f (Frequenz) sowie die Ordinaten x(t) (Signalwerte) bzw. X(f) (Spektralwerte) sind jeweils normiert.


Beispiel:  Stellt man einen Rechteckimpuls mit Amplitude A1=1 und äquivalenter Impulsdauer Δt1=1 ein, so ist x1(t) im Bereich 0.5<t<+0.5 gleich 1 und außerhalb dieses Bereichs gleich 0. Die Spektralfunktion X1(f) verläuft si–förmig mit X1(f=0)=1 und der ersten Nullstelle bei f=1.

Soll mit dieser Einstellung ein Rechteckimpuls mit A=K=3 V und Δt=T=2 ms nachgebildet werden, dann sind alle Signalwerte mit K=3 V und alle Spektralwerte mit KT=0.006 V/Hz zu multiplizieren. Der maximale Spektralwert ist dann X(f=0)=0.006 V/Hz und die erste Nullstelle liegt bei f=1/T=0.5 kHz.


Theoretischer Hintergrund


Zusammenhang x(t)X(f)

  • Der Zusammenhang zwischen Zeitfunktion x(t) und dem Spektrum X(f) ist durch das erste Fourierintegral gegeben:
X(f)=FT[x(t)]=+x(t)ej2πftdtFT: Fouriertransformation.
  • Um aus der Spektralfunktion X(f) die Zeitfunktion x(t) berechnen zu können, benötigt man das zweite Fourierintegral:
x(t)=IFT[X(f)]=+X(f)e+j2πftdfIFT:Inverse Fouriertransformation.
  • In allen Beispielen verwenden wir reelle und gerade Funktionen. Somit gilt:
x(t)=+X(f)cos(2πft)df     X(f)=+x(t)cos(2πft)dt.
  • x(t) und X(f) haben unterschiedliche Einheiten, z. B. x(t) in V, X(f) in V/Hz.
  • Der Zusammenhang zwischen diesem Modul „Impulse & Spektren” und dem ähnlich aufgebauten Applet Frequenzgang & Impulsantwort basiert auf dem Vertauschungssatz.
  • Alle Zeiten sind auf eine Normierungszeit T normiert und alle Frequenzen auf 1/T die Spektralwerte X(f) müssen noch mit der Normierungszeit T multipliziert werden.


Beispiel:  Stellt man einen Rechteckimpuls mit Amplitude A1=1 und äquivalenter Impulsdauer Δt1=1 ein, so ist x1(t) im Bereich 0.5<t<+0.5 gleich 1 und außerhalb dieses Bereichs gleich 0. Die Spektralfunktion X1(f) verläuft si–förmig mit X1(f=0)=1 und der ersten Nullstelle bei f=1.

Soll mit dieser Einstellung ein Rechteckimpuls mit A=K=3 V und Δt=T=2 ms nachgebildet werden, dann sind alle Signalwerte mit K=3 V und alle Spektralwerte mit KT=0.006 V/Hz zu multiplizieren. Der maximale Spektralwert ist dann X(f=0)=0.006 V/Hz und die ersteNullstelle liegt bei f=1/T=0.5 kHz.


Gaußimpuls     Gaussian Pulse

  • Die Zeitfunktion des Gaußimpulses mit der Höhe K und der (äquivalenten) Dauer Δt lautet:
x(t)=Keπ(t/Δt)2.
  • Die äquivalente Zeitdauer Δt ergibt sich aus dem flächengleichen Rechteck.
  • Der Wert bei t=Δt/2 ist um den Faktor 0.456 kleiner als der Wert bei t=0.
  • Für die Spektralfunktion erhält man gemäß der Fouriertransformation:
X(f)=KΔteπ(fΔt)2.
  • Je kleiner die äquivalente Zeitdauer Δt ist, um so breiter und niedriger ist das Spektrum   ⇒   Reziprozitätsgesetz von Bandbreite und Impulsdauer.
  • Sowohl x(t) als auch X(f) sind zu keinem f- bzw. t-Wert exakt gleich Null.
  • Für praktische Anwendungen kann der Gaußimpuls jedoch in Zeit und Frequenz als begrenzt angenommen werden. Zum Beispiel ist x(t) bereits bei t=1.5Δt auf 1% des Maximums abgefallen.

Rechteckimpuls     Rectangular Pulse

  • Die Zeitfunktion mit der Höhe K und der (äquivalenten) Dauer Δt lautet:

x(t)={KK/20f¨urf¨urf¨ur|t|<T/2,|t|=T/2,|t|>T/2.

