Loading [MathJax]/jax/output/HTML-CSS/fonts/TeX/fontdata.js

Aufgabe 2.8: Vergleich von Binärcode, AMI-Code und 4B3T-Code

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche


Augendiagramme von verschiedenen Codes

In der Grafik sind drei Augendiagramme (ohne Rauschen) dargestellt, wobei jeweils ein rechteckförmiger NRZ–Sendegrundimpuls und für das Gesamtsystem eine Cosinus–Rolloff–Charakteristik mit Rolloff–Faktor  r=0.8  zugrunde liegen. Für die einzelnen Augendiagramme ist weiterhin vorausgesetzt (von oben nach unten):

  • der redundanzfreie Binärcode,
  • der AMI–Code (ca.  37%  Redundanz),
  • der 4B3T–Code (ca.  16% Redundanz).


Weiter kann von folgenden Voraussetzungen ausgegangen werden:

  • Es liegt AWGN–Rauschen vor, wobei gilt:
10lg(s20T/N0)=10dB.
  • Die Detektionsstörleistung hat beim Binärsystem folgenden Wert (wegen des nicht optimalen Empfangsfilters  12%–Aufschlag):
σ2d=1.12N0/(2T).
  • Die Symbolfehlerwahrscheinlichkeit des Binärsystems lautet:
pS=Q(s0/σd).
  • Dagegen gilt für die beiden redundanten Ternärsysteme:
pS=4/3Q(s0/(2σd)).
  • Zu berücksichtigen ist, dass sich der Rauscheffektivwert  σd  gegenüber dem redundanzfreien Binärsystem durchaus verändern kann.




Hinweise:


Fragebogen

1

Berechnen Sie den (normierten) Rauscheffektivwert für das Binärsystem.

σd/s0 = 

2

Wie groß ist die Fehlerwahrscheinlichkeit des Binärsystems?

 pS = 

 105

3

Wie groß ist der Rauscheffektivwert beim System mit AMI–Codierung?

σd/s0 = 

4

Wie groß ist die Fehlerwahrscheinlichkeit bei AMI–Codierung?

 pS = 

 %

5

Welcher Rauscheffektivwert ergibt sich bei Verwendung des 4B3T–Codes?

σd/s0 = 

6

Wie groß ist die Fehlerwahrscheinlichkeit des 4B3T–Codes?

 pS = 

 %


Musterlösung

(1)  Aus dem angegebenen S/N-Verhältnis erhält man:

10lg(s20T/N0)=10dBN0=s20T/10
σ2d=1.12N0/(2T)=0.056s20σd/s0=0.237_.


(2)  Daraus folgt für die Symbolfehlerwahrscheinlichkeit des binären redundanzfreien Referenzsystems:

pS=Q(s0/σd)Q(4.22)=1.22105_.


(3)  Die Symboldauer T des AMI–codierten Signals ist gleich der Bitdauer TB des Binärsignals. Deshalb ändert sich an den Bandbreitenverhältnissen nichts und man erhält den gleichen Rauscheffektivwert wie unter Punkt (1) berechnet:

σd/s0=0.237_.


(4)  Aufgrund der ternären Entscheidung wird das Argument der Q–Funktion halbiert:

pS4/3Q(2.11)=4/31.74102=2.32102_.

Der Faktor 4/3 berücksichtigt hierbei, dass das innere Symbol 0 nach zwei Richtungen hin verfälscht werden kann.


(5)  Bei Anwendung einer 4B3T–Codierung wird die Symbolrate um 25% verringert. Um den gleichen Faktor 0.75 wird dadurch die Rauschleistung kleiner als unter (1) und (3) berechnet. Daraus folgt:

σd/s0=0.750.2370.205_.


(6)  Aufgrund des kleineren Rauscheffektivwertes ergibt sich nun eine kleinere Fehlerwahrscheinlichkeit als mit dem AMI–Code:

pS4/3Q(0.50.205)=4/30.833102=1.11102_.

Die deutlich kleinere Fehlerwahrscheinlichkeit des redundanzfreien Binärcodes kann der 4B3T–Code aufgrund der ternären Entscheidung (halbe Augenöffnung) jedoch nicht erreichen.