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Aufgabe 1.1: Sendegrundimpulse

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Betrachtete Sendegrundimpulse

Wir untersuchen in dieser Aufgabe die zwei in der Grafik dargestellten Sendesignale  sR(t)  und  sC(t)  mit Rechteck– bzw.  cos2–Sendegrundimpuls.  Insbesondere sollen für die jeweiligen Sendegrundimpulse  gs(t)  folgende Kenngrößen berechnet werden:

  • die äquivalente Impulsdauer von  gs(t):
ΔtS=+gs(t)dtMax[gs(t)],
  • die Energie von  gs(t):
Eg=+g2s(t)dt,
  • die Leistung des Sendesignals  s(t):
PS=lim


Gehen Sie bei Ihren Berechnungen stets davon aus,  dass die beiden möglichen Amplitudenkoeffizienten gleichwahrscheinlich sind und dass der zeitliche Abstand zwischen benachbarten Symbolen  T = 1 \ \rm µ s  beträgt.  Dies entspricht einer Bitrate von  R = 1 \ \rm Mbit/s.

  • Der  (positive)  Maximalwert des Sendesignals ist in beiden Fällen gleich
s_0 = \sqrt{0.5\, {\rm W}} \hspace{0.05cm}.
  • Unter der Annahme,  dass der Sender mit einem Widerstand von  50\ \rm Ω  abgeschlossen ist,  entspricht dies dem folgenden Spannungswert:
s_0^2 = 0.5\, {\rm W} \cdot 50\, {\rm \Omega} = 25\, {\rm V}^2 \hspace{0.15cm} \Rightarrow \hspace{0.15cm} s_0 =5\, {\rm V} \hspace{0.05cm}.



Hinweise:

\int \cos^4(a x)\,{\rm d}x = \frac{3}{8} \cdot x + \frac{1}{4a} \cdot \sin(2 a x)+ \frac{1}{32a} \cdot \sin(4 a x)\hspace{0.05cm}.


Fragebogen

1

Handelt es sich bei s_{\rm R}(t) und s_{\rm C}(t) um unipolare oder bipolare Signale?

s_{\rm R}(t)  ist ein bipolares Signal und  s_{\rm C}(t)  ein unipolares.
s_{\rm C}(t)  ist ein bipolares Signall und  s_{\rm R}(t)  ein unipolares.

2

Wie groß ist die äquivalente Impulsdauer  \Delta t_{\rm S},  normiert auf die Symboldauer  T?

\text{beim Signal}\ \ s_{\rm R}(t) \text{:} \ \ \Delta t_{\rm S}/T \ = \

\text{beim Signal}\ \ s_{\rm C}(t) \text{:} \ \ \Delta t_{\rm S}/T \ = \

3

Wie groß ist die Energie des rechteckförmigen Sendegrundimpulses  g_s(t)?

E_g \ = \

\ \cdot 10^{-6}\ \rm Ws

4

Wie groß ist die Leistung des rechteckförmigen Sendesignals  s_{\rm R}(t)?

P_{\rm S} \ = \

\ \rm W

5

Wie groß ist die Energie des  \cos^2–Sendegrundimpulses  g_s(t)?

E_g \ = \

\ \cdot 10^{-6}\ \rm Ws

6

Wie groß ist die Leistung des Sendesignals  s_{\rm C}(t)?

P_{\rm S} \ = \

\ \rm W


Musterlösung

(1)  Richtig ist der  Lösungsvorschlag 2:

  • In beiden Fällen kann das Sendesignal in folgender Form dargestellt werden:
s(t) = \sum_{(\nu)} a_\nu \cdot g_s ( t - \nu \cdot T)
  • Beim Signal  s_{\rm R}(t)  sind die Amplitudenkoeffizienten  a_ν  entweder  0  oder  1.  Es liegt also ein unipolares Signal vor.
  • Beim bipolaren Signal  s_{\rm R}(t)  gilt dagegen  a_ν ∈ \{–1, +1\}.


(2)  Das Signal  s_{\rm R}(t)  ist NRZ–rechteckförmig.