  • Der ±Δt/2 - Wert liegt mittig zwischen links- und rechtsseitigem Grenzwert.
  • Für die Spektralfunktion erhält man entsprechend den Gesetzmäßigkeiten der Fouriertransformation (1. Fourierintegral):

X(f)=KΔtsi(πΔtf)mit si(x)=sin(x)x.

  • Der Spektralwert bei f=0 ist gleich der Rechteckfläche der Zeitfunktion.
  • Die Spektralfunktion besitzt Nullstellen in äquidistanten Abständen 1/Δt.
  • Das Integral über der Spektralfunktion X(f) ist gleich dem Signalwert zum Zeitpunkt t=0, also der Impulsamplitude K.

Triangular Pulse Dreieckimpuls

  • Die Zeitfunktion mit der Höhe K und der (äquivalenten) Dauer Δt lautet:

x(t)={K(1|t|Δt)0f¨urf¨ur|t|<Δt,|t|Δt.

  • Die absolute Zeitdauer ist 2Δt, d.h. doppelt so groß als die des Rechtecks.
  • Für die Spektralfunktion erhält man gemäß der Fouriertransformation:

X(f)=KΔfsi2(πΔtf)mit si(x)=sin(x)x.

  • Obige Zeitfunktion ist gleich der Faltung zweier Rechteckimpulse, jeweils mit Breite ΔtX(f) beinhaltet anstelle der si-Funktion die si2-Funktion.
  • X(f) weist somit ebenfalls Nullstellen im äquidistanten Abständen 1/Δf auf.
  • Der asymptotische Abfall von X(f) erfolgt hier mit 1/f2, während zum Vergleich der Rechteckimpuls mit 1/f abfällt.

Trapezoidal Pulse Trapezimpuls

Die Zeitfunktion mit der Höhe K und den Zeitparametern t1 und t2 lautet:

x(t)={KKt2|t|t2t10f¨urf¨urf¨ur|t|t1,t1|t|t2,|t|t2.

  • Für die äquivalente Zeitdauer (flächengleiches Rechteck) gilt: Δt=t1+t2.
  • Der Rolloff-Faktor (im Zeitbereich) kennzeichnet die Flankensteilheit:

r=t2t1t2+t1.

  • Sonderfall r=0: Rechteckimpuls. Sonderfall r=1: Dreieckimpuls.
  • Für die Spektralfunktion erhält man gemäß der Fouriertransformation:

X(f)=KΔtsi(πΔtf)si(πrΔtf)mit si(x)=sin(x)x.

  • Der asymptotische Abfall von X(f) liegt zwischen 1/f (für Rechteck, r=0) und 1/f2 (für Dreieck, r=1).

Cosine-rolloff Pulse Cosinus-Rolloff-Impuls

Die Zeitfunktion mit der Höhe K und den Zeitparametern t1 und t2 lautet:

x(t)={KKcos2(|t|t1t2t1π2)0f¨urf¨urf¨ur|t|t1,t1|t|t2,|t|t2.

  • Für die äquivalente Zeitdauer (flächengleiches Rechteck) gilt: Δt=t1+t2.
  • Der Rolloff-Faktor (im Zeitbereich) kennzeichnet die Flankensteilheit:

r=t2t1t2+t1.

  • Sonderfall r=0: Rechteckimpuls. Sonderfall r=1: Cosinus2-Impuls.
  • Für die Spektralfunktion erhält man gemäß der Fouriertransformation:

X(f)=KΔtcos(πrΔtf)1(2rΔtf)2si(πΔtf).

  • Je größer der Rolloff-Faktor r ist, desto schneller nimmt X(f) asymptotisch mit f ab.

cos2-rolloff Cosinus-Quadrat-Impuls

  • Dies ist ein Sonderfall des Cosinus-Rolloff-Impuls und ergibt sich für r=1 (t1=0,t2=Δt):

x(t)={Kcos2(|t|π2Δt)0f¨urf¨ur|t|<Δt,|t|Δt.

  • Für die Spektralfunktion erhält man gemäß der Fouriertransformation:

X(f)=KΔfπ4[si(π(Δtf+0.5))+si(π(Δtf0.5))]si(πΔtf).

