Aufgaben:Aufgabe 1.17: Zum Kanalcodierungstheorem: Unterschied zwischen den Versionen

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*Aus der Grafik erkennt man bereits, dass die Rate von &nbsp;$\rm Z$&nbsp; größer ist als die Rate von &nbsp;$\rm Y$&nbsp;  und die Rate von &nbsp;$\rm Y$&nbsp; größer ist als die Rate von &nbsp;$\rm X$.  
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*Aus der Grafik erkennt man bereits,&nbsp; dass die Rate von &nbsp;$\rm Z$&nbsp; größer ist als die Rate von &nbsp;$\rm Y$&nbsp;  und die Rate von &nbsp;$\rm Y$&nbsp; größer ist als die Rate von &nbsp;$\rm X$.
*Die tatsächlichen Raten dieser drei Systeme sind $R_{\rm X} = 4/7 = 0.571$, $R_{\rm Y} = 11/15 = 0.733$ und $R_{\rm Z} = 26/31 = 0.839$.
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*Da zudem der $(31, 26, 3)$–Hamming–Code &nbsp; ⇒ &nbsp; Code &nbsp;$\rm Z$&nbsp; die größte Codewortlänge $n$ aufweist, benötigt er trotz größerer Coderate&nbsp; $R$&nbsp;  für&nbsp; ${\rm BER} = 10^{–5}$&nbsp; ein geringeres&nbsp; $E_{\rm B}/N_{0}$&nbsp; als die beiden anderen Hamming–Codes.
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*Die tatsächlichen Raten dieser drei Systeme sind&nbsp; $R_{\rm X} = 4/7 = 0.571$,&nbsp; $R_{\rm Y} = 11/15 = 0.733$&nbsp; und&nbsp; $R_{\rm Z} = 26/31 = 0.839$.
  
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*Da zudem der&nbsp; $(31, 26, 3)$–Hamming–Code &nbsp; ⇒ &nbsp; Code &nbsp;$\rm Z$&nbsp; die größte Codewortlänge&nbsp; $n$&nbsp; aufweist,&nbsp; benötigt er trotz größerer Coderate&nbsp; $R$&nbsp;  für&nbsp; ${\rm BER} = 10^{–5}$&nbsp; ein geringeres&nbsp; $E_{\rm B}/N_{0}$&nbsp; als die beiden anderen Hamming–Codes.
  
  
'''(2)'''&nbsp; Richtig ist <u>die Antwort 2</u>:  
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*Für eine kleinere Bitfehlerrate benötigt man stets ein größeres $E_{\rm B}/N_{0}$.  
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*Eine vertikale Verschiebung gibt es nicht, da sich auch mit $\rm BER = 10^{–10}$ an den Coderaten nichts ändert.
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*Für eine kleinere Bitfehlerrate benötigt man stets ein größeres&nbsp; $E_{\rm B}/N_{0}$.
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*Eine vertikale Verschiebung gibt es nicht,&nbsp; da sich auch mit&nbsp; $\rm BER = 10^{–10}$&nbsp; an den Coderaten nichts ändert.
  
  
  
'''(3)'''&nbsp; Für den logarithmierten AWGN–Parameter $10 · \lg {E_{\rm B}/N_0} = 3 \ {\rm dB}$ ergibt sich die vorne angegebene Hilfsgröße $x = 1.6 + 3 = 4.6.$ Damit erhält man:
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'''(3)'''&nbsp; Für den logarithmierten AWGN–Parameter&nbsp; $10 · \lg {E_{\rm B}/N_0} = 3 \ {\rm dB}$&nbsp; ergibt sich die vorne angegebene Hilfsgröße&nbsp; $x = 1.6 + 3 = 4.6.$&nbsp; Damit erhält man:
 
   
 
   
 
:$$R_{\rm max} = C (x = 4.6)= 1 - {\rm e}^{- 0.4 \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} 4.6} \hspace{0.15cm} \underline{= 0.84} \hspace{0.05cm}.$$
 
:$$R_{\rm max} = C (x = 4.6)= 1 - {\rm e}^{- 0.4 \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} 4.6} \hspace{0.15cm} \underline{= 0.84} \hspace{0.05cm}.$$
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\Rightarrow \hspace{0.3cm} 10 \cdot {\rm lg} \hspace{0.1cm} E_{\rm B}/N_0 = 1.73 - 1.6 = 0.13 \,{\rm dB}\hspace{0.05cm}.$$   
 
\Rightarrow \hspace{0.3cm} 10 \cdot {\rm lg} \hspace{0.1cm} E_{\rm B}/N_0 = 1.73 - 1.6 = 0.13 \,{\rm dB}\hspace{0.05cm}.$$   
  
$10 · \lg {E_{\rm B}/N_0}$ könnte demnach um $3 \ \rm dB - 0.13 \ dB = 2.87 \ dB$ herabgesetzt werden, also um den Faktor $A = 10^{0.287}\hspace{0.15cm} \underline{= 1.94} \hspace{0.05cm}.$
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*$10 · \lg {E_{\rm B}/N_0}$&nbsp; könnte demnach um&nbsp; $3 \ \rm dB - 0.13 \ dB = 2.87 \ dB$&nbsp; herabgesetzt werden,&nbsp; also um den Faktor&nbsp; $A = 10^{0.287}\hspace{0.15cm} \underline{= 1.94} \hspace{0.05cm}.$
 
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Aktuelle Version vom 28. September 2022, 16:40 Uhr

Kanalkapazität (grün) und Coderaten (rote Punkte) einiger etablierter Systeme

Die Grafik zeigt die maximal zulässige Coderate  $R < C$  gemäß Shannons  Kanalcodierungstheorem:

  • Die grüne Grenzkurve gibt die Kanalkapazität  $C$  für den AWGN–Kanal unter der Voraussetzung eines binären Eingangssignals  („BPSK”)  an.
  • In der  Aufgabe 1.17Z  wird hierfür eine einfache Näherung angegeben.  Mit der zweiten Abszisse
$$x = \frac {1.6\,{\rm dB} + 10 \cdot {\rm lg} \hspace{0.1cm} E_{\rm B}/N_0 }{1\,{\rm dB}}$$
ergibt sich näherungsweise:
$$C \approx \hspace{0.15cm} \left\{ \begin{array}{c} 1 - {\rm e}^{- 0.4 \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} x} \\ \\ 0 \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm f\ddot{u}r\hspace{0.15cm}} x > 0, \\ \\{\rm f\ddot{u}r\hspace{0.15cm}} x < 0. \end{array}$$
  • Gilt  $R < C$,  so kann ein Code gefunden werden,  der bei unendlich langen Blöcken  $(n → ∞)$  zur Fehlerwahrscheinlichkeit „Null” führt.
  • Wie dieser Code aussieht,  ist durch das Kanalcodierungstheorem nicht festgelegt und spielt für diese Aufgabe auch keine Rolle.


In die Grafik als Punkte eingezeichnet sind die Kenngrößen etablierter Codiersysteme:

  • Die Punkte  $\rm X$,  $\rm Y$  und  $\rm Z$  markieren drei Hamming–Codes unterschiedlicher Codelängen,  nämlich mit  $n = 7$,  $n = 15$  und  $n = 31$.
  • Das Codiersystem  $\rm W$  ist durch die Kenngrößen  $R = 0.5$  und  $10 \ · \ \lg {E_{\rm B}/N_0} = 3 {\rm dB}$  gekennzeichnet.



Hinweise:

  • Die informationstheoretische Grenze  "Kanalkapazität"  bezieht sich auf die Fehlerwahrscheinlichkeit  $\rm BER =0$.
  • Die eingezeichneten Punkte realer Übertragungssysteme ergeben sich dagegen unter der Annahme  $\rm BER = 10^{–5}$.



Fragebogen

1

Welche der Punkte gehören zu welchem Hamming–Code?  Hinweis:   Die Grafik wurde für  $\rm BER = 10^{–5}$  erstellt.

$\rm X$  bezeichnet den  $(7, 4, 3)$–Hamming–Code.
$\rm Y$  bezeichnet den  $(15, 11, 3)$–Hamming–Code.
$\rm Z$  bezeichnet den  $(31, 26, 3)$–Hamming–Code.

2

In welche Richtung(en) werden sich die Punkte  $\rm X$,  $\rm Y$  und  $\rm Z$  verschieben,  wenn die Grafik für  $\rm BER = 10^{–10}$  erstellt werden soll?

Nach links,
nach rechts,
nach oben.

3

Bis zu welcher Coderate  $R_{\rm max}$  könnte man ein System mit gleichem  $E_{\rm B}/N_{0} = 3 \ {\rm dB}$   wie System  $\rm W$  betreiben?

$R_{\rm max} \ = \ $

4

Um welchen Faktor  $A > 1$  könnte die Sendeleistung von System  $\rm W$  nach der Kanalkapazitätskurve mit  $ R = 0.5$  herabgesetzt werden?

$A \ = \ $


Musterlösung

(1)  Richtig sind  alle Lösungsvorschläge:

  • Aus der Grafik erkennt man bereits,  dass die Rate von  $\rm Z$  größer ist als die Rate von  $\rm Y$  und die Rate von  $\rm Y$  größer ist als die Rate von  $\rm X$.
  • Die tatsächlichen Raten dieser drei Systeme sind  $R_{\rm X} = 4/7 = 0.571$,  $R_{\rm Y} = 11/15 = 0.733$  und  $R_{\rm Z} = 26/31 = 0.839$.
  • Da zudem der  $(31, 26, 3)$–Hamming–Code   ⇒   Code  $\rm Z$  die größte Codewortlänge  $n$  aufweist,  benötigt er trotz größerer Coderate  $R$  für  ${\rm BER} = 10^{–5}$  ein geringeres  $E_{\rm B}/N_{0}$  als die beiden anderen Hamming–Codes.


(2)  Richtig ist  die Antwort 2:

  • Für eine kleinere Bitfehlerrate benötigt man stets ein größeres  $E_{\rm B}/N_{0}$.
  • Eine vertikale Verschiebung gibt es nicht,  da sich auch mit  $\rm BER = 10^{–10}$  an den Coderaten nichts ändert.


(3)  Für den logarithmierten AWGN–Parameter  $10 · \lg {E_{\rm B}/N_0} = 3 \ {\rm dB}$  ergibt sich die vorne angegebene Hilfsgröße  $x = 1.6 + 3 = 4.6.$  Damit erhält man:

$$R_{\rm max} = C (x = 4.6)= 1 - {\rm e}^{- 0.4 \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} 4.6} \hspace{0.15cm} \underline{= 0.84} \hspace{0.05cm}.$$


(4)  Entsprechend der vorgegebenen Gleichung gilt nun:

$$1 - {\rm e}^{- 0.4 \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} x} = 0.5 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} x = \frac{-{\rm ln}(0.5)}{-0.4} = 1.73\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} 10 \cdot {\rm lg} \hspace{0.1cm} E_{\rm B}/N_0 = 1.73 - 1.6 = 0.13 \,{\rm dB}\hspace{0.05cm}.$$
  • $10 · \lg {E_{\rm B}/N_0}$  könnte demnach um  $3 \ \rm dB - 0.13 \ dB = 2.87 \ dB$  herabgesetzt werden,  also um den Faktor  $A = 10^{0.287}\hspace{0.15cm} \underline{= 1.94} \hspace{0.05cm}.$