  • Dementsprechend sind sowohl die absolute Impulsdauer  T_{\rm S}  als auch die äquivalente Impulsdauer  \Delta t_{\rm S}  gleich der Symboldauer T:
T_{\rm S} / T = 1\hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm}\Delta t_{\rm S} / T \hspace{0.1cm}\underline{ = 1 }\hspace{0.05cm}.
  • Der Sendegrundimpuls für das Signal  s_{\rm C}(t)  lautet:
g_s(t) = \left\{ \begin{array}{c} s_0 \cdot \cos^2(\pi \cdot \frac{t}{T}) \\ 0 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \\ \end{array}\begin{array}{*{20}c} -T/2 \le t \le +T/2 \hspace{0.05cm}, \\ {\rm sonst} \hspace{0.05cm}. \\ \end{array}
  • Aus der Grafik auf der Angabenseite erkennt man,  dass für den  \cos^2–Impuls  folgende Werte gelten:
T_{\rm S} / T = 1\hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm}\Delta t_{\rm S} / T \hspace{0.1cm}\underline{ = 0.5} \hspace{0.05cm}.


(3)  Für die Energie des Rechteckimpulses gilt:

E_g = \int^{+\infty} _{-\infty} g_s^2(t)\,{\rm d}t = s_0^2 \cdot T = 0.5\, {\rm W} \cdot 1\, {\rm µ s} \hspace{0.1cm}\underline{= 0.5 \cdot 10^{-6}\, {\rm Ws}}\hspace{0.05cm}.


(4)  Bei einem bipolaren Rechtecksignal würde gelten:

s_{\rm R}^2(t)= s_0^2 = {\rm const.} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} P_s = s_0^2 \cdot \lim_{T_{\rm M} \to \infty} \frac{1}{T_{\rm M}} \cdot \int ^{T_{\rm M}/2} _{-T_{\rm M}/2} \,{\rm d}t = s_0^2 \hspace{0.05cm}.
  • Da das Signal  s_{\rm R}(t)  hier jedoch unipolar ist,  gilt in der Hälfte der Zeit  s_{\rm R}(t)= 0.  Somit ergibt sich:
P_{\rm S} = {1}/{2} \cdot s_0^2 \hspace{0.1cm}\underline{= 0.25 \,{\rm W}} \hspace{0.05cm}.


(5)  Für die Energie des  \cos^2–Impulses gilt:

E_g = \int^{+\infty} _{-\infty} g_s^2(t)\,{\rm d}t = 2 \cdot s_0^2 \cdot \int^{T/2} _{0} \cos^4(\pi \cdot {t}/{T})\,{\rm d}t \hspace{0.05cm}.
  • Hierbei ist die unter Punkt  (3)  hergeleitete Formel und die Symmetrie von  g_s(t)  um den Zeitpunkt  t = 0  berücksichtigt.
  • Das Integral ist bei der Aufgabenbeschreibung angegeben,  wobei  a = π/T  zu setzen ist:
E_g = 2 \cdot s_0^2 \cdot \left [ \frac{3}{8} \cdot t + \frac{T}{4\pi} \cdot \sin(2 \pi \frac{t}{T})+ \frac{T}{32\pi} \cdot \sin(4 \pi \frac{t}{T})\right ]_{0}^{T/2}\hspace{0.05cm}.
  • Die untere Grenze  t = 0  liefert stets das Ergebnis  0.  Hinsichtlich der oberen Grenze ergibt sich nur für den ersten Term ein von  0  verschiedenes Ergebnis.  Also:
E_g = 2 \cdot s_0^2 \cdot \frac{3}{8} \cdot \frac{T}{2} = \frac{3}{8} \cdot 5 \cdot 10^{-7}\, {\rm Ws} \hspace{0.1cm}\underline{ = 0.1875 \cdot 10^{-6}\, {\rm Ws}}\hspace{0.05cm}.


(6)  Beim bipolaren Signal  s_{\rm C}(t)  gilt folgender Zusammenhang:

P_{\rm S} = \frac{ E_g}{T} = \frac{ 1.875 \cdot 10^{-7}\, {\rm Ws}}{10^{-6}\, {\rm s}}\hspace{0.1cm}\underline{ = 0.1875 \,{\rm W}} \hspace{0.05cm}.