In dieser Aufgabe sollen einige OFDM–Parameter eines Mobilfunksystems bestimmt werden.
Dabei wird von folgenden Voraussetzungen ausgegangen:
- Die Kohärenzzeit des Kanals ist Tcoh=0.4 ms.
- Die maximale Pfadverzögerung sei τmax=25 µs.
- Die Datenrate (Bitrate) beträgt RB=1 Mbit/s.
- Alle Unterträger werden \rm 4–QAM–moduliert.
Um eine gewisse Robustheit des Systems gegenüber zeit– und frequenzselektivem Fading zu gewährleisten, muss die folgende Ungleichung erfüllt werden:
- T_{\rm{G}} \ll T \ll T_{{\rm{coh}}} - T_{\rm{G}}.
Insgesamt soll folgendermaßen vorgegangen werden:
- Vorläufige Festlegung des Guard–Intervalls (T_{\rm G}'),
- Bestimmung der optimalen Kernsymboldauer (T),
- entsprechende Festlegung der Stützstellenzahl der \rm FFT.
Danach ist eventuell eine erneute Bestimmung einiger Systemgrößen aufgrund der bei den Berechnungen vorgenommenen Rundungen erforderlich.
Die Grafik zeigt zwei beispielhafte Dämpfungsverläufe von Mobilfunksystemen in logarithmischer Darstellung.
- Bei der blauen Kurve geschehen die zeitlichen Veränderungen relativ langsam, bei der roten Kurve viermal so schnell.
- Demzufolge weist der blaue Kanal eine viermal größere Kohärenzzeit auf als der rote Kanal.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel OFDM für 4G–Netze.
- Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite Bestimmung einiger OFDM-Parameter.
- Weitere Informationen zum Thema finden Sie im LNTwww–Buch Mobile Kommunikation.
Fragebogen
Musterlösung
- Damit ist die untere Grenze der Ungleichung T_{\rm{G}}' \ll T \ll T_{{\rm{coh}}} - T_{\rm{G}}' festgelegt.
- Aber auch die obere Grenze lässt sich nun berechnen, da die Kohärenzzeit T_{\rm coh} = 400\ \rm µ s bekannt ist.
(2) Zur sinnvollen Lösung der Ungleichung aus (1) wird das geometrische Mittel verwendet:
- T_{{\rm{opt}}} = \sqrt {T_{\rm{G}} ' \cdot (T_{{\rm{coh}}} - T_{\rm{G}} ')} = \sqrt {{25\,\,{\rm µ s}} \cdot ({400\,\,{\rm µ s}} - {25\,\,{\rm µ s}})} \hspace{0.15cm}\underline { \approx {97\,\,{\rm µ s}}}.
(3) Die benötigte Anzahl der Nutzträger ergibt sich aus folgender Gleichung:
- N_{{\rm{Nutz}}} = \left\lceil {\frac{{R_{{\rm{B}}} \cdot (T + T_{\rm{G}} ')}} {{{\rm{log}_2}(M)}}}\right\rceil = \left\lceil {\frac{10^6\,\,{\rm bit/s} \cdot ({97\,\,{\rm µ s}} + {25\,\,{\rm µ s}} )} {{{\rm{log}_2}(4)}}}\right\rceil\hspace{0.15cm}\underline {= 61}.
(4) Die Stützstellenzahl der \rm FFT muss stets eine Zweier–Potenz sein. Daraus folgt:
- N_{{\rm{FFT}}} = 2^{\left\lceil {{\rm{log_2}} \hspace{0.05cm}(61 )} \right\rceil } = 2^6\hspace{0.15cm}\underline {= 64}.
- Ungenutzte Träger können an den Rändern des Spektrums als Guard–Band verwendet werden.
(5) Wir bezeichnen die gerundete Anzahl der Stützstellen des Guardintervalls mit N_{\rm{G}}. Dann gilt:
- N_{\rm{G}} = \left\lceil {\frac{{T_{\rm{G}} '}} {{T_{{\rm{opt}}} }} \cdot N_{{\rm{FFT}}} } \right\rceil = \left\lceil {\frac{25\,\,{\rm µ s}} {97\,\,{\rm µ s}} \cdot 64 } \right\rceil \hspace{0.15cm}\underline {= 17},
- T_{\rm{G}} = N_{\rm{G}} \cdot \frac{{T_{{\rm{opt}}} }} {{N_{{\rm{FFT}}} }}= 17 \cdot \frac{{97\,\,{\rm µ s}}} {64}\hspace{0.15cm}\underline { \approx {26\,\,{\rm µ s}}}.
(6) Die Rahmendauer ergibt sich zu
- T_{\rm{R}} = T + T_{\rm{G}} = {97\,\,{\rm µ s}} + {26\,\,{\rm µ s}}\hspace{0.15cm}\underline {= {123\,\,{\rm µ s}}}.
(7) Mit den Ergebnissen der Teilaufgaben (4) und (5) erhält man:
- N_{\rm{gesamt}} = N_{\rm{FFT}} + N_{\rm{G}} = 64 + 17 \hspace{0.15cm}\underline {= 81}.
(8) Die Neuberechnung ist nötig, da sich die Dauer des Guard–Intervalls geändert haben kann.
- Gegenüber der Teilaufgab e (3) wird die vorläufige Länge T_{\rm{G}} ' durch T_{\rm{G}} ersetzt und man erhält ein geringfügig anderes Ergebnis:
- N_{\rm Nutz}' = \left\lceil {\frac{10^6\,\,{\rm bit/s} \cdot ({97\,\,{\rm µ s}} + {26\,\,{\rm µ s}} )} {{{\rm{log_2}}(4)}}}\right\rceil = \left\lceil 61.5\right\rceil\hspace{0.15cm}\underline {= 62}.
- Damit ergibt sich aber weiterhin N_{\rm FFT} = 64.