Aufgaben:Aufgabe 5.3Z: Zero-Padding: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. März 2017, 17:54 Uhr
Wir betrachten die DFT eines Rechteckimpulses x(t) der Höhe 1 und der Dauer T. Damit hat die Spektralfunktion X(f) einen sin(f)/f–förmigen Verlauf.
Für diesen Sonderfall soll der Einfluss des DFT–Parameters N analysiert werden, wobei der Stützstellenabstand im Zeitbereich stets TA=0.01T bzw. TA=0.05T betragen soll.
Nebenstehend sind für unterschiedliche Werte von N die sich ergebenden Werte für den mittleren quadratischen Fehler (MQF) der Stützwerte im Frequenzbereich angegeben:
- MQF=1N⋅N−1∑μ=0|X(μ⋅fA)−D(μ)fA|2.
 
Für TA/T=0.01 sind somit stets 101 der DFT–Koeffizienten d(ν) von 0 verschieden.
- Davon besitzen 99 den Wert 1 und die beiden Randkoeffizienten sind jeweils gleich 0.5.
 
- Vergrößert man N, so wird das DFT–Koeffizientenfeld mit Nullen aufgefüllt. Man spricht von „Zero–Padding”.
 
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Fehlermöglichkeiten bei Anwendung der DFT.
 - Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
 - Die Theorie zu diesem Kapitel ist auch im folgenden Lernvideo zusammengefasst:
 
Fragebogen
Musterlösung
2. Aus T_{\rm A}/T = 0.01 folgt f_{\rm P} \cdot T = 100. Die Stützwerte von X(f) liegen im Bereich –50 ≤ f \cdot T < 50. Für den Abstand zweier Abtastwerte im Frequenzbereich gilt f_{\rm A} = f_{\rm P}/N. Daraus ergeben sich folgende Ergebnisse:
- N = 128: f_{\rm A} \cdot T \; \underline{\approx 0.781},
 - N = 512: f_{\rm A} \cdot T \; \underline{\approx 0.196}.
 
3.  Für N = 128 ergibt sich für das Produkt \text{MQF} \cdot f_{\rm A} \approx 4.7 \cdot 10^{–6}/T. Für N = 512 ist das Produkt etwa um den Faktor 4 kleiner. Das heißt:
- Durch „Zero–Padding” wird keine größere DFT-Genauigkeit erzielt, dafür aber eine feinere „Auflösung” des Frequenzbereichs.
 - Das Produkt \text{MQF} \cdot f_{\rm A} berücksichtigt diese Tatsache; es sollte stets möglichst klein sein. Richtig ist die erste Aussage.
 
4.  Wegen T_{\rm A} \cdot f_{\rm A} \cdot N = 1 ergibt sich bei konstantem N immer dann ein kleinerer f_{\rm A}–Wert, wenn man T_{\rm A} vergrößert. 
- Aus der Tabelle auf der Angabenseite erkennt man, dass damit der mittlere quadratische Fehler MQF signifikant (um den Faktor 400) vergrößert wird.
 - Dieser Effekt ist auf die Zunahme des Aliasingfehlers zurückzuführen, da durch den Übergang von T_{\rm A}/T = 0.01 auf T_{\rm A}/T = 0.05 die Frequenzperiode um den Faktor 5 kleiner wird.
 - Der Abbruchfehler spielt dagegen beim Rechteckimpuls weiterhin keine Rolle, solange T_{\rm P} = N \cdot T_{\rm A} größer ist als die Impulsdauer T.
 
Richtig sind somit die Lösungsvorschläge 1 und 4.
5. Alle Aussagen treffen zu:
- Mit den Parameterwerten N = 64 und T_{\rm A}/T = 0.01 tritt ein extrem großer Abbruchfehler auf.
 - Alle Zeitkoeffizienten sind hier 1, so dass die DFT fälschlicherweise ein Gleichsignal anstelle der Rechteckfunktion interpretiert.
 