  • Wegen der letzten si-Funktion ist X(f)=0 für alle Vielfachen von F=1/Δt. Die äquidistanten Nulldurchgänge des Cos-Rolloff-Impulses bleiben erhalten.
  • Aufgrund des Klammerausdrucks weist X(f) nun weitere Nulldurchgänge bei f=±1.5F, ±2.5F, ±3.5F, ... auf.
  • Für die Frequenz f=±F/2 erhält man die Spektralwerte KΔt/2.
  • Der asymptotische Abfall von X(f) verläuft in diesem Sonderfall mit 1/f3.

Vorschlag für die Versuchsdurchführung


„Rot” bezieht sich stets auf den ersten Parametersatz   ⇒   x1(t) X1(f) und „Blau” den zweiten   ⇒   x2(t) X2(f).

(1)   Vergleichen Sie den roten Gaußimpuls (A1=1,Δt1=1) mit dem blauen Rechteckimpuls (A2=1,Δt2=1)   ⇒   Voreinstellung.
Welche Unterschiede erkennt man im Zeit- und im Frequenzbereich?

  • Der Gaußimpuls reicht sowohl im Zeit– als auch im Frequenzbereich theoretisch bis ins Unendliche. Praktisch sind aber x1(t) für |t|>1.5 und X1(t) für |f|>1.5 nahezu Null.
  • Der Rechteckimpuls ist zeitlich steng begrenzt: x2(|t|0.5)0, während X2(f) in einem sehr viel größeren Bereich als X1(f) betragsmäßige Anteile besitzt.
  • Es gilt X1(f=0)=X2(f=0), weil das Integral über den Gaußimpuls x1(t) wie das Integral über den Rechteckimpuls x2(t).


(2)   Vergleichen Sie den roten Gaußimpuls (A1=1,Δt1=1) mit dem blauen Rechteckimpuls (A2=1,Δt2) und variieren Sie Δt2 zwischen 0.5 und 2. Interpretieren Sie die dargestellten Graphen.

  • Man erkennt das Reziprozitätsgesetz von Bandbreite und Impulsdauer. Je größer die äquivalente Impulsdauer Δt2 ist, um so höher und schmäler ist die Spektralfunktion X2(f).
  • Da bei jeder Einstellung von Δt2 die Zeitsignalwerte bei t=0

(3)   Wählen Sie die Voreinstellung   ⇒   „Recall” und variieren Sie A1 im gesamten möglichen Bereich 0A11:

Die Periodendauer T0=2.0 ms   bleibt erhalten mit Ausnahme von A1=0. Dann gilt aufgrund der zweiten Schwingung T0=0.4 ms.

(4)   Wählen Sie die Voreinstellung   ⇒   „Recall” und ändern Sie f2=0.2:

Die Periodendauer ist T0=5.0 ms   wegen   ggt(2.0,0.2)=0.2.

(5)   Wählen Sie die Voreinstellung   ⇒   „Recall” und ändern Sie f1=0.2. Speichern Sie diese Einstellung mit „Store”:

Die Periodendauer ist T0=10.0 ms   wegen   ggt(0.2,2.5)=0.1.

(6)   Wählen Sie die letzte Einstellung   ⇒   „Recall” und ändern Sie f2=0.6. Speichern Sie diese Einstellung mit „Store”:

Die Periodendauer ist T0=5.0 ms   wegen   ggt(0.2,0.6)=0.2.

(7)   Wie groß ist bei gleicher Einstellung der maximale Signalwert xmax:

Der maximale Signalwert wird mit xmax=1.39 V angegeben.

(8)   Wählen Sie die letzte Einstellung   ⇒   „Recall” und ändern Sie φ2=0 Summe zweier Cosinusschwingungen:

Der maximale Signalwert ist nun mit xmax=1.5 V, also gleich A1+A2.

(9)   Wählen Sie die vorletzte Einstellung   ⇒   „Recall” und ändern Sie φ1=90 Summe zweier Sinusschwingungen:

Der maximale Signalwert ist nun mit xmax=1.08 V, also ungleich A1+A2.


Zur Handhabung der Applet-Variante 1


Über die Autoren

Dieses interaktive Berechnungstool wurde am Lehrstuhl für Nachrichtentechnik der Technischen Universität München konzipiert und realisiert.

  • Die erste Version wurde 2005 von Ji Li im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit „FlashMX–Actionscript” erstellt (Betreuer: Günter Söder und Klaus Eichin).
  • 2017 wurde „Impulse & Spektren” von David Jobst im Rahmen seiner Ingenieurspraxis (Betreuer: Tasnád Kernetzky) auf „HTML5” umgesetzt und neu gestaltet.

Nochmalige Aufrufmöglichkeit des Applets in neuem Fenster

Applet in neuem Tab öffnen